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[König!Reich!Unten!] Kapitel 14: Das Zentrum des Wahnsinns– 10. (?) Mai 1924, irgendwo, ??? Uhr


grannus
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Klappe mein Benzinfeuerzeug auf ... 
Der Vorarbeiter hat mehr abbekommen als Eduard ... hoffentlich hat Eddie genügend Abstand ...

dann hört man ein schabendes Ratschen, ein Funkenstrahl schießt vom Drehrad weg auf den nassen Docht des Feuerzeugs, der augenblicklich in einer dicken unten bläulichen Flamme brennt ...

 

"Hier Fang!"

 

und das brennende Feuerzeug fliegt auf Brusthöhe des Vorarbeiters eine blau, gelb leuchtende Spur hinter sich herziehend ...

 

Schluss mit Lustig, keiner vergreift sich an meinen Freunden!

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Eduards Faust rast auf den Vorarbeiter zu, eine kurze Gerade mit maximaler Kraft........und wuchtet sie dem Mann frontal ins Gesicht. Ein Knacken....dann verschiebt sich etwas im Gesicht des Mannes..........erst die Nase, dann der linke Wangenknochen......ein Knirschen als würde man Stein über Stein quetschen, Blut spritzt aus der Nase....der Wangenknochen schiebt sich durch die Haut, ragt aus dem Fleisch auf wie ein blutroter Eisberg.....Selldner weicht zurück, scheint kurzzeitig den Schmerz zu spüren.......schüttelt sich dann wie ein wildes Tier um kurz darauf.........

 

 

 

 

....das Feuerzeug verlässt die kleine Hand des Kurators und segelt durch die Luft....prallt am wankenden Vorarbeiter ab, kullert auf dem Boden, direkt neben dem kämpfenden Hoffmann.......der Kommissar und Koch, der Ingenieur kämpfen derweil in einer Lache aus Hochprozentigem...................es lodert bläulich auf als die Flamme über die Flüssigkeit leckt und sich weiter ausbreitet.......Hoffmann knallt den Hinterkopf des Feindes immer und immer wieder gegen den Boden.....Koch wehrt sich mit der Kraft eines Verzweifelten, so dass der gewünschte Erfolg aus bleibt.....mit halber Kraft schlägt er vereinzelt nach der Schläfe des Gesetzeshüter.....dann erfasst die Flamme sein Jacket und für einen kurzen Moment scheint Koch in einem blauen Halo zu leuchten...........

 

 

 

 

"Schluss mit diesem Wahnsinn! Der König ist tot! Es gibt nichts mehr für das sie kämpfen müssen. Wir müssen hier raus. Sonst sterben wir alle hier!"

ertönt die Stimme von Erich, gefolgt von zwei peitschenden Schüssen. Entschlossen hebt er die Waffe in Richtung Selldner, doch es hat nicht den Anschein als würde dieser auch nur einen Pfifferling auf sein Leben oder das der Eindringlinge geben......

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

....Selldner schwingt die Arme im hohen Bogen über den Kopf, bereit den schweren Vorschlaghammer wie den Zorn Gottes auf Eduard herabfahren zu lassen. Mittlerweile musste der Mann halb blind sein....das ganze Blut spritzte ihm ins Gesicht und in die Augen.....mit einem urtümlichen Schrei stürzt er sich auf den ehemaligen Boxer...........

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

....ein Schuss..............

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

dann bricht der blutdurstige Vorarbeiter wie ein gefällter Baum in sich zusammen..................

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...ein Schrei löst sich aus der Kehle des Ingenieurs als die Flammen ihn nun vollends erfassen........seinen Brustkorb in einen Schwellbrand verwandeln....seine Arme hinaufwandern zu seinen Händen...........dann greift das Feuer auch nach Hoffmann, Schmerz durchfährt seine Hände als diese in Feuer baden.........

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...ein Schuss löst sich.........

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

mit einem Knacken schlägt der Schädel von Koch ein letztes Mal auf dem Steinboden auf....eine Blutlache wird unter seinem Kopf immer größer...........der Blick wird glasig.........

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

....dann kippt auch Hoffmann zur Seite.............

