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Der SL als Demigod oder was darf/soll der SL und was nicht ?


Tyrannon
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Wie siehts bei euch aus? Zu Beginn einer neuen Runde/neue Spieler so richtig förmlich die Tabuthemenliste abgearbeitet??

Tabuthemen spreche ich nicht einzeln an, ich leite aber auch ausschließlich für Erwachsene die auf meiner Wellenlänge liegen, und dann muss ich Tabus nicht extra ansprechen. Wobei sich SC-Tabus von bad guy NSC-Tabus mit Sicherheit unterscheiden, aber das ist ein anderes Thema. Ansonsten stimme ich Tycho zu:

 

wirklich förmlich ist das meist nicht und es wird meist auch kein Papier bewegt, allerdings denke ich schon, dass man sich einer neuen Runde mit den Spielern bespricht. Was hat der SL vor, wie ist es mit Hausregeln, Regeländerungen, was für Charaktere passen oder passen nicht, wie ist der SL Stil. Gibt es Sachen, die man vermeiden will usw. sinnigerweise macht man das in der selben Session wie den Charakterbau.

Ich drehe nicht häufig einen Würfel (oder mehr), und ich kündige ganz bestimmt nicht an, dass ich es mache und in welchem Fall ich es mache. Das führt dann nur zu Sätzen wie "Spieler X ist ohne Schaden aus dem Kampf gekommen und ich habe 8 Kästchen bekommen, hast Du für ihn Würfel gedreht und warum hast Du für mich keine Würfel gedreht?!". Mimimi.

 

Durch "Würfel drehen" versuche ich den Spielspaß am Tisch zu steigern, für alle Beteiligten, inklusive für mich als SL. Es kommt auf die Runde an, ob ich es mache und in welchem Umfang.

Edited by ish
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Nach über 30 Jahren RPG mit diversen Systemen in unzähligen Welten sehe ich das so, wie einige hier sagten: der GM darf, was der Gruppe gefällt. 

(In den letzten Jahren verhinderte das RL erfolgreich, dass wir für mehr als 1 Runde/System Zeit haben -und darum spielen wir derzeit fast ausschließlich Shadowrun.) 

 

Einen richtigen Gruppenvertrag haben wir nicht, auch nie gehabt, aber unausgesprochen existiert so etwas schon. Etwas, was wir aufeinander eingeschworenen Sieben (Spieler) immer merken, wenn mal wieder jemand "Neues" dazu kommt. Vor dem ersten Spieltermin gibt es da ein Gespräch, wo erklärt wird, wie es bei uns so läuft. Dabei lernen wir dann selbst etwas über unseren Spielstil und können neue Impulse aufnehmen.

 

Ganz klar muss für mich auch die Frage von Tabus vor der 1. gemeinsamen Runde geklärt werden. Ein bestimmter Level an Grausamkeit wird bei uns zum Beispiel ausgelassen oder zumindest nicht ausgespielt. 

 

Was das offene Würfeln von GM's angeht, davon halte ich gar nichts!

Ich habe nur schlechte Erfahrungen damit gemacht.

1. Beispiel: Eine über 10 lange Spielabende gespielte Kampagne; Wir stürzen vorbereitet in den Kampf; Die Würfel rollen unglücklich; Es gibt zwei seltene kritische Treffer hintereinander, zwei kritische Patzer beim Dagegenhalten; Der Gegner ist nach nicht mal eine Kampfrunde tot. Das Ergebnis: Nur enttäuschte Spielergesichter, nicht mal das Schätze-aufteilen hat Spaß gemacht und lange Zeit wollte es niemand wahrhaben, dass das wirklich der Endgegner gewesen ist. Klar, kann man den Spieler auch diesen Erfolg lassen, aber in jener Runde hätten sich alle viel heroischer gefühlt, hätte es etwas länger gedauert. Hinter dem Schirm hätte der GM den zweiten kritischen Patzer einfach etwas später rausrücken können und gut wäre es gewesen. 

2. Beispiel: nachdem das vermeidlich harmlose Monster ein maximales Ergebnis nach den anderem erzielte und die Gruppe langsam ausdünnte, weil ihnen die Würfel einfach nicht holt waren, wünschten sich alle, dass der GM hinter dem Schirm würfelt, in der Hoffnung, dass er dann "mehr Pech" hat.

