Jump to content

Cyberpunk 2077


Loki
 Share

Recommended Posts

Ich habe mal einen Blick riskiert. Und siehe da, Anita Sarkeesian will lieb helfen. :P

 

https://www.twitter.com/anitasarkeesian/status/1140137414381322240

 

Hey @CDPROJEKTRED, I'm always available for consulting cause it sure sounds like you might need it before the whole of the internet drags you for what sounds like some potentially sexist representations... which we all know you've struggled with in the past [...]

 

[...]

 

Video game designers! Let me help you avoid these kinds of mistakes. I want you to make the great games you're envisioning while appealing to a broader audience (and that includes not offending entire market segments). anitasarkeesian.com/consulting

Aber mal nachgefragt: Wie findet ihr denn das von ihr verlinkte Beispiel, ein Auszug aus einem Interview mit Adam Badowski, an dem Anstoß genommen wurde?

 

https://www.twitter.com/ryandroyd/status/1140112256467738624

 

D9J-DaWVAAYS7Xz.jpg

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Es ist viel heiße Luft!

 

Also was die Kritik angeht.

 

Es gibt viele unterschiedliche Interpreationen von Cyberpunk (Ghost in the Shel vs Appleseed (gleicher Author) vs Morgans Altered Carbon vs Deus Ex vs Snowcrash vs Neuromancer vs Ecplise Phases Transhumanism etc) und einige greifen das Thema des "Menschsein" oder der positiven und negativne Folgen auf, andere nicht. Und selbst diejenigen, die es aufgreifen, tun es unterschiedlich (Cyberpunk 2020 vs Blade Runner). Es an Cybernetics festzumachen ist genau valide wie es an Bioriden in Appleseed festzumachen, und in sofern ist es völlig ok von Badowski dies auch so aufzugreifen und darzustellen. Sogar im Nachfolger Cyberpunk v3 wird dies für die Weltentwicklung aufgegriffen. Allenfalls den letzten Satz kann man debatieren, denn nicht jedes bedeutende Cyberpunkbuch greift dies als Thema auf. Es ist aber durchausd ein gängiges Thema und wird eben oft auch damit assoziiert - vielleicht mehr mit dem Transhumanismus-Subgenre.

 

Daß dann auf Twitter dies als "fucking turducken" bezeichnet wird, spricht Bände ... wenn Ryan Boyd dann zwar Ghost in the Shell zitiert, aber offenbar vergiß oder übresieht, daß Cyberpunk 2077 auf Cyberpunk 2020 basiert und dies als Balance- und Flavorinstrument eben Humanity Loss, Cyberpsychose und Empathy Stat kennt und dem ganzen sogar 1,5 Kapitel widment im GRW. Und eben diese Mechanik Teil von dem ist, was Cyberpunk 2020 ausmacht. Oh Wunder, wenn man es dann in einem Computerspiel basierend darauf direkt oder indirekt als Thema nimmt. Ja, in Cyberpunk 2020 kann Dich Cyberware in einen mörderischen Psycho verwandeln, der kleine Kinder in Säure auflöst.. Würfel einfach mal eine 17 beim Humanityloss für ein Cyberbein und habe nur einen Empathy-Wert von 3 oder 4. *Tadaa*

 

*kopfschüttel*

 

SYL

Edited by apple
Link to comment
Share on other sites

Letztendlich muss man bei Cyberpunk 2077 abwarten und sehen, was am Ende dabei rauskommt. Ich erwarte aber nicht, dass mir ein Sexismus und Rassismus verherrlichendes Spiel vorgesetzt wird.

Sehe ich auch so. Aber da sie sehr bewusst FSK18 anstreben, weil sie Cyberpunk anders nicht so darstellen könnten, wie sie es für richtig halten (wurde mal in einem Interview letztes Jahr geäußert) dürfen wir ein Spiel erwarten in dem Perversion und Sexualität recht offen dargestellt wird. Ob das dann auch sexistisch ist, wird sich zeigen. Ich habe aber bisher nicht den Eindruck, dass man diesebzüglich eine bestimmte Weltanschauung promoten möchte. Der menschliche Körper ist in deren Cyberpunk Vorstellung eben komplett ersetzbar und zu einem Konsumgut verkommen und dementsprechend nicht mehr vom heutigen moralischen Wert.

