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Und wieder INS - diesmal eine sehr konkrete SL-Frage


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Hallo zusammen,

 

da mach ich mir in dem anderen Threat noch Gedanken über die gro?en Zusammenhänge - und da begehen meine Leute gestern mehr oder weniger kollektiv Selbstmord. Jetzt hab ich ganz andere Sorgen ;-)

 

*Spoiler* !!!

 

Und hier meine Frage, die mich als SL-Anfänger outet, der erstmalig mit einer solchen Situation konfrontiert ist:

 

Die Gruppe ist den Nil raufgereist und hat die erste Station gleich in Memphis an der neuen Grabungsstätte der Clive-Expedition gemacht. Was sie sehen ist: Ein gro?es Ausgrabungsfeld, umgeben von einem blickdichten Zaun und am Eingang 2 bewaffnete Wächter. Sie haben bereits ne Ahnung, dass die Expedition zu den Bösen gehört und evtl. Nitocris wieder aufwecken will... Da bietet es sich doch an, nachts mit ner Leiter einsteigen zu wollen, oder?!?!?

Sie haben vorher gelauscht und Stimmen hinterm Zaun gehört. Der erste hat vorsichtig über den Zaun gespäht und 3 Wächter drinnen stehen sehen. Und dann hat er seinen Verbergen-Wurf beim ?berklettern verpatzt....

Was hätte ich machen sollen? Doofheit muss doch auch mal bestraft werden, oder?

Fazit: Fast alle teilweise schwer verletzt liegen sie verschnürt in einem Zelt, Clive weiss mittlerweile aus London, dass sie dort Gavigan hochgenommen haben und er hat sie jetzt als nächste Opfer unter der Sphinx vorgemerkt.

 

Im Lager befinden sich ja noch A. Broadmoore und J. Gardener, die mit so einem Vorgehen nicht einverstanden sein dürften. Drau?en haben die Charaktere u.a. Dr. Kafour und den Jungen Mahmoud, denen ihr Verschwinden auffallen dürfte.

 

Und jetzt die Frage: Wie offensiv würdet Ihr die Charaktere retten wollen? Ich fände es ehrlich gesagt echt blöd, wenn sie jetzt alle draufgehen. Wenn ich sie aber zu leicht entkommen lasse und ihnen dabei vielleicht auch noch stark durch NSCs helfe, fühlt sich das auch albern und irgendwie "gerailroaded" an.

Au?erdem spielen wir nächsten Samstag ab mittags bis open end (war schon vorher so verabredet). Wenn jetzt 2-3 draufgehen, sitzen die entweder ein paar Stunden daneben oder wir müssen früher abbrechen, Chars bauen und die anderen sitzen blöd rum.

 

Was macht denn ein erfahrener SL in so einer Situation???

 

Vielen Dank und Grü?e, Claudi

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Ich war mal in einer ähnlichen ausweglosen Situation... Alle Charaktere sa?en auf nem Schiff fest, was grade von Wesen der Tiefe überrannt wird... und zwar, weil sie es nicht geschafft haben, ein kleines Ritual aufzuhalten (zum Gro?en fuhren sie ja erst noch hin xD).

 

Bei sowas gibts nur zwei Möglichkeiten (neben der "Alle tot, ihr habt verloren"-Möglichkeit): Deus ex Machina oder Kampagne ;)

 

Bei ersterer Lösung (die bei dir relativ einfach ausfällt), kommt entweder Hilfe von au?en oder einer deiner Charaktere schafft es irgendwie sich zu befreien. Dann schlagen sie zurück und überleben die Sache (grö?tenteils) noch irgendwie.

 

Bei der Kampagnenlösung (meine bevorzugte) sieht das anders aus. Ich hab damals bei mir einfach das Ende weggelassen. Alle Charaktere sa?en in ner Kajüte fest, ham sich verbarrikadiert und warteten auf ihr Ende. Drau?en ham die Wesen der Tiefe sich an dem Rest der Schiffspasagiere gütlichst getan. Ich hab die Situation einfach so belassen und mit der Gruppe en paar Jahre später ne neue Runde angefangen - neue Charaktere usw. Diese Charaktere stie?en dann auf Hinweise auf das Schiffsunglück und wollten dann herausfinden, was damals wirklich passiert ist - zwei der Charaktere haben nämlich überlebt, der Rest starb.

