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Land of the Dead


gemüse-ghoul
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Romero hat ja das Remake von "Dawn of the Dead" nicht besonders gemocht. In "Land of the Dead" greift er Elemente aus dem Remake auf distanziert sich in der Aussage aber deutlich davon. Das fand ich ziemlich gut:

Während Dawn Remake der Formel "Metzeln = Spa?" folgt, gibt es bei Land keinen schönen Schu?, nur einen guten Schu?. Der gepanzerte Truck kommt auch vor und macht sich auf den Weg, jedoch: "Feuert alle Raketen ab, die wir noch haben. Wir brauchen sie nicht mehr!"

Die Erkenntnis, das der Mensch genau so eine Bestie ist wie der Zombie wird herausgehoben. Auch wenn die anderen schlimm sind, rechtfertigt dies moralisch nicht, selber schlimm sein zu dürfen. Ein echt starker Film!

 

Und: man vergleiche mal Romeros Zombie-Filme mit der Realwelt - bewaffnete Plünderer im Katastrophengebiet von New Orleans...

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Ohne schon im "Land" gewesen zu sein, möchte ich doch zumindest im Bezug auf die alte Trilogie dem Ghoul nahezu uneingeschränkt Recht geben.

"Night" (die Erschie?ungen am Ende), "Dawn" (die Plünderer, vor allem die Plünderer) und "Day" (die Experimente an den Zombies) haben alle eine sozialkritische Komponente, die man nicht übersehen sollte, trotz all dem Splatter.

 

Das fehlte mir beim Remake von "Dawn" auch. Ein cooler Film, der Genrefans gut unterhält und manche "All Flesh Must Be Eaten"-Runde um neue Ideen bereichern kann, aber so ganz gepackt hat er mich nicht.

Zwar ist es auch 'unmenschlich', wie sie von den Dächern aus dieses Promizielschie?en veranstalten, aber dadurch, dass die Zombies so verunmenschlicht wurden, dass es echt nur noch Einkaufszentrums-Orks sind, naja, geht da für mich auch deutlich die metaphorische Bindung flöten.

Man siehe sich nur mal im Original die Szene an, wo sie erstmals komplett durch die Mall laufen und teilweise die nahezu wehrlosen Zombies einfach umschubsen, um zu wissen, was ich meine.

 

"28 Days Later" ist das meines Erachtens noch gut gelungen. Da waren die Zombies zwar auch monströser, die Protagonisten dafür dann aber zunehmend auch...

Ich jedenfalls bin mal sehr auf das "Land of the Dead" gespannt und äu?ere mich dann mal, sowie mir das Wunder gelingt und ich Zeit für's Kino habe...

 

 

Gru?,

Thomas

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*G* bei 28 Tage später wurde nie von Zombies gesprochen,

es sind lediglich infzierte Menschen. Dennoch ein guter

Film. Falls ihr man einen guten, nachdenklichen Zombie

Film sehen wollt, dann haltet Ausschau nach "I Zombie".

Selten ging einem ein Zombiefilm so Nahe und unter die

Haut.

 

 

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Ich fuehle mich gedrµngt, das "Dawn"-Remake zu verteidigen. Sozialkritik ist nicht die einzige Botschaft, die ein Film haben kann. Dem neuen "Dawn" geht es nicht um die Gesellschaft, das stimmt; aber es geht, denke ich, um den einzelnen Menschen, und wie er sich in einer vollkommenen Extremsituation verhµlt. Natuerlich versucht der Film, den Zuschauer zu unterhalten (welcher Zombiefilm tut das nicht?), aber das abgrundtiefe Entsetzen, dass sich hier bei den Protagonisten findet, fehlt doch im Original in diesem Ausmass. Der junge Mann, der um jeden Preis sein Baby zur Welt gebracht sehen will, die apathische Tochter des infizierten Ueberlebenden, der TV-Verkµufer, der in einer sehr bewegenden Szene den Freitod vor den Augen seiner neuen Liebe wµhlt - mir ging das sehr unter die Haut. Und die Schlussequenz, in der sich die Erleichterung ueber die gelungene Flucht einmal mehr in Verzweiflung und Hilflosigkeit verwandelt, wirkt mehr als all der Splatterspass, der vorher prµsentiert wurde.

Ich halte den Film fuer ein Meisterwerk.

 

Thema meisterliche Zombiefilme: Wie schon so oft muss ich "Della morte, dell' amore" empfehlen (Achtung: nicht die geschnittene Version besorgen).