Rassismus gehört sicher zum Alltag einer derart verkommenen dystropischen Gesellschaft. Aber ich glaube kaum das das Spiel Rassismus verherrlicht. Genauso wie Sexismus zur dystropischen Alltagsrealität gehören wird, aber ebenfalls sicherlich nicht verherrlicht. Dazu dann noch extrem offene Perversion und Sexualtiät... das dürfte dann viele Überfordern und so auch für Missverständnisse sorgen und daher Empörungspotential bieten. Und so wie ich CDPR im Interview damals verstanden hatte, nehmen sie das in Kauf aber zielen eben auch bewusst auf ein Spiel ab 18 ab um hier keine Rücksicht nehmen zu müssen. Man darf also gespannt sein.

Link to comment
Share on other sites

Ich würde sogar soweit gehen, und sagen, daß Diskriminierung anhand von vielen unterschiedlichen Merkmalen ein wichtiger Bestandteil ist, um Dystopia/Cyberpunk/Near Dark Future darzustellen. Von der Nacht des Zorns in SR über der Clank Debatte in DXMK ist das ja gerade das Werkzeug der Autoren, um der realen Welt einen kleinen futuristischen Spiegel vorzuhalten. Eben um umgreifenden realen Rassismus, Diskriminierung, Sexismus, Shareholdervalue und die De-Humanisierung des Menschen für gewinnorientierte Megakonzerne ähnlich wie eine Tierfabel zu kritisieren. Früher nahm man dafür den Löwen, heute die Titten von einem Transgendermodel.

 

SYL

Edited by apple
Link to comment
Share on other sites

Ich würde sogar soweit gehen, und sagen, daß Diskriminierung anhand von vielen unterschiedlichen Merkmalen ein wichtiger Bestandteil ist, um Dystopia/Cyberpunk/Near Dark Future ist.

Sehe ich genauso. Eine Gratwanderung wird die Darstellung dieser Aspekte in jedem Fall.

Es ist eben zu einfach Aussagen zu treffen in Richtung "Das ist nunmal das Setting, darum dürfen wir alles in Richtung Sexismus und Rassismus", genau wie es zu einfach ist zu sagen "Fiktive Welten sollen sowas nicht darstellen, weil es Sexismus und Rassismus befördert, gutheißt und verherrlicht". Es ist wirklich eine Herausforderung, da eine Balance zu finden. Zum Beispiel durch Kommentare von Figuren zu Darstellungen von z.B. Sexismus hinzubekommen, dass zwei kontrastierende Perspektiven eingenommen werden.

 

Es wird sicherlich Szenen und Darstellungen geben, die man kritisieren kann. 

Wenn die im Interviewausschnitt angesprochene Nackheit z.B. immer nur anhand von Frauenkörpern durchexerziert werden würde, könnte man daran definitiv Kritik üben. Aber noch weiß es halt niemand, da das Spiel noch nicht erschienen ist. 

 

Wichtig hierbei ist auch, die von _Headcrash angemerkte FSK 18. Die ist ja nicht nur ein Maß dafür, wie krass die Gewaltdarstellung in einem Medium ist, sondern auch dafür, dass die behandelten Themen ein gewisses Maß an Komplexität aufweisen.

Link to comment
Share on other sites

Also ich persönlich mag es, wenn auch heikle Themen in Videospielen vorkommen.

Persönlich hat mich damals gerade auch der exzessive Konsum von Egoshootern (Battlefield Reihe,usw.) und gerade der teilweise harte Umgang mit der Thematik dazu gebracht, doch lieber den Wehrdienst zu verweigern. Videospiel schön und gut, aber in der Realität mit nur 1 Life... ganz sicher nicht erstrebenswert ais meiner Sicht. :lol:

 

Ich nehme mal GTA oder Bioshock als Beispiele. Da gibts so viele WTF! Momente, die es gar nicht geben würde wenn die Entwickler jede "heikle" Storyidee lieber weglassen würde, weil es blöd wahrgenommen werden könnte von Idioten da draußen...

 

Ich halte das ganze für eine überzogene Debatte bei Videospielen.

Sebastian Fitzek wirft ja auch niemand vor ein Undercover Serienkiller zu sein, der das gutheißt was er an Geschichten ausdenkt.

Und so ist es auch mit dem Medium Videospiele als Erzählform und Entwicklerstudios.

