Jump to content

[Nightmare in Norway] Norge framreise; dag en - lordag 19.12.1925


Der Läuterer

Recommended Posts

-während ich noch durch mein Periskop blicke, flüstere ich zu Rick-

"Geh zu meinem Schrankkoffer, Rick, und hole mir ein paar Dinge raus"

-dann zähle ich geistesabwesend auf-

 

"Parka"

"Mütze"

"Schneebrille"

"Seil und Karabiner"

"Rucksack"

"Bolzenschneider"

"Handbohrer mit 8er-Aufsatz"

"Signalpistole"

 

"Du weißt was ich tun muss! Beeil dich!"

Link to comment
Share on other sites

  • Replies 410
  • Created
  • Last Reply

Ich verschwende keine Sekunde zu fragen, was er vor hat. Ich ahne es bereits.

 

Nachdem alles zusammengepackt worden ist, meine ich: "Gib mir dein Periskop, alter Freund. Und die hier" ich hebe die geladene Leuchtpistole, "wird nun vielleicht über Leben und Tod entscheiden ..."

WENN IHNEN IHR LEBEN LIEB IST, DANN BLEIBEN SIE BITTE IN IHREN ABTEILEN UND ENTSCHULDIGEN SIE BITTE DIE SPÄTE STÖRUNG, das hatte geklungen, als ließe es keine Kompromisse zu.

"Ich werde dir Deckung geben. Auf den Prof. passe ich schon auf." Ich lege eine zittrige, kaltnasse Hand auf die Schulter meines Kameraden. "Pass auf dich auf - bitte! Ohne dich stehe ich das nicht durch, okay?"

Link to comment
Share on other sites

-ich blicke meinem Freund, der wichtigsten Person in meinem Leben, tief in die Augen, während ich ihm wortlos das Periskop reiche. Dann-

"Allah sei mit dir! Jeder muss seine eigenen Dämonen bekämpfen, dass weißt du! Doch stehe ich dir in deinem Kampf bei, ob auf Erden oder...."

-ich schlucke und bevor meine Stimme brüchig wird, verstumme ich und ziehe mir meinen Parka, die Mütze, die Kletterhandschue, den Rucksack um, die Brille ziehe ich mir über, die Signalpistole und den Apache stecke ich in die Parkatasche-

 

"Wenn der Wind weht, löscht er die Kerze aus....."

 

-ich befestige das Seil per Karabiner sowohl an meinem Geschirr als auch am Bettpfosten fest-

 

"...und entfacht das Feuer!"

Link to comment
Share on other sites

Als Hasan verschwunden ist in die trübsinnige Kälte, flüstere ich zum Prof, dem momentan scheinbar sehr unwohl zumute ist: "Hören Sie mir genau zu! Hasan steigt aus dem Fenster, um zu tun, was er tun muss. Wir beide bleiben hier. Ich passe auf Sie auf, aber wenn es einmal hart auf hart kommt ..." Ich verstumme, dann: "Ich weiß nicht, ob ich bereit bin mit meinen Dämonen zu kämpfen, sie zu überwinden, Professor. Ich hoffe nur, wenn ich ungewollt etwas Unüberlegtes tue, dass ich Sie dann nicht auch noch in Gefahr begebe." Damit knie ich mich hin, sondiere mit der einen Periskop-Hand die Lage auf dem Flur und halte meine Signalpistole in der anderen.

Wenn meine Dämonen mich aber überwältigen, werde ich von ihr keinen Gebrauch haben. Dann werde ich schießen. Mit der Waffe, die in meiner Manteltasche ein Gefühl von Geborgenheit ausstrahlt ... Todgewicht. Doch ist es einmal soweit, dann wird sie von Leben erfüllt sein und gleichsam ein Leben nehmen.

 

Alle Hoffnung ruht nun auf Hasan ...

Link to comment
Share on other sites

Der Arzt, der sich Dr. Gunnar Nordgren nennt und der seinen Namen wie einen Mantel trägt, hat das Abteil der Contessa mittlerweile endgültig verlassen und ist auf den dunklen Gang hinaus getreten.

 

Der Gang ist dunkel. Unnatürlich dunkel. Fast so, als würde der Gang das Licht ansaugen und dann verschlingen. An beiden Enden des Schlafwagens wird der Durchgang von einer schwachen Lampe über der Tür erleuchtet. Das Licht ist kalt, schummerig und reicht lediglich bis zum zweiten Abteil. Es dient anscheinend nur der Orientierung bei der Durchquerung des Wagens.

 

Nordgren hat die Contessa an den Haaren gepackt und schleift sie hinter sich her. Sie sitzt auf ihrem Hinterteil und stösst sich verzweifelt mit den Füssen immer wieder am Boden nach hinten ab, um Nordgren schneller hinterher kommen zu können und um so ihre Schmerzen zu verringern. Sie kann Nordgrens unbarmherzigen Griff nicht mit ihren eigenen Händen fixieren, denn ihre Hände sind hinter ihrem Rücken in Eisen gelegt worden. Das Metall schneidet ein und peinigt ihre schlanken Handgelenke. Sie beisst die Zähne zusammen, um dem Monster, das mit ihr spazieren geht, keine Genugtuung zu geben. Und dennoch entweichen ihren Lippen ab und an ein Schrei und dann ein Stöhnen... Ein Stöhnen und dann wieder ein Schmerzensschrei.

 

Die Natur ausserhalb des Zuges ist in monotones, meterdickes, Weiss getaucht.

Der Schnee dominiert keinesweg die Landschaft... er  I S T  die Landschaft.