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Poltern des einstürzenden Gebildes ist nur noch einige Augenblicke entfernt.....der aufgewirbelte Staub behindert die Sicht sehr stark, die Taschenlampen können nur noch rudimentär die Richtung bestimmen, zu mehr sind sie nicht hilfreich..........

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Hoffmann dreht sich auf den Rücken und versucht aus voller Kehle zu brüllen LAUFT.

 

Doch nur ein Gurgeln ist zu hören.

 

Dann dringt ein Schwall Blut aus dem Mund des Kommissars.

 

 

 

 

 

In der schlaffen Hand von Koch liegt eine Pistole.

 

 

 

 

 

An Hoffmanns Seite, auf Höhe der Lunge, breitet sich ein roter Fleck viel zu schnell aus. Seine Kleidung beginnt zu schwellen und wird bald Feuer fangen.

 

 

 

 

Mit letzter Kraft fingert Hoffmann seine Waffe aus der Holster und richtet sie auf seine Schläfe.

 

 

 

Besser, als an seinem eigenen Blut zu ertrinken. Zu ersticken? Egal.

 

Seine Hände zittern, die Kraft verlässt seinen Körper.

 

Der Finger bewegt sich am Abzug.

 

 

 

 

 

Wenigstens habe ich den Bastard mitgenommen.

 

Ein zufriedenes Lächeln breitet sich auf dem Gesicht von Hoffmann aus.

 

 

 

 

 

 

PENG!

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Fassungslos starre ich zu Hoffmann. Sehe wie er zusammensackt.

 

Den Lungentreffer hätte er nicht überlebt - das muss er gewusst haben.

 

Verdammt... ich konnte nicht beide retten. Ich musste mich entscheiden. Vielleicht war es die falsche Entscheidung den Vorarbeiter zu erschiessen. Vielleicht war der Andere doch die größere Bedrohung. Verdammt...

 

Langsam lass ich die Waffe sinken. Den Blick weiter auf den Kommisar gerichtet. Ich kann ihm nicht mehr helfen. Er hat es für sich entschieden.

 

Ich schlucke schwer. Wenn wir hier lebend rauskommen, werden wir einiges zu erklären haben. Ohne Hoffmann fehlt uns die unparteiische, autoritäre Stimme... Wer soll uns diesen ganzen Wahnsinn jetzt noch glauben?

 

Der infernalische Lärm der einstürzenden Konstruktion hol mich in die Wirklichkeit zurück.

 

"Wir müssen hier sofort raus! Kommt jetzt!"

 

Ich vergewissere mich, dass Eduard Rudolf alleine tragen kann und gehe dann weiter. Halte die Waffe jetzt aber bereit. Falls noch mehr Wahnsinnige versuchen uns aufzuhalten... bei Gott ich werde ihren Wahnsinn beenden!

Edited by Art
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https://www.youtube.com/watch?v=yPsO0mPpyUU

 

Katharina tritt das Gaspedal durch und umklammert das Lenkrad verkrampft mit beiden Händen. Die Panik sitzt ihr tief in den Knochen- sie muss durchhalten, darf nicht vom Weg abkommen! Ihre Freunde! –sie muss ihre Freunde retten. Vielleicht war es Schicksal, dass sie so unbeschadet aus dem Staudamm rauskam....vielleicht gab es doch noch eine ..... Kraft, eine gute Kraft.....irgendwo....da oben........NEIN! Was für ein Schwachsinn! Sie hatte die Perversion des „Königs“ gesehen....keine „gute“ Kraft würde so etwas.....blasphemisches zulassen...........im Glanz der Scheinwerfer kann sie sehen wie die aufgeregten Bauarbeiter im Lager umherrennen als die Staumauer in sich selbst zusammenbrach. Selbst über die Motorengeräusche noch kann sie das Brechen der Stützbalken hören als diese auseinanderreißen. Die Männer schreien, Staub wird aufgewirbelt als immer mehr Chaos und Zerstörung über die Baustelle hereinbricht...

