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Showing content with the highest reputation on 06/23/2014 in all areas

  1. Liegt es an der WM? Liegt es an der großen Resonanz auf das Berge-des-Wahnsinns-Projekts? Ist es Zufall? Ist es Schicksal? So oder so: Ab sofort gibt es zwei Abenteuer als Pdf kostenlos! Als da sind: Der Nachtexpress und Der Preuße (Ehe es da Spekulationen gibt - damit ist das kostenlos-Angebot ausgeschöpft. Mehr wird sich da nicht tun) Viel Vergnügen!
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  2. Ja, das in jedem Fall. Und danke für die Ausführung. Allerdings sehen wir da verschiedene Verantwortungsbereiche, und ich glaube, da werden wir uns auch nicht einig werden. Insbesondere ist Deine Ansicht für mich undenkbar, wenn ich sie zu einer logischen (extremen) Konsequenz weiterdenke - nämlich, dass Texte, die solcher von Dir geforderten Verantwortlichkeit des Schreibenden entbehren, dem Zugriff des Publikums (von dem man en masse ja als nicht-reflektierend ausgehen müsste, wie Du sagst) entzogen werden müssten. Und das geht mEn überhaupt nicht. Da bewegen wir uns auf sehr gefährlichem Pfad. Lovecrafts Texte bzw. Geschichten sind aber gerade so interessant, weil sie eine pseudowissenschaftliche Grundlage schaffen, oder gar auf eine Weise konstruiert sind, die sie selbst als pseudoreale Quellen wirken lassen. Fachbegriffe fallen mir nicht ein, aber gerade wenn Lovecraft "wissenschaftliche Berichte", Mitschriften von Funksprüchen, Tagebücher von Wissenschaftlern und "journalistische Beiträge" in seine Texte mit einbaut, und den Erzähler eigentlich immer als Intellektuellen mit mehr oder weniger wissenschaftlichem Hintergrund auftreten lässt, kommen seine Werke überhaupt zur Wirkung. Ich würde es als subversive Pseudo-Authentizität bezeichnen - womit er das macht, was früher auch in Form von Briefromanen o.Ä. getätigt wurde: er lässt die Geschichten "realer" werden, als sie eigentlich sind. Dass dann natürlich Aussagen über "Mischlinge und andere Menschen niedrigen Typus" dazwischen stehen - nun, dadurch wirken sie vielleicht noch etwas "legitimer"... Da allerdings Vorsicht walten lassen zu müssen - nun, das sehe ich etwas anders. Im Vergleich dazu schau Dir einen Rudyard Kipling an, einen Joseph Conrad, einen H. Rider Haggard, usw. Gerade die Kolonialliteratur ist überfrachtet mit solchen Ansichten - und Conrad ist da sogar noch gemäßigt, aber selbst er haut da ganz schön was raus. Was ich damit sagen will, ist dies - ein Leser hat zwei (vernünftige) Möglichkeiten: a) er nimmt die Literatur nur mit ihrem Unterhaltungswert auf, konsumiert und ggf. verarbeitet sie dergestalt - und liest (bewusst oder unbewusst) über problematische Passagen hinweg er reflektiert die Passagen, die über Unterhaltung hinaus gehen, einen Einblick in Person des Autors und Historie schaffen, und setzt sie in den richtigen Kontext Alle weiteren, unreflektierten Ansätze können zu Problemen führen. Ich aber denke, dass genau das in der Verantwortlichkeit des Lesers liegt - was er aus dem Gelesenen macht. Zudem können wir Lovecraft jetzt nicht mehr ins Gebet nehmen - die Werke sind erschienen, der Autor tot. Da bleibt nur erlauben oder verbieten. Und bei letzterem findest Du mich schneller auf den Barrikaden, als Du vielleicht glaubst. Selbst eingeschränkter Zugriff ist etwas, das ich für vollkommen falsch halte. Die Welt mag übersät sein mit Dummen, die nicht reflektieren, einfach konsumieren und sich lenken lassen. Dessenthalben jedoch die Konfrontation mit gewissen problematischen Strömungen zu unterbinden, das hilft nicht, fördert Elitedenken und führt mEn letztendlich zu mehr Problemen, als