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[König!Reich!Unten!] Kapitel 8: Ein anderes nettes Kaff – Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Geilsdorf, 14:52 Uhr


grannus
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Die Fahrt zurück nach Geilsdorf verbrachten die Helden schweigend. Es gab viel zum Nachdenken, während man durch die Fensterscheiben die Idylle des Vogtlandes mit seinem Grün und den Bergen betrachten konnte. Jacques und Rudolf kämpften sich während dessen durch die Notizen von Wolffs Nachschlagewerken. Doch wirklich weiter half es ihnen nicht. Schnell wurde ihnen klar, dass die Bemerkungen sich auf die letzten Buchveröffentlichungen konzentrierten. Katharina war eine große Hilfe, immerhin wusste sie ein wenig über Wolffs Bücher Bescheid. 

 

Einzig der Eintrag über den Andalusit-Kristall war neueren Ursprungs, war Herr Bodenstein doch seinem Hobby nachgegangen und hat in der Gegend Gesteinsproben gesammelt.

 

Andalusit: Mineral aus der Ordnung der Silikate (Andalusitgruppe), benannt nach dem Fundort, kristallisiert in langen, rauen, meist von Glimmer bedeckten, rhombischen Säulen, findet sich selten derb, stängelig oder körnig, ist schmutzig rot oder rötlich-grau, blau oder grün, glasglänzend, von geringer Durchschienenheit, Härte 7-7,5, spez. Gew. 3,1-3,7.

Er besteht aus kieselsaurer Thonerde und findet sich im Granit und kristallinischen Schiefer, sowohl im Gestein als in Quarzadern, so zu Almeria in Andalusien, zu Bräunsdorf in Sachsen, Hof in Bayern, von besonderer Schönheit zu Lisenz in Tirol, im Ural, in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, in Brasilien, auch im Serpentin Unterösterreichs. Höchst eigentümlich ist sein Auftreten in gewissen umgeänderten (metamorphischen) Thonschiefern als Chiastolith (v. griech. chiastos, gekreuzt; und lithos, Stein) oder Hohlspat, dessen lange, meist dünne Kristalle in der Richtung ihrer Hauptachse und ihrer Diagonalen von der Tonschiefermasse durchzogen sind, so das sie auf dem Querbruch in günstigen Fällen ein Kreuz von Tonschiefer (das Kreuz des Herrn als Symbol des Heils der Menschheit, nach Mercatis "Metallotheca Vaticana" 1717) erkennen lassen. Solche Chiastolithschiefer finden sich im Fichtelgebirge, in der Oberpfalz, im sächsischen Vogtland, im Harz in Schlesien, Cumberland, in der Bretagne, zu Santiago de Compostella, bei Bone in Algerien, am Kap, in Massachusetts und Maine. In den Pyrenäen finden sich Chiastolithe von 5cm Dicke und beinahe Fußlänge. Man schleift sie dort und trägt sie wegen des Kreuzes als Amulette.

 

 

 

Nach nur zehn Minuten schweigender Fahrt erreicht man wieder die Gemeinde Geilsdorf. Auf der Straße ist nicht viel los, nur ein paar Lastwagen fahren auf der Hauptstraße Richtung Westen, Passanten sind unterwegs, der Kleidung nach zu urteilen Einheimische.

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"Vielleicht hat das mit dem Brief an Wolff zu tun? Dort steht ja, dass verbrecherische Elemente versuchen historische Indizien zu vernichten. Und Wolff soll mit der Macht der Feder etwas dagegen tun. Vielleicht soll etwas abgerissen werden oder sowas und Wolff sollte dagegen berichten. Und nun hat ihn jemand deswegen beseitigt. Nur eine unsichere Vermutung, aber eine Möglichkeit. Wenn man nur diese verdammte Unterschrift entziffern könnte."

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Unvermittlelt springt Jacques auf und schlägt sich an den Kopf.

 

"Idiot. Ist doch klar. Ein Spinner hat sie in diese gottverlassene Gegend gelockt. Ein Jäger. Groß und stark. Den sollte man doch finden."

 

Er wendet sich den anderen zu.

 

"Der Tagebucheintrag. Damit können wir arbeiten. Und da steht ja auch: heute in K. gewesen, nettes Kaff. Schade, dass nur so wenig davon übrig bleiben wird."

 

 

Wie kann man sowas nur übersehen. Konzentriere dich Jacques. Jetzt wird es ernst. Ob der Jäger wirklich einen Scherz gemacht hat? Oder hat er nur willige Opfer gefunden? Sind wir die nächsten? Nein, wir werden nicht in seine Falle tappen!

Edited by Dark_Pharaoh
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"Krebes soll es aus irgendwelchen Gründen ja bald nicht mehr geben. Vielleicht werden hier neue Straßen gebaut und das Dorf muss dem weichen? Auch das könnten wir bei einem geschwätzigen Gastwirt sicherlich erfahren..."

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Ich steige langsam aus dem LKW. Ich habe seit wir die Leichen im Wald gefunden haben, kein Wort gesagt und die ganze Rückfahrt damit zugebracht eine Zigarette nach der anderen zu rauchen. Ich reibe mir die Schläfen... irgendwie habe ich das Gefühl als würde mir der Kopf platzen. Soviele Informationen.

 

Das mit der Kneipe scheint eine gute Idee zu sein. Erstmal was trinken. Vielleicht geht es mir dann besser.

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Katharina steigt ebenfalls aus nachdem Eduard gehalten hat und fächelt sich erst einmal frische Luft zu. Langsam ist es bei dem Zigarettenqualm drinnen etwas stickig geworden. Dann sieht sie sich um, wo sie alle überhaupt gelandet sind.

Edited by myrenne
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... fährt durch das alte Stadttor. Man erblickt einen Gasthof ("Zum Goldenen Löwen). Die Reste des auf einer Ringwallinsel in der Ortsmitte gelegenen Wasserschlosses laden zum Ausruhen oder einem Picknick ein. Ebenfalls im Zentrum befindet sich eine Kirchengebäude, das Bürgermeistergebäude, mehrere Läden, hübsche, verzierte Wohnhäuser. Auch hier stehen hin und wieder Lastwagen diverser Baufirmen, tummeln sich zwischen Erntefahrzeuge, welche Kartoffeln geladen haben....

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Jacques steigt ebenfalls aus und lässt die ländliche Idylle auf sich wirken. Doch dann kehren die Erinnerungen an den Wald zurück, die Illusion ist zerstört.

 

"Ich glaube ein Glas Bier schadet nicht, nach all den Schrecken und der Aufregung. Und vielleicht eine Kleinigkeit zu Essen."

 

Er grinst Eduard an.

 

"Ich denke du kannst auch noch einen Happen vertragen, oder?

 

Dabei können wir uns ja nebenbei mit dem Wirt unterhalten und uns danach weiter hier umsehen. Was meint ihr?"

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Ein paar vorbeischlendernde Passanten blicken euch interessiert an, lüften den Hut und grüßen euch. Man sieht euch an, dass ihr nicht von hier seit, vor allem der große Eduard überragt die meisten Menschen hier. Auch Katharina mit ihrer modischen Kleidung aus Berlin sorgt für ein gewisses....Aufsehen.

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"Na dann wollen wir mal"

 

Jacques betritt den Goldenen Löwen und schaut sich kurz im Raum um, sucht dann einen Platz von dem aus man das Lokal und die Tür im Blick hat, selbst aber etwas am Rand sitzt und wartet auf den Wirt bzw. die Bedienung für die Bestellung von einem Glas Bier, einem Schnaps und einer kleinen Mahlzeit wie einem Eintopf.

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