So konnte ich einerseits die "Göttliche Fügung" anwenden, aber andererseits war es dann keine zuvorkommende Hilfe für die Spieler mehr, denn es überlebten zwar ihre Charaktere, aber die haben sie in diesem Moment nicht gespielt. Zudem wurden die beiden ?berlebenden zum Teil des Mythos, was eine gänzlich andere Lage geschaffen hat.

 

Wenn du nicht ZU weit in die Zukunft springst, kannst du ja mit den neuen Charakteren, neben der Aufklärung des Mords an den alten, noch das eigentliche Abenteuer beenden lassen. So in etwa lief es bei mir auch ab, nur dass sie Zwischendurch noch gegen ihre alten Charaktere antreten mussten, die nicht mehr ganz so menschlich waren, wie vorher ^^

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:)) Zunächst einmal Tipps, die nicht so nützlich sind, weil sie zu spät kommen. :D:D Es ist nützlich, die Spieler von vornherein mehrere Charaktere entwickeln zu lassen, die von einander wissen können und derart bei einem Ausfall einspringen. diese "multiplen Charaktere" müssen gar nicht von Anfang an vorhanden sein, sondern können nach und nach entstehen. Z. B., in dem jedes neue Kapitel mit erfahrenen UND ganz neuen Charakteren entwickelt wird. Das funktioniert bei einer Folge von Einzelabenteuern, aber auch bei einer Kampagne mit verschiedenen Kapiteln. Du gerätst auf diese Weise nicht in Erklärungsnöte für den Ersatz von ... äh .... plötzlich unpässlichen Charakteren. Je länger die Gruppe spielt, desto mehr Charaktere entstehen ja, die voneinander wissen und vielleicht auf dem Laufenden geblieben sind ....

 

.... Wie kommt es zu so einer hohen Ausfallquote? Ich hätte dem Kletterer übrigens noch einen heimlichen Glückswurf gegönnt oder ihn in sehr, sehr deutliche Gefahr gebracht und ihn aber dennoch entkommen lassen. Zum Beispiel ihn in eine aktionreiche Hetzjagd verwickeln, bei der die würfelwürfe heimlich abgehalten und getürkt sind. (Nein, ;) ich gehöre nicht zu den Regelpuristen)

 

Aber dafür ist es ja zu spät. Grundsätzlich aber: Keine Scheu vor Railroading, wenn es notwendig erscheint. Ich habe ja nun sehr viele unterschiedliche Gruppen geleitet und darunter waren viele, die mit völliger Entscheidungsfreiheit gar nichts anfangen konnten und es nicht so toll fanden. So etwas ist kein "Muss". Es hängt von deiner Gruppe ab, wie die dazu steht, und das kann ich natürlich nicht beurteilen. Wichtig ist natürlich, da? alle "Rettungsversuche" natürlich und folgerichtig erscheinen und nicht wie der berühmte Hase aus dem Zylinder.

?berlege dir doch also einmal, ob der Bösewicht wirklich bei seinem ursprünglichen Plan bleiben will. Ist eine hübsche Frau dabei ...... die könnte man doch auch in eins der zahlreichen Touristenbordelle jener Zeit verkaufen .... und männliche Gefangene könnte man doch erst noch ein bi?chen foltern wollen und sie daher noch etwas aufsparen. Oder da gibt es doch ganz bestimmt auch herrliche magische Experimente, wofür man Kaninchen braucht .... und bei einem Transport kann doch immer etwas schief gehen, oder etwas kann auffallen. Den "GutMenschen" z.B. ?berprüfe einmal, ob die nicht einen folgerichtigen Grund hätten, den Spuren der Verschwundenen zu folgen.

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Ich persönlich bin ein zuvokommender Spielleiter, begeben sich die Spieler allerdings in dumme, WIRKLICH dumme Situationen (völlig aus der Luft gegriffen, sagen wir... alleine über einen BLICKDICHTEN Zaun klettern, ohne dem Rest Bescheid zu sagen und sich dann auch noch gefangen nehmen lassen...) habe ich auch wenig Mitleid.

 

Dann ist der Rest der Gruppe gefragt. Vermutlich würde die Expedition den Delinquenten erst einmal befragen, wer ihn schickt, weil sie befürchten könnten, ihr Ritual solle gestört werden. Das bietet die Möglichkeit, ein wenig 1:1-play mit dem betreffenden Spieler zu machen.

