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Cthulhu für Kinder bzw für eine Person (Anfänger)?


Guest fafner
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Guest Fafner

Ich versuche gerade ein Abenteuer so zu "entschärfen", da? es für meine Neffen bzw Nichten verwendbar ist. Zwei sind 9 Jahre alt, eine 13. Das hei?t deftiges Regelwerk oder komplexes Würfeln ist nicht drinnen, ebenso wie allzu knifflige Rätsel. Au?erdem wäre es für sie das erste Rollenspiel und ich wei? natürlich nicht wie weit sie mit dem Spielen einer definierten Rolle zurechkommen. Aber Kinder sind da ja gerne kreativ. Sicher ist, da? ihnen unheimliche Geschichten mit Bedrohungen und evtl Zeitdruck gefallen. Ein Spiel ohne Spielbrett und mit jemandem der eine Geschichte lebendig werden lä?t ist etwas, das ihnen gefallen könnte.

 

Weiters möchte ich Rollenspiel meiner Freundin näher bringen und ein Abenteuer nur für sie organisieren. Da sie Rollenspiel nicht kennt und ich ihr einen kleinen Einblick geben möchte, der nicht zu lange dauert und zu komplex ist, würde ich etwa so vorgehen wie ich mir das für die Kinder gedacht habe.

 

So dachte ich ich nehme das Einsteigerabenteuer "am Rande der Finsternis" her. Das Abenteuer ist ja nicht gerade ein Würfelfest und halbwegs geradlinig, trotz der Möglichkeiten, die den Charakteren bleiben. Ich würde selbst einen NSC stellen, der den SCs ein wenig auf die Sprünge hilft bei Dingen, die für erfahrene Rollenspieler selbstverständlich sind.

 

Nun wollte ich mal in die Runde fragen ob jemand Erfahrung bei der Gestaltung eines Abenteuers für Kinder oder für eine einzige Person hat. Vielleicht gibt es ein paar grundlegende Tips, die ich beachten sollte um meine zukünftigen Spieler nicht gleich wieder vom Rollenspiel, bzw Cthulhu abzubringen.

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ich finde es sehr schwierig, einem 9 jährigen und einer 13 jährigen ein cthulhuabenteuer nahe zubringen...

die ängst, die dabei entstehen könnten, könnten die KINDER auf sich übertragen und sich damit ein echtes problem einfangen.

eine geschickte möglichkeit wäre es mit den kinder katzullhu zu spielen. grade für den 9 jährigen könnte der einstieg so etwas einfacher sein, da man das ganze wie ein märchen aufbauen könnte.

des weiteren sollten die beschreibungen kurz und algemein gehalten werden, damit keine angst entsteht. hier mal ein beispiel meiner jugenliteraturlehrerin: "in rumpelstielzchen heisst es und sie tanzte in glühenden schuhen, bis sie tot war." die kinder wissen was das bedeutet und das das schmerzhaft ist. doch es ist etwas ganz anderes, wenn man die schreie, den fleischgeruch und die irre verzweifelung in den augen beschreibt."

ich würde mir ein traumlande abenteuer rund um den katzenpatriarchen überlegen.

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An der Stelle auch gleich mal ein Willkommen hier im Forum, dachte mir nur nicht deswegen alleine 2 Threads aufzumachen, wenn ich doch eigentlich ein paar Worte hierzu schreiben will.

 

Zu deinen Fragen.

 

Also was die 3 Nachwuchs-Spieler angeht, erstmal super Ansatz finde ich. Hast du mal drüber nachgedacht, vielleicht am Anfang die 3 nur ihre Persönlichkeiten ein wenig ausarbeiten zu lassen (ohne Spielwerte, nur Background ein wenig) und sie einfach so deine Geschichte erleben zu lassen? Wenn du diese dann in einem fulminanten Finale enden lä?t, könntest du quasi damit schlie?en das die Geschichte endet, und die Kleinen damit locken, das man das ganze ja auch mal mit Spielwerten ausspielen könnte. So hast du das Initial-Interesse geweckt und die 3 sehen eher über den dann folgenden Regel- und Zahlen-Salat hinweg, zumal der bei CoC ja ohnehin geringer ausgeprägt ist wie ich finde.

