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Ist Runner gleich Runner?


IceShot119
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"The Matrix" ist in jeder Hinsicht ein großartiger Film, der vielfältige Lesarten zulässt.

 

Was mich bei dem Film tierisch nerft ist, daß plötzlich jeder glaubt, zu wissen, was Cyberpunk sei oder beim Thema CP auf Matrix verweist. Dem kann ich nur entgegen halten: "Matrix ist kein Cyberpunk Film!" Wenn man einen CP Film sehen will, soll man sich Nirvana ansehen, aber sich bitte nicht bei Matrix einbilden, jetzt zu wissen, wie ein wahrer CP Film auszusehen hätte.

 

 

Da muss ich dir aber widersprechen. Nicht, dass ich Matrix als wirklich gutes Beispiel für Cyberpunk empfinden würde, aber es hat alles was Cyberpunk ausmacht und es zu diesem Genre zu rechnen ist grundsätzlich nicht falsch.

Und bevor wir hier anfangen lange zu diskutieren: Ich rede von Matrix dem Film, von irgendwelchen Fortsetzungen, oder deren Genezugehörigkeit weiß ich nichts B)

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Da muss ich dir aber widersprechen. Nicht, dass ich Matrix als wirklich gutes Beispiel für Cyberpunk empfinden würde, aber es hat alles was Cyberpunk ausmacht ...

 

Es mag vielleicht ein paar Topoi verwenden, die man vom CP kennt, aber daraus kann man nicht zwingend auf eine Genrezugehörigkeit schließen. Ansonsten könnte man auch Terminator zu einem CP Film erklären. Ich denke auch, daß es nicht die Intention der Wachowskis war, einen CP Film zu drehen. (Und falls doch, ist es daneben gegangen.)

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Ich habe die Trilogie nicht nur einmal gelesen - 4 mal. 2 mal auf englisch. Ich seh es als Beleidigung an mir zu unterstellen, nicht zu wissen wovon ich rede - das ist nämlich nicht der Fall. Dir scheint aber entfallen zu sein, das die Loa als Geister des Netzwerks in Mona Lisa Overdrive das Zentrale motiv sind - und Case und seine Freundin (das SIM-Starlet) sich wie Otaku direkt in die Matrix einstöpseln.

Dann ist dir wohl entgangen, dass die Loa Teile von Wintermancer (oder Neuromute?) sind, das es leider zerschossen hat als es ein Datenopaket von Alpha Centauri gelesen hat ohne es auf Viren zu testen (oder so). Das sind künstliche Intelligenzen die sich darin gefallen sich als Voodoo-Götter zu geben, und dann finden sie in Barrytown/den Projects und andernorts in BAMA (und, wenn man dem Extraktionspro glaubt, überall sonst) ein paar Trottel die ihnen das glauben. Da ist keine Magie zugegen. außerdem kann Angie Mitchell sich weder zur Kampfsau hochthreaden, noch kann sie Dinge hacken indem sie sie anfasst. Das kann nur Neo, der weit eher das Vorbild von Technomancern ist als Angie Mitchell.

 

Und Bobby (nicht Case, den gibt es nur in Teil 1, ab Teil 2 hat der eine Familie und lebt zurückgezogen in Neuengland) und Angie können sich Decklos einstöpseln, ja. Das konnte Dodger auch. Das war in der 1. Edition von Sr eine Option, bis es dann zugunsten der komuischen Matrixmystik der Otaku gekippt wurde. Leider, wenn du mich fragst.

 

Und wo bitte ghibt es in den Kurzgeschichten und Romanen des Sprawluniversums einen kybernetischen Übermenschen? Lupus Yonderboy sieht aus wie ein Freak (und, ok, hat eine Buchse für Skillsofts), die Yakuzaninjas werden geklont, nicht vercybert, nJane und nJean sind vor allem vollkommen bescheuert, Peter Riviera kann auch nur Holos erzeugen, Molly ist eine Gossenschlägerin mit eingebautem Schnappmesser, Angie Mitchell und ihre vévés sind immer noch biologisch, und Josef Virek kann man kaum als Menschen bezeichnen. Habe ich irgendwen vergessen?

 

Das zentrale Motiv in Mona Lisa OVerdrive ist Angie Mitchell. Die Loa sind wichtig, aber nur im Hinblick auf ihre Entwicklung zur neuen Tally Ishram (sic) und der Vorbereitung der 2. Singularität im Biochip-Matrixbackup von Virek.

 

Korrekt, aber du übersiehst Dixie Flatline - ein Ghost in the Machine, der es immerhin zu einer "Lokalgottheit" gebracht hat, der man Koks opfert. Alle wichtigen Figuren haben die Grenze des normalen Menschseins überwunden - sei es durch KI-Einwirkung, Tech oder ein Fieses ICE - Normale Menschen können halt nicht, was die können, also sind sie der Definition nach Übermenschen.

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Korrekt, aber du übersiehst Dixie Flatline - ein Ghost in the Machine, der es immerhin zu einer "Lokalgottheit" gebracht hat, der man Koks opfert.

Falsch, das ist der Finne in Overdrive. In einer Gasse neben Metro Holografix. In einem Kasten an der Wand. Und er hasst es. Dixie lässt sich am Ende von Neuromancer löschen. Aber ja, wenn du das als 'vercybert' siehst, oder als dieselbe Person (was ein GitM weder im Sprawluniversum noch in SR4 ist) dann habe ich sie ausgelassen. Dann möchte ich aber noch die "Geister" der vorangegangenen Oyabuns, mit denen der aktuelle konferiert, erwähnen. Ich habe sie nur einfach nciht einbezogen, weil es eben keine Menschen sind.

 

Alle wichtigen Figuren haben die Grenze des normalen Menschseins überwunden - sei es durch KI-Einwirkung, Tech oder ein Fieses ICE - Normale Menschen können halt nicht, was die können, also sind sie der Definition nach Übermenschen.

Nein. Das gilt nicht für jeden Protagonisten - nicht für Case, nicht für Bobby, nicht für Mona/Angie II, nicht für die Kunstreporterin deren Name mir entfallen ist, nicht für die Tochter des Oyabun von Tokyo, und für Molly nur begrenzt (sie kann in Overdrive nicht mehr übermenschliches als in Neuromancer), noch für den Extraktionspro, der vor allem toll ist weil er Conway als Connec hat. Ebensowenig gilt das für die beiden Cowboys aus Burning Chrome, für die anderen Extraktionspros in New Rose Hotel, oder diese "Ludolfs" aus Overdrive ... ich gebe dir Recht, es geht in den Sprawl-Werken auch um transhumane Themen, aber das Übermenschentum durch Verschmelzung von Mensch ist eben nicht das Thema. Der Transhumanismus ist in Gibsons Arbeiten generell negativ besetzt - wenn er auch bei weitem nicht so drastisch wie Lem etwa dagegen wettert, so ist Gibson auf jeden Fall kritisch gegenüber solchen Bestrebungen; das zieht sich auch etwa durch die Brückentrilogie und begleitende Kurzgeschichten.

 

Dementsprechend sind fast alle Protagonisten eben genau nicht transhumane Übermenschen.

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