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Störungen


Guest Manji1364424426
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Guest Manji

Ich hab mich neulich mit einem meiner Spieler darüber unterhalten und ausserdem auch ein eigenes Interesse an psychischen Erkrankungen.

 

Es gibt bei Cthulhu ja nun nicht gerade wenige Möglichkeiten verrückt zu werden und gewisse Störungen auszubilden.

 

Wir hatten uns nun überlegt wie würde man eine gespaltene Persönlichkeit darstellen und wer entscheidet den Wechsel?

Ausserdem haben andere Persönlichkeiten ja nicht nur andere Wesenszüge sondern sind ja auch von ihren Fähigkeiten durchaus anders, müsste man dann mit zwei Charakterblättern spielen? ;)

 

Wie macht ihr das? Spielen bei euch eigentlich Störungen eine gro?e Rolle und spielen eure Spieler die auch richtig aus, oder beschreibt ihr die Wirkungen eher?

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Bisher hatte ich als Spieler und SL immer nur "leichte Phobien", die dann vom Spieler und Spielleiter ausgespielt wurden, d. h. der SL beschreibt eine Szene speziell für den Spieler (mit einer entsprechenden Phobie im Hinterkopf) und der Spieler reagiert darauf, meist etwas übertrieben, da die Szenerie auch für ihn EXTREMER ist als für die anderen SC. Dies betrifft zumindest das relevanten Geschehen für das Abenteuer, in den spielerischen erholungsphasen sollte mensch den Spieler schon freie hand lassen.

 

was aber eine extreme Persönlichkeitsstörung angeht, da würde ich im Extremfall den SC zum NSC degradieren und ihn sich später an das Geschehen erinnern lassen (in Form von Flashbacks und Visionen).

 

Damit habe ich ganz gute Erfahrungen gemacht :D

 

genauere Auswirkungen hängen aber auch von der Art der Erkrankung/ Störung und vor allem dem Auslöser ab.

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Ich glaube, so was wie eine "gespaltene Persönlichkeit" gibt's nicht, wahrscheinlich meinst du multiple Persönlichkeit. Ist begrifflich durchaus ein wichtiger Unterschied, weil man davon ausgeht, dass quasi zusätzliche Persönlichkeiten "entwickelt" werden und nicht etwa "abgespalten". Ganz durchblicken tu ich da als Laie aber auch nicht.

 

Für's Rollenspiel scheint mit gerade diese Störung nicht so geeignet - oder wenn dann nur als sehr kurzfristige Angelegenheit. Die meisten Spieler haben ja genug damit zu tun, einen Charakter in sich konsistent darzustellen. Aber vielleicht wäre es interessante, eine Zusatzpersönlichkeit als "NSC" zu handhaben.

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Aus der Hüfte geschossen, blo? mal so 'ne Idee am Montagabend...

 

- die klassische Multiple-Personality-Disorder ist ja dem Vernehmen nach durchaus weit seltener als geglaubt, aber der Reiz fürs Rollenspiel ist natürlich klar...

 

Ich würde da mit zwei Charakterbögen vorgehen, ja. Wichtig wär aber die primät auslösende Situation, aus der müsste eine Auswahl von Fertigkeiten und/oder Attributen hervorgehen, die in die andere Person abgedrängt werden (ich behandle das jetzt mal als dissoziatives Phänomen). Alle diese, und eine Handvoll anderer, damit als verbunden betrachteter Fertigkeiten, gehen in den Chabo der "neuen" Persönlichkeit.

 

Für die neue wie die alte Persönlichkeit müsste dann gelten, dass Fertigkeiten, die nach der Spaltung "fehlen", wieder beim Grundwert anfangen. Fehlende Attribute würden dann je neu gewürfelt, könnten aber nicht über dem ursprünglichen Wert liegen...

 

(ST, GR, KO, ER, MA, gS und STA bleiben für beide Persönlichkeiten gleich.)

 

Die Fertigkeiten würden sich dann für jede Person separat verbessern, und sollte der Zustand je geheilt werden, hat die Person dann von den beiden separaten Werten nur den jeweils besseren.

 

Wechsel zwischen den beiden Persönlichkeiten käme in meiner Konzeption nur vor, wenn nach den Regeln sowieso eine temporäres Trauma ins Haus steht, spätestens aber nach Verlust von mehr als 10% der aktuellen STA auf einen Sitz. (Auf keinen Fall sollte das natürlich der Spieler in der Hand haben... und wenn doch jemand versuchen sollte, das taktisch einzusetzen, dann tät ich dem im grad unpassenden Moment ein ganz anderes temporäres Trauma servieren.)

