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[Bühne in Weiß] Kapitel 3: "Die Reise"


Blackdiablo
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Ich ignoriere die Vorwürfe und Unterstellungen.

"Trauen Sie mir nicht. Trauen Sie sich noch nicht einmal selbst, Miss Holmes. Sie DÜRFEN sich nicht trauen. Sie werden manipuliert. Von diesem Mr. Jackson. So wie auch ich. Ich hatte auch einen Aussetzer. Einen Kontrollverlust." Ich reibe meine schmerzende Schulter. "Und wenn ICH Sie schon so weit treiben kann... und ich bin kein Psychologe... was vermag dann der gerissene und manipulative Mr. Jackson bei Ihnen anzurichten?"

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"Sie wollen also wirklich wissen, was passiert ist? Ich werde es Ihnen sagen. Ihnen genau sagen, was ich erlebt habe. Aber ich kann nicht sagen, was wirklich passiert ist." Ich schaue nach hinten.

"Ich bin Johnson gefolgt. In dieses Feld. Ein Feld aus hohem Gras. In der Baker Street. Diesem Schmutzfleck. Dieser offenen Geschwulst von Arkham."

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"Auf einmal war der Mann weg. Verschluckt. Von der Erdoberfläche verschwunden. Als hätte er sich in Nichts aufgelöst. Als hätte es ihn nie gegeben. Eine Illusion." Ein Holpern. Vermutlich ein Schlagloch. Ich schaue zu Herrn Krantz. Der Mann ist voll konzentriert. Sein Blick starr auf die Strasse gerichtet. "Um mich herum verblassten die wenigen verbleibenden Farben zu einem einzigen Grau." Krantz fährt schnell. Zu schnell? Er fährt, als hätten wir einen Termin einzuhalten. "Ich habe gesprochen, aber meine Worte blieben stumm. Auch von aussen drang kein Laut an mein Ohr." Eine Kurve. Die Reifen quietschen. Niemand scheint besorgt zu sein. Die zwei Frauen lauschen gebannt meinen Worten. "Und dennoch fühlte ich den Wind. Den Wind auf meiner Haut. Angenehm. Kühl. Wohltuend."
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Ich schaue Mrs. Wilde an. "Etwas, ich weiss nicht was, hielt mich gefangen. Diese... diese, ich nenne es 'Präsenz', sprach zu mir. Nicht zu mir. Sondern durch mich. In mir. Es war angenehm. Tröstlich. Wohltuend." Dann schaue ich Miss Holmes in die Augen. "Diese 'Präsenz' empfand mein Leid und meine Weigerung als inspirierend. Aber ich kann nur erraten. Mein unbeugsamer Wille, vielleicht. Könnte er mich beschützt haben? Ich weiss es nicht." Mein Blick wandert wieder zu Mrs. Wilde. "Es. Diese 'Präsenz' sprach von sich. Es sprach über sich. Ich weiss nicht mehr was es sagte. Vielleicht kommt die Erinnerung später irgendwann noch einmal zurück. Aber jetzt? Ich weiss es nicht mehr."
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"Es sprach über ihn, Jackson, als sei er ein guter Bekannter, oder ein Freund, den man vor Jahren aus den Augen verloren hat." Meine Wunden schmerzen. Ich stöhne. Krantz grinst. Er sucht sich mit Vorliebe die Schlaglöcher aus. Er macht mir gerne eine Freude. Deshalb hat er mich auch gerettet. Er will sich Zeit mit meiner Vernichtung lassen. Und ich? Ich schulde ihm mein Leben. "Und es erzählte mir von dem Geheimnis der 19. Diese ominöse Zahl. Das dunkle Geheimnis, das dahinter steckt. Alles wurde mir offenbart. Und... und... ich... ich kann mich nicht mehr erinnern. Es... es ist... es ist wie ausradiert. Es liegt mir auf der Zunge. Doch ich vermag die Worte nicht zu wiederholen."

 

Und es verlangte von mir, dass ich ihm einen Gefallen gewähren soll. Nein. Ich wurde gezwungen. Freier Wille. Dass ich nicht lache.

