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[Nightmare in Norway] Overnatting hytta; dag tre; Nebenplot Gletscher


Der Läuterer
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"WAS IST DAS?" Schreie ich, während mich, ohne zu drehen, nach hinten bewege, so schnell ich kann.

 

- Dann schaue ich Ragnar und Olaf und sage -

 

"Wir müssen verschwinden, schnell!"

 

- Ich habe noch John in den Hände, die aber so sehr zittern, daß ich ihn bloß festhalten kann.-

 

<Wo kam die Dunkelheit her? Das ist...unmöglich!> denke ich verzweifelt, und versuche auf den Schlitten zu steigen.

 

 

 

 

edit: letzer Satz offen gelassen.

Edited by Nyre
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Ragnar kommt angelaufen, wirft die Flinte und seine Schneeschuhe auf den alten Schlitten und greift nach den Zügeln. Dann treibt er die beiden Pferde an. Olaf hält sich am Schlitten fest und lässt sich mitschleifen.

 

In der Dunkelheit beginnt der andere Jäger hysterisch zu lachen. Kurze Zeit später beginnt er dann zu schreien.

Schliesslich hört man nur noch das Brausen und Fauchen des Windes.

 

Der Schneesturm ist aggressiv.

Das weisse Biest nagt und zerrt an Haut und Kleidung.

Kleine Eiskristalle schmirgeln die Haut, beissen in Nase, Mund und Ohren. Und sie blenden die Augen und rauben die Sicht.

 

Wie von Furien getrieben, stürzen sich die Pferde in die weisse Hölle hinein. Ohne Weg und Ziel. Nur weg von der Quelle des Sturmes.

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- ich starre wie hypnotisiert in die Richtung, wo ich zuletz diese Kreatur gesehen habe. Aber ich sehe nichts mehr, nur Schnee, und Eis.-

 

<wohin...fahren wir?> denke ich plötzlich.

 

- Aber im Moment bin ich nur  froh, daß dieser Gestalt verschwunden ist. Ich halte mich an den Schlitten fest, und verkrieche mich, um mich von dem Sturm sogut ich kann zu schüzen -

 

"Die hölle ist weiß" murmele ich.

"Das ist noch nicht das Ende" sagt noch eine Stimme im Kopf. Meine eigene Stimme, diesmal.

 

Die Stimme von Hans, die ist wie sein Körper.

 

Stumm.

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Der alte Schlitten fliegt förmlich durch die Taiga. Ragnar muss die Tiere gar nicht antreiben. Ihrem angeborenen Fluchtreflex folgend, fliehen die Pferde instinktiv vor der Gefahr.

Fast wahnsinnig vor Angst galoppieren sie panisch dahin.

 

Ragnar kann das Gespann weder lenken noch verlangsamen.

Äste peitschen gegen den Schlitten und einmal schreit Ragnar auf, als ihn ein Ast trifft.

Andere dickere Äste brechen, als der Schlitten an ihnen vorbei gleitet.

Über Hügel, durch Mulden.

Über Schneewehen und umgestürzte Bäume.

Durch kleine, umknickende Tannen hindurch.

Der Geruch vom winterlichen Wald ist stark.

 

Olaf, der sich auf den Schlitten hoch ziehen

konnte, hat sich mittlerweile zur vorderen Sitzbank vorgekämpft. Er steht neben Matilde und reicht ihr die Hand "Springe De!" [...]

"Hurtig! Ga... !" Plötzlich ein dumpfer Schlag.

Der Mann wird aus dem Schlitten gehoben und ist weg. Verschwunden, als sei er nie da gewesen.

 

Weiter rast der Schlitten durch das unebene Gelände.

Ein dicker Ast bohrt sich links in den Schlitten.

Ein Krächzen und Quietschen.

Ein Krachen und Splittern.

Der Schlitten wird ruckartig und hart nach links herumgerissen.

