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[Bühne in Weiß] Kapitel 3: "Aus den Tiefen des Verstandes" (NP)


Blackdiablo
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'"Come now, Alice, it's only a dream."
"It's not a dream, it's ... a memory. And it makes me sick!"
"Now focus. Wait ... You're floating, again. Weightless ... a cipher ... relax."
"Fire! I'm in hell!"
"Forget it! Abandon that memory. It's unproductive. Go to Wonderland."'
 
- American McGee: "Alice: Madness Returns"

 

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Chesuncook, Maine, Vereinigte Staaten von Amerika

6.11.1928

 

(Eintritt aus "Die Reise")

 

Das Licht der Petroleumlampen ist gedimmt und wirft krumme Schatten gegen die hölzernen Wände.

Ihr sitzt gemeinsam und überlegt, wie ihr genau weiter vorgeht. Da es ein wenig kalt wird, kuschelt ihr euch in die warmen Wolldecken. Auf einem Tablett stehen mehrere Gläser warmer Milch, damit ihr später besser schlafen könnt.

Schweigen herrscht, bis Ellie plötzlich das Wort ergreift: "Also ...", beginnt sie zögerlich. "Mir ist eine verrückte Idee gekommen." Das Feuer der Lampen lässt ihre Augen aufleuchten, als sie in die Runde blickt. "Faith, in deiner Wohnung habe ich ein Buch gesehen, über Mesmerisieren, Hypnose und so ein Zeug. Ein echt altes Buch. Und da Mr. Cypher sich nicht an seine Erlebnisse im hohen Gras erinnern kann ... Nun ja ... da dachte ich ..." Sie fasst ihren Mut. Und blickt energisch auf. "Wollen wir es nicht ausprobieren? Wenn Faith weiß, wie es geht, könnten wir wichtige Informationen erlangen, die ansonsten in den Tiefen des selektiven Verstandes verloren gehen würden. Es wäre eine Chance! Eine Chance, Licht ins Dunkel zu bringen. Es beschäftigt mich schon den ganzen Tag ..." Nun blickt sie zu Boden. "Was meint ihr?"

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Ich schaue in die Runde.

"Ich habe auch davon gelesen, aber nie selbst durchgeführt" sage ich, und lächele milde.

"Die Thoerie ist aber mir bekannt. Was meinen Sie, Mr. Cypher?" Ich blicke fragend zu ihm.

"Das könnte uns helfen"

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"Nein. Nein. Nein. Ich lasse mir nicht in meinen Verstand herum rühren. Vielleicht wache ich auch gar nicht wieder auf. Wer kann das schon sagen. Und wenn Miss Holmes das noch nie gemacht hat? Das Risiko könnte hoch sein. Ist es das wert? Wert für mich?"
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"Es gibt doch immer ein erstes Mal." Ellie grinst. "Oder haben Sie Angst, dass Ihre kleinen, schmutzigen Ungepflogenheiten ans Licht kommen? Nun kommen Sie schon! Entweder so oder Sie versuchen, sich normal an alles zu erinnern!

Wenn Sie es wünchen, Doktor, kann auch ich als erstes einspringen ... oder wir machen es gemeinsam. Jedenfalls wenn es Ihr Wunsch ist, eine hilflose Damen mit ins Unglück zu ziehen." Sie zwinkert keck in Cyphers Richtung.

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Oder habe ich Angst, dass meine kleinen, schmutzigen Ungepflogenheiten ans Licht kommen? Ja, genau DAS. Ich habe viel zu verbergen. Sehr viel.

 

"Ja." Ich lächele.

 

Es sind keine schmutzigen Ungepflogenheiten. Es sind blutige Abgründe eines völlig rationalen, gefühlskalten Metzgers.

 

"Dann machen wir es so."

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"Nun ... okay." Faith schaut zu Krantz. Dieser zuckt mit den Schultern. "Du, Ellie, legst dich auf dein Bett. Mr. Cypher? Sie kommen dort drüben hin. In mein Bett." Cypher tut, wie ihm geheißen, streift die Schuhe ab und legt sich aufs Bett. Ellie liegt in ihrem eigenen.

