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[Nightmare Files] Kapitel 2 - Die erste Nacht


Der Läuterer
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Der Abstieg ist schwierig und der Boden ist tückisch.

 

http://libapps.libraries.uc.edu/liblog/wp-content/uploads/2013/04/11_debris.jpg

 

Immer wieder gibt der Boden unter Deinen Füssen nach und rutscht ab.

 

Und wieder und wieder springst Du rechtzeitig ab. Immer wieder landest, balancierst und kletterst Du zur nächsten Scholle, bis Du unten in St. Margaret angekommen bist.

 

Die Stadt riecht nach Tod.

 

Nach Qual und Verderben.

 

Nach Leid und Auszehrung.

 

Und nach langem Siechtum.

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Ich bleibe einen Moment lange stehen, dann fange ich an, ein wenig mich umzuschauen, gehe rum, und folge die Strasse die zum Strand bringt.

 

Langsam wünsche ich mir, aufzuwachen.

Wie bin ich in meinem Zimmer gelandet?

Cole hat mich bestimmt getragen.

Gott, ist der Mann eklig.

Wer hat mich versorgt?

Die Stadt macht mir Angst, auch wenn ich weiss, das sie nicht real ist.

Ich meine nicht jetzt.

ich bin unruhig.

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Die Hauptstrasse ist von Unkraut überwuchert. Die Häuser verfallen und teilweise eingestürzt.

 

Ruinen.

 

https://c1.staticflickr.com/5/4059/4534093505_c1fc507135_z.jpg

 

Das Lachen der Kinder ist lang erloschen.

Keine Schritte hallen mehr auf der Strasse.

Die Gespräche der Menschen sind längst verklungen.

Kein Hundegebell. Kein Miauen von Katzen. Und kein Zwitschern von Vögeln.

 

http://midletonheritage.files.wordpress.com/2012/12/clonmult.jpg

 

Nur Schatten.

 

Die Geister der Vergangenheit lauern hinter jeder Mauer und an jedem Eck.

 

Irgendwo...

 

Nirgendwo...

 

Doch irgendwo quietscht eine alte Tür.

Doch vermutlich ist es nur der Wind.

 

Der Wind.

 

Wind...

 

... in dieser windstillen, düsteren, einsamen Nacht.

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Nichts.

 

Nichts ist zu hören.

Deine Ohren lauschen nur Stille.

 

Nichts ist zu sehen.

Deine Augen durchdringen die Dunkelheit und finden nur weitere Finsternis.

 

Aber etwas ist hier. Es lauert in den Gemäuern.

 

Es jagt Dich.

Es sucht Dich.

Es will Dich.

Es greift nach Dir, um das Leben aus Dir fliessen zu lassen. Um sich von Deiner Qual, von Deinem Leid zu nähren.

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oh, zum Teufel damit!

ich finde das alles überhaupt nicht mehr lustig, unterhaltsam, oder was auch immer ein Traum, ein guter Traum sein sollte.

ich renne wieder weg, und versuche, wieder zum Sanatorium anzukommen.

Hat der lieber Doktor auch so einen Traum erlebt?

Dann war es eine gute Entscheidung, nicht hierher zu kommen

Ich renne, ohne mich umzudrehen.

Edited by Nyre
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Die Böschung ist steil, doch Du versuchst sie zu erklimmen.

 

Aber der Boden ist zu weich und zu sandig.

Das Geröll ist locker und nachgiebig.

 

Du kletterst, aber Du kommst nicht wirklich voran. Denn immer wieder rutschst Du auf dem Abhang zurück. Jeder Schritt nach oben führt Dich auch wieder hinunter.

 

Der Weg, der Dich hier herab geführt hatte, führt Dich nicht zurück. Dein Rückweg ist versperrt.

Edited by Der Läuterer
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Ich fluche stark, ich bin frustriert.

"VERDAMMT!"

Aber dann beruhige mich wieder schnell.

Alles klar, Matilde.

Ich laufe wieder durch die Stadt, und versuche den Pfad, der durch den Wald führt, zu finden.

Wenn ich wieder im Sanatorium lande, werde ich wohl aufwachen.

 

Bei allem Albträume die ich kenne, die ein menschliches Gesicht haben, bin ich ausgerechnet in einem gefangen, wo niemandem ist.

 

Ich atme immer schneller.

Ich fürchte die Einsamkeit.

Das kann nicht sein.

Nicht bei einer Raubkatze.

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Du bewegst Dich vorsichtig durch diese Geisterstadt.

 

An mehreren Stellen ist der Steilhang abgerutscht und hat Teile der Ortschaft mit sich gerissen oder unter sich begraben. An einigen Stellen ist absolut kein Durchkommen mehr.

 

http://www.jaha.org/edu/flood/rebuild/img/stereo-destruction/images/jt91a.jpg

 

Du musst ausweichen und entdeckst die Ursache des Desasters...

 

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/22/St._Francis_abutment.jpg

 

Ein immenser Felsblock, der es fast bis zum Meer geschafft hat, bevor er liegenblieb.

 

Du bist am Meer.

 

Du hörst die Brandung.

 

Du spürst den Sand unter Deinen Füssen.

Feuchter, kühler, weicher Sand.

 

Die Luft riecht salzig; nach Seetang und nach totem Fisch.

 

Und Du entdeckst einen toten, angespülten Fisch.

 

http://us.123rf.com/450wm/sedthachai/sedthachai1211/sedthachai121100026/16255232-dead-fish-on-the-beach--black-and-white.jpg

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Ich knie mich, und hebe den Fisch.

Dann laufe ich bin ich die Füsse im Wasser habe, und werfe den Fisch wieder ins Wasser, so weit ich nur kann.

Da bleibe ich einen Augenblick, und geniesse die Luft.

Dann drehe mich um, und laufe weiter zum Wald hin.

Edited by Nyre
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Du rennst durch das Dorf, so schnell Dich Deine Füsse tragen. Dann bist Du am Strand. Du rennst und rennst. Immer weiter nach Norden. Dort hin, wo Ihr bei der Ankunft in den Wald abgebogen seid.

 

Am Strand, kurz vor der Nordspitze der Insel steht ein Mann einsam am Strand.

 

https://c2.staticflickr.com/8/7218/7178547770_b0943b1a0f_z.jpg

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Der Mann ist Bernward.

Noch immer umklammert er seine Aktentasche.

 

Als Du ihn ansprichst erschrickt er.

 

Und er weicht vor Dir zurück.

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Bernward weicht immer mehr vor Dir zurück. Kleine, trippelnde Schritte.

 

Sein Gesicht ist starr vor Schreck. Seine Haut ist bleich, fast blutleer. Seine Augen sind vor Schreck geweitet. Seine Lippen beben.

 

Er stammelt Worte, die Du nicht zu verstehen vermagst, aber dennoch deutlich hörst.

 

Dann hebt er seinen rechten Arm und deutet mit dem Finger in Deine Richtung, während er weiter, für Dich fremdartige Worte über seine Lippen bringt.

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