Ragnar verliert den Halt und stürzt mit einem Schrei vom Schlitten, während die Pferde das Gefährt weiter durch die weite, tief verschneite

Taiga schleifen...

Edited by Der Läuterer
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- ich versuche, mit nur halbgeöffenete Augen zu verstehen wo wir hinfahren, aber es ist unmöglich. Die Pferde sind wie verrückt geworden, und geben überhaupt keine Anzeichnen sich beruhigen zu wollen.-

 

Olaf und Ragnar sind verloren.

Olaf meinte..ich soll springen.

 

<Ich soll springen? Gott, das ist doch wahnsinn> denke ich verzweifelt.

 

Oder doch nicht? Wenn ich hier bleibe werde ich irgendwann gegen einen Baum oder einen Felsen knallen.

Oder schlimmer, in eine Schlucht enden.

Also Olaf hat Recht, ich muss springen, bevor es zu Spät ist.

 

Ich sammele meinen ganzen Mut, und warte auf denn richtigen Augenblick, also, was ich denke, es könnte den richtigen Augenblick sein.

 

<Che gli dei mi aiutino>

 

Mögen die Götte mir helfen.

 

Egal welche.

Edited by Nyre
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Die Schlittenfahrt gleicht einem Rodeo-Ritt auf einem bockenden Mustang. Dem Kampf eines Rugby-Spielers, der ständig von gegnerischen Spieler getakelt und zu Fall gebracht werden soll, und sich dennoch tapfer gegen das Unvermeidliche anstemmt und wehrt.

 

Die Zügel liegen mittlerweile irgendwo unter dem Schlitten.

 

Immer wieder wird der Schlitten vorne ausgehoben, fliegt einige Meter durch die Luft und landet krachend auf dem Schnee.

Mitunter wird der Schlitten auch nur auf einer Seite ausgehoben und gleitet dann auf einer Kufe dahin, einem ungewisse Ziel entgegen.

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Es ist mittlerweile wieder heller geworden.

Einige letzte Bäume, dann kommt eine freie Fläche.

Eine Weide oder ein zugefrorener See.

Und Sicherheit.

Die Pferde sehen es auch und sie laufen darauf zu. Auf den letzten Baum zu. Vor der freien Fläche. Sie galoppieren rechts und links daran vorbei.

 

Einen Wimpernschlag später springt Matilde vom Schitten.

Nein, sie wartet noch immer auf den richtigen Moment, um zu springen.

Dann nimmt ihr der Aufprall und die Fliegkraft jegliche Entscheidung ab...

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- ich bleibe eine gute Minute am Boden liegen. Es dreht sich alles, auch wenn ich die Augen schliesse.-

 

"Ver..verdammt.." ich schmecke Blut. Meine Lippen bluten leicht, eine Platzwunde.

 

Dann stehe ich langsam auf. John ist ein paar Meter vor mir, und ich hole ihn.

 

-Leich humpelnd mache ich ein paar Schritte und schaue nach oben. Die Sonne ist wieder zu sehen, schwach, aber da. Und das ist gut, denn ich weiss zumindest eins. Die Lodge ist im Richtung Osten, und die kann ich an den Schatten den Bäumen erkennen. Wir waren nicht so weit. Also werde ich nach Osten laufen.-

 

"Ich muss jemanden finden...sie müssen Olaf und Ragnar suchen."

 

Wenn sie noch leben, denke ich noch benommen.

 

Um mich herum herrscht Stille. Unerträglich, denn sie schmeckt nach Blut, und Tod.

 

"WO SEID IHR? WOOO???" Schreie ich plötzlich.

 

Ich rede mit mir selbst.

 

"WO SEID IHR? DIE STIMMEN? DIE MIR IMMER GUTE RATSCHLÄGE GEBEN?"

 

- Mein Kopf schmerzt und ich höre jemand lachen. Hysterisch. Ich kenne dieses Lachen.-

Ich drehe mich um, und sehe ihn. Nordgren. Das Loch auf seine Brust tropft noch Blut. Und Blutig ist sein Mund auch.