es löst Ich weiß, Du hast überhaupt nichts von Zensur gesagt. Aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus - entweder zensieren oder nicht. Ich selber betrachte Lovecrafts Werk, um mal den Bogen zurück zu schlagen, als vollkommen unabhängig von seinen Ansichten. Natürlich nicht im wissenschaftlichen, inhaltlich reflektierenden Sinn. DA müsste und muss ich mich ganz anders positionieren, denn da zu trennen, das wäre absurd. Aber im Rahmen dessen, was wir im Rollenspiel davon "benutzen" können. Natürlich geht es da jetzt nicht um die Parolen bezüglich der "Menschen zweiter Klasse", oder die Ansichten, die Protagonisten in seinen Stories vielleicht auch vertreten. Aber um die ganzen Mythos-Figuren und -zusammenhänge. Die durchaus in solchen problematischen Ansichten begründet liegen können. Mittlerweile aber hat diese Welt, haben diese Versatzstücke, ein solches Eigenleben entwickelt, existieren separat von jedwedem Schöpfungsmotiv des Autors, dass hier "Vorsicht walten zu lassen" mEn vollkommen unnötig ist. Menschenfrauen-vergewaltigende Tiefe Wesen, menschenfressende Pygmäenvölker (Tcho-Tcho, Miri-Nigri), degenerierte Kulte in den Bayous, bluttrinkende Türkenschlächter im Balkan (um mal einen anderen Autor zu bemühen), all das sind Motive geworden, die sich von den damaligen Interpretationen lösen. Und ich denke nicht nur, dass das gut so ist - ich denke, da muss man auch nicht lange drüber nachdenken, was erlaubt ist und was nicht. Was ist also problematisch? Ist es der Autor, Lovecraft, selbst? Sind es seine Werke? Seine phantastischen Welten und Wesen? Ich denke, dass man nichts davon streichen, ändern oder weglassen muss. Und dass das Rollenspiel ohne jegliches Problem weiterhin "H.P. Lovecraft's Cthulhu" heißen kann, und sollte. Nicht alles, was er getan hat, war gut. Aber das kann man auch über Walt Disney sagen...
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  3. Um das o.a. mal aufzugreifen - was hätte ein alter, von Ängesten und Hass befreiter HPL geschrieben ... womöglich "Twilight" (weil sich eigentlich alle lieb haben und man gar keine Angst zu haben braucht)? Oder ein erotisierter HPL "50 shades of grey"? *schüttel*
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  4. Wo ich diesen Thread gerade nochmal entdecke, hier ist auch eine ganze Menge an Material. Habe ich zwar schon in dem obigen Thread gepostet, aber bestimmt hat nicht jeder Lust, sich durch mehrere Seiten zu lesen.
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  5. "Wir machen das jetzt folgendermassen. Wir werden uns hier trennen... Ich gehe vorne herum zum Eingang. Du gehst hinter das Haus und versuchst mir Deckung zu geben. Du kannst gut schiessen. Du behältst die Waffe. Aber je heimlicher Du vorgehst, desto besser... Klar?" [...] "Wenn die Luft rein und alles gut ist, dann hole ich unsere Sachen. Wenn nicht, dann musst Du etwas unternehmen." [...] "Am besten haust Du schnell ab. Aber wie ich Dich kenne, ist das keine Option für Dich, oder? Du wirst Deinen Dickkopf wieder durchsetzen wollen." Er gibt Dir einen kräftigen Klapps mit der Hand auf den Hintern. "Also dann, Sergeant. Viel Erfolg."
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  6. Nyre kommt erst heute Abend wieder. Bist nicht der einzige mit einem schweren Tag. bei mir war es auch nicht sooo blumig. ^^
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  7. @Nyre Hatte einen schweren, langen Tag und habe jetzt wieder Zeit und Lust auf Pulp und Mythos.
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  8. Ja gut, das sparen wir uns dann und Tim gibt einfach eine Beschreibung, die du dann an uns weitergibst.