Wenn ich selbst GM war, schummelte ich am Würfelergebnis extrem selten und wenn, dann meist zugunsten der Spieler.

Grundsätzlich sollten schon die Würfel das Ergebnis bestimmen, darum ist es ja RPG. Ich gehe auch davon aus, dass andere GMs ebenfalls selten am Schicksal drehen. Ich will aber nicht wissen, wann und ob das passiert. Ich finde es einfach gut, wenn der GM die Möglichkeit hat, für eine gute Geschichte ein bisschen am Schicksal zu drehen.

Einen Spielercharakter absichtlich per Schummeln zu töten, wäre selbstverständlich ein NoGo! 

Beim Würfeldrehen geht es im meinen Augen auch nie darum, einen bestimmten Charakter zu retten, schon gar nicht im SR, dafür gibt es hier ja "Not Dead Yet". Es geht darum, einen schöneren Fluss zu erzielen. 

 

Was SR 5 und tödlich angeht, habe ich persönlich auch das Gefühl, dass bisher kein SR so tödlich war, wie dieses. (Lässt man die Regel "Not Dead Yet" bei der Betrachtung mal außen vor. ) Jedenfalls haben wir noch nie so viele Charaktere bei "Kleinigkeiten" "verloren", wie bei SR5. Der Eindruck kann aber auch daher kommen, dass Spieler und GM am Anfang das richtige Gefühl für das System fehlte. Inzwischen haben die Spieler einen gesunden Respekt vor bestimmten Situationen und jetzt stirbt auch keiner mehr "überraschend". 

Auch hier gilt für mich, ein Spiel ist so tödlich, wie die Gruppe mag.

 

Ob ein Spielleiter die Regeln beugen darf? Klar, warum nicht? Nach Absprache. Bei uns passiert das meist spontan. (Unser SR-Spielleiter könnte eh ständig an den Regel schrauben, keiner bei uns kennt die Regeln so gut wie er.)  Das läuft bei uns ungefähr so: Eine Situation tritt ein, der GM liest die Regel nach, sagt an, hier steht x y, das gefällt mir aber nicht, ich schlage y z vor, einverstanden? Und wenn wir dann einverstanden sind, was wir meistens sind, dann machen wir es so und wenn nicht, dann tritt die Regel in Kraft, wie sie im Buch steht. 

 

Ich finde, RICHTIG oder FALSCH gibt es beim RPG nicht und am Ende bekommt jede Gruppe den Spielleiter, den sie verdient. 

 

Und im Zweifelsfall redet man darüber.

Man sollte immer über alles reden können.

 

Die schwierige Aufgabe des Spielleiters besteht in meinen Augen darin, jede Situation an die Gruppe anzupassen, vorher und im Verlauf des Spiels. 

Eine guten Spielleiter macht für mich dabei aus, dass er die Anpassungen von der Gruppe unbemerkt vornehmen kann.

(Die Gruppe hat schon viel eingesteckt? Das treffen eben keine weiteren Gegner mehr ein oder sie sind zumindest schwächer.)

 

Bei uns spielen GM und Spieler auch NIE gegeneinander, sondern IMMER miteinander. 

 

Gewonnen haben wir, wenn alle einen tollen Abend hatten! (Unabhängig davon, ob ein Run erfolgreich war oder nicht und ob jemand gestorben ist oder nicht.)

 

Liebe Grüße

Snowcat

Edited by Snowcat
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Ich mag Charaktertod durch unglückliches würfeln nicht!

 

Allerdings ... für ihre eigenen Würfe haben die Spieler das selbst in der Hand > Edge. Und damit die Charaktere nicht durch besonders glückliche Würfe der NSC`s unglücklich sterben, habe ich den den SL Schirm und damit die Möglichkeit, solche Situationen zu entschärfen, in dem ich bei Bedarf an den Würfeln der NSC`s drehen kann. Auch gut, wenn der NSC durch besonders schlechte Würfelergebnisse in Gefahr läuft, die Spannungskurv nach unten stürzen zu lassen.

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  • 3 months later...
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