 

 

 

 

Das Tor ist nicht mehr weit, nur noch wenige Meter, da macht sich Katharina innerlich schon bereit auf den Zusammenstoß. Er fällt weniger drastisch aus als gedacht. Nie hätte sie sich vorgestellt, dass man so leicht ein Holztor auframmen könnte. Das Holz splitterte unter der Wucht des heranrasenden Automobils, Katharina wird nur ein wenig geschüttelt, dann ist sie durch.....nimmt Fahrt auf den Schlund der Staumauer.....jenen Schlund in welchem ihre Freunde verschwunden sind....

 

 

Die letzten Stunden (?) waren der planke Wahnsinn......es schien, als würde ihr Gehirn sich auch nur beim Versuch sich daran zu erinnern, vor Qualen winden. Lebten ihre Freunde überhaupt noch? Hätte sie vielleicht bei ihnen bleiben sollen- sie vor der drohenden Gefahr durch Koch und Selldner warnen sollen? Sie wusste es nicht.....diese Selbstzweifel konnten einen wahrlich verrückt machen....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tränen schossen ihr in die Augen. Vielleicht lag es am Staub, vielleicht auch an der Schwermut welches sich wie ein bleierner Mantel über sie legte. Katharina wusste es nicht. Doch war das überhaupt wichtig? Wohl kaum! Das Gaspedal immer noch bis zum Anschlag durchgetreten raste sie auf ihre Bestimmung zu. Aufgeregte Schreie. Die Bauarbeiter hatten sie bemerkt. Hatten die nahende Gefahr gewittert. Katharina ging nicht vom Pedal runter. Männer sprangen zur Seite. Dann sah die junge Frau nichts mehr. Ihre Sicht wurde vollständig durch Dreck und aufgewirbeltes.....Etwas behindert. Sie hatte den Schlund erreicht. Ein Aufprall.....Katharinas Oberkörper wurde nach vorne gerissen, prallt gegen das Lenkrad. Das Automobil stand (hatte sie etwas gerammt?) Ihr wurde übel, ihre Sinne pfiffen noch vom Schmerz (war sie verletzt? Wohl kaum!) Die Reporterin hörte Stimmen........

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Holt sie raus!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Wir brauchen einen Krankenwagen! Heinz, geh an den Fernmelder! So beeile dich doch!“

 

„Vorsichtig, noch ein Stückchen....Gott......ist das alles Blut?“

 

„Meyer du links, ich rechts!“

 

„Beim Allmächtigen, was ist hier passiert?“

 

„Eins...........zwei...............und...................drei................zieht!

 

„Ich sehe nichts....der verdammte Staub!“

 

„Passt auf, die Staumauer bricht zusammen......die Trümmerstücke.....“

 

„Aaaaaaaaaaaah...........“

 

„Meyer? Meyer, wo bist du?“

 

„MEYER!“

 

„Wir müssen hier weg, scheißt auf die!“

 

„Wir können die nicht liegen lassen, Peter, pack an!“

 

„Los, beeilt euch um Gottes Willen!“

 

„Da ist der Arm.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Katharina blinzelt. Was wollten die Männer von ihr? Ihre Sicht klärte sich. Ein Scheinwerfer strahlte noch...beleuchtete die Szenerie vor ihr. Die Männer. Sie sprachen nicht von ihr. Dann dämmerte es ihr. SIE SPRACHEN NICHT VON IHR!

 

 

„Wir haben sie! Nichts wie weg von hier, gleich wird hier alles zusammenbrechen!“

 

 

 

Die Bauarbeiter. Sie sprachen nicht von ihr. Sie sprachen von Eduard, Rudolf, Erich und Hoffmann. Im Staub und all dem Chaos konnte sie sehen wie die Bauarbeiter Eduard stützten....Eduard, er war bei Bewusstsein. Sein Gesicht war blut- und staubverschmiert.....ein kräftiger Arbeiter links von ihm trug eni kleines graues Bündel.......Rudolf.....lebte er noch?

 

 

„Oh Gott oh Gott oh Gott, was machen wir? So viel Blut! Oh Gott oh Gott oh Gott“

 

„Passt auf, sie ist verletzt!“

 

 

Katharinas Welt wird durcheinandergewirbelt als ihre Sinne schwanken.