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  9. "Okay, eine Taschenlampe haben wir!" Sage ich zu Fiona "Dann gehe ich mal rüber zum Supermarkt und schau was ich noch besorgen kann, sicher ist sicher ich denke keiner will im Dunkeln stehen, oder!?" Ich ziehe mir die Kapuze tief in´s Gesicht und laufe durch den Regen zum Supermarkt um nach noch mindestens einer Taschenlampe Ausschau zu halten. Die Straße überquere ich im Sprint und mache einen großen Satz über die Pfütze auf der anderen Straßenseite, bevor ich triefend nass in den Laden stolper. Scheißwetter. Ein wenig später stehe ich wieder mit einer billigen, weißen Einkaufstüte vor dem Schwimmbad. "Hier besser als nichts, kleine Taschenlampen, schön handlich..." versuch ich den Einkauf zu rechtfertigen "...und Ersatzbatterien, was besseres hatten sie leider nicht, aber besser als unsere Handys auf jeden Fall! Etwas um die Tür zu versperren habe ich nicht bekommen." Ich verteile an jeden der will eine kleine Taschenlampe und einen extra Satz Batterien, danach packe ich meine eigene aus und teste sie, bevor ich die Packung Gefrierbeutel aufreiße und mir eine Handvoll in die Hosentasche stopfe. "Ich bin mir sicher, das es auf der Rückseite nur eine einzelne Tür gab und die war verschlossen! Wie sollen wir jetzt weiter vorgehen?"
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  10. D'accord. Wir suchen hier ja nicht danach, den anderen von irgend etwas zu überzeugen, sondern im Gegenteil sogar, unseren eigenen Horizont zu erweitern. Und Diskussion muss nicht zu einer Lösung oder einem Kompromiss führen, sondern ist ausschließlich angeregter Meinungsaustausch - auch für mich. ...kann mich halt nicht kurz fassen, aber liebe Diskussionen. Das wird Dir sicher jeder hier aufm Board, der schon länger dabei ist, bestätigen!
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  11. Aus Spielersicht genau der Grund warum ich das nicht wollte *gg* Aus Charaktersicht, hey was soll uns passieren. Die Bad Coptess hat von EINER Person gesprochen die augenscheinlich auch noch verletzt ist, wir sind zu dritt und haben zwei Waffen, der Fremde ist geflohen und hat Fiona alleine nicht angegriffen, was soll uns passieren!? Mein Char weiß noch nichts von Monstern...bisher nur von komischen Träumen und einem Virus und wenn der Patient 0 da drinnen noch rumlungert (könnte ja sein das es der Typ ist den Fiona gesehen hat) dann darf der auf keinen Fall raus in die Stadt...bei dem Regen holt er sich sonst noch den Tod Kein Problem ich warte.
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  12. Ich fand sie sehr spannend und informativ, ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so gefesselt hat. Von daher: volle Leseempfehlung. Ich habe allerdings auch Kritik, die wichtigste habe ich schon weiter oben geäußert: Sprague de Camp geht meiner Meinung nach manchmal zu hart mit Lovecraft ins Gericht, weil er zu wenig berücksichtigt, dass HPL aufgrund seiner vielen körperlichen Einschränkungen und Neurosen oft einfach nicht anders konnte. Deshalb fand ich Sprague de Camps Spott manchmal unangemessen, so amüsant er sich auch liest. Bilde dir am besten eine eigene Meinung
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  13. @Dumon: Ich werde die Tage sicher noch mal ausführlicher auf deinen Text eingehen, aber jetzt schon mal ganz kurz: Was Zensur anbelangt, liegen wir absolut auf einer Wellenlänge. Das geht für mich auch absolut gar nicht und kann daher nicht die Lösung dieses Dilemmas sein. Für mich muss es auch gar keine irgendwie geartete Lösung für den Umgang mit Lovecrafts Schriften geben. Jeder muss selbst wissen, wie er dazu steht. Dark Pharao hat es noch einmal auf den Punkt gebracht: So werde ich es in Zukunft halten. Zu der Diskussion generell: Ich sehe sie als offenen Meinungsaustausch, der nicht zu einem Ergebnis kommen muss (wie sollte das auch aussehen?). Von daher ist es für mich völlig in Ordnung, wenn wir uns nicht einig werden, ich kann von anderen Meinungen nur profitieren.
