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[Bühne in Weiß] Kapitel 2: "Der Abend danach" (NP)


Blackdiablo
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"Krankheit, Liebes." Sie streicht dir über die Wange. "Wie vielen Patienten wurde das bereits gepredigt ... Wie vielen wurde die Hölle prophezeit? Eine Hölle, die ihnen auf Erden geschaffen wird. Es soll rechtens sein, häufig denkt die Masse, dass sie recht hat, besonders die, die einen Gott an ihrer Seite hat. Sie sind Schafe und folgen blind. Aber du folgst deinem Stern. Das ist viel wert in der heutigen Zeit und manchmal kriegen wir unseren Lohn dafür. Dir möchte ich das hiermit versprechen. Ich bin nicht dein Feind, Faith Victoria Holmes, der will ich nicht sein. Ich möchte deine Freundin sein und dir helfen. Damit" Sie schaut nach unten. Ihre Augen schwelgen in Erinnerungen und schließen sich dann. "Damit du mir vielleicht auch helfen kannst."

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Ich schaue sie ernst an.

 

"Natürlich werde ich dir helfen, Ellie". sage ich mit sicherer Stimme.

 

"Und wir fangen damit an, wir müssen Howard überzeugen, daß..."

 

Daß, was genau?

 

"Wenn du sicher bist, dir wirklich sicher, bei dieser Suche mitmachen zu wollen..dann musst du ihm sagen, wie wichtig das für dich ist, ich helfe dir dabei."

 

Ich lächele sie an.

 

"Er wird es verstehen"

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"Er wird es verstehen." Sie richtet sich auf und geht zur Tür, dann dreht sie sich noch einmal um. "Vielleicht ist es das, wovor ich Angst habe." Schließlich geht sie die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, in dem bereits ein gut gelaunter Howard ein prasselndes Feuer entfacht hat.

Edited by Blackdiablo
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"Haben die Damen ihr Ränkeschmieden beendet?" Howard richtet sich auf und verschränkt die Arme. "Wartet, sagt nichts." Aus der Küche balanciert er ein Tablett ins Zimmer, auf dem eine heiße Kanne und drei Tassen stehen. Er füllt jede einzelne von ihnen, dann nimmt er ein Fläschchen aus einer Glasvitrine. "Keine Sorge.", sagt er ohne aufzuschauen, während er einen Schuss in jede Tasse gibt. "Sind nur zwei Finger Rum." Mit der Hand zeigt er einen Abstand von Zeigefinger und dem kleinen Finger. Er grinst und reicht dann jedem eine Tasse. Während er sich in einen Sessel mit dem Rücken halb zum Feuer setzt, nehmt ihr auf einer Couch Platz.

 

Der Duft von heißem Kakao umweht deine Nase. Kakao! Luxus pur!

 

Stille breitet sich aus, einzig unterbrochen vom verhaltenen Pusten Howards, um den Kakao so schnell wie möglich kalt zu kriegen.

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Ich rieche gierig daran. Ich liebe heiße Schokolade.

 

"Wir haben womöglich eine Spur über Mr. Schmidt." sage ich, und schaue dabei in den Flammen.

"Wir fahren nach Maine. Da, hat er was gesucht, in den Wälden. Vielleicht ist er noch da" ich atme tief ein, und starre dann Howard in den Augen.

"Ich will verstehen. Verstehen was das alles sein sollte. Wieso ist er verschwunden, wieso will Mr. white ihn finden, und was mit der neunzehn sein sollte"

 

Dann drehe ich mich zu Ellie.

 

"Er sagte ich habe die neunzehn. Ich glaube das bezieht sich auf die Anzahl Buchstaben, die meinen Namen hat. Genau so wir bei dir Ellie.." dann drehe ich mich wieder zu Ihm

 

"Und wie Ihnen, Mr. Wilde"

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Er zählt nachdenklich an seinen Fingern. Dann schaut er zu dir. "Faith, Sie haben recht. Das ist schon ein komischer Zufall. Aber was meinen Sie mit 'wir'? Wird Ihnen noch jemand beistehen?"

