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Öffentlichkeitswirksamkeit von Cthulhu im Netz


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Guest Seanchui

Edit:

Senachui, ich bezweifle, dass Du es mit dem "Verlag" zu tun hattest. Vielmehr vermute ich, dass Du es entweder mit der "Redaktion Cthulhu" zu tun hattest (die weit davon entfernt ist, "der Verlag" zu sein), oder vielleicht mit dem einen oder anderen Verlagsmitarbeiter, der zwischen Enthusiasmus und Vorgaben und Businessrealitäten gefangen ist.

 

Naja, wenn mich nicht alles täuscht, kann ich recht gut zwischen Verlag und Redation unterscheiden :-). Beide sind mir aber bisher positiv aufgefallen :-).

 

...was natürlich ein dickes Bonus für den Verlag ist - keine Lagerkosten (wieder mal), keine Überproduktion, kein Risiko...

 

Naja, der "normale" Sammelband wird dann ja doch nochmal für den Handel produziert. Überproduktion ist also durchaus möglich :-)

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Seanchui, mögliche Überproduktion ist aber schon längst durch das Produkt finanziert. Okay, vielleicht werden mehr produziert, als zunächst verkauft werden. Aber doch nur, weil kein Risiko besteht...

Edit:

Wenn der "Verlag", von dem ich spreche (Du weißt mittlerweile, was ich meine), so positiv ist, dann verrate mir, warum bitte nach Frank Heller's Rückzug aus der Zeitschrift "Cthuloide Welten" diese nicht weitergeführt wurde. OBWOHL es enthusiastische Individuen gab, die dies gerne getan hätten, sich anboten, und OBWOHL ein solches Fanprojekt für den Verlag kaum Aufwand bedeutet hätte. Ist das nicht ein ganz klares Zeichen dafür, dass Enthusiasmus mittlerweile hinter der Abwägung, ob etwas lohnenswert ist und wieviel es bringt, zurückstecken muss? Ein Enthusiast hätte die Zeitschrift einfach weiterlaufen lassen, wenn sich NUR der Redakteur geändert hätte...

Dank der enthusiastischen, einzigartigen Individuen der CR haben wir jetzt ja wieder ein Fanzine. Aber da sind die Parameter dann doch nochmal anders. Und der Bekanntheitsgrad ist mit dem der ehemaligen CW (noch) nicht zu vergleichen, würde ich meinen...

Edited by Dumon
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Ich habe in anderen Rollenspielforen, beispielsweise im Tanelorn, den Eindruck, dass Cthulhu nur für wenige User interessant ist, da es sich einerseits um ein recht einfaches Spielsystem handelt (also für Taktiker etc. uninteressant ist) und andererseits die Szenarienstruktur (zu viel Historienkram; oft zu linear) nicht oft auf Gegenliebe stößt. Und im Tanelorn tummeln sich ja normalerweise sehr aktive Hobbyisten, die auch Blogs betreiben, Rezis schreiben und so weiter.

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Was angband sagt.

 

Und natürlich ist es immer naheliegend (und angenehm) auf den bösen Verlag (wie viele da wirklich Schlips tragen sei dahingestellt) zu schimpfen. Andererseits ist es aber auch eine bestimmte sagen wir Grundhaltung vieler Cthulhu-Spieler die nicht unbedingt dazu angetan ist, große Innovation sehen zu lassen oder Begeisterung bei anderen Rollenspielern hervorzurufen.

 

Ein vielsagendes Beispiel: Als die Serie "True Detective" rauskam wurde sich hier im Forum seitenweise pseudo-gelehrt über den König in Gelb ausgelassen. Was kaum bis praktisch nicht auftauchte waren Überlegungen, was man für sein eigenes Rollenspiel aus der Serie und dem, was sie richtig macht, lernen kann. Kurz: "Schaut wie trve wir sind", nicht aber "warum machen wir das nicht auch so cool?". Rein von der optischen Aufmachung (vom Inhalt kann ich nichts sagen) hat man in Frankreich etwas genauer hingeschaut.

 

Und nennt mich was ihr wollt, aber in einer Szene in der Rollenspiele nicht von Gamedesignern betreut werden liegt in der Fanbasis mindestens ebensoviel Innovationspotential wie "da oben". Und wenn jemand auf gute Gedanken kommt, einem Rollenspiel einen gewissen "Extra-Stoß" in eine bestimmte Richtung zu verpassen, dann kann das sehr wohl auch außerhalb diees Forums Aufsehen erregen.

