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Uploadfilter - Geht das Internet kaputt?


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Google hatte anfangs nicht das Ziel sich komplett durch Werbung zu finanzieren. Das kam nachgelagerten, weil es naheliegend wars und weil Investoren endlich Kohle sehen wollten. Das nur noch Mal für das Protokoll.

 

Ich will sicher keine Lobdudelei von Google abhalten. Nur halte ich den Vorwurf, Google würde den Verlagen den Content stehlen für nicht haltbar. Sie klauen keinen Content (mehr). Sie sorgen schlicht dafür, dass Leser diesen Content finden. Aber um die Artikel zu Lesen, muss weiterhin die Seite der Zeitung geöffnet werden. Das ist doch quasi das Gegenteil von Diebstahl.

 

Wenn Zeitungen bereits im Titel und der ernsten zwei Sätzen die ganze Information komprimieren, und einige Leute den Artikel dann nicht mehr lesen, weil sie glauben schon durch den Titel alles zu wissen, dann ist das doch ein. Lösbares Problem für Journalisten. Zumal das Problem ja generell negativ ist, auch für die Übersichtsseite der Zeitung selbst. Denn Geld mit Werbung verdient man, wenn man dafür sorgt, dass Nutzer möglichst lange auf der Seite bleiben. Facebook und Google perfektionieren das mit YouTube und Co.

 

Wenn es stimmt, dass die Artikel nicht mehr gelesen werden, wenn man die Überschrift gelesen hat, warum bekommen dann Zeitungen online soviele Klicks durch Google. Und warum boten sie dann nach Einführung des Leistungsschutzrechts in Deutschland Google kostenlose Lizenzen an. Wieso konfigurieren sie dann ihre robot.txt Dateien nicht so, dass sie nicht mehr von Google indiziert werden? Das passt doch alles argumentativ gar nicht zusammen.

 

Die Zeitungen profitieren von Google und News Naggregatoren. Sie brauchen sie sogar. So sieht die Beziehung zwischen Verlagen und Suchmaschinen in Wahrheit aus. Und deshalb ist das Leistungsschutzrecht nur eine riesen Heuchelei, weil man in Wahrheit nicht das eigene Geschäftsmodell an die neue Realität anpassen will, sondern lieber einfach an dem Geschäftsmodell, dass Google erfolgreich etabliert hat und das Google den Verlagen disruptiv entwendet hat, mit kassieren wollen.

 

Das Geschäftsmodell von Google funktioniert auch ohne Verlagsseiten und Artikel. Deshalb konnte Google mit Einführung des Leistungsschutzrechts in DE auch kinderleicht die Verlage auslisten. Es sind die Verlage die von Google abhängig sind. Deshalb haben sie auch Gratislizenzen sofort akzeptiert. Das ist doch die Wahrheit.

 

Aber kein Newsaggregator kopiert ganze Artikel oder nur eine nennenswerte Anzahl von Sätzen zu Beginn des Artikels.

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Ich will sicher keine Lobdudelei von Google abhalten. Nur halte ich den Vorwurf, Google würde den Verlagen den Content stehlen für nicht haltbar.

Sie nutzen den Content (stehlen wäre Auslegungssache bei digitalem intellektuellem Eigentum) um für sich Gewinne zu generieren. Und das bewusst. Ohne diesen Content würden sie diese Gewinne so nicht generieren (weil sie keine Suchergebnisse hätten, die sie anzeigen könnten). 

 

Sie sorgen schlicht dafür, dass Leser diesen Content finden.

 

Eben nicht. Oder vielmehr: nicht nur. Um ein unpassendes Beispiel heranzuziehen: Wenn du bei YT ein Musikvideo hochlädst, kannst du dich auch nicht damit heraus reden, dass du in der Beschreibung zum Soundcloud-Account des Künstlers verlinkst und somit nur Werbung für ihn machst, während du dich pro View bezahlen lässt, den das Video bekommt, weil davor immer Werbung gezeigt wird.

 

Aber um die Artikel zu Lesen, muss weiterhin die Seite der Zeitung geöffnet werden.

