Jump to content

Powergamer und unreife Spieler


John Dee
 Share

Recommended Posts

Hallo erstmal an alle im Forum,

 

Momentan kocht bei mir wieder die leidenschaft für das cthuloide Rollenspiel auf, jedoch finde ich wenig Spieler (genaugenommen nur zwei), die bereit dazu sind einen Charakter zu spielen, der weder über Superkräfte, noch über ein schier unerschöpfliches Arsenal an todbringenden Waffen verfügt. Es geht sogar soweit, das Leute mit dem Gedanken liebäugeln in anderen Rollenspielsystemen diese okkulte Simmung zu simmulieren, nur damit sie weiterhin an ihren (meiner meinung nach) geringen Ansprüchen des Powergamens festhalten können.

Habt ihr ähnlich Erfahrungen gemacht oder sogar irgendwelche Lösungsvorschläge für dieses Problem?

Link to comment
Share on other sites

  • Replies 34
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

Jup, habe auch schon zu genug diese erfahrung gemacht. Hier, der wirksamkeit nach absteigende reihenfolge von Dingen, die man machen kann.

 

1. Neue Gruppe, neues Glück! Klappt wunderbar, am besten mit Spielern, die noch nicht allzuviel erfahrung im Rollenspielbereich haben, da diese wohl sowas wie "unverdorben" sind, da sie noch nicht Erfahrungen mit Munchkinspielen wie Shadowrun oder Earthdawn gemacht haben (wobei ihc keinerlei wertung über diese beiden Systeme geben möchte, ich mag sie wirklich ;P)

2. Neue Charaktere, neues Glück! zu beachten ist da aber das man nicht in alte Gewohnheiten des Goodies-Verteilen hinneinrutscht. Und wenn sich jemand nicht mit dem Gedanken anfreunden kann das er KEINEN Suerhelden spielt; schade eigentlich, aber man kann ja auch mit weniger Spielern spielen *evil grin*

3. Charaktergrundsäuberung! wer hat gesagt das keine Charakter sterben? auch Superhelden sterben irgendwann, und als spielleiter hat man ja die Macht dies zu arragieren. meist existert ein Munchkinherd in einer grupe, um zu verhindern das dieses Verhalten die anderen Spieler ansteckt: prophylaktisches Abmurksen. (achtung: diese Methode ist die wirklich allerletzte möglichkeit, wenn auch effektiv...)

 

 

Link to comment
Share on other sites

Ich könnte es mir gut vorstellen in einem eher Powergamerfreundliches System ein cthulhuides Abenteuer anzusiedeln.

 

Das habe ich schon mit (A)D&D mehrmals gemacht und ich habe vor es mit Shadowrun zu machen.

 

Gerade bei Shadowrun würde ich es an deiner Stelle mal ausprobrieren.

Da haben die Chars dann alles, was das Powergamerherz begehrt (Waffen, Cyberware, Magie). Wenn sie dann feststellen müssen, dass sie als die tollen, vor Kampfkraft strotzenden Charaktere ein nichts gegen das Grauen des Mythos sind und alle ihre gewohnten Problemlösungsmodelle versagen...nun ich kann mir schon vorstellen, dass sich dann ein echtes Grauen tm, der Art "Mein Weltbild bricht zusammen", einstellt.

 

Eine gute Lektüre dürfte hierbei auch das GURPS Cthulhupunk sein.

 

Ich werde mich jedenfalls nach Weihnachten auf Shadowrun 3.01 updaten und das dann mal, nach ein paar Runden "normalem Shadowruns" austesten.

Link to comment
Share on other sites

@Jessil: Was mich an der Tatsache ein Cthulhu-Szenario in Shadowrun oder ähnliches zu portieren stört, ist folgendes: Ich merke genau, das sich diese Spieler in der Welt von Cthulhu wohlfühlen würden, allerdings damit nicht klarkommen keine Macht (oder nur geringe) zu besitzen. Jeder Versuch Cthulhu in ein anderes System zu zwängen würde die unvergleichliche Atmosphäre von Lovecraft zerstören, da sie viel Kraft aus dem Unbekannten und Bedrohlichen zieht. Au?erdem würde ich persönlich den cthuloiden Hintergrund beziehungsweise die Gro?en Alten vermissen, und was passiert wenn man ein Crossover versucht kann man sich anhand von tausend Negativbeispielen ausmalen (siehe Alien vs. Predator, Freddy vs. Jason... naja, unterhaltsamer Mist eben - und dafür sind meine Ansprüche zu hoch).