Beweisstück: Wenn sogar Settembrini nicht schimpft sondern lobt

 

tl;dr: Rollenspiel ist Hobby, Hobbyiisten verändern Rollenspiel, nicht Verlage. Wenn die Fans keine neuen Ideen haben, warum sollte der Verlag das tun?

Edited by Der Tod
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Wenn ich halt von jemandem, der dem runden Redaktionstisch des Cthulhu-Bereiches des Verlages nicht fern ist, zu hören bekomme, dass die an selbigem Tisch Sitzenden Mitautoren etc. durchaus mit Innovativem aufwarten können, das dann aber vom Verlag lieber zugunsten Altbewährtem abgeschmettert wird, dann frage ich mich halt schon, wie weit da Enthusiasmus noch regiert...

Bezüglich der Cthulhu-Szene lehne ich mich einfach selbstgefällig zurück, schaue sarkastisch in die Runde und sage: "Tja, dann macht mal. Ich sach mal vorher, dass ich euch hinterher ein "hab ich vorher gewusst" werde sagen können!"

Und bezüglich des Zusammenhangs mit "Verlag" sei auch Dir, lieber Tod, einfach ganz langsam und deutlich erklärt:
Schlips und Schal steht da ganz bewusst zusammen und hat auch einen ganz klaren Bezug.

Aber ich hab gesagt, was ich sagen wollte. Wenn ich noch mehr schriebe, würde ich ohnehin nur wiederholen.
Also überlasse ich Dich deinem kindischen Geheule über die schlimmen Zustände...

Edited by Dumon
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Guest Seanchui

...ist ja eigentlich kein Thread hier um persönliche Befindlichkeiten zu diskutieren, oder? Das sage ich mal als Nicht-Mod, aber am Thema hoch Interessierter.

 

Kernaussage von Tod ist doch: wer keine Innovationen wünscht, wird auch keine bekommen. Oder überhaupt eine Form von Veränderung. Und das würde jeder Verlag genauso machen, auch Uhrwerk, Ullisses oder wie sie alle heißen. Sehe ich letztendlich ähnlich.

 

@Dumon: der Verlag geht bislang aber auch recht freizügig mit Fanprojekten um. Ein "hab ich vorher gewusst" im Sinne von "ist klar, dass der Verlag das blockiert" würde ich nicht erwarten...

 

...was ich mich immer frage ist allerdings: wieviel Innovation braucht und verträgt Cthulhu? Ja, ich wünsche mir mehr Output, gerne auch zu abseitigeren Themen und ja, ich wünsche mir Abenteuer, Abenteuer, Abenteuer. Aber: es soll sich für mich halt immer noch nach "good old Cthulhu" anfühlen.

Edited by Seanchui
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Ich beziehe das "hab ich vorher gewusst" auf nicht kommende Änderungen der Öffentlichkeitswirksamkeit (Betonung auf Wirksamkeit, nicht Präsenz der Werbungsmaßnahmen) in Bezug auf cthulhoide Rollenspiele. Ganz gleich, was ihr macht, die Präsenz dieser Rollenspiele in diversen Forendiskussionen und im allgemeinen RPG-Gespräch wird nur marginal zunehmen - wenn überhaupt. Weil das nicht an dem Aufwand liegt, der reingesteckt wird oder auch nicht, sondern (shocking) an dem Produkt. Ich brauche meinen Christbaumständer nunmal auch nicht mehr als einmal im Jahr für ein paar Tage...

Und Fanprojekte bedeuten auch: keine Arbeit für den Verlag. Und: nicht allzu große Verantwortlichkeit von seiner Seite aus. Da kann er großzügig(er) mit umgehen. ...(er). Siehe auch "Cthuloide Welten"...

Edited by Dumon
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Ich beziehe das "hab ich vorher gewusst" auf nicht kommende Änderungen der Öffentlichkeitswirksamkeit (Betonung auf Wirksamkeit, nicht Präsenz der Werbungsmaßnahmen) in Bezug auf cthulhoide Rollenspiele. Ganz gleich, was ihr macht, die Präsenz dieser Rollenspiele in diversen Forendiskussionen und im allgemeinen RPG-Gespräch wird nur marginal zunehmen - wenn überhaupt. Weil das nicht an dem Aufwand liegt, der reingesteckt wird oder auch nicht, sondern (shocking) an dem Produkt. [...]

