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PULP ? Was ist das ?!


Der Läuterer
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Oft ist hier schon das Wort "Pulp" gefallen...

 

Aber was ist Pulp eigentlich ?

Was ist es für Euch ?

Was macht ein Abenteuer zum Pulp ?

 

Wenn ich an Pulp denke, dann vor allem an Figuren wie Conan der Barbar, Doc Savage, John Carter und The Shadow.

 

Mit Autoren wie H.P. Lovecraft, Robert E. Howard, Edgar Rice Burroughs, Frank Herbert, Raymond Chandler und Dashiell Hammett.

 

Aber auch immer an die Cover von Zeitschriften wie Weird Tales, Amazing Stories, Black Mask oder Dime Detective.

 

Eigentlich bezieht sich der Ausdruck ja nur auf die schlechte Papier-Qualität.

 

Was ist es also, das ein pulpiges Abenteuer ausmacht ?

Actionreiche Szenarien ?

Heroische Helden ?

Ausweglose Situationen ?

 

Ich bin gespannt.

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Pulp ist für mich:

Eindimesionale Überhelden überstehen haarsträubende Gefahren (Monster, Bösewichte, Todesmaschinen und Naturgewalten) und kriegen am Ende den Schatz, meist das zu rettende, hilflose Chick. Das Mittel dazu ist  Gewalt und überlegene Fähigkeiten der Helden.

 

CoC ist für mich:

Ein-bis zweidimensionale Normalos lösen eines mysteriöses Rätsel, dessen Lösung an Gefahren (Mythoswesen, Kultisten und Magie) vorbeiführt. Die Belohnung ist das blanke Überleben und die Erkenntnis der eigenen Ohnmacht. Das Mittel der Lösung ist in erster Linie Grips, denn Gewalt ist oft nicht ausreichend für die übermächtigen Gegner.

 

Fazit: eigentlich ist Pulp und Mythos im Rollenspiel nicht vereinbar.

Wann immer wir es doch taten, hatten wir einen Riesenspass, weil es eben auch mal GEIL ist, mit den blanken Fäusten auf einem Hügel verprügelter Mi-Gos zu stehen und sich nicht bei ihrem Anblick in ein Häufchen Elend zu verwandeln.

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Pulp ist für mich primär die Over-the-Top-Action von Helden wie The Shadow, das Phantom, Indiana Jones und Konsorten, gepaart mit verschiedenen Kategorien von Gegnern: Mooks, die man mit einem Schlag umhaut (die Massenkämpfe, bei denen der Held eben ohne einen Kratzer wech kommt), Anführer, die schon knackiger sind, und Oberbosse, die man nicht kriegt (die Blofelds dieser Welt).

Ansonsten trifft für mich viel von dem zu, was fnord schon schrieb.

Ist Cthulhu und Pulp vereinbar?
Ja, ABER...
...bei Cthulhupulp sind für mich die Over-the-Top-Situationen ein ganzes Stück weit runtergeschraubt. Nicht so absurd, explodierend, massiv übertrieben. Dafür aber sind die Helden dort dann vergleichbar mit den Helden im "normalen" Rollenspiel - sie stehen über den normalen Menschen, und sei es nur durch ihren Heldenmut und die Gewissheit, dass sie siegen werden. Und die Tatsache, dass sie siegen KÖNNEN.

Cthulhupulp, dass ist für mich Cthulhu PLUS begründete Hoffnung auf den Sieg PLUS mehr Lebenspunkte/weniger Wahnsinn. Das ist für mich Cthulhu ohne richtigen Grusel.

...und aus letztgenanntem Grund leite ich Cthulhupulp nur äußerst ungern...

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Ist es für Euch auch schon Pulp, wenn NORMALE Charaktere sich in ausweglosen Situationen behaupten oder gegen eine Übermacht durchsetzen können?

 

Die Grenze ist doch recht fliessend, oder?

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Vielleicht eine Regel aus Hongkong Action Theater übernehmen:

Unwichtige Personen sind leichter zu erledigen als wichtige

 

Beispiel: in einer Kampfrunde in einer Kneipenschlägerei 8 Leute ok zu schlagen kein Problem

(Die waren halt alle nur Bestandes) als aber der Überbösewicht auftaucht geht das anders.

Der Boss braucht hingegen 5 kritische Treffer und muss dann noch mit demAuto überfahren werden.