 

Was das Einzel-Abenteuer für deine Freundin angeht, so würde ich eher ein Abenteuer für 2 Personen vorziehen. Der Aspekt, mit anderen Spielern zusammenzuspielen, welcher für mich durchaus zentral beim Rollenspiel ist, bleibt ansonsten au?en vor. Was nicht hei?en soll das Einzel-Abenteuer doof wären, auf keinen Fall. Ich finde nur, wenn man jemandem das Hobby nahe bringen möchte, sollte man beim ersten mal auch diesen Aspekt vermitteln. Sonst ist bei einer evtl. späteren Folge-Sitzung dann nochmal eine - wenn auch nur periphäre - Umstellung beim Neuling nötig, und die sind ja in dem Punkt anfälliger als unsereiner. :D

 

Ich hoffe, meine Gedanken sind angekommen.

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...ob gerade CoC da das "richtige" ist, lasse ich mal so im Raum stehen - kommt halt sehr darauf an, wie du es verpackst.

Ich habe selbst mit Rollenspiel mit 10 angefangen, und meine Ziehtochter mit 11 - und ja, es hat schon Spa? gemacht, aber es ist nicht dasselbe wie es jetzt ist. Da gab es ab und an H&S-Elemente, die mMn gerade nach CoC nicht reingehören, und - umindest anfangs - kamen viele rollenspielerische Aspekte, die ich dann immer mehr zu schätzen gelernt habe, erst mal zu kurz.

 

Auch, wenns ein "Fremdsystem" ist - du kennst "Little Fears/Kleine ?ngste"? Wenn nicht, schau mal rein... vielleicht findest du da auch interessante ANregungen, wenn es schon in den "Horror" Sektor angeht... au?erdem habe ich festgestellt, da? bei Youngstern Changeling aus der WoD ganz gut zieht.

 

Wenn du ne Plotidee suchst - lie?e sich sicher auch mit CoC machen, oder mit sonstwas - meine Ziehtochter hat vor einiger Zeit das Leiten begonnen... und sich als "Vorlage" den Film "Pans Labyrint" geschnappt, und wie ich finde super geleitet. Da war sie grad mal 14... und - da in dem Film auch ein Kind die Hauptrolle spielt, schau ihn dir vielleicht mal als Anregung an, auch von wegen "Horror", "Traumwelten" etc... wenn ein "Kind" sowas gut leiten kann, vielleicht können es auch "Kinder" gut spielen?

 

Last but not least, ich hoffe ich brauche es dir eigentlich nicht zu sagen, aber damit es mal gesagt wird: Nimm die Kids ernst. Das ist denen oft wichtiger als alles andere, und es mag manchemn Erwachsenen schwerfallen, oft deren "Logik" zu verstehen - kann durchaus manchmal sehr seltsam wirken, aber besinn dich mal zurück wie du in den Alter warst...

 

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Guest Fafner

Wow! So viele inhaltlich gehaltvollen Nachrichten in so kurzer Zeit! Ihr habt mich sprachlos gemacht! Vielen Dank! Jetzt bin ich auch froh, da? ich das gepostet habe. Man ist mit seinen Gedanken doch oft auf der falschen Fährte.

 

Ich werde Eure Vorschläge "wälzen" und auch in die erwähnten Systeme hineinschnuppern. Vielleicht ist das dann der bessere Ansatz. Schon klar, da? ich die Kinder nicht schocken wollte, sondern die Geschichten eher Lovecraftig anlegen wollte, bei dem ich beim Lesen doch eher ein leichtes mulmiges, unheimliches Gefühl habe und wo nie das eklige explitzit beschrieben wird. Letzteres war mir bei dem Cthulhu Rollenspiel eher neu.

 

Vielleicht ist auch ein Ansatz mal (wieder) das eine oder andere Kinderbuch zu lesen und einen Eindruck zu bekommen was den Kindern in dem Alter dort zugemutet wird. Erst vor kurzem habe ich "Die Uhr schlägt Mitternacht." von Käthe Recheis gelesen, das bei mir in der Kindheit für Grauen gesorgt hat. Es wirkt heute zwar nicht mehr so wie damals, aber es ist doch ein wenig unheimlich und gibt einen ganz guten Eindruck vom vertretbaren Horrorlevel.