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  14. War mir nicht so wichtig...schont die GS hatte ich auch hier geschrieben, das ich ruhig warten kann. Bzw. mein Verhalten kurz skizziert falls ihr mich mitnehmt.
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  15. "Sie ist nicht kleinzukriegen." Lloyds Worte gehen mir durch den Kopf während ich den Rauch der Zigarette tief inhaliere und hinaus in den Regen starre. Woher willst du das wissen? Als du sie das letzte mal gesehen hast war sie ein Kind? Ich schaue skeptisch zu ihm rüber, aber er blickt weiter in die Ferne. Das Leben hat sie schon kleingekriegt, sie ist auf der Flucht vor sich selbst. Lieber eine Identität nach der anderen, lieber immer wieder ein neues Leben, immer auf der Flucht als noch einmal sie selbst sein. Gerade als ich den Kippenstummel in einem Bogen in den Regen hinausschnippe wo seine Glut verlöscht kommt Fiona aus dem Hallenbad zurück. "Und..." setze ich an aber die Blutspuren und ihr wächsernes Gesicht sprechen Bände. Zu erstaunt um etwas zu sagen höre ich den beiden Geschwistern zu. "Bevor hier jemand nach einer Waffe schreit, wollt ihr nicht vielleicht lieber eine Taschenlampe mit reinnehmen?" Werfe ich ein. "Hast du eine im Auto Fiona? Sonst da drüben ist ein Supermarkt, selbst ein billiges Teil sollte für´s erste reichen, so datteln wir nicht unsere Handys als sinnlose Lichtqulle leer?" Ich nehme Fionas besorgten Blick wahr. "Ich passe auf das euch keiner in den Rücken fällt während ihr auf Verbrecherjagd seit! Hier draußen kann ich auf mich aufpassen und es kann hier zumindest keiner unbemerkt rauslaufen während wir alle drinnen sind. Ich glaube zumindest das die Hintertüren alle zu waren!?" Auch wenn ich mir da ganz und garnicht sicher bin, ist die Vorstellung durch ein düsteres, bluttropfendes Schwimmbad zu schleichen mit Abstand das schlimmste was ich mir jetzt vorstellen kann.
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  16. Bei dieser Frage tanze ich mit dem Medizinmann! Streben nach Perfektion ergibt einen einen Mali auf den Würfelpool bei gezielten Schüssen... sharpshooter ändert den Malus von gezielten Schüssen. Von daher würde ich einen Malus von 0 zulassen.
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  17. Ich kenne ihn persönlich, er ist Redakteur bei Pegasus, Chefredakteur vom Cthulhus Ruf und Podcaster bei System Matters etc etc. Du musst selbst entscheiden ob ihn das des Vertrauens würdig oder eher unwürdig macht.
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  18. @Dumon: So, jetzt ... Sprache beeinflusst das Denken, sie hat Einfluss darauf, wie wir die Wirklichkeit wahrnehmen und vor allem: bewerten. Linguisten werden mir hier zustimmen. Deshalb gibt es in jeder Zeitungsredaktion Regelungen, mit welchen Begriffen z.B. bestimmte Ethnien bezeichnet werden oder ob die Nennung der ethnischen Zugehörigkeit in einem bestimmten Kontext überhaupt zulässig ist. Weil man inzwischen weiß, dass unglücklich formulierte Texte zum Zementieren und Verbreiten von Vorurteilen beitragen können. Mit diesem Argument bin ich nicht glücklich, weil du damit die Verantwortung für die Wirkung von Sprache/Fiktion ganz dem Rezipienten zuschiebst und den Urheber von jeder Verantwortung freisprichst. M.E. ist der Hauptverantwortliche für die Wirkung eines Textes immer der, der ihn in die Welt gesetzt hat. Deshalb hat er ihn ja überhaupt erst geschrieben: um eine Wirkung zu erzielen. Wie gesagt, ich finde, es liegt immer eine Verantwortung beim Schreibenden. Volle Zustimmung. Wenn man so an die Sache herangeht, darf Fiktion, sei es am Rollenspieltisch oder in der Prosa, natürlich alles. Das ist schlicht und einfach