 

Gruessle:

Sixt

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*G* bei 28 Tage später wurde nie von Zombies gesprochen,

es sind lediglich infzierte Menschen.

Ich müsste mich irren, aber bei den Romero-Filmen dürfte der Begriff auch nur selten, wenn überhaupt, fallen.

"Living dead" und andere Synonyme, aber nie Zombies...

 

Ich fuehle mich gedrµngt, das "Dawn"-Remake zu verteidigen. Sozialkritik ist nicht die einzige Botschaft, die ein Film haben kann. Dem neuen "Dawn" geht es nicht um die Gesellschaft, das stimmt; aber es geht, denke ich, um den einzelnen Menschen, und wie er sich in einer vollkommenen Extremsituation verhµlt.
Kein Widerspruch.

Allerdings hat mich der Film mit seiner Extremsituationsschilderung nicht so sehr mitgenommen, wie das vielleicht gewünscht war oder bei anderen auch funktioniert hat.

Etwa den Schlu?, den ansprichst, fand ich jetzt eher plakativ und bemüht denn schockierend. Aber das ist, wieder einmal, vor allem eine Frage des persönlichen Geschmacks.

 

 

Gru?,

Thomas

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@Sixt: "Della morte, dell' amore"... ein toller Film. Hatte leider die geschnittene.

Trotzdem ein Spa?. Endlich mal nicht der typische Hollywoodfilm...

 

... wobei ich dann auch schon verraten habe, warum ich mir "Land of the dead"

nicht anschauen werde. Ich kann keine "coolen Jungs", "fahrende Kriegsmaschinen"

und vor allem saxophonspielende Zombies mehr sehen... :D

Das ganze geht auch bestimmt dezenter und frischer.

 

... für mich also ne typisch Samstagabend DVD. Ich mag dem Film zwar unrecht tun,

aber der Regisseur hat mir keinen Anreiz gegeben, mir den Film anzuschauen.

Der Trailer war enttäuschend... Aber vielleicht wirds ja liebe auf den zweiten Blick.

Wir sehen uns auf DVD, baby.

 

Erst werde ich die Kleine burschikos an ihrem Etikett packen, sie dann leger aus

der Videothek entführen, sie mit Versprechungen, ich würde mir auch die

Bonusdisk ankucken, in mein Auto zerren, sie zuhause dann in den dafür

vorgesehenen Schlitz stecken, während ich mich mit billigem Whiskey besudele

und meinen geschundenen, aufgedunsenen Leib auf dem Sofa hin und her rolle,

um ein paar nahrhafte Chips-Krümel aus den Ritzen zu ergattern. Käufliche Liebe

einmal anders...

 

Gru?,

Eibon

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Original von Thomas Michalski
*G* bei 28 Tage später wurde nie von Zombies gesprochen,

es sind lediglich infzierte Menschen.

Ich müsste mich irren, aber bei den Romero-Filmen dürfte der Begriff auch nur selten, wenn überhaupt, fallen.

"Living dead" und andere Synonyme, aber nie Zombies...

 

"We don't use the z-word!" ;)

 

Au?erdem möchte ich mich Sixt anschlie?en. "Dawn of the Dead" (Remake) ist ein durch und durch guter Film. Ich fand durchaus, dass er sogar noch "näher" ging als die älteren Filme. Durch die "normalen" Bewegungen (also keine "langsamen" Zombies) kamen mir diese Zombies wesentlich menschlicher vor - das empfand ich als sehr viel grausamer, weil sie nicht mehr ganz so verzerrt waren; ich hatte nicht ganz jene Distanz zu jenen Zombies, wie ich sie bei "Night of the Dead" beispielsweise hatte. Da mag man natürlich durchaus anderer Ansicht sein.

 

"Dawn of the Dead" ist natürlich ein Film, der in erster Linie "Spa?" macht - definitiv. Aber gerade durch diesen Wechsel zwischen sehr entfremdenden und befremdenden Momenten und dem amüsanten Abend liegt meiner Ansicht nach der Kniff und die dennoch verstörende Wirkung des Films. Ich war danach jedenfalls kräftig angegruselt, obwohl ich einen Heidenspa? im Kino mit meinen Kumpels hatte. Das war eine merkwürdige Erfahrung eines Popcorn-Kinos für mich. Schon allein der Weg zu meinem Auto in der Tiefgarage ...