 

Und was das 2 Personen Abenteuer betrifft: mal schauen ob ich nicht doch noch eine zweite Person auftreiben kann. Sonst wäre eben mein Versuch gewesen selber in die Rolle zu schlüpfen. Zugegeben nicht so ganz einfach, aber im Sinne der Mission wäre es mir das wert.

 

Kinder ernst zu nehmen, damit habe ich kein Problem, allerdings behandle ich sie nicht wie kleine Erwachsene. Aber ihre Welt respektiere ich. Und ich erinnere mich nur zu gut an meine Kindheit und die vielen Abenteuer die wir auf hoher See oder im Dschungel erlebt haben. Zumindest bis zum Abendessen, als sich plötzlich das Piratenschiff aufgelöst und wieder ein Bett dagestanden ist und der Dschungel nur mehr ein Haufen Pölster und Decken war.... ;)

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noch zu der sache, dass die kinder sich selber spielen. sowas wird oft in therapien eingesetzt, damit die kinder leichter aus sich raus kommen. im umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass dinge einfacher in sie REIN können. dabei ist also geboten!
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@Fafner

Du kannst dir ja auch einen Leiter suchen, der für euch 2 leitet, und übernimmst dann die Rolle des 2ten Spielers.

Beides übernehmen würde ich nicht, da der erste Eindruck bei deiner Freundin dadurch nur wieder unnötig verzerrt wird, wenn du Spieler und Spielleiter machst. Zudem ist es ja auch nicht unbedingt anspruchslos das zu tun.

 

@Henker

Ist der Kommentar auf meinen ersten Post bezogen? Ich bin mir gerade nicht sicher, aber falls ja, möchte ich das zumindest klarstellen.

Ich meinte nicht, das die 3 sich selbst spielen sollen, sondern die Rollen ein wenig ausarbeiten in die sie schlüpfen.

In dem Alter sich selbst zu spielen, davon nehme ich aus den von dir genannten Gründen ebenso Abstand. ;)

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Guest Lizifer

Hallo,

ich habe mal "Am Rande der Finsternis" mit einer zwölfjährigen und einem zehnjährigen gespielt, es war deren erste Erfahrung mit Rollenspiel. Dabei waren allerdings noch zwei erwachsene Cousinen der beiden Geschwister. Ob ich es wieder tun würde? Ich wei? nicht. Beide sprechen mich zwar heute noch an, wie toll das war, aber gerade der jüngere (und auch recht sensible) hatte einige Tage Alpträume. Dennoch fragt er häufig, ob man sowas nicht nochmal machen könnte.

Ich habe natürlich keine Splatterbeschreibungen reingebracht, aber die Atmosphäre war doch sehr beunruhigend, vor allem das Ritual, ausgeführt nur bei Kerzenschein. Ich denke, da die beiden älteren Vertrauenspersonen dabei waren, funktionierte das für sie schon ganz gut. Schwierigkeiten hatten beide, vor allem der jüngere, naturgemä? bei der Darstellung erwachsener Menschen, also dem eigtl. Rollenspiel. War aber sicher hilfreich, da das Identifikationspotential nicht so hoch war.

 

Mit meiner Freundin habe ich mal dieses 1on1-Abenteuer aus irgendeiner CW gespielt, "Das gelbe Zeichen". Das war eigentlich sehr atmosphärisch und hat viel Spa? gemacht (und auch wieder Alpträume bereitet...), aber sie hatte auch schon Rollenspielerfahrung und schon mal Cthulhu gespielt (oben erwähnte Cousine der Jung-Kultisten;) Bestimmt ist da auch "Kinder des Käfers" geeignet.

 

Hoffe, ich konnte helfen, bei Rückfragen keine Scheu!

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habe rpg auch mal mit meinem neffen und meiner

cousine gespielt. aber nicht cthulhu, sondern eher

reines fantasy, ich habe dabei einen nsc gespielt,

einen alten magier, der beide mit auf eine reise

genommen hat und sie konnten sich dann quasi

austoben. beiden hat es sehr viel spass gemacht.

habe dafür aber kein vorgefertigtes abenteuer

benutzt, eher spontan eines ausgedacht und je

nach laune der kinder geändert, wenns langweiliger

wurde, kam action auf, etc...