 

Es ist aber nicht zwangsläufig, also generiert Google deutlich mehr Einkommen mit Werbung, als die Zeitung Views bekommt, da nicht ausnahmslos jeder Link in der Suche geklickt wird.

 

Die Zeitungen profitieren von Google und News Naggregatoren. Sie brauchen sie sogar. So sieht die Beziehung zwischen Verlagen und Suchmaschinen in Wahrheit aus.

Das mag sein, dennoch ist es nun mal Geldmachen mit fremdem geistigen Eigentum, was Google tut. Das kann man tolerabel finden, oder auch nicht. Man kann aber nicht so tun, als wäre es das nicht.

 

Das Leistungsschutzrecht funktioniert dahingehend nicht, richtig. Das bedeutet aber nicht, dass das Grundproblem, das es nicht behebt, nicht existiert. Eine Digitalsteuer auf alle Verdienste von Google wäre eventuell effektiver. Das hätte man eben nicht Lizenzen zwischen den Zeitungen (die gegenüber Google, wie du sagst, in einer denkbar schlechten Verhandlungsposition sind) überlassen dürfen, sondern staatlich regeln müssen, da dann die Machtverhältnisse andere sind, wenn der Staat nicht von libertären Ideologen dominiert wird zumindest. 

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Ich würde sagen, da muss man allerdings zwischen den Unternehmensteilen von Google/Alphabet unterscheiden. Insbesondere die beiden großen: Der Fall der Suchmaschine ist anders als der von Youtube.

 

Ich lasse Youtube mal raus bis auf einen kleinen Kommentar: Es sind natürlich die Nutzer, die den Urheberrechtsverstoß begehen, von dem Youtube wiederum profitiert. Der Vorwurf war und ist weiterhin, dass sie das laufen lässt, eine der Antworten darauf, war Content ID zu entwickeln.

 

Zur Suchmaschine:

 

Ich würde schon mitgehen, dass sie Geld mit den Inhalten anderer Leute machen, aber sie erbringen dafür eine Infrastrukturleistung. Ohne den Inhalt von Internetseiten technisch zu verarbeiten, kann man die Suche vergessen. Aber auch ohne die relativ geringe Menge an Inhalten, der als Suchergebnis gezeigt wird, wäre die Nützlichkeit dieser Infrastruktur deutlich geringer. Man stelle sich eine Liste von Links ohne alles vor (und selbst da bleibt bei mir die Frage, ob denn nun Überschriften in Links auch als inhaltliche Übernahme zählen).

 

Die Verlage sind Google auch nicht ausgeliefert. Wie schonmal gesagt wurde, könnten sie einfach über die robots.txt ihre Inhalte für Google-Suche sperren. Und dann ist man eben doch an dem Punkt, dass die Leistung, die ein Verlag für Google erbringt, Futter für die Suchmaschine, offenbar in einem gewissen Gleichgewicht mit der Leistung von Google für die Verlage steht, nämlich Kunden heranzukarren. Sonst hätten die meisten Google einfach ausgesperrt. Natürlich kann man regeln, wieviel Google dann in seiner Suchmaschine anzeigen darf, aber da genügt das bestehende Urheberrecht meiner Ansicht nach völlig. Sieht man ja an den Urteilen zu den Thumbnails. Und ich weiß nicht wie glücklich Fotografen usw. damit sind, aber ich glaube sehr viele redaktionell arbeitende Menschen wären ohne Google-Bildersuche ziemlich aufgeschmissen. Im Zweifelsfall wird der Artikel den Google hinterher "stiehlt" erstmal mit Google zusammengestrickt (und mit deren Textverabeitung erstellt und in deren Cloud gespeichert und über deren Email verschickt usw.), durchaus zu vermuten bei der heute oft anzutreffenden Qualität.

 

Fazit: Für den Zielpunkt des Leistungsschutzrecht, bei vielen anderen Aspekten von Google mag das anders sein, sehe ich eigentlich durchaus einen Vorteil auf beiden Seiten, der mir auch ganz gut ausgeglichen scheint.