Der leichenblasse, zunehmende Mond beleuchtet die Szenerie mit seinem gespenstischen Licht.

Weisse Wolken werden vom schneidenden Wind über den Himmel gepeitscht.

Die Wilde Jagd reitet über den Himmel.

Und Odin reitet auf seinem acht-beinigen Schimmel Sleipner (nor. "Der Dahingleitende") dahin.

Seine Wölfe Geri und Freki (nor. "Der Gierige" und "Der Gefrässige") stimmen ihr schauriges Geheul an,

während das monotone Rattern und Rumpeln der eisernen Reifen über die Schienen quitscht.

Dicke Schneeflocken treiben in dichten Wolken und in Böen um den Zug herum.

An den Fensterscheiben haben sich Eiskristalle niedergelassen und breiten sich geschwürartig aus.

Glasartige Eisarme hängen reglos und tot an den Fensterrahmen herab.

Eisplatten und Dachlawinen rutschen bisweilen in den Kurven und bei Erschütterungen vom Dach.

Wenn die Hölle zugefroren wäre, dann würde der Tod als Lokführer den Zug dort hin lenken.

 

 

SKIZZE  VON  SCHLAFWAGEN 1

 

// Durchgang // zum Speisewagen + Salon

Abteil 11 - - - - - Hasan

Abteil 12 - - - - - Rick + Professor

Abteil 13

Abteil 14

Abteil 15 Dr. Nordgren + Matilde

Abteil 16 - - - - - Olga (im Abteil der Contessa) + Hans (???)

Abteil 17

Abteil 18

Kl. Schaffnerabteil

// Durchgang // zum zweiten Schlafwagen

Abteil 21

Abteil 22

Abteil 23 - - - - - Dwight

Abteil 24

 

 

Nordgren "Wer im Schutz des Höchsten lebt, der findet Ruhe im Schatten des Allmächtigen."

Er versetzt Matilde einen kräftigen und sehr schmerzhaften Tritt in die Nierengegend. Matilde stöhnt auf.

"Komm zu mir Odin und schenke mir Deinen eisigen Schild." [,,,]

Dann spricht er mit einer durchdringenden, gutturalen und eisigen Stimme, die so klingt, als würde Eis splittern und Glas bersten.

Seine Stimme ist nicht laut aber durchdringend und alle, die diese Stimme hören lässt sie bis ins Mark erschaudern.

"Kome for me. ODIN. Kome for me. Skilt me gi. Skilt me gi, Odin. Ragnarök kome for me. Ta en i forsvar, ODIN. Beskyttelse gardering fredning, Odin. RAGNARÖK."

Dann wendet er sich an Matilde und zieht ihren Kopf in die Höhe, so dass ihre Schmerzensschrei den Wagen erbeben lassen.

"Offer deg en lekker dame." [,,,] "Ragnarök, RAGNARÖK, RRRAAAGGGNNNAAARRRÖÖÖKKK !!!

 

Draussen mimmt der Sturm an Heftigkeit weiter zu, als würden die Walküren ihn antreiben und am Metall des Zuges nagen um diesen zu zerreissen.

Link to comment
Share on other sites

Als Hassan das Fenster öffnet, strömt eiskalte Luft herein. Dicke Schneeflocken wirbeln durch das Abteil und bilden schnell eine Schneeschicht auf dem Boden. Hasan klettert aus dem Fenster. Das ist Selbstmord. Ein Griff aufs Dach und eine Eisplatte löst sich. Die Temperatur ist jenseits der -20 Grad. Gefühlt durch den Wind ca. -40 Grad. Das ist Selbstmord. Der Zug legt sich in eine Kurve. Ca. 70 km/h. Das ist Selbstmord, denkt Hassan, blanker Selbstmord. 

Link to comment
Share on other sites

Nordgren bewegt sich langsam in Richtung Salon und Lok.

Er ist fast in völlige Dunkelheit gehüllt. Allein Matildes Schreie verraten ungefähr seine Position.

"Hans. Das ist DEIN Werk. Ich HASSE Dich." [,,,]

"Denn er wird dich vor allen Gefahren bewahren und dich in Todesnot beschützen."

Link to comment
Share on other sites

-ZÄHNEKNIRSCHEND lenke ich ein, schließe das Fenster und ziehe schnell Parka, Mütze und Handschuhe aus-

"Gib mir deine Signalpistole!" verlange ich und strecke die Hand aus. Mein Blick zeigt Entschlossenheit. Ich halte beide Pistolen fest im Griff und deute den beiden anderen Herrschaften zur Seite zu gehen-

 

<Allah, gib mir Kraft dieses heidnische Treiben zu beenden!>

 

"Rick, halte deine Pistole in Bereitschaft, ich sprinte raus, krache in das nächste Abteil und ziehe das Feuer auf mich. Sobald ich die Signalpistolen abgefeuert habe, zielst du auf den Sohn einer Hure!"

 

-ich gehe leicht in die Knie, meine bevorzugte Startposition-

 

"Auf drei.....eins.....zwei......drei!" -dann stürme ich los auf die gegenüberliegende Tür-

Link to comment
Share on other sites

>Geduld, keine voreilige Bewegung, ich muß abwarten bis der Verrückte weiter weg ist, jetzt einen Ausbruch zu versuchen wäre Selbstmord, noch sind sie zu nah. Schade um die Comtessa aber ich kann ihr nicht helfen<

-ich verharre auf meinem Spähposten.-

Link to comment
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

Guest
This topic is now closed to further replies.

×
×
  • Create New...