Rollenprosa und als solche absolut unbedenklich. Wenn ich in einem erzählenden Text einen Nazi auftreten lasse, und der brüllt: "Ausländer raus!", wird nur ein sehr dummer Rezipient auf die Idee kommen, dass hier der Autor spricht. (Aus leidvoller Erfahrung kann ich sagen: Diese Rezipienten gibt es. Denen ist dann aber auch nicht mehr zu helfen ...) Schwierig wird es, wenn (wie bei Lovecraft) die Grenzen zwischen Erzähler und Autor verschwimmen. Viele seiner Erzähler haben nun einmal Züge eines Alter Ego. Wenn der Erzähler also bestimmte Ethnien als "Mischlinge und andere Menschen niedrigen Typus" bezeichnet und man Lovecrafts Einstellungen zu diesem Thema im Hinterkopf hat, muss man sich schon die Frage stellen, wer hier eigentlich spricht. Aber das eigentliche Problem ist ein anderes: Durch diese Herangehensweise setzt Lovecraft gewissermaßen voraus, dass der Leser seine Ansichten teilt, er lässt subjektive Meinungsäußerungen sogar wie objektiv nachprüfbare Fakten erscheinen. Und hier geschieht dann das, was ich so problematisch finde: Vorurteile über bestimmte Menschengruppen werden zementiert, fortgeschrieben und weiterverbreitet. Natürlich nicht bei reflektierten Lesern wie dir. Aber diese Reflektionsfähigkeit kann man, finde ich, leider nicht voraussetzen. Leider verwischt Lovecraft diese Distanz in seinen Texten, ob bewusst oder unbewusst, sei mal dahingestellt. Das macht es auch dem Rezipienten schwerer, sie zu wahren. Am Spieltisch finde ich das auch absolut unbedenklich, weil man es da ja in der Regel mit Leuten zu tun hat, die man einschätzen kann, mit denen man Dinge klären kann, wenn etwas falsch rüber kam. Aber sobald sich der Kreis der Rezipienten ins Anonyme vergrößert, kann man diese Eigenverantwortlichkeit nicht mehr voraussetzen. Uff. Ich hoffe, es ist klar geworden, was ich meine ...
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  19. und das in Standard, einmal in Alpha und das Geld ist weg (einschliesslich ein paar Tage Krankenhaus) Das meine Ich ja, das man viel Geld für's upgraden braucht mit teurem Tanz Medizinmann
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  20. Nur falls jemand nicht glaubt, daß selbst im sicheren Westen nicht normal Cops mit Panzern, Drohen oder MGs auftauchen können. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/panzer-fuer-us-polizei-militaer-gibt-material-an-polizisten-a-975855.html
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  21. D'accord. Voll und ganz. Was solche Ansichten und Ideen angeht, die sich auf Menschen"rassen"/-gruppen/-typen oder ganz einfach Menschen jedweder Art beziehen. WENN sie außerhalb von Fiktion in den Köpfen existieren. Dazu unten mehr. Ja, Sprache und Fiktion haben Wirkung. Mehr, als mancher versteht, der sich nicht damit auseinandergesetzt hat. Aber Sprache und Fiktion haben Wirkung im PERSÖNLICHEN Kreis des Rezipienten. Es obliegt in der Verantwortung des Rezipienten, damit verantwortungsvoll umzugehen, und ggf. Inhalte, die ihm zu schaffen machen bzw. eine ungute Wirkung entfalten, nicht zu rezipieren. Geschichten-Erzählen (egal ob in mündlicher oder schriftlicher Form) ist IMMER Dialog, und der Rezipient verändert die Geschichte, so wie die Geschichte den Rezipienten verändert. Im Rahmen von Veröffentlichungen, die sich von bekannten Mustern lösen (siehe unten), liegt hier auch eine Verantwortung beim Schreibenden - denn immerhin ist es, wie gesagt, ein Dialog. Bewegen wir (Schreibender und Rezipierender) uns aber auf einem bekannten Boden des inhaltlichen Konsens, dann kann der Schreibende davon ausgehen, dass der Rezipient WEISS, wessen er sich aussetzt, und dass er damit (im Zusammenhang mit dem ihm