"Howard, ich will mit ihnen gehen. Es ist wichtig. Wichtig für mich, wichtig für uns. Es steht so viel auf dem Spiel ..."

"Was steht auf dem Spiel, Ellie?" Er stellt die Tasse beiseite. "Du redest, als wüsstest du mehr! Aus meiner Warte wurden wir von einem Unbekannten zum Essen eingeladen und sind dann wieder gegangen. Warum DU? Warum nach Maine?!" Seine Stimme ist zum ersten Mal verzweifelt. Vielleicht panisch. Er will sie nicht ziehen lassen. Du wirst allein bleiben. Die Welt verdunkelt sich, die Flammen werden schwächer, du sackst tiefer in die Kissen, auf denen du sitzt.

"Es gibt Dinge, die will ich dir nicht erzählen, Howard, Dinge, die ich dir nicht anvertrauen kann. Um deinetwillen. Es ist schon schwer genug. Es war schon schwer, gestern das Abendessen zu verlassen. Ich - ich kann es dir nicht erklären. Ein Sog hielt mich dort, doch du warst stärker und nahmst mcih mit dich. Ich bin hin und her gerissen zwischen zwei Geschichten. Meinem Leben und der 19."

"19" Er betont es, als sei es ein Schimpfwort. "Eine Zahl. Sie soll dein Leben bestimmen? Fein! Dann haben wir drei eben solche Namen. Es gibt allein in Arkham mit Sicherheit noch zahllose weitere. Wo sind die bitte? Wo bleiben sie? Warum nimmt er die Menschen und nicht die Untiere?!" Seine Miene ist finster und verbittert. Menschenverachtung, tiefer Groll, Liebe und Mitgefühl mischen sich in der Sorge um seine Frau. Die anderen sollten in ihr Unheil rennen! Warum sollte seine Liebste an ihrer statt die Puppe an den Fäden eines Irren spielen?

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"Mr. Wilde" sage ich, und stehe auf.

"Leider haben wir nicht immer die Wahl. Die Wahl zu machen was wir machen würden, oder zu leben, wie wir es uns wünschen".

 

Ich nähere mich dem Kamin.

 

"Wir sind dafür ausgesucht worden. Wieso gerade wir? Die Frage kann ich im Moment leider nicht beantworten. Ich hoffe auch dadurch, es herausfinden zu können. Und so war es für Ellie. Mr. White, oder Bate, oder wie auch immer er heisst, quält sie im Traum. Und lässt ihr keine Ruhe. Sie haben es aber bestimmt gemerkt, Mr. Wilde"

 

Ich seufze.

 

"Wenn Sie sie nicht mitkommen lassen, werden Sie es bestimmt bereuen." Ich mache eine Pause. "Vielleicht bereuen Sie es trotzdem. Aber Ellie hat ein starker Wille.." ich lächele traurig. "manchmal ist die einzige Chance aus einem Albtraum zu erwachen, ihn auszuleben"

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Er mustert dich wie einen Eierdieb. Seine Ellie, seine Liebe, du willst sie ihm fortreißen. Der verständnisvolle Howard ist verschwunden und darunter befindet sich ein einsamer Mensch, jemand, der sein Leben leben will. "Ich bin mir bewusst, Faith, dass wir uns unseren Herausforderungen zu stellen haben. Ich schrieb einen Roman darüber - über das und das Leben.

Also wie können Sie hier hin kommen in mein Haus - in mein Leben - wie können Sie es wagen, Ellies Leben von unten zuoberst kehren zu wollen? Bei allem Respekt - und den habe ich für Sie übrig, tatsächlich habe ich Sie gerne um mich - wie kommen Sie auf die Idee, ich könnte wollen, dass meine Frau einem Phantom hinterherjagd? Ich weiß, wie viel ihr das bedeutet, ich sehe auch, dass es wichtig für Sie und Ihr Wohlbefinden ist, aber Sie sind keine Heldin! Helden sind tot! Sie sterben, dass haben sie sich ausgesucht - wollen Sie also doch eine Heldin sein, bitte, ich kann nicht mehr tun, als Ihnen gut zuzureden, aber Ellie soll hier bleiben. Bei mir." Seine Augen werden beinahe flehentlich und suchen die seiner Frau. Verstehen, sie muss verstehen, dass er Ellie braucht, dass er sie liebt, dass er nicht leben kann ohne ...