 

Ich möchte damit nicht sagen, dass ich die alten Romero nicht gut finde. Was mir nur auch aufgefallen ist, dass häufig gesagt wird "ja, das Remake kommt eben nicht an die Klasse des Romero-Originals heran". Sowas wird gerne von Remakes gesagt und ich möchte hier einfach einmal eine Lanze für Remakes brechen, denn es gibt derzeit so viele wirklich gut gemachte Remakes, dass man dieses Klischee "das Remake ist nie so gut, wie das Original" nicht leichtfertig benutzen sollte. "The Grudge" war ein sehr gelungenes Remake, meiner Ansicht nach. "Ring 2" war sogar besser als das Original (beide "Originale", also "2" und "Spiral"), wie ich fand (obwohl ich "Ring" als Original besser fand als das Remake). "Haunted Hill" war kein Glanzstück, aber ansehnlich. "Das Geisterschloss" war ebenso nett. Natürlich gibt es auch schlechte Seiten von Remakes (und natürlich kann man an all diesen Filmen, die ich da aufgezählt habe, viel kritisieren, vor allem, wenn man sie mit den "Originalen" vergleicht und anfängt, dass dieses oder jenes nicht drin wäre oder anders/"falsch" gelöst wäre), aber ich will hier eben einfach einmal besagte Lanze dafür brechen, denn ich finde, dass den Remakes sehr viel Unrecht getan wird. Und nicht nur Remakes, auch neueren Horror-Filmen.

 

Gerade die alten Horror-Filme werden gerne zu "Sozialkritikfilmen" hochstilisiert (dies wird "modernen" Horror-Filmen selten angedichtet, obwohl man auch hier eigentlich dies immer suchen kann). Ja, unbestritten, das ist da auch drin. Als leidenschaftlicher Horror-Filmschauer in allen Untergenres dieser Sparte bin ich natürlich auch jederzeit gerne bereit, diese Art von Filme zu verteidigen (da diese Filme immerhin gerne als "anspruchslos" und "stumpf" angesehen werden). Gegenüber vielen muss man dann eben auch das meinerseits sehr ungeliebte Argument der "Sozialkritik" anbringen - bei vielen Leuten ist etwas wohl erst leider "gut", wenn es auch "sozialkritisch" ist, aber wie bereits angesprochen wurde ... es gibt weitaus mehr Facetten als "Sozialkritik". Vor allen Dingen, was ich in solchen Fällen gerne vorbringe: Sozialkritik ist heute nichts Besonderes mehr. Jeder macht es, jeder kann es. Es gehört doch eigentlich schon fast zum guten Ton, Sozialkritik zu üben. Sozialkritik finde ich persönlich mittlerweile sogar eine recht schwache "Botschaft" - denn sie ist zu einfach, häufig auch viel zu oberflächlich. Wie häufig ich höre, wenn man den Wert eines Buches oder eines Filmes versucht, zu beschreiben, dass es "so toll sozialkritisch" ist. Ich empfinde das nicht als Qualitätsmerkmal - nicht mehr. Nicht in dieser Zeit, nicht unter unseren doch recht einfachen Umständen. Das soll nicht hei?en, dass ich dazu aufrufe, nicht sozialkritisch zu sein. Ganz im Gegenteil.

 

Natürlich zählt das dann wiederum nicht unbedingt für die Romero-Filme, die dann doch älter sind. Trotzdem empfinde ich es persönlich als falsch, diese Filme auf "sozialkritisch" zu reduzieren und ich habe das Gefühl, dass dies leider häufig gemacht wird, denn wenn jemand von Romero spricht, dann wird eigentlich nur von der Sozialkritik gesprochen. Vielleicht auch in erster Linie, weil man es so lustig findet, dass so eine Filmsparte, die eigentlich als "stumpf" gerne abgetan wird, in Zusammenhang mit diesem Intellektuellen-Label herumläuft. Ich denke, diese Filme haben mehr zu bieten.

 

Das wollte ich grade nur einmal einwerfen, da hier wieder das Thema "Romero - Sozialkritik" auftaucht. Wie gesagt, ich möchte es ihm nicht absprechen (habe ich ja weiter oben genauer ausgeführt), dennoch wollte ich darauf hinweisen, vielleicht ein wenig vorsichtiger damit zu sein. Ich will damit auch nicht sagen, dass man es nicht mehr erwähnen oder einführen soll in eine Diskussion, sondern einfach (einmal wieder) auf ein paar Probleme aufmerksam machen, die meiner Ansicht nach bestehen bzw. die mir schon häufiger durch den Kopf geisterten.

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