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Geschichte die Lust auf mehr machen soll


Guest plissk3n1364424505
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Guest plissk3n

Hey!

Ich möchte mit ein paar Freunden bald anfangen Cuthulhu zu spielen, allerdings kennen die meisten der Spieler Lovecraft und sein Werk überhaupt nicht.

Ich würde meinen Kumpels sehr gerne eine Kurzgeschichte zum lesen aufgeben mit dem Ziel, dass sie wissen worauf sie sich einlassen und vor allem Lust auf das Rollenspiel bekommen.

Sie sollte in den 20ern in den USA (Arkham o.ä.) spielen da dort unser Rollenspiel beginnen wird und dementsprechend auch ein bisschen Lust auf die Zeit machen.

 

Habt ihr eine Idee? Die Geschichte muss nicht zwingend von Lovecraft stammen sollte aber schon mit seinem Horror übereinstimmen.

 

Freu mich auf eure Vorschläge!

Gru? plissk3n

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Oh, da gibt es natürlich viele Möglichkeiten.

 

Zunächst mal vielleicht, welche ich nicht empfehlen würde...

Ich würde ihnen zu Beginn nicht "Cthulhus Ruf" zu lesen geben. Die ist vielen einfach zu unspannend und langweilig, weil theoretisch, und weil ein "Horror" angesprochen wird, der heute recht schwer fasslich ist. So zumindest der O-Ton meiner Kommilitonen aus dem Horror-Seminar.

Vielleicht solltest Du auch nicht mit den langen Geschichten anfangen. Daher würde ich "Berge des Wahnsinns", "Schatten aus der Zeit", "Der Fall Charles Dexter Ward" und "Schatten über Innsmouth" auch weglassen. Obwohl letzteres eine sehr dichte Atmosphäre hat, und auch ziemlich gut rüberkommt.

"Das Bild im Haus" ist eine sehr kurze, und sehr prägnante Geschichte, da sie recht realen Horror gut rüberbringt. Ist ziemlich unheimlich, aber so richtig cthulhoid ist sie nicht.

"Pickmans Modell" ist meines Erachtens eine recht gute Story, die auch die cthulhoide Idee ganz gut rüberbringt. Allerdings mokieren manche das Ende und die "Gegner".

"Die Ratten im Gemäuer" ist mein persönliche Favourit, da sie mE das langsame Abgleiten in den Wahnsinn recht gut rüberbringt. Allerdings ist sie auch eher von der langen Sorte, und läuft sich langsam an. Manchmal wird auch das eher mundane Ende mokiert.

Vielleicht am Eindrucksvollsten bringt "Das Ding auf der Schwelle" die Angst vor Entkörperlichung, und den Umgang mit üblen Menschen rüber. Ich fand sie jedenfalls ziemlich gelungen und recht unheimlich.

Den unfasslichen, au?er-realen oder gar au?erirdischen Horror bringt "Der Flüsterer im Dunkeln" ziemlich gut rüber, aber auch die Geschichte geht sich zunächst rech trocken an.

Das Gleiche gilt auch für "Die Farbe aus dem All", allerdings bringt diese eher Melancholie als Grauen, bezogen auf die Grundstimmung, rüber.

Am Allerbesten vereint aber "Der Schatten über Innsmouth" alle Aspekte. Nur ist die halt doch recht lang.

 

Das sind jetzt alles ein paar von Lovecrafts Originalen. Leider haben die alle das Problem (für junge, moderne Leute, die SAW etc. gewohnt sind), dass sie sich recht langsam angehen und dann auch nicht wirklich gruselig werden. Unter Anderem, weil Explizität und Detaildarstellung fehlen.

Ich persönlich sehe das zwar nicht so...

...aber das KANN ein Problem sein. Soviel habe ich damals aus dem Kurs mitgenommen - au?er mir fand keiner die Geschichten wirklich eindrucksvoll oder auch nur in irgend einer Weise unheimlich.

 

Vielleicht ist es auch gar nicht falsch, nicht direkt beim Meister zu schauen, sondern zu anderern Schriftstellern zu greifen, die auch cthulhoides geschrieben haben. Mir fällt da besonders Frank Belknap Long ein. Und was modernere Schriftssteller angeht, sind Lin Carter und Thomas Ligotti in jedem Fall zu empfehlen!

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"Das Bild im Haus"

"Pickmans Modell"

"Die Ratten im Gemäuer"

"Das Ding auf der Schwelle"

"Der Flüsterer im Dunkeln"

 

Erst einmal möchte ich Dumon bei seiner Auswahl (und den Begründungen) zustimmen.

 

Ergänzen möchte ich um die Geschichte, in der Lovecraft seinen freund Robert Bloch (unter Pseudonym) als Protagonisten verwendet. "Der leuchtende Trapezoeder" (ist das der Titel, oder kommt das Ding nur darin vor?).

Und das Gegenstück von Robert Bloch, der sich seinerseits mit einer Fortsetzung dieser Geschichte revangiert hat (Titel vergessen). Kennt die jemand?

(Bin gerade getrennt von meiner Büchersammlung, daher die "Platzhalter")

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Dank mächtigen Wiki-Fus:

 

Der Protagonist, den Du suchst, ist Robert Blake.