 

Nochmal ein anderes Thema ist, ob Userverhalten (nur auf die Überschrift schauen und weiter), das kaputt macht. Ich frage mich bloß, woher die Verlage das eigentlich wissen wollen.

Edited by Loki
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Im Zweifelsfall wird der Artikel den Google hinterher "stiehlt" erstmal mit Google zusammengestrickt (und mit deren Textverabeitung erstellt und in deren Cloud gespeichert und über deren Email verschickt usw.), durchaus zu vermuten bei der heute oft anzutreffenden Qualität.

Selbst wenn Google Werkzeug der Recherche und/oder Provider der Textverarbeitung ist (persönlich finde ich GoogleDocs ziemlichen Mist, es ist im Wesentlichen halt OpenOffice), gibt das Google eben nicht das Recht an Content der damit geschaffen würde, sonst würden ja 98% aller insgesamt vorhandenen Publikationen wahlweise Adobe oder Microsoft gehören.

 

Ich sage ja auch nicht dass keine Infrastrukturleistung erbracht wird. Was Google macht ist halt, an anderer Leute Häuser werbetafeln anzubringen und zu bewerben, und zu sagen "aber mir gehören die Straßen, ohne die könntet ihr nirgendwo hin, suck it up". Infrastruktur, die unreguliert kommerziell betrieben wird, ist eh ein Desaster, wie man am Bahnnetz oder den Wasserwerken in Leipzig gut sehen kann. Wenn google Infrastruktur ist gehört es zumindest entsprechend reguliert und zwar so dass gerechter Zugang gewährleistet ist, und es kein ewiger Geldabfluss in dubiose Kanäle wird. Vermutlich mit ein Grund warum Google sich dieser Argumentation lieber nicht bedient, und stattdessen gezielt seine YT-Power User aufhetzt und zu Lobbyzwecken einspannt (was übrigens jeden, der sich auf solchen Demos zeigt, zu einem unbezahlten Google-Lobbyisten macht).

 

Das Leistungsschutzrecht wird dem ganz sicher nicht gerecht. Das bedeutet aber nicht, dass die momentane Hysterie und diese Hetzkampagne irgendwie berechtigter, vernünftiger oder weniger genau das sind - eine zu Lobbyismuszwecken betriebene Hetzkampagne.

Edited by Richter
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Selbst wenn Google Werkzeug der Recherche und/oder Provider der Textverarbeitung ist (persönlich finde ich GoogleDocs ziemlichen Mist, es ist im Wesentlichen halt OpenOffice), gibt das Google eben nicht das Recht an Content der damit geschaffen würde, sonst würden ja 98% aller insgesamt vorhandenen Publikationen wahlweise Adobe oder Microsoft gehören.

Wenn man sich so manche Artikel anschaut, solche wo ein bisschen Erklärtext um drei trending tweets herumgebastelt wird. Das ist auch mit den Inhalten anderer Leute Geld machen. In dem Fall ist es eben durch das Zitatrecht gedeckt.

 

--

Kurzer Einschub: Ich erinnere mich schwach, dass es mal eine Zeit gab, wo Leute sich darüber aufgeregt haben, wenn Medien ihre besonders originellen tweets abgedruckt haben ohne zu fragen. Und die Argumentation von Medien war damals, hey, ihr bekommt doch Reichweite. Kann sich noch jemand an solche Diskussionen erinnern?

--

 

Jedenfalls so eine Art Reglung wie das Zitatrecht würde ich, jetzt unabhängig von Google, Suchmaschinen prinzipiell auch zubilligen. Wie man dann mit einem Suchmaschinenmonopolisten umgeht, ist für mich eine andere Frage.

 

Ich sage ja auch nicht dass keine Infrastrukturleistung erbracht wird. [...]