 

Kindisch wie ich nun mal bin sage ich: Das stimmt mMn so nicht.

 

Es gab ja nun doch auch von Seiten "des Produkts" (d.h. hier: der Autoren) in den letzten Jahre diverse inhatliche Angebote in größeren und kleineren Rahmen ein paar neue oder zumindest alternative Ansätze in das Cthulhu-Rollenspiel zu bringen. Das geschah nicht holzhammerartig, sondern eben im Rahmen des "good old Cthulhu". Allein der Gaslicht-Band (mein Paradebeispiel, weil ich den am besten kenne) liefert Material und Anregungen für einige alternative Arten Cthulhu zu spielen; von der Art wie das Buch selbst aufgezogen ist mal ganz zu schweigen. (Öffentliche) Reaktion gleich null. Erzähl mir nicht dass der Verlag daran schuld ist. Da sind die Spieler dran schuld wenn sie das Zeug nur ins Regal stellen (bin selbst nicht unschuldig in dieser Hinsicht).

 

Beispiel 2: Die 7. Edition kommt und bringt einige neue Hebel und Rädchen (Hooks/Anker um mal eins zu nennen) die Potential für frischen Wind haben. Insgesamt reagiert man darauf mit einem selbstgefällig-zurückgelehnt-empathischen "Meh". Warum so wenig Spannung? Warum grübelt man nicht jetzt schon daran, was man mit diesen (inzwischen ja einigermaßen bekannten) Hebeln und Rädchen alles anstellen könnte? Kann uns die 7 helfen bessere Abenteuer zu schreiben/spielen?

Nein, ich bleibe dabei: Es liegt nicht nur am Verlag. Klar, ich bin der Letzte der den Umgang von Pegasus mit Cthulhu in den Himmel lobt - aber der alleinige Übeltäter ist er auch wiederum nicht.

 

tl;dr: Wir verdienen Cthulhu genau so, wie es jetzt ist.

 

P.S.: Damits nicht zu skeptisch gerät auch was positives: Man liest hier doch immer wieder (z.B. in Spielberichten) von begeisterten SLs und Spielern und ihren coolen Ideen. Und da steckt oft doch ne Menge drin. Das dringt eben nur schwer nach Außen. Über den Tellerrand schauen und "über den Tellerrand gesehen werden" wäre denke ich etwas, das unserem Spiel gut täte.

Edited by Der Tod
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Okay.
Dieses Argument kann ich tatsächlich nachvollziehen. Und das tut der Gaslichtband tatsächlich. Auch, wenn ich ihn bisher nur überflogen habe.

Natürlich kann ich bezüglich der Sachen, die Du ansprichst, nur von mir ausgehen.

Liebend gerne würde ich mehr spielen, mehr dazu schreiben, auch mehr rezensieren.

Beim Spielen hapert es leider sowohl an der Zeit als auch an den Spielern (oder meinem Anspruch an dieselben). Aber da bin ich auch nicht wirklich werbend, da ich Cthulhu viel lieber in gewissem Rahmen spiele.
Was Werbung auf Veranstaltungen angeht - nun, dafür möchte ich aus privaten Gründen die Zeit nicht opfern (und nein, meine Frau ist kein Hausdrachen, der es verbietet, auch wenn das Gerücht durchaus kursiert - einige können mittlerweile das Gegenteil bestätigen).
Nur - das, was der Verlag eben als Möglichkeiten für Support bietet, und WIE er die bietet, das ist nicht wirklich zielführend, sinnvoll oder Ähnliches. Davon hatten wir es ja vor einigen Jahren schon, mit entsprechenden Reaktionen und Konsequenzen vielerseitens.

Beim Schreiben hapert es leider an etwas, dessen ich nicht wirklich Herr werde. Aber das gehört nicht hierher...

Warum ist für mich die 7. Edition so uninteressant, dass ich nicht darüber rede?
Nun, ich bin kein Systemmensch. Mich interessieren Regeln und Ähnliches wirklich nicht sehr, solange sie einigermaßen funktionieren und das tun, was ich von ihnen will. Da ich auf Regeln im RPG nahezu kaum Wert lege, lässt mich die Änderung derselben auch kalt - mit Ausnahme der Kompatibilitäts-Frage, aber das wird sich klären, sobald sie da sind.
Wie auch im ToC-Thread angesprochen - ich brauche viele Stützen und Stecken einfach nicht, die modernere Systeme anbieten.
Aber das ist natürlich ausschließlich Geschmackssache.