 

- Ich ziele auf ihn und schieße. Diesmal verliere ich doch das gleichgewicht, und stürze auf den Boden.-

Ich stehe langsam wieder auf, zitternd.

 

Niemand ist zu sehen. Natürlich nicht. Ich schüttele den Kopf, dann laufe ich weiter, ohne in die Richtung zu gucken, wo diese Alluzination es war.

Edited by Nyre
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Wolfsgeheul ist zu hören. Aus der Richtung, wo der Schlitten steht.

Dann antworten andere Stimmen der Nacht von der gegenüber liegenden Seite der Lichtung und im Osten treten einige weisse und graue Wölfe aus dem Wald heraus.

 

Neben der Kutsche liegt eines der Pferde mit gebrochenem Genick und zerschmetterten Knochen.

Das andere konnte sich aus seinem Geschirr befreien und hinkt, mit gebrochenem Vorderlauf über die freie Fläche.

 

Hinter dem Schlitten steht ein grosser, weisser Wolf. Das Tier steigt auf das tote Pferd und wirft den Kopf in den Nacken und beginnt zu Heulen. Dann schüttelt er sein Fell und befreit es vom Schnee. Plötzlich ist sein Fell nicht mehr weiss sondern schwarz. Dann hinkt der Wolf, mit gesenktem Kopf langsam auf Matilde zu.

Edited by Der Läuterer
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- ich bleibe stehen, bewege mich gar nicht, habe zwar John in der Hand, aber hebe ich ihn noch nicht. Ich starre den Wolf an, auch wenn ich weiss, daß das eine Provokation sein könnte. Aber sie sind ja zu viele, und haben mich fast umringt. -

 

<Wenn sie mich fressen wollen, werde ich es diesmal nicht schaffen> -ich schlucke ein paar Mal. Meine Kehle ist trocken, und schmerzt.

 

"Was für ein wundeschönes Tier" hauche ich.

Ich denke an die Erscheinung.

 

Und lächele.

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Der schwarze Wolf nähert sich langsam. Hinkend.

Er scheint keine Angst zu haben.

Der rechte Hinterlauf ist noch feucht vom Blut.

Er nähert sich bedächtig. Misstrauisch.

Dann ist er nur noch etwa drei Schritte von Matilde entfernt. Fast greifbar.

Er schaut zu ihr hoch. Mit seinen Eis-blauen Augen. Die Augen finden schnell Kontakt zum Gegenüber. Dann blickt der Wolf wieder weg.

Er blutet am rechten Ohr.

Ein rundes Stück am Rand des Ohres wurde von einer Kugel herausgestanzt...

 

Die anderen Wölfe stehen am gegenüber liegenden Waldrand. Ruhig. Abwartend...

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- ich knie vor ihm, bleibe stehen und hebe die freie Hand zu ihm -

 

"Ist ja gut.." sage ich leise, beruhigend.

"komm mal hier, Luni" flüstere ich.

<Luni ist ja ein schöner Name, nicht?>

"Ich tue dir ja Nichts" Irgendwie hoffe ich, daß er mich verstehen kann. Ich atme tief.

"Ich tue dir nichts" wiederhole ich. Und strecke die Hand, die frei ist, in seine Richtung, um mich schnuffel zu lassen.

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Der Wolf nimmt Abstand und hält die Distanz.

Er bewegt sich auf den Waldrand zu. Mit dem Rücken zu Matilde. Die Rute des Tieres ist ruhig und entspannt.

Nachdem er einige Schritt gegangen ist, bleibt er stehen und blickt sich um. Die Wolfsaugen knüpfen erneut Kontakt...

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- ich mache ein paar Schritte in seine Richtung, während die freie Hand in die Manteltasche greift.

- Wo die Pistole sich befindet. Ich nehme sie aber nicht raus -

 

Dann bleibe ich erneut stehen, und beobachte was er macht.

Edited by Nyre
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