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[Nightmare Files] Prolog - Die Anreise


Der Läuterer
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Matilde greift mit der anderen Hand nach den Streben der Reling. Und Deine Hand schliesst sich um die nasse Strebe.

Als Du Dich hochziehen willst, rutschst Du ab.

 

Ein zweiter Schlag trifft die Fähre an Steuerbord.

 

Du fällst zwei Meter tief ins kalte Wasser.

Salziger Geschmack in Deinem Mund.

Andere Personen stürzen jetzt auch in die See.

Auch Hans. Zwei Frauen. Ein Kind.

Du gehst unter...

 

Unter Wasser hörst Du den Dieselmotor und die zwei Schrauben.

 

Du tauchst auf und versuchst zu schwimmen.

Du hebst den Kopf, um Luft zu holen.

 

An der Stelle, an der Hans stand, steht Cole.

Er beobachtet Dich, wie Du dagegen ankämpfst nicht unterzugehen...

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Paul wird durch den Stoss gegen das Schiff hart gegen die Wand der Aufbauten geworfen.

Dein Rücken schmerzt. Dein Rückgrad ist auf die dicken Eisen-Nieten geprallt. Dein Kopf dröhnt, als Dein Hinterkopf gegen das Eisenblech schlägt.

 

Freya wird ebenfalls gegen die Wand geschleudert und bleibt stöhnend liegen. "Ahhh."

 

Der Tumult an Bord ist immens.

Ein einziges Durcheinander.

 

Von oberhalb hört man das nervige Heulen einer Schiffs-Sirene.

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Sofort springe ich auf und spüre den Schmerz hinwegfliegen, weit weit über die Wellen, Entkörperlichung, Verloren-Sein - "FREYA!", schreie ich und spüre, wie die Wellen unter uns brechen. Ich taumle halte meinen Kopf Die Sirene schrillt ihr Lied, während ich mit aller Macht das Gleichgewicht zu halten versuche. Ein Ziehen in meinem Rücken versucht durch die Oberfläche des Adrenalins zu brechen. Ich höre Schreie, Panik, versuche Freya auf die Beine zu bekommen, um dann zu Matilde zu eilen ... Hoffentlich geht es ihr gut. Langsam aber sicher wird das schmerzhafte Pochen in meinem Rücken stärker und stärker. Es nimmt mit dem Geräusch der Sirene zu. Ich hoffe, ihr ist nichts passiert.

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Paul sieht, dass unter Freya's blonden Schopf, an der rechten Schädelseite, knapp über dem Ohr, Blut heraus sickert. "Ahhh... ischhh..." Edited by Der Läuterer
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Matilde sieht, wie das Kind langsam versinkt. Die Arme hilfesuchend zum Himmel gereckt.

 

Du schwimmst. Nicht nur um Dein Leben, während die Fähre weiter fährt.

 

Cole steht immer noch an der Reling.

Dann wirft er einen Rettungsring ins Wasser, an dem ein Seil angebracht wurde... aber zu kurz.

 

Die Fähre zieht den Rettungsring hinter sich her.

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"Verdammt ...", keuche ich, als ich das Blut sehe. Matide ist in Gefahr, sie stirbt und ... "Sie kan auf sich selber aufpassen.", entgegne ich leise und helfe Freya ins Sichere. Ich habe Verantwortung für diese Frau.

Ich suche ein weißes Tuch, das relativ sauber ist und in der Unordnung auf den Boden gefallen ist, und versuche, so gut es geht, die Wunde zu versorgen. "Alles wird gut, Alice", murmel ich fast unhörbar und berge Freya in meinen Armen. Sie zittert ein bisschen, dann wanke ich mit ihr an eine sichere Stelle.

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"Paul?"

 

Freya stöhnt. "Wo... bin ich? Was...?"

 

Sie klammert sich an Dich. "Paul... Du... ich."

 

Sie stöhnt erneut. "Geht es... Dir gut?"

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"Paul?" Sie berührt Dich an der Hand, während Du aufstehst.

 

"Geh!" Sie hustet.

 

"Ich werde auch allein zu Recht kommen, Liebster."

 

"Geh! Rette die anderen."

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Ich tauche schnell unten, bevor das Kind zu tief sinkt, und greife nach ihm.

Ich merke, dass ich seinen Arm erwischt habe, und ziehe es wieder hoch.

Als ich die Wasserfläche wieder mti meinem Kopf breche, und tief einatme, drehe mich zu ihm.

"Bleib ruhig, kleiner, es wird alles gut." Ich huste etwas Wasser.

"Jetzt halt dich an mir fest, aber ohne dich zu viel zu bewegen. Wir schaffen es."

Ich schaue mich hektisch um.

"HANS?" rufe ich.

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Die Fähre ist schon gut hundert Meter voraus.

 

Der Kapitän scheint das Schiff stillgelegt zu haben. Dann macht die Fähre achteraus Fahrt durch das Wasser und folgt der Richtung des Ruderblatts.

 

Einige Passagiere sind im Wasser.

Im Wasser zwischen Dir und der Fähre.

Ebenso einige Rettungsringe. Doch nur der von Cole hat eine Leine dran. Leider zu kurz.

 

Neben Dir hörst Du die Stimme von Hans "Nicht alle Geschichten gehen gut aus, cuore coraggioso. Schnell! Rette Dich und das Kind."

 

[ tapferes Herz ]

Edited by Der Läuterer
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Ich schwimme bis zu einem Rettungsring.

"Hier, nimm das!" sage ich zu ihm.

Ich lächele ihn an.

Ich drehe mich ständig um.

Muss Hans finden.

Ich kann nicht glauben, dass die Fähre nicht zurückkommen wird.

"Hans?" wiederhole ich.

"Ich höre dich, aber sehe dich nicht. Wo bist du?"

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Langsam fährt die Fähre rückwärts.

 

Und einen nach dem anderen sammelt das Schiff seine herrenlose Fracht wieder auf.

 

Von Hans ist nichts zu sehen. Und auch nichts mehr zu hören.

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