 

Phil

 

(PS Ich glaub, in Unseen Masters wird was hübsches für dich drin sein - keine MPD, abeeeeeer... :D )

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Also ich denke ich würde dem Spieler gar nicht sagen das er eine Multiple Persöhnlichkeitsstörung hat, sondern einfach nur schildern das er gelegentlich an Ohnmachtsanfällen leidet und scheinbar währenddessen etwas schlafwandelt.

 

In der Zeit wo diese "Ohnmacht" vorliegt, würde ich einfach den Spielercharakter (oder besser dessen zweite Persöhnlichkeit) als NSC Spielen, könnte ziemlich interessant werden wenn der Spieler Feststellt, das er des "was auch immer" bezichtigt wird während er aus seiner sicht nur "Ohnmächtig" war. Also ein wenig "Fight Clup like" .

 

 

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Zur Multiplen Persönlichkeit:

Ich als SL würde es vermeiden einem SC einen solche Störung "zu verpassen" und zwar aus folgenden Gründen:

1.) Es ist wahnsinnig schwer so etwas zu spielen

2.) Es hindert unwahrscheinlich stark den Spielfluss

3.) Es ist ein unglaublicher Aufwand für dich als SL, denn du musst bedenken das es für eine MPS immer einen Auslöser gibt, das es mindestens 2 weitere Persönlichkeiten im Kopf des SC's leben die du als SL steuern musst, das der Spieler nicht von dem Wissen darf was seine Persönlichkeiten machen, denn diese Persönlichkeiten schützen die "normale" Persönlichkeit vor dem erlebten Trauma und davor das es noch einmal passiert.

Wie du siehst ist das schon Grund genug das nicht zu machen.

 

Zur Gespaltenen Persönlichkeit:

Eine gespaltene Persönlichkeit ist im Prinzip ähnlich einer Shizophrenie. Auch von soetwas würde ich SL abstand nehmen. Denn der Spieler müsste zeitgleich 2 SC's spielen, die zuvor allerdings eine Person waren. Sprich in einer Situation könnte sich die eine "Hälfte" dazu entschliesen sich der Situation gemä? zu verhalten, während die andere "Hälfte" genau das Gegenteil tun möchte.

Wie man sieht ist das auch nicht gerade spielfördernd.

Ich an deiner Stelle würde, wenn es bei deinen SC's zu solch starken psychischen Störungen kommt, die Notbremse ziehen und sie auf Eis legen (in Therapie schicken) oder ggf. ganz aus dem Plot nehmen.

 

MfG

die Orgel

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Guest Manji

Danke erstmal für die Antworten, damit kann ich schon eine ganze Menge anfangen.

 

Wobei ich sagen muss, ich finde die "andere" Persönlichkeit sollte auch einen anderen gS Wert haben, vor allem wenn diese Persönlichkeit eine Beschützerrolle einnehmen soll.

 

Ich finde die Fight Club Idee ( auch der Film mehr als schlecht war ) gerade ziemlich interessant. Quasi als Aufhänger für einen Plot, dass die Gruppe quasi der anderen Persönlichkeit auf der Spur ist.

 

Könnte sich ja rausstellen, dass man das Oberhaupt eines mächtigen Kultes ist. Der Kult sieht seinen Anführer aber eher selten.

 

Dann gäbe es zum Schluss, mal ein richtiges Staunen.

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Guest Asmode
Original von Orgel

 

Eine gespaltene Persönlichkeit ist im Prinzip ähnlich einer Shizophrenie.

 

Stimmt so nicht ganz. In meiner Zeit als Zivi durfte ich Erfahrungen mit Schizophrenen sammeln, dei mich gelehrt haben diese allgemeine Meinung, die auch ich hatte, zu revidieren. Die häufigste Ausprägung der Schizophrenie ist dei paranoide Schizophrenie, die auch mit Störungen der Wahrnehmung verbunden ist - Halluzinationen. Doch das grö?te Problem dieser Menschen ist, dass sie alles auf sich beziehen. Alle haben es auf sie abgesehen. Es gibt einen Plan mit ihnen, den sie nicht wissen dürfen. Sie können nichts dagegen tun, sie werden fremdgesteuert usw.

Multiple Persönlichkeiten kommen dagegen höchst selten vor.

Eine paranoide Schizophrenie im Anfangsstadium lässt sich noch gut spielerisch umsetzen, wobei dies den spielerischen Leistungen des Spielers einiges aufbürdet.

