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[Nightmare in Norway] Overnatting hytta; dag tre; Nebenplot Gletscher


Der Läuterer
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Ragnar "Weihnachten nennt man hier Jule. Und die Geschenke bringt ein kleiner Troll, der durch Öffnungen ins Haus eindringt. Diesen nennen wir -Julenissen-." [...]

"Das ist die Geschichte, die den Kindern überall in Norwegen erzählt wird."

Dann schweigt er und blickt in den Wald hinein, als könnten seine Augen das Holz durchdringen...

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Ragnar "Die Wilde Jagd, so erzählen es zumindest die Legenden, ziehen besonders in der Zeit vor und nach Neujahr über das Land und vor allem aber durch die Lüfte. Dies ist die Zeit der heidnischen Rauhnächte. Vieles vom alten Glauben und dessen Brauchtum wurde durch das Christentum überlagert und verdrängt..."
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- ich höre alles und schweige dabei. Dann schaue mir Hans Leiche an. Dann blicke ich auch in den Wald.-

 

"Ragnar, sie kennen sich über Runenkunde. Was habes sie gedacht, als sie die Runen über Hans Körper gesehen haben? Sprechen sie offen, bitte" [...]

 

"Haben sie eine Idee, wer ihn tätowiert haben könnten? Glauben sie, er war ein Norweger?" [...]

 

"Und...wer wird mich tätowieren?"

 

Dann schweige ich wieder.

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Ragnar "Madame Visconti, vergessen Sie die Runen. Die Wunden werden tief in die Haut geschnitten. Dann reibt man Rentier-Butter in das Fleisch, damit sich das Gewebe entzündet und sich die Narben ausbilden. Das Ganze ist überaus blutig und extrem schmerzhaft. Dazu gehören Rituale, Kräutertränke, Salben, magische Sprüche und Eingeweihte, die das alles begleiten. Der Mensch wird an Körper und Geist geprüft. Askese ist eine dieser Prüfungen. Auch wird der Körper abwechsend Hitze und Kälte ausgesetzt. Feuer-Reinigungen und Eistauchen z.B." [...]

"Das alles dauert über Wochen, bis das Ritual abgeschlossen ist. Und man sagt, der Träger könne danach seine Seele von seinem Körper trennen." [...]

"Fragen Sie mich nicht, ich weiss gar nichts !"

Edited by Der Läuterer
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Ragnar "Aber Sie haben mich nach der Odinsjakt gefragt, Madame Visconti." [...]

"Odin reitet auf seinem Pferd, Sleipnir, immer der Wilden Jagd voran. Seine Raben entfachen mit ihren schwarzen Schwingen einen überaus eisigen Schneesturm und seine schwarzen Wölfe stimmen ein unheimliches Geheule an, dass sich mit dem Heulen des Windes mischt." [...]

"Von diesem Sturm werden die gemarterten Geister der Toten mitgerissen und deren Schreie, ihr Heulen, ihr Ächzen und Stöhnen begleitet die Wilde Jagd." [...]

"In der Zeit um den Jahreswechsel herum reitet die Odinsjakt durch die Lüfte und über das Land.

Kein Einheimischer, der bei klarem Verstand ist, setzt in diesen Nächten einen Fuss vor die Tür. Fenster und Türen werden nach Einbruch der Dunkelheit verbarrikadiert. Und niemand wird auf ein Klopfen an der Tür antworten und niemand wird es wagen, die Tür auch nur einen Spalt zu öffnen. Denn niemand weiss, wer dort vielleicht klopfen könnte."

Edited by Der Läuterer
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- ich schweige, sage nichts mehr.

 

<Magische Sprüche? Ritualien? also, ich kann es nicht machen, oder besser nachmachen lassen...nichts...Aber vielleicht ist auch egal, wenn "la main droit" irgendwann auf meine Spur kommen wird, werde ich tot sein, bevor ich es überhaupt realisieren kann>

 

- Der Gedanke schafft ein unheimliches Lächeln auf meinem Gesicht zu malen -

 

< Dann ist eher egal, Hans. Wie ironisch ist dann denn, Nordgren hatte Recht>

 

- Ich starre Ragnar an-

 

" Für jemand der Nichts weißt, erzählen sie schon eine Menge und sehr präzis, finde ich..." sage dann leise, ohne Sarkasmus.

 

"Aber sie haben vermutlich Recht, ich werde das alles hier lassen, es sind ja nur Legenden...". Ich seufze.

 

- Ich streichele dabei John, und versuche zu verstehen, wo wir uns ungefähr befinden könnten. Mich zu orientieren. -

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Ragnar "Ich weiss nichts genaues. Ich habe viel gelesen. Es ist mein Beruf etwas zu wissen und dieses Wissen dann an andere weiterzugeben. Ich arbeite in Lom als Lehrer." [...]

"Die Ureinwohner Norwegens, die Lappen, die noch weiter im Norden leben, nennen das Wesen, das im Inneren der Schneestürme lebt, Witiko. Das Wort bedeutet -Er, der einsam schreitet -. Dieser Geist des Windes soll ein Mischwesen sei; halb Mensch, halb Hirsch.

Er soll sich von gefrorenem Menschenfleisch ernähren. Und dann wird wieder eine arme Seele, die vor ihrer Zeit gestorben ist, von dem Sturm mitgerissen. All jene, die ihm freiwillig folgen, sollen immun gegen jegliche Kälte sein. Eine Eigenschaft, die wir hier wohl alle sehr gut gebrauchen könnten. Hahaha. Meinen Sie nicht, Madame Visconti?"