Und ich sage nicht, dass ich glücklich bin, dass so eine zentrale Informationsinfrastruktur in den Händen eines börsengehandelten Unternehmens mit Silicon Valley-Kultur liegt. Aber ich finde gerade Google News sticht nun nicht als klaffende Regulierungslücke heraus. Dass man ausgerechnet da mit einem Schrotschussgesetz ansetzt, ist ja letztlich auch der Lobbymacht von Axel Springer geschuldet.

 

Vermutlich mit ein Grund warum Google sich dieser Argumentation lieber nicht bedient, und stattdessen gezielt seine YT-Power User aufhetzt und zu Lobbyzwecken einspannt (was übrigens jeden, der sich auf solchen Demos zeigt, zu einem unbezahlten Google-Lobbyisten macht).

Das ist allerdings schwierig, was machst du denn dann, wenn du aus eigenem Antrieb gegen die Regelung bist? Zuhause bleiben, weil das vielleicht Google auch nutzt, ist irgendwie auch keine Lösung. Und wieviel diese Mobilisierung von Google bringt, ist auch die Frage. Vielleicht ist sie sogar kontraproduktiv. Denn viele Aktivisten beklagen, dass ihre politisch motivierte Opposition als Google-Propaganda abgetan wird, dass die Abgeordneten geradezu geimpft werden, nicht auf Anti-11/13-Argumente zu hören, weil dahinter nur fiese Google-Tricks stecken können. Nochmal auf die Handreichung *hust* vondieseranderenlobby schauen, Augen zu und Ja stimmen.

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Kurzer Einschub: Ich erinnere mich schwach, dass es mal eine Zeit gab, wo Leute sich darüber aufgeregt haben, wenn Medien ihre besonders originellen tweets abgedruckt haben ohne zu fragen. Und die Argumentation von Medien war damals, hey, ihr bekommt doch Reichweite. Kann sich noch jemand an solche Diskussionen erinnern?

Dunkel. Twitter hat es in Deutschland aber nie zu dem Massenmedium geschafft, das es in Amerika ist, also mag das auch einfach mangels gesellschaftlicher Relevanz verstummt sein (oder Twitter-User sind eben verzweifelt um die 2 Millionen aktiver Nutzer bemüht, die der Dienst in Deutschland eben hat).

 

Jedenfalls so eine Art Reglung wie das Zitatrecht würde ich, jetzt unabhängig von Google, Suchmaschinen prinzipiell auch zubilligen. Wie man dann mit einem Suchmaschinenmonopolisten umgeht, ist für mich eine andere Frage.

Da kann man sicher drüber reden, auch wenn das schon auch eine Frage von Monetarisierung ist. 

 

Aber ich finde gerade Google News sticht nun nicht als klaffende Regulierungslücke heraus. Dass man ausgerechnet da mit einem Schrotschussgesetz ansetzt, ist ja letztlich auch der Lobbymacht von Axel Springer geschuldet.

 

Und diese Lobbymacht dem deutlich klügeren Vorgehen von Springer & co, im Vergleich zu dem YouTuber-Mob. Man überzeugt halt mit einer Einladung zum Essen und ungefragt zur Verfügung gestelltem Fachwissen besser als mit Mails, in denen Parlamentariern eine Vergasung gewünscht oder sie anderweitig bedroht oder beleidigt werden. Da muss man sich dann auch nicht wundern, wenn man als Bot oder Troll abgetan wird.

 

Und wieviel diese Mobilisierung von Google bringt, ist auch die Frage. Vielleicht ist sie sogar kontraproduktiv. Denn viele Aktivisten beklagen, dass ihre politisch motivierte Opposition als Google-Propaganda abgetan wird, dass die Abgeordneten geradezu geimpft werden, nicht auf Anti-11/13-Argumente zu hören, weil dahinter nur fiese Google-Tricks stecken können. Nochmal auf die Handreichung *hust* vondieseranderenlobby schauen, Augen zu und Ja stimmen.

Dass Google sich da möglicherweise gewaltig verkalkuliert, ist ja kein Novum. Google versteht halt nicht, wie europäische Gesellschaften funktionieren, vor allem auf der Entscheiderebene, und insbesondere auf EU-Ebene. Das ist ja nicht das erste Rodeo, wo der Stier sie zureitet.