bekannten Konsens-Inhalt) verantwortlich umgehen KANN. Er muss also nicht proaktiv dafür sorgen, dass der Rezipient sich nicht solchen Inhalten aussetzt, die er nicht verkraften kann. Beispiel: Als SL bin ich sehr zu (sagen wir mal) "kranken" Darstellungen hingezogen. Ich scheue mich nicht, brutalste Situationen mit einzubeziehen, Personen jeglichen Alters zu Opfern zu machen (oder auch Tätern), und damit auch Tabus zu brechen. Und ich erzähle solche Szenen, beschreibe sie, und baue sie gezielt in Abenteuer oder Spiel-Sessions mit ein. Dazu kann sogar ganz bewusst Genozid gehören, obwohl ich mich etwas scheue, zum Beispiel Aspekte des Holocaust zu nutzen - wenn gleich weniger aufgrund meiner eigenen Disposition, als aufgrund wahrscheinlicher Problematiken am Spieltisch, die ich antizipiere. Hat dies Einfluss auf mich? Klar, in gewisser Weise schon. Macht es mich zu einem schlechten, schlimmen Menschen, zum Psychopathen gar? Nur die Tatsache, dass ich mir schlimme Dinge ausdenken kann, bedeutet noch nicht, dass ich sie leben will. Oder dass sie meine Meinung widerspiegeln. Ich würde mich nicht davor scheuen, in Darstellung eines Alt-Nazis antisemitische Parolen am Spieltisch von mir zu geben, und es hinterlässt auch keinen üblen Nachgeschmack in meinem Mund. Ganz einfach, weil ich mich davon distanziere - weil ICH das nicht BIN. Dieselbe Distanz ist dem Rezipienten auch gegenüber einem Text möglich, den er rezipiert. Er muss nur die entsprechende Distanz zu wahren imstande (und bereit) sein. Und genau deshalb würde ich uneingeschränkt die Versatzstücke von Lovecraft am Spieltisch und in Abenteuern benutzen. Weil ich von der Eigenverantwortlichkeit des Rezipienten ausgehe, der sich damit auseinandersetzt. Und von der Fähigkeit, diese Dinge ins rechte Licht zu setzen. Wie gesagt, die dahinterstehenden Ansichten - da gehe ich völlig d'accord. Dann diese aber ohne Weiteres (eben ohne den Part des Rezipienten) mit Anteilen der Geschichten so zu verbinden, dass sich diese nicht trennen ließen, das sehe ich als vollkommen falsch an.
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  22. Die Werke von Lovecraft muss man als Horror-Fan einfach lieben, manche davon mehr, manche weniger. Die Person Lovecraft kannte ich schlicht nicht. Verdammt, ich kenne mich ja manchmal selbst kaum Also will ich auch nicht urteilen und verurteilen. Ich muss meinen Bäcker nicht mögen, wenn mir sein Brot schmeckt. Ihr wisst was ich meine. Vielleicht sollte sich jeder mehr auf seine eigenen Fehler konzentrieren und versuchen es besser zu machen, als immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen. Und da nehme ich mich mit Sicherheit auch nicht von aus.
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  23. Nun, Lovecraft war zwar nicht so ein Eremit, wie oft behauptet, aber ich denke, dass die lange Zeit zuhause bzw. im Kreise von Mutter und Tanten halt dazu beigetragen hat, dass sich die Ansichten so verfestigten. Und es spricht ja auch für sich, dass diese gemäßigter wurden, später (als dem eben nicht mehr so war). Wäre er älter geworden, denke ich auch, dass die Ansichten und der Hass noch weitere Mäßigung erfahren hätten, und er aus den Tiefen anerzogenen/erlernten Hasses an eine intellektuellere Oberfläche emporgestiegen wäre (was diese Ansichten angeht, natürlich). Immerhin ist er ja doch recht jung gestorben... Andererseits prägen seine Ängste und sein Hass die Geschichten, die er geschrieben hat. Fraglich also, was wir "bekommen" hätten, wäre dem nicht so gewesen. Und fraglich, in wieweit Geschichten eines "erwachseneren" Lovecraft uns überhaupt noch gefallen würden, oder in den Mythos passen würden, wie er heute ist.