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- ich schweige weiter. Ich schaffe nichts zu sagen, denn alles was er sagt, macht überhaupt keinen Sinn. Und doch erkenne ich ganz viel wieder. Von alles, was mir in nur drei Stunden, Hans von sich erzählt hatte. Er Konnte auch in die Kälte stehen, ohne etwas zu spüren. Und er ist auch vor seiner Zeit gestorben. Und vielleicht wird sich nun diese Witiko sich von ihm ernähren-

 

"Blöde Zufälle...weiter nichts". Flüstere ich dann zu mir selbst.

- Ich drehe mich zu Olaf-

 

"Seit er tot ist, höre ich seine Stimme in Kopf. Sein Geist ist unruhig. Oder, und das ist wahrschenlicher, ich stehe einfach noch unter Schock , für was, was uns passiert ist. Denn ich habe seine Stimme im Kopf gehört, wie er mich gebeten hat, ihn hier so zu beerdigen."

 

-Ich starre dann wieder Ragnar an, dann lächele ich, ein sanftes Lächeln.-

 

"Ich weiß nicht wieso ich das überhapt erzähle. Sie brauchen von mir keine Angst zu haben. Ich will nur das hier hinter mich bringen".

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Olaf "Nei! Det kan hende, Madame!"

 

Ragnar "Madame? Wir sind da. Das ist die Eishöhle des Gletschers, den Sie suchten."

 

http://www.dijitalsanat.com/ice-cave-5295.htm

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- ich steige aus dem Schlitten aus, sobald sie halten-

 

"Ich nehme an, das ist perfekt" sage ich.

 

"könnten sie ihn schon dahin bringen? Ich bringe den Schwert".

 

<"ich bringe den Schwert" Lächerlich. Das ist so surreal. Vielleicht wache ich auf, im Zug, und er schläft neben mir. Und Nordgren ist auch nie existiert>

 

- Ich schaue mir einen eisfelsen an, und zeige mit dem Fingen in die Richtung-

 

"Da! Das ist es" schnaufe ich, während ich durche den Schnee dahin laufe.

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Olaf und Ragnar tragen den toten Körper vom Hans in die Eishöhle, unterhalb des Gletschers, hinein.

Das Licht der Sonne, das vo S/W in die Höhle hinein scheint, taucht das Innere in ein surreales, märchenhaftes Licht, als wäre dieser mystische Ort der schrecklichen Realität entrückt...

 

Als Matilde mit dem Schwert hinzu kommt, liegt Hans Körper bereits auf einem grossen, flachen Findling am östlichen Rand der Höhle.

Wie ein Prinz, der auf einem Altar, in einer gotischen Kathedrale, aufgebahrt wird, während die Sonne durch die farbigen Fenster hinein scheint und das Innere beleuchtet.

 

http://3.bp.blogspot.com/-ngq0aV0Mxfs/UK-g8iaS8qI/AAAAAAAAB30/3Pz-T0_gkp4/s1600/ice+cave.jpg

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- ich gehe langsam zu Hans, aber schaue ich ihn nicht wirklich an. Ich lege den Schwert auf seine Brust, und die Zwei Hände falte ich vor der Brust, auf den Schwert. Dann schliesse ihn in dem Leientuch, und binde es so fest ich kann, damit er auch so bleibt.

Dann gebe ich ihn einen Kuss auf die Stirn.

 

"Addio" flüstere ich zu ihm.

 

Dann zu Olaf

"der Wahlhalla ist nur für Männer bestimmt, richtig? Für Krieger?"

 

- dann drehe ich mich zu Hans -

 

"Das ist also ein richtiges Lebe Wohl" und bleibe still, eine Weile, vor ihm.

 

Aber ich weine nicht.

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Die zwei Männer holen die Pechfackeln vom Schlitten und stecken diese, um den Findling herum, auf dem der Tote liegt, in den Boden, der aus groben Steinen, unterschiedlicher Grösse, besteht.

 

Dann zünden sie die Fackel an.

 

Nach ein'ger Zeit beginnt Wasser, von der Decke der Höhle herab, auf den Toten zu tropfen.

 

Ragnar "Das Wasser gefriert wieder auf dem Körper und umschliesst diesen. Es wird wie ein Sarg werden. Irgendwann wird der Körper einmal ein Teil des Gletschers sein und nie vergehen."

 

Dann verlassen die zwei die Höhle und lassen Matilde alleine. Ragnar "Wir werden draussen auf Sie warten, Madame. Lassen Sie sich ruhig Zeit."

Edited by Der Läuterer
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- ich bleibe still da stehen. Fünf Minuten.-

 

"So, ich habe ALLES getan, was du von mir verlangst hast. Alles".

 

- Eine träne, eine der Wut, kommt doch hoch -

 

"Ich sollte jetzt etwas von Liebe aussprechen. So, liebe Worte.."

 

- Ich drehe mich um-

 

"Mi hai rovinato la vita" sage ich, aber ohne Hass.

 

Dann gehe ich langsam raus.

 

 

 

 

 

["du hast mein Leben ruiniert"]

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Auf dem Rückweg vom Styggebreen-Gletscher zur Lodge hat das Wetter zugezogen und der Schneefaff hat weiter zugenommen. Ebenso der Wind und damit auch die Kälte.

Die Stimmung, der drei Personen untereinander, hat ebenfalls umgeschlagen. Die Redseeligkeit der Norweger hat stark nachgelassen und beschränkt sich nur noch auf ein bis drei-Wort-Sätze.

Dafür ist die Anspannung der Anreise einer Erleichterung, nach der verrichteten Arbeit, gewichen.

Edited by Der Läuterer
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