 

Das ist allerdings schwierig, was machst du denn dann, wenn du aus eigenem Antrieb gegen die Regelung bist? Zuhause bleiben, weil das vielleicht Google auch nutzt, ist irgendwie auch keine Lösung.

 

Na sicher ist das scheiße. Die einzige Möglichkeit, die der Netzkultur bliebe wäre Organisation. Das ist natürlich mehr Arbeit als eine vorgefertigte Petition zu Abgeordneten zu spammen, womöglich mit allen 7 gmail-Accounts die man eben so hat (ist ja nur c&p). Und dann wundert man sich wenn das von einem technisch minder Versierten als Bot abgetan wird.

 

Es ist sehr schade, dass die Piraten an der Unkultur des Netzes zugrunde gegangen sind (das muss man leider so hart sagen), denn so eine Partei fehlt dringend. Abseits dessen bliebe halt nur der Aufbau einer Digitallobby, die eben gegen die Tech-Mega-Lobby mit denselben Mitteln gegenhält. Geld ist in der Brachne genug vorhanden, und Strukturen auf die man aufbauen könnte auch (CCC, EFF, Persönlichkeiten wie Lobo oder Reda). Der Wille und die Einsicht in die Notwendigkeit fehlen halt. Und ich fürchte, da steckt auch eine ganze Menge Trotz dahinter. Nerds wollen ja unverstanden sein. Das gehört zum Selbstverständnis. Sonst hetzt es sich nur halb so gut gegen andere Minderheiten.

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Es gibt European Digital Rights (EDRi), was von nationalen NGOs aus verschiedenen EU-Ländern zusammen gefördert wird. Beim Thema Netzneutralität waren sie denke ich ein entscheidender Faktor. Aber EDRi ist eben winzig und beim Urheberrecht hat das Volumen an Lobby-Aktivität in Brüssel glaube ich einen neuen Rekord aufgestellt.
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Und wer nicht mitlobbiert, dem wird eben nicht zugehört. Insbesondere wenn man zur Alternative "Man hätte tatsächlich lieber Dich vergast als die Juden" (SpOn, Paywall) greift. Außerhab von YT-Kommentarspalten ist das halt kein normaler Konversationston. Da befördert man sich selbst und sein (nicht unberechtigtes) Anliegen halt massiv ins Aus.

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Das Leistungsschutzrecht wird dem ganz sicher nicht gerecht. Das bedeutet aber nicht, dass die momentane Hysterie und diese Hetzkampagne irgendwie berechtigter, vernünftiger oder weniger genau das sind - eine zu Lobbyismuszwecken betriebene Hetzkampagne.

Es bleibt trotzdem die Frage, ob man jetzt einfach nur zusehen soll, in der Hoffnung, es wird schon nicht so schlimmt, wie es es jetzt klingt oder vielleicht doch noch versucht, die Politiker zum Nachdenken zu bewegen, damit es - so die Hoffnung - wirklich nicht so schlimm wird.

 

Ich meine nur mal so als Beispiel: Kann man heute schon sagen, ob Pegasus nach dem geplanten Gesetz nicht vielleicht einen Filter einsetzen müsste, der bspw. jeden hochgeladenen Avatar auf Rechtmäßigkeit überprüft? Btw, überprüfen soll, denn wir sollte der das technisch realisieren?

 

Ja klar, vielleicht wird das Gesetz dieses Forum nicht betreffen. Vielelicht aber doch. Und sich rein auf ein "vielleicht" zu verlassen, ist schon ein gewisses Risiko. Auch wenn ich persönlich denke, das Einzige was die Politik wirklich beeindrucken würde, wäre ein sehr, sehr eindeutiges Wahlergebnis im Mai. Aber das halte ich auch für unwahrscheinlich, dafür ist das Thema einfach zu wenig bei der breiten Bevölkerung präsent. - Aber dem könnte man ja (z.B. durch Demos und Berichterstattung) tatsächlich entgegenwirken. Nur, dass im Mai die EU Entscheidung eh schon gelaufen sein könnte, wegen der anstehenden Wahl drückt man gerade ja so aufs Tempo...