 

Oder um es auf Shadowrun-RPG dann noch mal runter zu brechen:

Nur weil mir gerade eine total krasse Idee um das Thema Bunraku-Etablissment einfällt und ich das Thema im nächsten Run aufgreifen möchte, heißt es nicht ansatzweise, dass ich das gut finde wie das ganze ist, noch das man sich wünscht es wäre echt so..., ich möchte einfach die Stimmung dieser dystopischen Zukunft damit entsprechend untermalen, nicht mehr und nicht weniger.  <_<  

Link to comment
Share on other sites

@Badowski-Interviewauszug: Ich sehe da auch nicht wirklich ein Problem. Insbesondere ist die Frau ein Beispiel für das Konzept. Es ist nicht etwas, das Badowski inhärent Frauen zuschreibt, womit die Grundvoraussetzung für einen Sexismus überhaupt gegeben wäre. Und wenn man das Konzept kennt, versteht man auch wie eine Beschreibung wie "clean" gemeint ist. Man kann natürlich kritisieren, dass ein Frauenkörper zur Demonstration eingesetzt wird oder es insgesamt eine Ausrede für das Zeigen von Nackheit halten.

 

Aber ich habe das Gefühl, dass ironischerweise sehr viel kulturelle Unsensibilität in die Kritik mithineinspielt. Eines eint die US-amerikanischen Diskursräume, nämlich, dass Unterschiede zu den eigenen Ansprüchen, auf die man im Ausland trifft, erstmal als Rückständigkeit interpretiert werden. Vielleicht ist das hier ein Beispiel dafür: Ich persönlich würde bei der Unterscheidung sacrum/profanum im Bezug auf den Körper die Schultern zucken, aber ich könnte mir vorstellen, dass in der polnischen Gesellschaft, wo die Kirche noch immer präsenter ist (als meines Erachtens in Deutschland), gerade diese spezifische Beschreibung viel mehr Resonanz hat. Und letztlich ist auch das nur eine Art die Frage zu formulieren, was vom Selbst bleibt, wenn der Körper austauschbar wird.

 

Man kann sicherlich auch die akademische Kultur eines Landes, zum Beispiel bezüglich Begriffsbildung, kritisieren, aber dann sollte man sie zumindestens kennen. Ich habe mal ein bisschen geschaut, auf den ersten Blick (und mittels DeepL) kann man durchaus sacrum/profanum als Beschreibung in literaturwissenschaftlichen polnischen Arbeiten finden.

 

Beispiele: Sacrum i mythos w polskiej literaturze fantastycznej (PDF), Literatura i Kultura 14 - Literatura cyberpunkowa (materiały do słownika) (PDF)

 

Überhaupt scheinen mir die beiden Begriffe viel verbreiteter im Diskurs in Polen zu sein. Man kann natürlich auch erstmal davon ausgehen, dass es sich um pseudointellektuellen Unsinn handelt.

Edited by Loki
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Ich habe mal einen Blick riskiert. Und siehe da, Anita Sarkeesian will lieb helfen. :P

 

https://www.twitter.com/anitasarkeesian/status/1140137414381322240

 

Hey @CDPROJEKTRED, I'm always available for consulting cause it sure sounds like you might need it before the whole of the internet drags you for what sounds like some potentially sexist representations... which we all know you've struggled with in the past [...]

 

[...]

 

Video game designers! Let me help you avoid these kinds of mistakes. I want you to make the great games you're envisioning while appealing to a broader audience (and that includes not offending entire market segments). anitasarkeesian.com/consulting

Aber mal nachgefragt: Wie findet ihr denn das von ihr verlinkte Beispiel, ein Auszug aus einem Interview mit Adam Badowski, an dem Anstoß genommen wurde?

 

https://www.twitter.com/ryandroyd/status/1140112256467738624

 

D9J-DaWVAAYS7Xz.jpg

 

Daran die Kritik aufzubauen, das sei sexistisch, macht jede Darstellung von Nacktheit sexistisch (zumal im selben Video gezeigt wird, dass auch die männliche Figur im Charaktereditor wohl nackt ist - wenn auch für das Video verpixelt, was mich schon da sehr belustigt hat). Es ist angewandte, verdummte Prüderie, wie man sie von 2nd Wave-Feministinnen kennt, aber eben auch von Amerikanern. Wenn jede nackte Frau grundsätzlich als sexistisch empfunden wird, ist das Problem der Betrachter (oder die Betrachterin). Wer in jedem Hochhaus einen Phallus sieht sollte auch mal in sich gehen und sich fragen wo dieser eigene Drive, alles zu Hypersexualisieren, eigentlich herkommt. Letzten Endes sollte man sich nicht die Prüderie von Amerikanern zueigen machen. Oder sich diesem kulturellen Imperialismus - denn nächst anderes praktizieren die US-Bessermenschen da - unterwerfen. Im Gegenteil. Da ist Widerstand angebracht.

 

Daß dann auf Twitter dies als "fucking turducken" bezeichnet wird, spricht Bände

Vor allem über die Qualität von Debatten auf Shitter.

