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Cthulhu 7- Für Einsteiger geeignet?!


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Es geht mir, was die Einsteigerfreundlichkeit betrifft, nicht vorrangig um irgendwelche Regeln. Grundsätzlich begrüsse ich sogar einige neue Regeln; besonders jene zur Generierung der Chars.

Mir geht es darum, dass in Zeiten von bunten, Action-lastigen Online Spielen und Büchern, die oft gleichzeitig auch bereits als Hörbücher heraus gebracht werden, es schwierig ist den RPG-Markt vernünftig zu bedienen. Das funktioniert hier m.M.n. aber nicht mit so einer dicken Schwarte. Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass heutzutage weitaus weniger gelesen wird als noch vor etwa 10 Jahren - und unter lesen verstehe ich jetzt nicht die richtige Deutung eines Emoticon auf Fratzebuch.

Und dann soll sich ein Teenager, der gerade seinen Abschluss gemacht hat, 600 Seiten durchlesen, nur um zu wissen, wie das Ganze funktioniert? Und dann hat er noch kein Abenteuer vorbereitet. Nein. Das ist nichts für Neueinsteiger.

Und die Veteranen? Ich habe es mir gekauft, bevorzuge aber dennoch meine 2nd. Ed. von 1985.

Einige der alten CoC Spieler können zudem auch wenig mit der neuen Aufmachung anfangen.

Der Preis ist m.M.n. das Einzige, das wirklich Einsteiger-freundlich ist. Für mich war der Preis auch ausschlaggebend - aber auch meine Neugierde. Und dennoch wird sich das IK für 20€ schlechter verkaufen als das nächste iPhone für 1.000€. Womit wir dann wohl auch wieder beim Lesen wären...

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Der Schnelleinsteiger ist super, deckt aber (logischerweise) nicht die Regelneuerungen ab.

 

Die wichtigsten Veränderungen (100er System statt 3-18 für Eigenschaften, neue Glücksmechanik, Forcieren, Gegenschlag, Qualitäten) sind im Schnellstarter alle wiederzufinden.

 

Das Kampfsystem finde ich auch schwierig beschrieben. Ist ein Gegenschlag nicht ein neuer Schlag ? Bin mir noch nicht sicher, ob ich dass richtig verstanden habe... :-)

 

Gegenschlag kann man nur dann als wirklich 'neuen Schlag' ansehen, wenn man Ausweichen ebenfalls als neuen Schlag sieht. Beides verteidigt erst einmal gegen einen Schlag, der gegenschlag bietet aber die zusätzliche Chance, selber noch einmal Schaden zu machen. Ausweichen gelingt, wenn man die gleiche Qualität erreicht, die der Angriffsschlag hatte, der Gegenschlag erfordert eine bessere Qualität, um Erfolg zu haben. Man nutzt außerdem eine andere Fertigkeit.

 

Der große Vorteil im Spiel ist vor allem, dass die (vor allem bei DSA gelegentlich tödliche) Schlag-Ausweichen-Schlag-Ausweichen-Reihen, bei denen man stundenlang würfelt und nie vernünftig trifft, weil der andere immer ausweicht, vermieden werden. Wenn (wie in den Regeln vorgesehen) Monster immer gegenschlagen, nimmt also in jeder Kampfrunde irgend jemand zumindest einmal Schaden - bei Ausweichen-Reihen kann es 'zig Runden ohne Schaden geben...

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Und wenn man davon ausgeht, dass selbst Rollenspieler nicht mehr lesen, dann können wir unser Hobby zu Grabe tragen. Zum Glück geht diese Vermutung weit an der Realität vorbei.

 

Naja, wenn man Kommentare liest wie

 

Und dennoch wird sich das IK für 20€ schlechter verkaufen als ...

Ich sehe beim IK (Investigatoren-Kompendium) überall einen Preis angegeben von 12,95 € - oder gerundet 13. Da ist es noch ein ganzes Stück Weg bis 20 €...

 

Lesen bildet, aber das scheinen Rollenspieler ja nicht zu tun ;)

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  • 2 weeks later...
  • 3 weeks later...

Mich würde nach der ganzen Zeit mal interessieren, was ein echter Neueinsteiger zu den Regeln sagt.