"Ich muss zugeben, ich bin etwas nervös.", sagt Faith verlegen.

"Und wir erst!", ruft Ellie und lacht. "Du schaffst das schon!"

"Also gut." Faith sammelt sich. "Schließt die Augen. Denkt an nichts mehr. Denn ihr seid nicht mehr hier. Eure Gedanken sind woanders. Da wollen wir hin." Stille. "Durch Entspannung und Ruhe und Zufriedenheit. Seid ihr zufrieden?" Zustimmendes Brummen. Faiths Ton ist beruhigend und tatsächlich irgendwie hypnotisch. "Gut. Sehr gut sogar. Ich möchte jetzt, dass ihr euch etwas vorstellt. Es ist ganz einfach: Stellt euch vor, ihr seid in einem dicken Nebel, schwebt mit dem Nebel, fliegt mit dem Nebel, formt den Nebel. Es liegt an euch, was er euch zeigt. Ganz allein an euch ..."

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Ich liege auf dem Bett. Zuerst schaue ich starr und abwesend an die Zimmerdecke.

Dann fange ich an zu schmunzeln. Schliesslich. "Ha. Haha. Ha. Hahaha." Ich richte mich auf dem Bett auf. "Fantastisch. Jetzt kann ich mich wieder erinnern. An alles. Erstaunlich. Ich habe sogar den Tag meiner Geburt noch einmal durchlebt." Ich schüttele den Kopf. "Kein Pendel? Nein? Lassen wir das. Das ist doch Unsinn." Ich stehe auf.

 

Ich kann mich auf so etwas nicht einlassen.

 

"Ich glaube nicht an so etwas. Und ich habe mal gelesen, dass es dann auch nicht funktioniert."

Ich gehe zur Tür. "Ich bin auf meinem Zimmer, wenn ich gebraucht werden sollte."

 

Die Macht des freien Willens.

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Ich seufze.

 

Der Mann ist einfach unmöglich.

 

Ich sage aber nichts. Es ist doch seine Entscheidung, schließlich.

Ich drehe mich zu Ellie, und streichele sie an den Haar.

 

"Ich glaube das war's. Er hat die Konzentration beeinträchtig, und so können wir nicht weiter machen.." Ich lächele sie an, und stehe auf.

"Vielleicht gehen wir mal einfach schlafen, und wir konzentrieren uns auf die Suche, morgen?"

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Ich kontrolliere auf meinem Zimmer noch einmal meine Arzttasche auf die Vollständigkeit ihres Inhaltes. "Gut. Alles da." Murmele ich vor mich hin, nehme sie mit mir und begebe mich in den Schankraum des Motels.
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Ellies Augen rollen hinter ihren Lidern. Ihr Hände sind ruhig, ein verträumtes Lächeln auf den Lippen.

"Ich liebe dich.", wispert sie. "Es ist so schön, dich wiederzusehen. Ich habe dich vermisst. So vermisst." Eine Träne kullert hinter ihrem Auge hervor. "So vermisst."

Edited by Blackdiablo
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Im Schankraum spreche ich den Mann an, bei dem wir uns nach unserer Ankunft im Motel angemeldet haben. "Hallo. Mein Name ist Dr. Cypher. Ich mache hier mit Freunden einen kurzen Urlaub in den Wäldern. Können Sie mir vielleicht etwas Interessantes über diese Gegend erzählen?"
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"Touristen? Anfang November? Das ist ja wohl kaum noch eine normale Urlaubszeit, oder? Kam in letzter Zeit mal ein Deutscher vorbei? Vielleicht sagt Ihnen der Name 'Walter Schmidt' ja etwas. Schon mal gehört?"
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Er seufzt. "Glauben Sie ich bin dumm? EIn Hinterwäldler oder so? 'Türlich gibts im November keine Touristen! Aber im Sommer gibts niemand anderes hier. Gerade gehört die Stadt uns. Aber egal wann: Hier ist nix los. Von einem Schmidt hab ich niemals nich gehört. War nicht hier, denn von einem Deutschen hätte ich gehört."

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