Im Original heisst die Geschichte "The Haunter of the Dark" (scheint zwei ?bersetzungen zu geben - "Jäger der Finsternis" und "Der leuchtende Trapezoeder"). Wiki sagt dazu, dass es selbst ein Sequel zu einer von Blochs Geschichten sei - namentlich "The Shambler from the Stars ("Der Schlächter von den Sternen"). Ein weiteres Sequel von Bloch gibt es aber auch, und das heisst "The Shadow from the Steeple" (dt. ??).

 

Ich will noch kurz zwei andere Geschichten erwähnen, die ich vergessen hatte...

"Kalte Luft" (Cool Air) ist mE auch eine sehr gelungene Gruselgeschichte. Allerdings kommt auch leider wieder der eigentlich cthulhoide Horror nicht wirklich rüber. Trotzdem wird sie oft zu Unrecht unterschlagen, und übertrifft im Grusel mE die Geschichte ähnlichen Themas mit Titel "Herbert West - Reanimator".

"Die Musik des Erich Zann" ist auch eine recht gute Geschichte, in der der Kampf gegen das chulhoide thematisiert wird, in Zusammenhang mit Obsession oder Wahnsinn. Leider ist sie nicht so super-gruselig, und auch das Ende ist mE ein bisschen enttäuschend.

 

Natürlich lohnt es sich, die Geschichten (falls möglich) in Originalsprache zu lesen. Ich gebe aber zu, dass diese nicht die leichteste ist, da Lovecraft einen nicht ganz so eingängigen Schreibstil hat.

 

Die gesammelten Werke (fast alles) finden sich übrigens hier!

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Bei den Shortstorys fällt mir immer sofort Dagon ein.

 

Ist die erste Geschichte gewesen, die ich von ihm gelesen habe und ich denke sie ist durchaus auch als Einstieg gut geignet.

-Die Kenner schreien jetzt bitte auf falls ich mich irre-

 

Auf meinem Rechner hat die Geschichte gerade mal 8 Seiten

( Ich finde die Atmossphäre von Poe und Lovecraft auch super "Horror", aber mit dem heutigen -Konkreten Darstellung- nicht nicht zu vergleichen ...wäre das schön die Tabus (manche) von damals wieder zu haben :P )

 

Besonders gut ist bei meiner Freundin aber "Das Ding auf der Schwelle" angekommen ...hat sie in einigen abendlichen Gutenachtgeschichtssitzungen vorgelesen bekommen :D

 

 

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Also von Lovecrafts würde ich dir auch besonders "Die Farbe aus dem All" ans Herz legen. Spielt im Umland von Arkham und drückt wohl am deutlichsten das Dahinsiechen und den langsamen Verfall aus, den Lovecraft so gerne beschreibt. Von all seinen Stories fand ich diese am beklemmensten.

 

Abgesehen von "Schatten über Innsmouth", aber ich bin der Meinung, dass man dafür ein bisschen hinter die Idee des Mythos gestiegen sein muss. Denn ansonsten würde man die Fischmenschen vll albern finden.

 

"Ratten im Gemäuer" ist auch sehr gut, allerdings spielt das in einem Kaff in England. Aber der Grundgedanke ist ganz gut getroffen.

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Also ich muss ja gestehen, dass meine Favoriten die Geschichten sind, bei denen am Ende selbiger mein Gehirn davongaloppiert also ich als leser die "puzzleteile" zusammensetze und der Horror da erst entsteht.

 

Leider komme ich grade nicht auf die Titel.

z.B. die Geschichte mit den affenähnlichen Geschöpfen oder the whisperer in the darkness

 

Ich hoffe es ist nicht eine die schon erwähnt wurde und ich vertue mich hier grade :X

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Guest plissk3n

Danke euch allen für die (ausführlichen) Antworten.

 

Bei den ganzen Geschichten die ihr vorgeschlagen habt merke ich doch mal wieder wie wenig ich wirklich von Lovecraft kenne. Gibt es eine empfehlenswertes deutsches Gesamtwerk? Und ich meine jetzt nicht so eine superteures ala Festa sondern eher soetwas auf deutsch.

 

Habe mir einige der Geschichten gemerkt und werde ich in den nächsten Tagen lesen und lasse euch wissen für welche ich mich entschieden habe.

 

Gru? plissk3n

 

Ninjaedit:

@Dumon: Danke für den Link ich empfehle dir den hier zurück: http://cthulhuchick.com/free-complete-lovecraft-ebook-nook-kindle/

Gesammelte Werke in pdf, mobi und epub Format. Ist imo etwas bequemer zu lesen.

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Guest plissk3n

Hab erst ein CW zuhause und erstmal nicht vor mir noch mehr zu kaufen von daher möchte ich die Geschichten nicht gleich verbraten und wenn ich denen ersteinmal das Spielleiterhandbuch ausleihe dann lesen die das gleich alles durch ;-)

 

Danke für den Link zu der Sammlung, kannte ich gar nicht ist ja auch noch superneu. Hei?t es gab dir letzten 50 Jahre keine!?

Jetzt muss ich noch schauen ob ich auf die englische korrigierte Version warte oder die deutsche nehme.

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DA gebe ich fnord total Recht. Je weniger die SPieler wissen, desto gruseliger und gewaltiger wird es dann. Wichtig ist allerdings, dass Du ihnen klar machst, dass sie kein Heldenrollenspiel spielen, und das weglaufen durchaus mal ne passende Alternative ist!

;)

 

Danke für den Link, plissgen.

 

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