 

Ich habe jetzt für Spaß mal SR5 überflogen. Die Regeln fand ich noch komplizierter, wegen der ganzen Ebenen (Magie, Waffen, Rigger, Hacken, ...).

Dagegen ist das neue Cthulhu wirklich easy...

 

Aber egal: Was sagt ein echter Neueinsteiger denn dazu ? Wie kommt das neue rüber ? Ist es verständlich ?

 

Forcierend fragend,

Fragmentis

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Aber egal: Was sagt ein echter Neueinsteiger denn dazu ? Wie kommt das neue rüber ? Ist es verständlich ?

 

Forcierend fragend,

Fragmentis

 

…dann fühle ich mich mal angesprochen. Allerdings habe ich bereits Erfahrungen mit anderen Rollenspielen gesammelt, sodass ich nicht ganz unbedarft war und z.B. Regelmechaniken vergleichen konnte, was eventuell beim schnelleren Verständnis geholfen haben könnte.

 

Ansonsten halte ich Cthulhu für ein eingängiges, leicht verständliches System, was im Vergleich zum angesprochenen Shadowrun in meinen Augen tatsächlich weit weniger komplex ist.

 

Die Erschaffung von Investigatoren geht gut von der Hand. Die Zufallstabellen helfen zudem, wenn man sich keine Gedanken über den Hintergrund des Investigators machen will oder kann oder einfach eine entsprechende Inspiration braucht. Auch das ist vermutlich gerade für komplette RPG-Neulinge recht hilfreich.

Was mir in dem Zusammenhang allerdings weniger gut gefallen hat war das Kaufen von Ausrüstung während der Erschaffung. Hier wird man  -zumindest empfand ich das so - ein wenig allein gelassen. Zwar wird darauf hingewiesen, dass der Charakter wohl alles haben wird, was zu seinem Beruf oder Lebensstil gehören könnte, aber es fehlen ein paar konkrete Beispiele, wie weitgehend das sein kann (welche Waffen hat ein Gangster? Ab welcher Finanzkraft und mit welchem Beruf könnte ein Auto dazu gehören etc.?). Eventuell hätte eine optionale Regel zur Bestimmung von Startgeld, für das dann aus der Liste Gegenstände gekauft werden können, geholfen.

 

Was mir am Regelteil vor allem gefallen hat, waren die vielen verständlichen Beispiele, um die Regeln anhand einer Spielsituation zu erklären. Ich denke, dass gerade so etwas für absolute RPG-Neulinge eine große Hilfe ist.

Hinzukommt, dass das Würfelsystem recht eingängig ist und die „Spielleiter-Werkzeuge“ zum Modifizieren einer Probe -zumindest für mich- intuitiver einsetzbar sind als in anderen Systemen, was dem Spielfluss zuträglicher ist.

Ein weiteren Plus-Punkt sehe ich in der stärkeren Einbindung der Spieler in die Beschreibung der Handlung ihrer Investigatoren. Das kannte ich so bisher auch nicht und mir persönlich gefällt es, wenn ich als SL nicht immer nur monologartig beschreibe, was welche Würfelproben zur Folge haben. Das fördert in meinen Augen die Kommunikation am Tisch und erleichtert es eventuell auch dem SL eine Situation spannend zu halten, da die Schilderung dergleichen nicht allein auf seinen Schultern lastet.

Ich kann mir aber vorstellen, dass das vielleicht andere eher abschreckend finden könnten, da dieser stückweite Kontrollverlust über eine Situation vielleicht als „Machtverlust“ empfunden wird.

 

Zu den Geistesstörungen - dem vermutlich interessantesten Teil, auch im späteren Spiel - kann ich noch gar nicht viel sagen, weil bisher keine aufgetreten sind (Stabilitätsverluste wäre immer unter 5). Hier bin ich noch ein wenig ratlos, wie ich das genau anwenden werde und sollte um es spannend zu halten.

 

Inwiefern nun aber das „neue“ Cthulhu leichter oder besser verständlich ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne nur die 7. Edition. Die vorherige habe ich zwar auch als Pdf (gab es irgendwann mal kostenlos) und ich habe die noch nicht gelesen.

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