 

Bleibt wohl doch nichts anderes übrig, als mit den wenigen Spielern zu spielen, die gewillt sind sich auf wahres Rollenspiel und nicht nur Zahlenschieberein einzulassen. Einen Vorteil hat es zumindest: Wenn man nur zu dritt ist, fällt es leicht ein regelmä?iges und passendes Datum für jeden zu finden ;)

Link to comment
Share on other sites

Vorschlag: Gib den Spielern das was sie spielen wollen.

 

Es bringt nichts von oben herab einen Spielstil diktieren zu wollen. Zumal Pulp ein genau so guter Spielstil sein kann wie Dekonstruktionalismus oder detektivisches Spiel. Es ist nur eine andere Art Cthulhu zu spielen, keine bessere oder schlechtere.

Falls du in dieser Hinsicht mit den restlichen Spielern keinen Konsens aufgebaut kriegst oder es nicht schaffst sie davon zu überzeugen dass du dein Cthulhu eben nicht pulpig haben willst, wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben als zu dritt zu spielen.

Link to comment
Share on other sites

Ich persönlich fände es schade sich auf diesen "Pulp" herunterzulassen, da ich auf dieses Powergaming einfach nicht stehe. Dabei geht einfach zu viel an der Atmosphäre verloren. Okay, aber wenns sie es nicht anders wollen... Vielleicht könnte man sie ja vorerst mit materiell mächtigen, sprich reichen Chars begnügen und sie sehen dann, dass es gar nicht darum geht, dass man der Beste sein will und vielleicht nehmen sie dann ja nach einer gewissen Zeit auch "normale" Chars... :)

Sonst bleibt dier wohl leider nichts anderes als zu dritt zu spielen, weil Spieler, denen etwas aufgezwungen wurde, der Atmosphäre des Spiels noch mehr schaden, als es durch das reine Powergaming so schon geschieht.

Gru? Pascal

Link to comment
Share on other sites

Original von Charles_Dexter_Ward

... Vielleicht könnte man sie ja vorerst mit materiell mächtigen, sprich reichen Chars begnügen und sie sehen dann, dass es gar nicht darum geht, dass man der Beste sein will und vielleicht nehmen sie dann ja nach einer gewissen Zeit auch "normale" Chars... :)

 

Das ist das, was ich mit meinem Vorschlag meinte. Au?erdem, wer sagt denn, dass es bei Shadowrun nicht den Cthulhu-Mythos mit allen gro?en Alten u.s.w. geben soll. Schlie?lich spielt Shadowrun ja in der Zukunft unserer Erde. Es ist also kein eigentliches Crossover, sondern ein alternatives Setting.

 

Wenn du jedoch auf ein "echtes" Cthulhu nicht verzichten möchtest, würde ich dir ebenfalls empfehlen, das nur mit Spielern zu machen, die das auch wollen. (In deinem Fall anscheinend 2)

 

Denn ein Spieler, der nicht das spielt, was er möchte, wird keinen Spa? haben und warscheinlich auch den Anderen den Spa? verderben.

 

Alternnativ könntest du ja z.B. bei Koop nachsehen, ob es nicht Cthulhu Spieler in deiner Nähe gibt, oder sprech Leute in deinem Rollenspielladen an, die Cthulhu Bände durchblättern.

Link to comment
Share on other sites

Guest Black Aleph

AU! Das gibt eins auf's Auge ;) ;(

 

 

Also hatten ma in DSA ein ziemlich derbes Abenteuer, in welchem nur ein Spieler überleben durfte. War aber mehr auf Silent Hill getrimmt. Und hatte eignetlich nichts von äGruselstimmungô.

 

Ich hasse jedenfalls diesen Fantasy Overload in Fantasy-Settings.. erstmal die Spieler anständig therapieren, damit sie wieder für die feinen Dinge sensibilisiert werden. Nix Magicus Brachialus!