"Was bist du für ein Heuchler!" Ellie setzt die Tasse ab und springt auf. "Ein elender Heuchler! Du predigst insgeheim die Wahrheit deines Werkes, die Verruchtheit der Gesellschaft, den Absturz des Individuums, und rufst zur Konfrontation auf! Das ist, worum es geht! Wie kannst du es wagen, über mich bestimmen zu wollen? Mich zu zwingen, den Konflikt zu scheuen?! Howard wie kannst du ..."

Plötzlich zerreißt die Türklingel die angespannte Atmosphäre. Hektor miaut einmal, zweimal, dann ist Stille. Nur das Prasseln des Feuers ist noch zu hören.

 

Howard erhebt sich aus seinem Sessel und geht zur Tür. Ihr könnt seine Schritte hören, dann wie die Tür aufgeht. "Hallo?", ruft er "Mr. - Mr. Erickson ...?" Die Tür schließt sich wieder. Stumm kehrt Howard zurück. In seiner Hand hält er einen weißen Umschlag, auf dessen Vorderseite seine Anrschrift steht. Da drunter: 'Teil 1 der Kuriositätenshow'

 

"W-was ist das?" Ellies Augen sind vor Ungläubigkeit geweitet.

 

Ein Ratschen, dann beginnt Howard wortlos den Brief auszuweiden.

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Er beginnt die Zeilen zu lesen, schaut auf, dann auf das Papier. Derweil ist Ellie zu ihm gekommen und liest eifrig mit. Gerade als er an einem bestimmten Punkt zu lesen aufhört und den Brief den neugierigen Blicken seiner Frau entziehen will, weiten sich ihre Augen. "Was zur Hölle ...!" Sie reißt ihm das Papier aus der Hand. "Das kann nicht ...!" Sie zittert. Ihre Beine schwanken. Fällt sie, kann sie sich halten? Sie steht. Und damit fährt ein Blick tiefster Kränkung und Verachtung auf Howard herab, der wie paralysiert zu seiner Frau aufblickt.

"Ellie ... I-ich weiß nicht ..."

"Aber ich.", schluchzt sie unter Tränen und lässt eine Ohrfeige herniederprasseln. Dann rennt sie nach oben.

Edited by Blackdiablo
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Ich zucke unwillkürlich zusammen, als Ellie seinen Mann schlägt. Dann gehe ich auf ihn zu.

 

"Was ist passiert, Mr. wilde?" fast murmele ich. Ich werfe einen Blick auf den Brief, bevor ich Ellie nachlaufe.

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In der Kürze kannst du nur erkennen, dass es sich bei dem Stück Papier um eine Liste handelt. Mit Namen. Einer ganzen Reihe davon.

 

Howard ist perplex, schaut auf seine Hände, dann zu dir hinterher. Sein Mund bebt, seine Hände zittern, das Rot auf seiner Wange zeichnet sich noch immer deutlich ab. "Wer zum Teufel dieser Jackson wirklich ist?!", murmelt er. Ein Moment vergeht, dann reibt er sich wie bei einem Anflug von Kopfschmerzen mit Zeigefinger und Daumen der Rechten die Augen. Dabei schüttelt er den Kopf. Immer wieder. Doch da bist du bereits verschwunden. Ellie hinterher.

 

Sie zu finden, ist nicht schwer, denn aus einem Raum im Obergeschoss, dem Schlafzimmer, so vermutest du, dringt ein ersticktes Weinen und Schluchzen. Es ist beinahe hysterisch und trotzdem irgendwie gedämpft. Als würde sie in ein Kissen weinen, das ihre Frustration gnädig aufsaugt.

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