 

Rassismus gehört sicher zum Alltag einer derart verkommenen dystropischen Gesellschaft.

Wie man an den USA selbst gut sehen kann. ;)
Link to comment
Share on other sites

Aber ich habe das Gefühl, dass ironischerweise sehr viel kulturelle Unsensibilität in die Kritik mithineinspielt. Eines eint die US-amerikanischen Diskursräume, nämlich, dass Unterschiede zu den eigenen Ansprüchen, auf die man im Ausland trifft, erstmal als Rückständigkeit interpretiert werden.

Das ist eine ziemlich gute allgemeine Defintion von Kulturimperialismus.

 

Aber dann kommt noch dazu, dass die Intersektionalität, die sie gerne behaupten, oft halt auch nur verlogener Unsinn ist. Hier geht es halt darum, die eigenen Partikularinteressen jedem Anderen aufzudrücken. Ob das nun Feministinnen sind, die den Islam wütend als rückständige Religion bekämpfen, aber gleichzeitig am Liebsten eine Burkapflicht oder ein Bilderverbot von Frauen haben wollen, Behindertenrechtler die Abtreibung am liebsten verbieten wollen (sich aber als sonstwie Liberal gerieren - nur halt nicht, wenn es ihr eigenes Entitlement angeht), oder eben Sarkeesian, die gerne mal Videos über kulturelle Insensibilitäten dreht, aber voll auf den Imperialismuszug der US-Linken aufspringt und damit auch noch Kohle machen will.

 

Man kann natürlich kritisieren, dass ein Frauenkörper zur Demonstration eingesetzt wird oder es insgesamt eine Ausrede für das Zeigen von Nackheit halten.

Dazu kommt noch etwas anderes - in einem von einer die Prüderie und einen militanten Katholizismus hochhaltenden Gesellschaft wie Polen ist diese Verwendung von Nacktheit ein Akt des politischen Widerstands. Natürlich sehen das die Bretter-vor-dem-Kopf-Twitter-Aktivisten aus dem einzigen Land der Freiheit, das Sklaverei erlaubt (lest mal den 13. Verfassungszusatz!), nicht. Wie auch, Selbstkritik ist halt Anglos allgemein nicht so gegeben, und dieser Klientel, die sich ja auch permanent im Recht wähnt, besonders nicht. Wie gesagt, da ist Diskussion fruchtlos. Da kann man genauso gut mit den Taliban über Frauenrechte diskutieren. Edited by Richter
Link to comment
Share on other sites

Sklaverei Verfassungszusatz USA: War das nicht diese Änderung, die Sklaverei verbietet, außer sie erfolgt als Strafe für ein Verbrechen?

Effektiv also eingeschränkt weiter zulässt, genau - was in Amerika allgemein als "Abschaffung" missverstanden wird. Den Prison Industrial Complex mit all seinen Auswüchsen - Zwangsarbeit von Gefangenen als Wirtschaftsfaktor, War on Drugs, Kriminalisierung des Verpassens von Behördenterminen - muss man unter diesem Gesichtspunkt betrachten, sonst versteht man ihn nicht. Edited by Richter
Link to comment
Share on other sites

Sehr ausführliches Interview mit Pawel Sasko, einem Quest Designer von CD Projekt. Echt lesenswert.

 

https://metro.co.uk/2019/06/17/cyberpunk-2077-preview-and-interview-i-just-love-my-work-9973737/

 

Er sagt unter anderem, dass die Charaktererstellung total frei darin ist, typisch männliche und typisch weibliche Merkmale zu mixen. Also z.B. einen Körper mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen auszuwählen und diesem eine männliche Stimme zu verpassen. Er bezieht sich dabei auch auf die Cyberpunk-Welt und Körpermods. 

Link to comment
Share on other sites

I was talking to one player and she said that she would just like to stroll around Night City, looking at the people, looking at the fashion… just enjoy the place.

Tatsächlich ist das genau das was ich sehr wahrscheinlich die ersten 10 Stunden machen werde.

 

You can pick skills from the tree of the Techie, of a Solo, and of a NetRunner. But you can combine them in different ways, like you can do whatever you want with your build, pretty much.

Hui. Das liest sich ja wie Shadowrun, rein von der Charakter-Design-Mechanik her.
Link to comment
Share on other sites

GC: So he’s in the whole of the game? He’s in that chip in your head that was mentioned in the demo?

 

PS: Yes, he is the digital ghost that accompanies the player through the whole game. [...]

Hey, Keanu. Wie wird das Wetter morgen?

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...