Reitet er sich dabei noch weiter in den Mist - selbst Schuld. Drau?en in der Wüste findet man Leichen teilweise erst nach Jahren, hab ich gehört... Es käme nun darauf an, was der Spieler selbst tut. Das lässt sich dann entweder abwechselnd Spielen (Rettungsaktion "Wir suchen unseren armen irren Freund, der hat sich verlaufen, haben Sie ihn gesehen?" oder "CIA, guten Tag, haben sie diesen Mann gesehen? Es ist eine Belohnung auf ihn ausgesetzt.") oder aber kur vor dem Play / zu Beginn des Plays.

 

In jedem Fall müssen die Spieler am Zug sein. Das System ist tödlich, und Dummheiten können üble Konsequenzen haben. Der Spieler kann froh sein, dass es "nur" menschliche Wachen sind...

 

Und vielleicht kann man den restlichen Spielern per Ideenwurf (oder durch ihre Hintergründe) zugestehen, eine VIELLEICHT funktionierende Idee zu haben ("Hey, neulich im KAIRO EXPRESS stand was von einem Ausbrecher! Wir könnten so tun als würden wir ihn suchen!").

 

Soviel von meiner Seite =)

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Ganz herzlichen Dank für die Antworten!

 

Erstmal zu Blackadder - die gesamte Gruppe sitzt jetzt leider in der Patsche. Nicht nur ein Spieler. Wie das passieren konnte? Nun ja - 2 Wachen standen direkt am Tor. Es wär e echt nicht realistisch gewesen, wenn die nicht gleich da gewesen wären. Und mal ehrlich - in dem Moment, wo ein Spieler sagte "ich laufe weg, nehme aber natürlich die Leiter mit"........da war eh alles zu spät ;)

 

Aber zu Konradin: ich habe aus gestern gelernt und würde jetzt wahrscheinlich wenigstens 1-2 Spieler entkommen lassen. Hätte ja in meiner Hand gelegen.

Wir haben gestern nach dem Spiel dann auch schon diskutiert, wen die Spieler ggf. als nächstes spielen würden und es gibt in deren Umfeld genug Leute, auf die sie zugreifen könnten.

 

Aber ich werde jetzt wohl eine Mischung aus den Vorschlägen von Konradin und Loofou verwenden. Es gibt drau?en ja Leute, die noch helfen können und ich muss es den Chars ja nicht soooo schwer machen, zu entkommen. Aber wenn es doch den einen oder anderen erwischen sollte (und sie stellen sich ja gerne mal echt blöd an ;-), dann nehme ich die Idee von Loofou auf, das Schicksal dieser Chars unklar zu lassen und sie später nochmal zu verwenden. Find ich echt klasse, den Gedanken :D

 

Also drückt mir mal die Daumen, dass wir da irgendwie wieder rauskommen .....

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Witzig wäre es die Spieler eine zweite Gruppe komplett neuer Ermittler erschaffen zu lassen.

Das könnten Investigatoren aus England sein mit dem Hintergrund herausfinden zu wollen, was mit einem guten Freund passiert ist, der als junger ?gyptologe bei Ausgrabungen für die Penhew Stiftung auf finstere Geheimnisse gesto?en ist und plötzlich von der Bildfläche verschwand. Was sie alles herausgefunden haben und nun Charakterwissen ist, liegt in deiner Hand. Sie sollten aber nun den Plan gefasst haben, sich Nachts in die Ausgrabungsstätte einzuschleichen in der Hoffnung, ihren Freund zu finden. Und natürlich schleichen sie sich genau jetzt rein und haben die Gelegenheit, die anderen Charaktere zu retten...

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geschafft!

 

Wir haben Samstag mal wieder ne echt lange Session gespielt (ca. 12 h am Stück) und ich habe sie erfolgreich aus dem Lager befreit - mit Hilfe des hilfreichen NSCs, der dort ohnehin war und gar nicht dazu ausgedacht werden musste.

Es wirkte auch nicht zu "hilfreich", sie waren alle einfach nur heilfroh, da rauszukommen ;-)

 

Leider hat das nicht verhindern können, dass später doch noch ein Char draufgegangen ist - man setzt sich im Heiligtum des Nyarlathotep auch nicht einfach so auf den Thron, oder?!? :D

 

Vielen Dank nochmal für die vielen guten Tipps, die ich an anderer Stelle bestimmt mal einsetzen werde.

 

Grü?e, Claudi

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