Was Bücher im Regal angeht, und gerade auch den Gaslichtband - ich lese meist nur das, was ich gerade benötige. Gaslicht ist nicht meine präferrierte Welt für Cthulhu, deshalb hab ich mich damit noch nicht näher befasst. Genauso steht der Niemandsland-Band seit Jahr und Tag in meinem Regal, und hab ich in den Mittelalterband (bzw. beide) nur ganz kurz reingeschaut.
Ich bin Sammler, auf jeden Fall. Allerdings auch mit dem Auge darauf, die Bücher vielleicht (bzw. wahrscheinlich) irgendwann einmal zu nutzen. Und dafür stehen sie im Regal. Wie die Gesamtwerke von Oscar Wilde. Zwei Dramen und einen Roman gelesen, der Rest steht dort, falls ich ihn mal brauchen könnte...

Bin ich ein Einzelfall?
ICh weiß es nicht.
Stört es mich, dass Cthulhu nicht mehr besprochen wird in anderen Foren, nicht mehr Beachtung erfährt?
Nein, eigentlich nicht. Ich habe mit Cthulhu, was ich will
- eine Plattform, auf der ich mich austauschen kann, über Fantast-simpeleien, über literarisches, über Ideen.
- ein Rollenspiel, das genug Material für die nächsten Jahrzehnte liefert, da ich nur sporadisch zum Spielen komme - und mein Schrank ist voll von Ungespieltem...
- eine Fangemeinde, in der innovative Ideen auf fruchtbaren Boden fallen, und diskutiert werden können

Mehr brauche ich nicht.
Und Hobby-Nachwuchs? Ehrlich gesagt interessiert der mich nicht sonderlich...

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Allein der Gaslicht-Band (mein Paradebeispiel, weil ich den am besten kenne) liefert Material und Anregungen für einige alternative Arten Cthulhu zu spielen; von der Art wie das Buch selbst aufgezogen ist mal ganz zu schweigen. (Öffentliche) Reaktion gleich null.

 

Der Gaslichtband zeigt ganz gut warum er leider keine öffentliche Reaktion hervorrief. Er ist ein guter Quellenband für die Gaslichtära, aber er leitet zu wenig an ein alternatives Cthulhu zu spielen. Die Nische von Cthulhu im Horrorsegment wird noch mal sehr deutlich wenn es um den Abschnitt geht wie man die Elemente des gotischen Horrors (Werwölfe, Vampire,Geister usw.) in cthulhoide Wesenheiten und Elemente umdeutet. Ich habe das schon einmal in dem Thema Cthulhu = Uninspiriert angesprochen. Mit der Erweiterung des Begriffs Horror könnte Cthulhu sich öffnen, so dass die Regelwerke auch für andere Spieler interessant werden. Ich habe aber auch begriffen das sowas nicht gewünscht ist, wo Cthulhu draufsteht muss auch Cthulhu drin sein, war glaube ich ein Zitat aus dem o.g. Thema. Das ist der Grund warum das System sich selbst im Weg steht wenn es darum geht mehr Spieler zu erreichen und so präsenter zu werden.

 

Die 7. Edition wird da glaube ich auch nicht viel dran ändern, da der Tenor sich nicht ändert. Wer das System schon kennt und spielt kann durch die neuen Mechanismen für sich einen neuen Weg entdecken, neue Abenteuer zu entwickeln, kann mit dem Feintuning spielen. Aber im Endeffekt ist es wieder nur ein neues Regelgerüst für den gleichen Hintergrund der eine Nische im Horrorgenre ist.

 

Daher auch die fehlende Diskussion im True Detektives Thema, wie kann man das gezeigte für sich nutzen und einsetzen. Now ist nicht gefragt, die Community ist satt, das Konzept müsste weggehen von Sicherheit aus alt bekanntem hin zu einer neuen, mutigeren Form des Spiels. Für Experimente ist aber kein Platz und wie Dumon schon richtig gesagt hat auch kein Bedarf seitens des Verlages, weil sein Konzept funktioniert wie es präsentiert wird. Kleine Auflagen mit hochwertigen Büchern, da sich mit den üblichen verdächtigen Käufern genügend Umsatz machen lässt.

Edited by -TIE-
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Oh mein Gott - Studer, ich danke Dir. Du hast mich da auf einen Gedanken gebracht, der gar nicht fern ist, der mir aber im Rahmen dieser Diskussion noch nicht gekommen ist. Und zwar der der passiven Spielerschaft...