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Es bleibt trotzdem die Frage, ob man jetzt einfach nur zusehen soll, in der Hoffnung, es wird schon nicht so schlimmt, wie es es jetzt klingt oder vielleicht doch noch versucht, die Politiker zum Nachdenken zu bewegen, damit es - so die Hoffnung - wirklich nicht so schlimm wird.

 

Natürlich sollte man das, auch wenn ich fürchte, in dem Fall ist es mit der Hetzkampagne jetzt zu spät. Wenn der Mob einmal um die Häuser zieht, zieht er so schnell nicht wieder ab. aber vielleicht hat die AfD da gerade ihr post-Merkel-Themaserviert bekommen; Rassismus und Sexismus sind ja integraler Bestandteil der Kultur auf YT.

 

Sinnvoller wäre es, jetzt und frühzeitig auf Bundestagsabgeordnete einzuwirken (und zwar intelligenter als ihnen Vergasung anstelle der Juden in Auschwitz zu wünschen bitte) um Einfluss auf die Übernahme der absehbar kommenden Richtlinie in nationales Recht zu nehmen.

 

Ich meine nur mal so als Beispiel: Kann man heute schon sagen, ob Pegasus nach dem geplanten Gesetz nicht vielleicht einen Filter einsetzen müsste, der bspw. jeden hochgeladenen Avatar auf Rechtmäßigkeit überprüft? Btw, überprüfen soll, denn wir sollte der das technisch realisieren?

Da der finale Entwurf noch nicht vorliegt und damit noch nicht einmal absehbar ist, was der Bundestag dann irgendwann einmal in Gesetze gießen muss, kann das niemand, und wer anderes behauptet, lügt.

 

Ja klar, vielleicht wird das Gesetz dieses Forum nicht betreffen. Vielelicht aber doch.

Das ist genau die Sachlichkeit, die diese Debatte braucht, um im Sinne kleiner Youtuber, Foren und Blogs entschieden zu werden. :huh:

 

Auch wenn ich persönlich denke, das Einzige was die Politik wirklich beeindrucken würde, wäre ein sehr, sehr eindeutiges Wahlergebnis im Mai.

Ja, Lobbyismus ist halt Arbeit, Protestwählen nicht. Das ist sicher erfolgversprechender. Wenn erst mal die AfD die Macht übernimmt werden sie sicher die Uploadfilter für kleine Blogger freischalten! ;)

Edited by Richter
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Eher dass du eine höhere Toleranz für toxisches Verhalten hast.

 

Ich nutze YT zu 90% für Ambientgeräusche wie Regen und Wind (zu Musik die ich von eigenen Datenträgern abspiele), gelegentlich für spezifische Sacht- oder Politvideos. Ich hatte auch eine Browsererweiterung, die Kommentare ausblendet, da ich keine Lust hatte, jedes Mal wenn ich zu weit scrolle wieder zu sehen wie ungeheuer toxisch diese "Gemeinschaft" ist; das blockt YT inzwischen leider (was auch viel über diese Plattform aussagt).

 

Grundlegend ist YT aber nun Mal Anlaufstelle Nummer 1 für Rechtsradikale und antisoziale Spinner, um ihr Gift zu verbreiten, als Primärcontent wie auch - vor allem - in den Kommentaren. Und ja, das prägt natürlich mein Bild von der Plattform.

Edited by Richter
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Ich nutze YT zu 90% für Ambientgeräusche wie Regen und Wind (zu Musik die ich von eigenen Datenträgern abspiele), gelegentlich für spezifische Sacht- oder Politvideos.

 

Also im Prinzip Null Kontakt mit dem, was man allgemein gesagt als "Youtuber Szene" bezeichnet. Ja gut, dann brauchen wir in der Tat nicht weiter diskutieren, weil wir wirklich in völlig verschiedenen YT Welten unterwegs sind.

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