Jump to content

Trepanation


Recommended Posts

Wer den Film From Hell gesehen hat, wei?, das dort einer Frau mit hilfe eines Hammers und eines " was auch immer" von ihren Schmerzen befreit wird. Man schlägt auf die Stirn und auf beide Schläfenseiten und schon ist sie blöd wie Bohnenstroh. Meine Frage ist, gab?s das damals wirklich? Ich meine, die haben an vieles geglaubt und warum nicht auch an sowas? Wenn es das gab oder vielleicht auch nicht, wird diese Methode in dem Buch Dementophobia erwähnt oder verarbeitet? Ich würde sagen, das passt auf jeden Fall gut rein.

Greats Yoor

Link to comment
Share on other sites

ich kenne und liebe den Film!

Ich denke die haben eine möglichst brutal und dennoch schnell zu zeigende Methode gewählt um etwas zu zeigen.

Was letzten Endes da gemacht werden sollte ist nicht ganz klar.

Das Werkzeug ist jedenfalls aus der Trepanation "entliehen" ich denke aber eher, sowie ich es in Erinnerung habe, das eine Art Lobotomie gemacht bzw. gemeint ist.

Die wirkliche (zer)Teilung zwischen rechter und linker Gehirnhälfte durch druchtrennen der Verbindung.

Im groben sollte dadurch eine Wesensveränderung herbeigeführt werden, was wohl auch passiert.. :rolleyes:

 

Im übrigen wird dieses auch wieder mal angedacht bzw. in Russland wohl auch wieder durchgeführt.. 8o

Hatte da mal was in der Vergangenheit gesehen..

Naja, die reine physische Rangehensweise an Geisteskrankheiten ist ja gott sei dank vorrüber, allerdings ist meines Erachtens die reine psychische Therapie ebenfalls Unsinn.

 

Was es damals gab und was nicht ist wohl hoffentlich gut recherchiert in Dementophobia..

 

Heute z.B. gäbe es so manche Bezeichnungen der Krankheitsbilder aus den "älteren" Cthulhu Werken nicht mehr, nicht weil es die nicht mehr gäbe sondern eher weil sie anders bezeichnet werden würden.

Die aktuellen Werke sind da das amerikanische DSM4 und das europäische ICD10 (die unterscheiden sich aber auch)

 

Manche Krankheitsbilder gibts wirklich nicht mehr das sie aufgrund von mangelnder Ernährung und Gesundheitszustand der Bevölkerung sowie Früherkennung einfach nicht mehr vorkommen bzw. nicht mehr in Erscheinung treten.. (siehe der gute alte Buckel u.ä.)

 

Da ich im psychiatrischen Bereich arbeite bin ich gerne bereit mal ein paar Infos zu geben.

 

Grü?e

Strick

Link to comment
Share on other sites

Im Film wird streng genommen keine Trapanation vorgenommen - man bearbeitet den Patienten nicht, um seinen Schädel zu öffen - sondern eher eine Narkotation, die aber permanent. Mit Schlägen auf die Gehirnlappen wird der Patient ruhig gestellt - und zwar für immer.

 

 

Link to comment
Share on other sites

Es ist für mich immer wieder herrlich zu erleben, was wir tollen Menschen doch so alles können. Es gibt sogar einen Namen für das. Trepanation. Toll. Irgendwie beruhigend. Aber ich bin wieder etws schlauer geworden, Dank Chtulhu. Einer der Gründe warum ich diese Bücher so liebe. Und dieses Forum. Danke Leute. Mein Glaube an die Menscheit ist wieder etwas tiefer gerutscht.

Greats Yoor

Link to comment
Share on other sites

Guest W.Corbitt
Original von yoor

Es ist für mich immer wieder herrlich zu erleben, was wir tollen Menschen doch so alles können. Es gibt sogar einen Namen für das. Trepanation. Toll. Irgendwie beruhigend. Aber ich bin wieder etws schlauer geworden, Dank Chtulhu. Einer der Gründe warum ich diese Bücher so liebe. Und dieses Forum. Danke Leute. Mein Glaube an die Menscheit ist wieder etwas tiefer gerutscht.

Greats Yoor

 

?

 

Also ich würde den Beitrag ja verstehen, wenn Trepanationen heute noch durchgeführt werden würden, was allerdings nicht der Fall ist. Für medizinische Fortschritte ist es unvermeidlich, dass anfänglich grobe Fehler begangen werden.