 

Tschuldigung für das bi?chen Klugschei?erei :D Wenn noch jemand kommt ders besser wei?, keine Scheu - der Zivi ist ja auch schon wieder einige Jährchen her :(

 

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  • 3 weeks later...
Guest Lysistrata
Original von Asmode
Original von Orgel

 

Eine gespaltene Persönlichkeit ist im Prinzip ähnlich einer Shizophrenie.

 

Eine paranoide Schizophrenie im Anfangsstadium lässt sich noch gut spielerisch umsetzen, wobei dies den spielerischen Leistungen des Spielers einiges aufbürdet.

 

 

Ich gebe dir da 100%ig recht, ein guter Kumpel von mir leidet unter paranoide Psychose. Fast ein halbes Jahr habe ich (wir alle) nichts von seiner veränderten Wahrnehmung bemerkt ?( , erst als es fast zu spät war und er Leute bedroht hat, die angeblich alle zu einem Geheimbund gehörten, trat das ganze Ausma? zu Tage.

Die Wahrnehmung dieser Personen ist total gestört, sie sehen anders, sie fühlen anders.

Um wieder auf die Spielebene zu kommen...

ich habe diese für mich schreckliche Erfahrung zum Anla? genommen und sage den Spielern nichts von einer Psychose oder einem Anfall. Ich spiele diesen einfach durch.

 

Wenn einer in der Gruppe gerade einen Anfall bekommt, dann lasse ich ihn Dinge sehen. Er teilt es seinen Leuten mit, die können aber nichts entdecken. Die Verwirrung in der Gruppe ist perfekt. Beispiel: Die Schatten werden dunkler, fremde Gestalten tauchen auf, beobachten ihn, Zeugen "wissen" etwas, Zeitungsberichte enthalten "geheime Botschaften", er hört etwas . Der betroffene Charakter sieht mehr als die anderen. Bis er irgendwann mitbekommt, (im Sanatorium) oder von anderen Charakteren, das dies was er sieht nicht real ist... zumindestens manchmal.... ;)

Am ende des Abenteuers lasse ich ihn dann seinen Charakterbogen aktualisieren. Er kann sich in Zukunft niemals wirklich sicher sein ob er sich was einbildet oder nicht. Vor allem dann, wenn er seinen STA-wurf vergeigt...Er mu? sich auf den Rest der Gruppe verlassen. Vorausgesetzt sie haben noch alle beinander. :rolleyes:

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multiple persönlichkeiten kann man aber auch prima improvisieren. ich würd mir nich die mühe machen, bereits bekannte krankheitsbilder zu studieren um mich daran zu orientieren. was immer man sich da als störung ausdenken mag, es passt bestimmt auf eines der hundert untersyndrome die man irgendwo finden mag.

 

einer meiner spieler hat sowas auch schonmal aufs auge gedrückt bekommen. nach einer g. umnachtung meinte er, sein char wär mal fällig für was heftigeres, als ewig blo? die standard-traumas.

seitdem wechselt er nach meisterentscheid oder stabi-verlust immer für ne weile in eine art spiegelpersönlichkeit. quasi um sich geistig von der malträtierten psyche der originalidentität weitestmöglich zu entfernen. der rüpelhafte kommunist wird dann kurzerhand zu nem wohlerzogenen kapitalistensöhnchen. die familie is natürlich happy über seine macke. in diesem fall hab ich die dauer auch nich auf 1w6 monate beschränkt. phobien behält man schlie?lich auch länger...

 

funktioniert ganz gut und gibt dem char wesentlich mehr tiefe.

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  • 3 weeks later...

Etwas spät, aber ich muss zur Schizophrenie auch noch etwas anmerken. Es ist ja schon recht gut dargestellt worden, dass Schizophrenie eben KEINE multiple Persönlichkeit oder sowas ist, sie ist eine eine Form der Psychose.

 

Es existieren

 

- schizophrene/kognitive Psychosen: Beeinträchtigung der Sinneswahrnehmungen (z.B. Wahngedanken, Stimmenhören)

- affektive Psychosen: beeinträchtigte Stimmung, also Manie, Depression oder bipolar-affektive Störung (=manisch-depressiv)

- schizoaffektive Psychosen (beides zusammen)

 

So ganz klar lässt sich das nicht immer trennen, Menschen, die unter beeinträchtigten Sinneswahrnehmungen leiden, werden natürlich auch in ihrer Stimmung beeinflusst und die Stimmung kann auch die Wahrnehmung beeinflussen.

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