;-)

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braucht hingegen 5 kritische Treffer und muss dann noch mit demAuto überfahren werden.

;-)

Was für ein geiles Beispiel. Habe mit gerade in der Bahn fast eingenässt. Wenige Zeilen die einen coolen Cocktail-Abend wunderbar ergänzen ^^

 

Sorry für off-topic

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Für mich definiert sich Pulp über die Absurdität im Vergleich zur "normalen" Situation.

Das ist natürlich alles recht schwierig, da solche definierenden Begriffe ja nicht wirklich haltbar sind. Aber lass es mich mal so sagen:
- Bei Cthulhu ist die Norm, dass normale Charaktere sich in Situationen bringen, die ihnen vollkommen über den Kopf wachsen, und in denen sie eigentlich keine Chance haben - außer vielleicht, das Übel noch ein wenig aufzuhalten, aber zu Lasten ihrer eigenen Menschlichkeit
=> Pulp ist dabei für mich, wenn der Stabilitätsverlust in den Hintergrund rückt, und die Probleme lösbar werden, wenn die Charaktere eine reelle Chance haben, und die monströsen Fast-Gottheiten tatsächlich bezwungen werden können. Wenn man z.B. einen Gott töten kann - oder ihm zumindest (wie Blofeld) so richtig über querschießen...
- Bei normalen Geschichten ohne Besonderheiten (wer will den sowas spielen) haben die Charaktere gegen die Bösewichte eine Chance, wenn sie clever sind. Insbesondere dann, wenn sie "Helden" sind, die vielleicht die eine oder andere besondere Fähigkeit auszeichnet.
=> Pulp ist dabei für mich, wenn man mit einem Schlag drei Gangster hintereinander umkippen lässt, wenn Autos bei der kleinsten Schramme sich überschlagen und explodieren, wenn die Chance nicht besser ist, dafür aber mehr Raum für spektakuläre Stunts lässt, wenn die Helden zwar nicht immer gewinnen, aber nie verlieren können, wenn man reihenweise Agenten umnietet, ohne einen Kratzer zu bekommen, etc.

WIe gesagt, bei Pulp verschiebt sich für mich die "Normal"situation ins Absurde, Überzogene, und auch irgendwie meist actionreiche - weil Stunts und Action sind eben cool

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Lustig, wie sehr abgestumpft man nach Jahren des Cthulhu-Konsums schon ist.

Da wird Cthulhu allen ernstes als "nicht so absurd, explodierend, massiv übertrieben" bezeichnet, weil niemand in Indiana Jones-Manier rollenden Steinkugeln ausweicht.

Vielleicht kann man sich dem Thema mittels eines Bildes nähern:

 

http://img3.wikia.nocookie.net/__cb20140912041850/lovecraft/images/d/d9/012.jpeg

 

Ja, Cthulhu ist deutlich weniger absurd ... NICHT.

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Wenn Du genau hinsiehst, würde Dir Dein ironischer Unterton um die Ohren fliegen. Ich habe ganz bewusst die "normale" Situation in Anführungszeichen gesetzt. Das sind keine "Betonungs"-Anführungszeichen, aber man kann das ja mal falsch verstehen...

Da wir uns im fiktiven Raum mit absolut absurden Kreationen bewegen (eben denen, die Du da so mit Bildchen etc. uns vor Augen hältst), müssen wir, um Abstufungen vorzunehmen, "Grenzen" bzw. Schwellenwerte definieren.
Wenn wir also die Cthulhu-Welt, mit all ihren Monstern und Kreaturen, als "Norm" definieren (deshalb eben "normal"), dann gibt es durchaus, von diesem Fixpunkt ausgehend, eine Entwicklung hin zu "zunehmender Absurdität".

Ich habe vielleicht inadequate Worte gewählt, und möglicherweise syntaktisch bzw. semantisch nicht alles richtig gemacht. Da es hier aber darum ging, eine Idee bzw. eine Ansicht zu präsentieren und nicht darum, unter dem Seziermesser sarkastischer Lexikonanierer mit jedem einzelnen Wort zu bestehen, ist das, was ich oben schrieb, schon gut genug, um den generellen Gedanken zu transportieren.

Und letztlich ist es wurscht, was Du davon denkst, für wie albern oder "absurd" Du die Kommentare zur Absurdität hältst, oder unter welcher Brücke Du sonst lauerst. Solange die anderen verstehen, was ich meine, hab ich genau das erreicht, was ich wollte.
Darüber hinaus - Sticks and Stones...