 

„....keine Zeit. Packt sie in das Auto! Bis der Wagen aus Plauen hier ist, sind vielleicht alle tot!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Rudolf, Erich und Eduard bestand die Welt nur noch aus Chaos, Verwüstung, Schmerz, Trauer und Zwielicht. Gemeinsam schafften sie es zurück zum Ausgang....dem Ausgang aus dieser perversen Welt im Staudamm.....hinter ihnen stürzte alles zusammen, begrub den König und seinen Gral unter sich. Und unter Hoffmann...

 

 

 

 

Die Autofahrt.......Eduard erinnert sich fahrig daran......an das schmerzhafte Rütteln des Autos....die Stimmen der beiden Männer......sie sprachen von Plauen.....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dunkelheit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

http://r9.fodey.com/2344/e723ed812c2b4c7aa459e99330f4e3e3.0.jpg 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Helden von Plauen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Plauener Kreiskrankenhaus wurden die zahlreichen Verletzungen der Männer und Frau behandelt. Knochenbrüche, Quetschungen und Schlimmeres. Der Einsturz hatte viele Opfer gefordert. Auch unter den Bauarbeitern. Sie hatten ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt um die Flüchtenden aus den Trümmern zu retten. Für viele würde dies noch den Tod bedeuten. Auch sie selbst mussten.....Opfer bringen.........Erich entwickelte eine starke Lungenentzündung welche zwar behandelt werden konnte, die Lungen jedoch bleibend schädigte.................bei Rudolf mussten an der linken Hand der kleine Finger und an der rechten Hand der Ringfinger amputiert werden, die Entzündung durch die Rattenbisse konnte man nicht Herr werden.....................Eduard erholte sich vergleichsweise schnell von seinen Blessuren....zwei Wochen musste er im Bett bleiben bis die Infektionen ein Aufstehen zuließen..............

 

 

 

 

 

Katharina. Sie hatte womöglich ihr Leben gerettet. Der Krankenwagen hätte zu lange gedauert......eine Gehirnerschütterung und ein paar Blessuren hatte sie davon getragen. Drei Wochen lang saß sie an den Betten der anderen und hielt die Hand der Person neben ihr.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jacques

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Franzose trug noch immer Verbände und roch nach Salben. Die Schmerzen waren nur dank starker Medikamente zum aushalten. Doch er ließ es sich nicht nehmen neben Katharina zu sitzen und über die anderen zu wachen. Diese drei Wochen schweißte sie alle weiter zusammen. Nur zögerlich sprach man flüsternd über die Ereignisse. Doch so wie die Medikamente den Körper heilten, so halfen auch diese Unterhaltungen.

 

[stabilitätszugewinn im Thread beachten]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Nähe der anderen versprach Schutz und Geborgenheit. Was man zusammen erlebt hatte.......spottete jeglicher Erklärungen. Die Polizei vernahm sie natürlich. Hoffmann war tot...seine Leiche nicht geborgen.....Gott sei Dank.......die Einsturzstelle war zu groß als dass man bisher überhaupt was finden konnte. Sie hatten nichts zu befürchten. Immerhin waren sie offiziell mit dem Kommissar bei der Baustelle um diese zu untersuchen. Laut Aussagen der Bauarbeiter machten sich Selldner und Koch irgendwann Sorgen als die Besucher doch einige Zeit im Innern der Staumauer zubrachten. Sie wollten nach den Rechten sehen. Auch sie starben währen des Einsturzes. Ihre Leichen konnte noch nicht geborgen werden. Für die Gemeinde wurden sie zu Helden. 

 

 

Selbst der Baron war zu Besuch. Leider waren zu diesem Zeitpunkt seine beiden Freunde noch bewusstlos. Zwei Tage hatte er am Bett neben Eduard und Rudolf verbracht. Dann musste er aus zwingenden Gründen wieder zurück nach Berlin.

 

 

 

 

 

 

 

Sie hatten es geschafft. Gemeinsam. Dieser Horror hatte sein Ende gefunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

KAPITEL ABGESCHLOSSEN!

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