So waren Operationen am Gehirn anfangs des letzten Jahrhunderts bei den Medizinern nicht nur absolut verschrien, sondern bestanden auch im Wesentlichen daraus, den Patienten die Schäder zu öffnen und reinen Alkohol ins Gehirn zu spritzen, der dann die "schädlichen" Teile weggeätzt hat (Moniz, in den 30er Jahren). Ok, ein paar unschädliche sind dann vielleicht auch mal mitgenommen worden, bisschen Schwund ist halt immer :) Das wurde dann relativ bald von der Lobotomie abgelöst, die wiederum von einer pharmakologischen Behandlung. Und die ist wie sich heute herausstellt auch sehr ungenau, aber etwas kontrollierter als die vorherigen Verfahren. Und vielleicht wird das irgendwann von Gehirnmassagen oder Akupunktur abgelöst :) Was ist auch überhaupt daran falsch ein Verfahren zu benennen, udn sei es noch so grausam...

Link to comment
Share on other sites

Eigentlich haben sich in der klassichen Psychiatrie nur die Termini und die Vorstellung über die ?tiologie gewandelt. Was einst Dementia praecox war, hei?t nun Schizophrenie etc.pp..

Gerade die Psychiater haben schon immer Schwierigkeiten gehabt eine klare Einteilung für ihre Erkrankungen zu finden (eine Weile gab es eine "Triade", dann kamen ICD-10 und DSM-IV). Auch wenn die aktuellen System durchaus ihre Vorteile haben, gibt es bis heute keine allumfassende Einteilung.

 

P.S.: Ja, Einteilungen sind in der Medizin durchaus wichtig, da man aus ihnen Gemeinsamkeiten in der ?tiologie, Therapie u. Prognose etc. ableiten kann.

Link to comment
Share on other sites

Original von dr_seltsam

 

Gerade die Psychiater haben schon immer Schwierigkeiten gehabt eine klare Einteilung für ihre Erkrankungen zu finden

 

 

Was ja auch daran liegt das es eben keine zwei gleiche Schzophrenien usw. gibt!

Wenn jemand meint das z.B. Frakturen schon unterschiedlich wären der sollte sich mal mit psychischen Störungen (Erkrankungen) befassen!

 

Also, es ist wirklich ein Fall anders wie der andere. Evtl. beide mit der gleichen Fallnummer (Diagnose) verschlüsselt aber trotzdem würde ein Laie das bemerken bzw. garnichts merken!

 

Was häugif vergessen wird, ist das so z.B. eine paranoide Schizophrenie lediglich etwas umschreibt und nicht der genaue Titel einer Sache mit fest definierten Grenzen ist. Es gibt verschiedene Symptome welche erfüllt sein müssen, nicht alle und nicht alle immer im gleichen Intervall bzw. nicht in immer der gleichen Ausprägung. So wird es sehr schnell sehr unterschiedlich.

 

Das ist übrigens bei allen anderen psychischen Störungen auch so und genau das macht diese Thematik auch so interessant!

 

Grü?e

-///O

Strick

Link to comment
Share on other sites

Ja, mag sein. Aber egal wo der Knochen bricht, Pathophysiologie und Pathomechanismen bleiben dieselben, daher sind bei Frakturen ja klare Einteilungen (z.B. OSG-Fraktur --> Weber A,B,C) möglich. Bei psychiatrischen Erkrankungen ist das halt schwieriger, weil man praktisch nur diskrete organische Veränderugen findet (?ber/Unteraktiverung bestimmter Hirnareale bzw. bestimmter Rezeptortypen, wie z.B. Dopamin). Desweiteren ist es unabhängig wie die Symptomausprägung ausschaut. Eine paranoide Schizophrenie (der Klassiker und gemeinhin die Verlaufsform, die am bekanntesten ist) ist nicht "schlechter" oder "besser", ob der Patient sich vom Teufel misshandelt fühlt, oder "blo?" der Nachbar hinter ihm her ist. Eben das macht es so schwierig.
Link to comment
Share on other sites

man soltle auch nicht vergessen, dass manchmal diese heute brutalen Methoden die einzige, wenn auch aus heutiger Sicht vielleicht sehr krasse, Linderung boten.

Die Trennung der rechten und linke Gehirnhälfte hat man z.B. früher bei schweren Formen der Epilepsie durchgeführt, um zu verhindern, dass die krampfanfälle auf beide Seiten übergingen, sondern eben nur auf eine Seite beschränkt blieben. Heute können auch schwere Epilepsien meist medikamentös behandelt werden.

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...