Es geht ja in dieser Diskussion primär darum, warum in Foren nicht mehr über dieses RPG gesprochen wird. Und vielleicht mittelbar auch darum, dass der Verlag kein Interesse hat, sein System auszubauen.

Cthulhu rühmt sich (unter vielen anderen und wichtigeren Dingen), ein RPG zu sein, bei dem der Spieler nichts wissen muss (ja sogar bestenfalls nichts wissen SOLLTE), und bei dem man ohne viel Federlesen einfach losspielen kann.
Dieses "Qualitäts"-Merkmal, gepaart mit der Tatsache, dass zum Einen Charaktere sich kaum fortentwickeln können (i.e. besser werden) und zum Anderen das ja eh oft nicht notwendig ist, da sie ja ohnehin ihrem Ende entgegen schreiten, bedingt aber auch, dass Spieler sich wirklich weder um Charaktere noch um deren Entwicklung Gedanken machen MÜSSEN. Und zum Hintergrund ja auch nicht DÜRFEN.
...und WENN es um Charakterhintergrund geht - nun, da sind die Bibliotheken voll mit Büchern, die da wesentlich mehr bringen (oder man nutzt die Interwebz)...

Kurz:
Spieler BRAUCHEN keine Bücher für ihren Charakter. Spieler SOLLEN keine Quellenbände oder Abenteuer oder Spielleiterhandbücher lesen*.
Warum sollte dann Otto Käsekast oder Käthe Küchenfee sich ein Buch kaufen?
Und wenn ich mal so anschaue, wer in meiner Umgebung hier Cthulhu spielt, und was da an Büchern vorhanden sind, dann gähnt da meist einfach die Leere. Weil Cthulhu eben heißt: Hinsetzen und Losgruseln.

Aber wenn doch in einer Runde aus 5 Leuten einer die Bücher hat, ein anderer vielleicht noch eines - wo ist denn dann der Redebedarf jenseits der Spielrunde? Worüber sollte diskutiert werden? Über Geschichte? Und wenn dann die Charaktere nicht den monolog-fähigen Coolness-Faktor mitbringen und auch das Regelwerk supersimpel ist (und man nicht mal nachlesen kann, weil eben kein Buch da) - was bietet dann überhaupt Gesprächsstoff?

Cthulhu KANN als das Rollenspiel, das wir lieben, einfach nicht viel mehr Gesprächsstoff liefern.
Damit meine ich jetzt natürlich nicht die Settings oder Hintergründe, sondern das ganze o.g. Drumherum. Es liefert eine Basis, auf der sich SPIELLEITER unterhalten können (eben fantast-simpeln), aber Spieler außen vor sind.
Und das ist auch die Grenze, an die der Markt stößt.

Im Gegensatz dazu macht es Sinn, dass jeder Spieler wenigstens das Spielerhandbuch von D&D hat. Da kann man Dinge nachschlagen und nachlesen und vergleichen und planen. Bei Cthulhu? Fehlanzeige...

Cthulhu ist ein reines Spielleiter-Rollenspiel - in Bezug auf die Bände, die Hintergründe, die Diskussionen etc. Aber davon gibt es halt wesentlich weniger als Spieler. Und viele davon tummeln sich eben auch hier im Forum...

 

 

 

*im Rahmen des Spiels. Wir als Fans sehen das anders - aber meist auch nur, weil wir auch selbst leiten!

Edited by Dumon
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Das Problem sehe ich aber nicht nur bei Cthulhu. Seit ich Rollenspiel spiele kaufe ich zu 90% die Bücher und mach SL. Ich informiere mich im Netzz, diskutiere in Foren usw. - der Rest kommt zum Spielen und fertig. Egal welches System. Ich poste bei uns im Forum auch interessante Artikel oder Podcast, z.B. schreibe ich immer ein paar Zeilen zu System Matters und hoffe die Leute hier zu einer Diskussion anzuregen. Kaum Reaktionen. Wenn man nachfrägt haben die Leute keine Zeit, keine Lust, können das nicht (SL) usw.

Ach ja, der Satz "du hast das Buch ja" ist auch ein steter Begleiter.

 

Spieler sind leider sehr oft sehr faul und ohne 1-2 Zugpferde gibt es kein RPG. Nach den Abenteuern wird immer mal darüber diskutiert, das war es dann aber auch.