Edited by Dumon
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Ich glaube, du hast mich falsch verstanden.

Es geht ja um die Definition von Pulp als "haarsträubende Gefahren" oder "Over-the-Top-Situationen ein ganzes Stück weit runtergeschraubt".

Um zu verdeutlichen, was ich meine, hier am besten ein Bild:

 

http://www.darkshire.net/jhkim/rpg/buffy/siliconvalley/DarkYoung.jpg

 

Da mag man definieren, was man will und vermeintliche Grenzen ziehen, wo man möchte und Normalität willkürlich festlegen: Cthulhu ist genauso Pulp Fiction, wie das Phantom oder anzügliche Detektivgeschichten. Es ist einfach nur eine Form des Pulp, der man als Cthulhu-Fan gerne mehr Bedeutung gibt. Aber das erhöht sie nicht oder unterscheidet sie nicht in irgend einem faktischen Kriterium von allem anderen als Pulp Fiction definierten Inhalten.

Edited by Synapscape
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Und ich glaube, wer versuchen wollte, zu verstehen, was ich meinte, der kann das anhand des Gesagten ohne Probleme bewerkstelligen. Und muss sich nicht an einzelnen Formulierungen aufhalten.

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Hmm korrigiere mich, aber die Kernaussage von dir und anderen usern hier ist doch, dass "Pulp" etwas anderes ist, als die Inhalte, die man im Rollenspiel Cthulhu findet.

Somit auch, dass Cthulhu UNGLEICH Pulp ist.

Und Pulp wird definiert über "Over-The-Top-Action", eine hohes Maß an "Absurdität" und die Lösbarkeit von Problemen.

Diese drei Punkte wurden zwar mehrfach wiederholt und wortreich umformuleirt, sind aber im Kern die Kriterien für Pulp, die hier genannt wurden.

 

Mea culpa, wenn ich die Dreistigkeit hatte, die hier getroffenen Aussagen auf ihre Quintessenz einzudampfen und zumindest auf "Over-The-Top-Action" und "Absurdität" mit Bildern aus der Cthulhu-Monsterwelt zu reagieren, die diesen Aussagen ohne viel Wortreichtum aber trotzdem auf beeindruckende Weise entgegen stehen.

 

Und um das zu unterstreichen: hier noch ein Bild!

 

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/83/Shoggoth_by_pahko.jpg

Edited by Synapscape
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Das sind wirklich sehr schöne Bilder, belegen mMn aber noch nicht wirklich etwas. Mein Beispiel: Das Xenomorph der verschiedenen Alien-Filme sieht ziemlich abgefahren aus - dennoch geht Teil 1 der Reihe als Horror-Film durch, während andere Teile mehr in Richtung Action tendieren. Dabei hat sich aber nicht das Wesen verändert (zumindest nicht grundsätzlich), sondern die Art wie es eingesetzt wird. Das scheint mir das eigentlich entscheidende zu sein.

 

Wenn bei Pulp also Horden von Tiefen Wesen umgeballert werden, die einen durch ihre wässrigen Paläste jagen, wäre Purismus-Horror wohl ein einzelnes tiefes Wesen, dass sich in deinem eigenen Keller versteckt und durch Rohre in den Wänden mit deinen Kindern kommuniziert, die im Zimmer darüber schlafen.

Das Rollenspiel Call of Cthulhu kann beides und tut mitunter auch beides. Was man am eigenen Tisch davon präferiert ist eben Geschmackssache.

 

EDIT zum Thema: Für mich persönlich bedeutet Pulp: Charaktere die Helden sind (d.h. können mehr als normale Menschen und kommen aus noch so haarsträubenden Situationen einigermaßen glimpflich raus), abenteuerliche Locations (ein aktiver Vulkankrater statt Tante Emma Laden), übertriebene Bedrohungen (nicht ein Messermörder, sondern ein Kult von wahnsinnigen Nazi-Okkultisten). In allem: Größer, Lauter, Bunter.

Für mich passt ein Pulp-Ansatz daher nicht für das Cthulhu, dass ich spielen will - auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass der Cthulhu-Mythos in diesem Milieu entstanden ist. Aber bei D&D crawle ich schließlich auch keine Dungeons mehr, obwohl ich das könnte. ;)

Edited by Der Tod
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