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"Dann war er wieder da. Auf einmal. Völlig unerwartet. Als sei er aus dem Himmel gefallen. Er. Johnson. Der Himmel. Voller Vögel. Ein grosser Schwarm Vögel." Ich reibe meine Schulter. Wieder ein Schlagloch! Erneut? Er grinst. Krantz grinst. Er fährt konzentriert. Er grinst nicht. Das ist die Anspannung. "Ein einzelner Vogel. Er löst sich aus dem Schwarm. Einsam. Er fliegt herab. Blut. Blut spritzt vom Gefieder des Vogels und tropft auf ihn. Auf Johnson herab." Ich schaue abwechselnd die Frauen an, die auf der Rückbank sitzen und mir zuhören. "Er zieht eine Waffe. Und schiesst. Er schiesst auf mich. Nein. Johnson schiesst. Aber auf etwas hinter mir. Auf was? Ich habe nicht die geringste Ahnung."
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"Dann kommt er näher. Johnson. Langsam. Schritt. Um Schritt. Wieder und wieder. Mühsam. Wie unter immensen Anstrengungen. Schliesslich steht er vor mir. Direkt vor mir. Ein erbärmlicher, gebrochener Mensch. Weisse Punkte. Auf dem Körper. Auf seinem grauen Körper. Wie einzelne Lichtpunkte. Als würde die Hülle aufbrechen. Die menschliche Hülle. Immer mehr Punkte bilden sich auf Johnson's Körper. Er quält sich. Es kostet ihn erheblich an Willenskraft, sich mir zu nähern. Er greift nach meiner Schulter. Seine Hand. Sie zittert stark. Dann formen seine Lippen Worte. Doch... doch ich... ich kann nichts davon verstehen. Dann ein Blitz. Ein Blitz aus der Waffe. Ein stummer Knall."
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"Ich habe auch Johnson getroffen, später, als er schon tot war. Ich habe einen Taxi genommen, und bin zu Baker Street gefahren. Da, da im Hohen Gras, sah ich ihn. Und seine Mutter..es war seine Erinnerung. Sie hat ihn immer misshandelt, und gehasst. Irgendwann, tötete er sie. In diesem Vision, sah ich ihn als kleine Junge. Und es kam auch dieser Vogel, der Sperling...

 

Ich atme tief durch, dann erzähle ihm alles was mir da passiert ist.

 

[siehe NP "im hohen Gras"]

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Ich schaue aus dem Fenster des Automobils und betrachte gedankenverloren die vorbeiziehende Landschaft. Dann sage ich kaum hörbar. "Und es wundert Sie nicht, dass Sie an der Stelle des Todes, eine derartige Begegnung mit Johnson hatten, Miss Holmes? Ein so verstörendes Zusammentreffen mit dem toten Mörder? Gerichtet durch die eigenen Hand." Edited by Der Läuterer
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"alles verstört mich sehr. Deswegen versuche ich zu verstehen. Er hat bestritten den Mörder zu sein. Jackson war da. Es war alles ein Traum? Nein, ich war da."

 

Ich schaue Ellie an.

 

"Ich hoffe, hier in Maine etwas zu finden, daß mir hilft, alles einzuodnen. Ich hoffe, Schmidt hat die Antworten"

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"Ich vermute immer noch, dass Schmidt geflohen ist und dass er sich versteckt. Vermutlich vor Jackson. Weshalb sollte er sonst wollen, dass wir ihn finden? Alles andere würde kaum Sinn machen. Und weshalb ist Schmidt jetzt irgendwo in den Wäldern? Er ist wohl kaum ein Naturbursche, oder?" Die Landschaft regt mich auf. Monotone Wälder...
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"Kann man hier in der Nähe irgendwo etwas essen? Ein Landgasthaus? Irgendetwas in der Art?"
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"Lassen Sie Herrn Krantz ruhig ungestört weiter fahren. Es ist schon in Ordnung. Mein Hunger kann warten." Ich schaue wieder nach hinten. "Ich habe gestern bei der Polizei angerufen. Polizei Leutnant Harrigan ist mir persönlich bekannt." Ich schaue Miss Holmes tief in die Augen. "Merken Sie sich den Namen. Marc Harrigan. Sie können dem Mann vertrauen. Er ist zuverlässig. Wenden Sie sich bei Problemen an niemand anderen." Dann schaue ich wieder nach vorne. Auf die Strasse. "Ich habe mich nach einer Person namens 'Sperling' erkundigt. Ich dachte, vielleicht steht der Vogel für den Namen eines Menschen. Aber leider. Fehlanzeige. Der Leutnant konnte nichts Interessantes in den Polizeiakten finden."
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