Der Läuterer Posted December 27, 2014 Author Report Share Posted December 27, 2014 Der Abstieg ist schwierig und der Boden ist tückisch. http://libapps.libraries.uc.edu/liblog/wp-content/uploads/2013/04/11_debris.jpg Immer wieder gibt der Boden unter Deinen Füssen nach und rutscht ab. Und wieder und wieder springst Du rechtzeitig ab. Immer wieder landest, balancierst und kletterst Du zur nächsten Scholle, bis Du unten in St. Margaret angekommen bist. Die Stadt riecht nach Tod. Nach Qual und Verderben. Nach Leid und Auszehrung. Und nach langem Siechtum. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted December 27, 2014 Report Share Posted December 27, 2014 Ich bleibe einen Moment lange stehen, dann fange ich an, ein wenig mich umzuschauen, gehe rum, und folge die Strasse die zum Strand bringt. Langsam wünsche ich mir, aufzuwachen.Wie bin ich in meinem Zimmer gelandet?Cole hat mich bestimmt getragen.Gott, ist der Mann eklig.Wer hat mich versorgt?Die Stadt macht mir Angst, auch wenn ich weiss, das sie nicht real ist.Ich meine nicht jetzt.ich bin unruhig. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted December 27, 2014 Author Report Share Posted December 27, 2014 Die Hauptstrasse ist von Unkraut überwuchert. Die Häuser verfallen und teilweise eingestürzt. Ruinen. https://c1.staticflickr.com/5/4059/4534093505_c1fc507135_z.jpg Das Lachen der Kinder ist lang erloschen.Keine Schritte hallen mehr auf der Strasse.Die Gespräche der Menschen sind längst verklungen.Kein Hundegebell. Kein Miauen von Katzen. Und kein Zwitschern von Vögeln. http://midletonheritage.files.wordpress.com/2012/12/clonmult.jpg Nur Schatten. Die Geister der Vergangenheit lauern hinter jeder Mauer und an jedem Eck. Irgendwo... Nirgendwo... Doch irgendwo quietscht eine alte Tür.Doch vermutlich ist es nur der Wind. Der Wind. Wind... ... in dieser windstillen, düsteren, einsamen Nacht. 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted December 27, 2014 Report Share Posted December 27, 2014 Wie eine Katze, drehe mich sofort in die Richtung um, wo ich das Geräusch gehört habe."Wer ist da?" frage ich bestimmt.Doch mein herz rast.Ich mache ein paar Schritte nach vorne. Dann bleibe ich stehen.Und höre. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted December 27, 2014 Author Report Share Posted December 27, 2014 Nichts. Nichts ist zu hören.Deine Ohren lauschen nur Stille. Nichts ist zu sehen.Deine Augen durchdringen die Dunkelheit und finden nur weitere Finsternis. Aber etwas ist hier. Es lauert in den Gemäuern. Es jagt Dich.Es sucht Dich.Es will Dich.Es greift nach Dir, um das Leben aus Dir fliessen zu lassen. Um sich von Deiner Qual, von Deinem Leid zu nähren. 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted December 27, 2014 Report Share Posted December 27, 2014 (edited) oh, zum Teufel damit!ich finde das alles überhaupt nicht mehr lustig, unterhaltsam, oder was auch immer ein Traum, ein guter Traum sein sollte.ich renne wieder weg, und versuche, wieder zum Sanatorium anzukommen.Hat der lieber Doktor auch so einen Traum erlebt?Dann war es eine gute Entscheidung, nicht hierher zu kommenIch renne, ohne mich umzudrehen. Edited December 28, 2014 by Nyre Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted December 27, 2014 Author Report Share Posted December 27, 2014 (edited) Die Böschung ist steil, doch Du versuchst sie zu erklimmen. Aber der Boden ist zu weich und zu sandig.Das Geröll ist locker und nachgiebig. Du kletterst, aber Du kommst nicht wirklich voran. Denn immer wieder rutschst Du auf dem Abhang zurück. Jeder Schritt nach oben führt Dich auch wieder hinunter. Der Weg, der Dich hier herab geführt hatte, führt Dich nicht zurück. Dein Rückweg ist versperrt. Edited December 28, 2014 by Der Läuterer 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted December 28, 2014 Report Share Posted December 28, 2014 Ich fluche stark, ich bin frustriert."VERDAMMT!"Aber dann beruhige mich wieder schnell.Alles klar, Matilde.Ich laufe wieder durch die Stadt, und versuche den Pfad, der durch den Wald führt, zu finden.Wenn ich wieder im Sanatorium lande, werde ich wohl aufwachen. Bei allem Albträume die ich kenne, die ein menschliches Gesicht haben, bin ich ausgerechnet in einem gefangen, wo niemandem ist. Ich atme immer schneller.Ich fürchte die Einsamkeit.Das kann nicht sein.Nicht bei einer Raubkatze. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted December 28, 2014 Author Report Share Posted December 28, 2014 Du bewegst Dich vorsichtig durch diese Geisterstadt. An mehreren Stellen ist der Steilhang abgerutscht und hat Teile der Ortschaft mit sich gerissen oder unter sich begraben. An einigen Stellen ist absolut kein Durchkommen mehr. http://www.jaha.org/edu/flood/rebuild/img/stereo-destruction/images/jt91a.jpg Du musst ausweichen und entdeckst die Ursache des Desasters... http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/22/St._Francis_abutment.jpg Ein immenser Felsblock, der es fast bis zum Meer geschafft hat, bevor er liegenblieb. Du bist am Meer. Du hörst die Brandung. Du spürst den Sand unter Deinen Füssen.Feuchter, kühler, weicher Sand. Die Luft riecht salzig; nach Seetang und nach totem Fisch. Und Du entdeckst einen toten, angespülten Fisch. http://us.123rf.com/450wm/sedthachai/sedthachai1211/sedthachai121100026/16255232-dead-fish-on-the-beach--black-and-white.jpg 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted December 28, 2014 Report Share Posted December 28, 2014 (edited) Ich knie mich, und hebe den Fisch.Dann laufe ich bin ich die Füsse im Wasser habe, und werfe den Fisch wieder ins Wasser, so weit ich nur kann.Da bleibe ich einen Augenblick, und geniesse die Luft.Dann drehe mich um, und laufe weiter zum Wald hin. Edited December 28, 2014 by Nyre Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted December 28, 2014 Author Report Share Posted December 28, 2014 Du rennst durch das Dorf, so schnell Dich Deine Füsse tragen. Dann bist Du am Strand. Du rennst und rennst. Immer weiter nach Norden. Dort hin, wo Ihr bei der Ankunft in den Wald abgebogen seid. Am Strand, kurz vor der Nordspitze der Insel steht ein Mann einsam am Strand. https://c2.staticflickr.com/8/7218/7178547770_b0943b1a0f_z.jpg Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted December 28, 2014 Report Share Posted December 28, 2014 Ich laufe auf ihm zu, aber bleibe um die zehn Meter von ihm stehen.Oder Ihr vielleicht."Hallo?" rufe ich."Mister?" Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted December 28, 2014 Author Report Share Posted December 28, 2014 Der Mann ist Bernward.Noch immer umklammert er seine Aktentasche. Als Du ihn ansprichst erschrickt er. Und er weicht vor Dir zurück. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nyre Posted December 28, 2014 Report Share Posted December 28, 2014 "Ah, Sie sind es..." sage sanft."Sie brauchen nicht erschrocken zu sein..Sie..Moment mal..was machen Sie hier?"Ich bleibe stehen, will den Mann nicht noch mehr erschrecken. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Der Läuterer Posted December 28, 2014 Author Report Share Posted December 28, 2014 Bernward weicht immer mehr vor Dir zurück. Kleine, trippelnde Schritte. Sein Gesicht ist starr vor Schreck. Seine Haut ist bleich, fast blutleer. Seine Augen sind vor Schreck geweitet. Seine Lippen beben. Er stammelt Worte, die Du nicht zu verstehen vermagst, aber dennoch deutlich hörst. Dann hebt er seinen rechten Arm und deutet mit dem Finger in Deine Richtung, während er weiter, für Dich fremdartige Worte über seine Lippen bringt. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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