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H.P. Lovecraft: Vom Jenseits. Erzählungen


Magister Mirko
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Oha, da kam es heute also an, eine neue Ausgabe gesammelter Schriften H.P. Lovecrafts.

Nichts Unbekanntes, nichts wirklich Neues ist dabei:

 

H. P. Lovecraft: Vom Jenseits. Erzählungen Sonderausgabe Erzählungen, Area-Verlag Erftstadt ISBN 3-89996-391-1 Ç 9,95, ca. 650 Seiten,...

... was ich leider nicht feststellen kann, da ich ein schlampig geschnittenes Exemplar bekommen habe. Damit wären wir gleich bei einem Manko. Der Verlag zeichnet sich einerseits dadurch aus, da? man dort eine kleine Reihe ins Leben gerufen hat, die Fan-Edition "Kultwerke des Horrors". Vertreten natürlich Mathew Gregory Lewis, E.T.A. Hoffmann, Charles Robert Maturin, Dean R. Koontz, Stephen Gilbert, Alexander Grin, Harald Howart, Hans Joachim Alpers und viele andere Autoren, deren Autorenrechte in irgendeiner Weise vakant sind. Das ist es nämlich, warum der area-Verlag diese Titel zu einem moderaten Preis verkaufen kann. Die Rechte sind preiswert zu haben, entsprechend ist die Herstellung billig. Und so sehen die Erzeugnisse aus. Billig. Schlampig verarbeitet. Grausig geschnitten. So hat man bei dem Exemplar, was mir vorliegt, vollständig die Seitenzahlen gekappt. Wenigstens ist der Text übrig geblieben und lesbar. Das allein zählt. Schlie?lich handelt es sich um ein Billigprodukt, das der "Verlag" in der Tschechischen Republik hat drucken, in Oldenbrug binden, und von einer netten, innovativen, aber in Gestaltungsdingen offenbar vollkommen talentfreien kleinen Designklitsche (immerhin hat diese laut eigener homepage eine "Philosophie". Firmen, die eine eigene "Philosophie" haben und propagieren, sollten unter Generalverdacht gestellt werden) in Köln hat gestalten lassen. Man konnte sich augenscheinlich auf keine der zur Verfügung stehenden Varianten der Rechtschreibung einigen und hat daher eine bunte Mixtur aus allen Verwüstungen genommen, die diverse Reformen von 1901 bis neulich hinterlassen haben. Dafür ist der Text lesefreundlich und nicht so verunstaltet, da? er Reminiszenzen an Bedienungsanleitungen zulä?t.

 

Sehr erfreulich ist die Auswahl der Texte, die, Verzeihung, einen repräsentativen Querschnitt durch das Werk HPLs erlaubt. Sowohl eine ganze Reihe von Erzählungen aus den Traumlanden, wie auch die gro?en Texte "Cthulhus Ruf", "Jenseits der Mauer des Schlafs" und "Das Grauen von Dunwich" sind enthalten. Eine wirklich erlesene Mischung.

Ein solides Vorwort schreibt uns DSA Mitgründervater Hans Joachim Alpers. Ausgewogen und in Kenntnis der Fakten, allerdings nichts, was der Fan nicht wü?te. Macht auch nichts.

?bersetzt wurde das Ganze von Dr. Florian F. Marzin, der dem literarischen Beirat des EDFC angehört. Da hat sich also kein Unbekannter an die Arbeit gemacht. Nichts wirkt enststellt oder unkenntlich.

 

Inhaltlich lä?t sich für den Fan nichts sagen, man kennt seine Lieblinge schlie?lich. Der Neueinsteiger kann sich freuen, eine preiswerte Lektüre gewonnen zu haben, denn die Auswahl der stories ist durchaus gelungen und bietet einen guten ersten Schritt in cthuloide Welten.

Durchaus ist zu sagen: Kaufen!

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Kann der Kaufempfehlung nur beipflichten, zumal das Preis/Leistungs-, bzw. für Fans interessanter: das Geschichten/Euro-Verhältnis wirklich stimmt.

 

Habe bislang nur meine Lieblingsgeschichten nachgelesen. Die Grundstimmung der Stories wurde beibehalten. Der Grusel kommt rüber, wenn auch etwas moderner und "flotter" als ich dies von der alten Suhrkamp ?bersetzung, die ja teilweise einen recht konservativ/altertümlichen Sprachfluss hat, kenne. (Obwohl dies m.M.n. besser zu Lovecrafts eigenem Stil passt, ist die neue Variante sicherlich zugänglicher)

 

Bin ja mal auf die Festa-?bersetzungen gespannt und erwarte diesbezüglich hoffentlich schon bald erste Anmerkung Meister Toms...

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Igitt.

 

Den Quark würde ich niemals anrühren. Wenn es etwas schlimmeres gibt, als ein

schlecht verarbeitetes, schlecht gestaltetes und zudem noch mies lektoriertes

Buch, dann ist es ein ebensolches Buch, das die Inhalte eines meiner Lieblings-

Schreiberlinge repräsentieren und einer neuen Zuhörerschaft bekannt machen

soll. Dann greife ich doch lieber zu teureren Alternativen, die nicht nur das Hirn,

sondern auch Herz und Auge stimmulieren.

 

Aber nun gut. Für den Anorexia-Nervosa-Geldbeutel mag solch ein "übles und

finsteres Traktat" noch ausreichend sein. Der Kenner greift dann aber wohl

doch besser zu anderen Publikationen.

 

Gru?,

Eibon

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Für Kenner ist das auch nicht gemacht. Der Verlag hat diese Reihe gebastelt und saugt jetzt alles auf, was irgendwie in Sachen Horror verkaufbar ist. Kaufen mu? man sich das Buch nicht, als Fan. Aber der Neuling oder der Interessierte können sich sowas zulegen.

Ich habe es mir aus reiner Sammelwut gekauft.

Interessant ist aber der massive Unterschied zwischen der Ausgabe von edition phantasia und dieser kleinen Billiggeschichte. Die wohlfeile Ausgabe der edition phantasia, die angeblich "weltweit erste Gesamtausgabe", hat etwas obszön phantastisches: den Preis (ich werde sie mir auch kaufen, jawoll, jawoll, jawoll :D ), doch bietet die billige Ausgabe sehr wohl eine Alternative für diejenigen, die "mal was von HPL" lesen möchten, aber bei denen nur Schmalhans Küchenmeister ist. Was ist dagegen zu sagen, wenn man die Fangemeinde ein wenig vergrö?ert? Eben: nichts.

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  • 2 weeks later...
Original von Alexander Heppe

Bin ja mal auf die Festa-?bersetzungen gespannt und erwarte diesbezüglich hoffentlich schon bald erste Anmerkung Meister Toms...

Meister Tom hat aus Zeitmangel gerade die ersten zwei Geschichten gelesen. Nix was einen sprachlich vom Hocker haut. Hab aber gerade meine Suhrkamp Version nicht hier um einen genaueren Vergleich abgeben zu können.

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  • 2 months later...
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