 

Es mag in Cthulhu etwas stärker sein, solange die Spieler den Mythos noch nicht in- und auswendig kennen. Ein Freund kauft sich als einziger regelmäßig Bücher: den Gaslichtband weil er das Setting toll findet und es als Ergänzung zu Private Eye lesen wollte. Diverse Hintergrundbände z.B. USA als "unterhaltsames Geschichtsbuch" und die NOW Sachen weil er NOW super findet. Er hatte alle Bände sehr gelobt, aber er meidet jedes Forum oder ähnliches und daher ist diese Meinung auch "verloren".

 

@ True Detectives: hier hätte man doch auf den Zug aufspringen können und z.B. 2 kurze Abenteuer in einem Softcoverband rausbringen können. Um Now zu beleben. Um diese Stimmung / Umsetzung für Cthulhu aufzugreifen. Und Fans der Serie anzusprechen und vielleicht zu Cthulhu zu bringen. Aber wer soll das leisten? Wenn nur das Team vom Ruf, weil die schnell genug reagieren können. Bei Pegasus stehen ja, wie Heiko immer wieder in Ausblicken ja vermeldet, die Bände für die nächsten 2-3 Jahre im großen und ganzen. Dann bringt uns das nichts mehr.

 

Eine Diskussion hier im Forum würde nur uns Fans helfen. Aber keine Neulinge bringen oder Chtulhu für die Öffentlichkeit interessanter machen. Dazu bräuchte es nach meiner Meinung Abenteuer o.ä. - die Leute sind faul.

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Pharaoh, das ist ein schöner Gedanke, aber meiner Meinung nach leider ein verfehlter Ansatz.
Rollenspiel an sich ist ein Hobby, bei dem generell einer die (meiste) Arbeit macht, nämlich der SL. Das muss er auch, wenn er spielen will.
Und, wenn wir mal ehrlich sind, wir LIEBEN unseren Job. Da gibt es nix zu meckern, nix zu bejammern - das muss man sich eingestehen. Die wenigsten unter uns machen ihn, "weils kein anderer macht".

Sind Spieler also "faul"? In gewissem Rahmen ja - da sie nur ungern "Hausaufgaben" machen, wenn wir ihnen welche mitgeben (da hab ich auch einiges an Erfahrungen gemacht). Aber andererseits - warum sollen sie den Kram denn kaufen müssen?

Und ganz egal, was wir machen werden, wie sehr wir andere Ansätze zum Spielen vorstellen, und was wir überarbeiten:
Wir werden nicht wesentlich mehr Leute zum Hobby (Cthulhu-RPG, meine ich) bringen!

Klar können wir den Einen oder die Andere abwerben von anderen RPGs, aber dabei bleibts auch schon.
Denn das System macht Horror eben nicht aus! Ganz egal, wie "cool" die Regeln sind - es ist und bleibt ein Atmosphären-RPG. Ein Story-RPG. Ein Horror-RPG.
Und auch die tollsten, innovativsten Settings ändern da nix dran. Die sind kurzfristig cool und neu. Und dann sind sie eben "nur eine weitere historische/fiktive Epoche".
Und selbst die genialsten Abenteuer werden daran nix ändern. Denn zum Einen bereiten die ohnehin NUR die Spielleiter vor, und zum Anderen ist ein geniales Abenteuer genau dann uninteressant, wenn ich es gespielt hab. Es sei denn, ich bin selbst SL:

Und nochmal, dann aber zum letztenmal von mir:
Ihr könnt machen, was ihr wollt - es wird sich nicht viel für "unser" RPG ändern!

Cthulhu ist ein Nischenprodukt, das selbst in der Nische nur etwa ein Fünftel aller sich darin Aufhaltenden anspricht - nämlich die Spielleiter. Ein paar Leute kann man abwerben, einen kleinen Hype mit Neuerungen kann man auslösen. Aber dabei wird es bleiben. Nachdem die Bugwelle ausgelaufen ist, liegt der See wieder genauso still wie vorher da. Das liegt am Genre, und an der Nische im Genre.

Wer sich damit nicht abfinden kann, wird halt so lange gegen die Wand laufen, bis der frontale Stirnlappen eingedellert ist. Löcher in die Wand kriegt man damit halt nicht...


PS:
Ich nenne das nicht "sarkastisches Nichtstun" oder "von vornherein aufgeben", sondern stattdessen "zynischen Realismus".


Edit:
Ein paar Sachen etwas klarer formuliert...

Edited by Dumon
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