 

 

 

 

 

Link to comment
Share on other sites

Werde erstmal weitermachen wie bisher: Kampagne weiterentwickeln und zwischendurch ein oder zwei Spielabende mit den zwei Spielern die mitmachen wollen. So bleibt die Runde zumindest stimmig und atmosphärisch.

 

Vielleicht wäre es ein Anfang die Anderen "Rekruten" zumindest mal zum zuhören/zuschauen zu bewegen.

Denn wer es noch nie erlebt hat, kann schlie?lich auch nicht urteilen. Denn meiner Meinung nach (und ich spiele/leite Momentan Shadowrun und die Hohen, was nun absolutes, gewolltes Powergaming ist und somit ein Ausgleich darstellen sollte) bietet Cthulhu zumindest für unsere Gruppe die stimmungsvollste Atmosphäre, und irgendwann ist jeder noch so phantasielose, nüchterne Rollenspielanfänger übersättigt mit den ewig gleichen Heldenbildern und wird vielleicht mal versuchen etwas zu spielen, was nicht dem eigenen Idealbild von sich selbst entspricht (die meisten Leute stellen sich nunmal selbst so mächtig, schön und Intelligent dar, wie sie im wahren Leben gerne sein würden), sondern genau dem Gegenteil. Darin liegt meiner Meinung nach auch ein Reiz vom Rollenspiel und nur beide Seiten bringen den Spieler dazu die gesamte Palette an Emotionen und Rollenspielerfahrungen auszuloten.

 

Aber naja, zu dritt ist es ja auch mal ganz schön ;)

Da kann man sich zumindest intensiv mit jedem einzelnen Spieler beschäftigen.

Link to comment
Share on other sites

Guest Fleischlego
Original von John Dee

Jeder Versuch Cthulhu in ein anderes System zu zwängen würde die unvergleichliche Atmosphäre von Lovecraft zerstören, da sie viel Kraft aus dem Unbekannten und Bedrohlichen zieht.

Finde ich nicht. Ich finde es eher gut, wenn kreative Ideen und Experimente kommen, das ist wesentlich interessanter als ständig das selbe Setting mit dem selben Abenteuer...
Link to comment
Share on other sites

@Fleischlego: Da gebe ich dir eigentlich völlig recht! Jedoch streubt sich mir das Nackenfell, wenn ich daran denke, wie zwei kleine Gestalten vor einer Tür hocken und angsterfüllt auf eine Dämonenhorde im Raum blicken, als plötzlich ein aufgemotzter Maschinenmensch durch die Decke springt und die Kreaturen einfach mit seinem Colt AK23 umbläst. Igitt.

Wobei es natürlich sehr coole Settings gibt wie eine mittelalterliche Fantasywelt im Stil von Tolkien oder eine Zukunftsversion ß la Aliens.

Ich denke, es gilt immer die Regel: Jeder sollte sein Rollenspiel spielen, wie er es mag!

Link to comment
Share on other sites

  • 2 weeks later...

Naja... zwei Spieler plus Spielleiter ist hart an der Grenze. Drei Spieler sollten es schon sein, vier sind optimal. Fünf gehen noch in Ordnung, sechs sind eigentlich schon zu viele.

 

Es sei denn, man teilt zwei Gruppen (aus jeweils drei bis vier Spielern ein), die gegeneinander spielen. Oder zunächst gegeneinander spielen und am Ende (hoffentlich) merken, dass sie nur zusammen einigerma?en heil aus dem cthuloiden Schlamassel rauskommen. Aber das ist natürlich nichts für Powergamer. Die blasen sich beim ersten Aufeinandertreffen gegenseitig die Rübe weg.

Link to comment
Share on other sites

Guest Mathias

Also wir spielen fast ausschlie?lich mit Spielleiter + 2 Spieler. Klappt hervorragend, wenn man die richtigen Spieler hat. Die Tatsache, dass sie zu zweit noch viiiel einsamer sind, führt zu enorm spannenden, dichten Szenen, in denen die beiden wirklich Angst bekommen...

 

Das geht also schon. Die beiden müssen nur aktiv genug spielen um das ggf. schnell entstehende Handlungs- und Dialogvakuum zu füllen.

Link to comment
Share on other sites

 Share


×
×
  • Create New...