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Bei einer so jungen Klientel, würde ich mir wahrscheinlich zwei drei Märchen der Gebrüder Grimm durchlesen und da was cthuloides draus machen. Auch wenn Grimms Märchen urpsrünglich nicht für Kinder gemacht wurden, so ist es aber dennoch so, das diese immer wieder Kindern als Gutenachtgeschichte vorgelesen werden.

 

Besonders wichtig, könnte gerade auch im Bezug auf den 9Jährigen sein, dass es zu einem Happy-End kommt. Das Abenteuer nicht zu leicht machen, aber am besten ohne Tod einer der Spielerchars.

 

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Guest Fafner
Nochmals danke für Erfahrungen und Antworten! Die Kinder spielen ganz gerne von Ravensburger "Wer war's?". Deswegen bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, da? sie sich für ein Rollenspiel begeistern könnten. Bei "Wer war's?" haben sie mit der Zeit gemeint, da? es immer dasselbe wäre. Das Spiel ist eine Mischung aus Rollenspielelementen, Memory und Würfeln. Eine "sprechende Truhe" verteilt Hinweise und man mu? eine gewisse Reihenfolge einhalten, damit die Aussagen der Truhe stimmig sind und die Elektronik nicht "durcheinander" kommt. Währenddessen läuft Zeit ab und ein Geist stört bzw bedroht dauernd die Spieler. Drum dachte ich ich nehme diese Elemente und bastle mit ein paar cthulhoiden Ideen ein Abenteuer. Sollte ich das alles (behutsam) machen, werde ich Euch natürlich berichten.
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Und PULP (Hexer von Salem, Larry Brent, John Sinclair) sollte sich doch eigentlich gut anbieten für Kinder. Möglich das es nicht mehr Zeitgemä? ist (also meine Kindheitserlebnisse einfach in das Heute zu übertragen), aber so mit 9-10 Jahren hatte ich die Europahörspiele bei mir laufen (Ungeheuer aus der Tiefe, Das Duell mit dem Vampir als auch Brent und Sinclair gehört & gelesen). Ist nicht sogar einer dieser Kiddie-Filme "Die wilden Kerle" (Teil 4 oder 5) mit Vampiren welche einen Protagonisten entführen?

 

Den Mythos-Horror selber braucht und kann nicht an Kinder übertragen. Aber Spa? haben, für das "Gute" eintreten (vielleicht wie Brent mit einer Smith&Wesson Laserknarre im Gürtel), etwas um die Welt wie James Bond? Oder eben Graf Dracula stoppen?

 

Ich hoffe ich konnt mein Anliegen präzise formulieren. :rolleyes:

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Ich beschäftige mich gedanklich schon lange mit dem Thema, weil ich, wenn das Alter mal passt, gerne meine Söhne ins Rollenspiel einführen würde. Mitmachen würden sie ja jetzt schon gerne, aber mit Vorschulkindern geht das natürlich nicht.

 

Inzwischen habe ich auch ein Rollenspiel für Kinder angeschaut (Faery's Tale), war aber davon nicht soooo begeistert, weil es eher auf amerikanische, mädchenhaftige Elfen-Fantasy ausgerichtet ist und das System mä?ig überzeugt.

 

Im Spiel "Grimm" sind die Charaktere Teenager, auch amerikanisch, aber wesentlich kreativer und schöner. Wenn man das etwas entschärft (mehr Märchen, weniger düster), könnte das schon gehen.

 

Inspiration würde ich mich tatsächlich von gruseliger Jugendliteratur inspirieren lassen, mir sind zuerst "Die drei ???" eingefallen, wo immer Ermittlung und vermeintlich ?bersinnliches/Unheimliches zusammenkommen. Das passt zu Cthulhu, echten Mythos würde ich eher mal weglassen.

 

Was ich nicht kenne, aber passen könnte: Private Eye und Trail of Cthulhu, die ja beide sehr die Ermittlung in den Vordergrund stellen. Und Detektivgeschichten mögen viele Kinder.

 

 

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Guest Fafner
Ich probier nun folgendes: habe mir das Regelwerk des "1W6 Freunde" Rollenspiels von DORP geholt und werde demnächst die "Drei Fragezeichen" Bücher vom Dachboden meiner Eltern holen und mal schauen ob ich da was Unterhaltsames für ein bis zwei Stunden zusammenbringe.
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