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  24. "Wir müssen wieder rein. Wir müssen wissen, was Sache ist. Jemand könnte dort drinnen verletzt sein! Oder ein Obdachloser läuft Amok oder ..." Ich werfe die Arme nach oben. "Ach keine Ahnung. Ich gehe jedenfalls. Wenn du oder Amber nicht mitmöchtest, dann verstehe ich das. Dann wäre es allerdings nicht schlecht, wenn du mir die Waffe gibst - meinetwegen auch ohne Munition. Dann drohe ich dem Arschloch und locke ihn raus. Sollte eigentlich gehen." Trotzdem wünschte ich mir, ich müsste nicht allein in dieses dunkle Haus. Gott, ist das finster!
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  25. Die MÖGLICHKEIT, etwas zu ändern, beinhaltet noch lange nicht den Willen oder die Erkenntnis, etwas zu ändern oder ändern zu müssen. Einstellungen sind zwar nichts Angeborenes, aber sie sind auch nichts einfach Austauschbares oder etwas "bewusst erlerntes". Lovecraft hat sich wohl kaum hingestellt und gesagt "heute werde ich Rassist, und das lege ich bis zu meinem Tod nicht mehr ab, weil es cool ist". Einstellungen sind erlernt, aufgenommen, gebildet durch das Umfeld, in dem man sich bewegt. Und wenn man nichts Anderes vorgelebt bekommt, warum sollte man das dann ändern? ...auf einem anderen Blatt (weil moralisch anders gelagert) - ich könnte mich vegan ernähren, wüsste, wie es geht und was ich machen müsste, und kenne einige Leute, die die Meinung vertreten, dass dies die einzige moralisch vertretbare Art der Ernährung sei. Mache es aber trotzdem nicht, weil ich meine Art der Ernährung als nicht verwerflich halte... Daher bitte nie vergessen, dass wir von einem anderen Standpunkt aus auf die Dinge schauen - dem Standpunkt des 21. Jahrhunderts. Zudem hat Lovecraft, als er älter wurde, seine Einstellungen gemäßigt - womöglich ein Einfluss seines Lebens in New York, seiner Kollegen etc. (da kenn ich mich dann nicht mehr so gut aus). In dem Zusammenhang ist dann wohl auch die Ehe zu Sonia Greene möglich gewesen - entweder als Resultat der Mäßigung, oder als Katalysator... Zuletzt sollte man Lovecrafts "Hass" nicht von seinen "Ängsten" trennen. Wenn man die Ansicht vertritt, die Weißen seien die gebildetste, zivilisierteste "Rasse" , dann ist es auch nicht schwer, die Angst vor dem Verlust der Errungenschaften nachzuvollziehen, die diese "Herrscherrasse" sich erstritten hat, wenn "Vermischung von Erbgut" da vielleicht "Degeneration" von intellektuellen Kapazitäten nach sich ziehen könnte. ...bitte versteht das richtig: das ist nicht meine Meinung, sondern reine Hypothesenbildung... Dazu kommt ja auch noch, dass Lovecraft Angst vor Degeneration generell hatte - immerhin starb seine Mutter in der Heilanstalt, und auch sein Vater wird mit geistiger Krankheit zumindest in Verbindung gebracht. Allerdings ist Lovecrafts Werk keinesfalls von diesen Ansätzen zu trennen. Rassenvorstellungen, Angst vor Degeneration und dergleichen sieht man recht deutlich in einigen Geschichten. Insbesondere in "The Call of Cthulhu", und der Darstellung der Riten in den Bayous. Oder reflektiert in den Tiefen Wesen und deren Paarung mit menschlichen Frauen. Aber auch in der Unterscheidung zwischen "Backwater Towns" und einfachen "Dörflern" zu "Intellektueller Elite" bzw. den immer gebildeten Protagonisten zeigt sich eine klare Klassen-Sichtweise. Und geht man noch mehr ins Detail, ließen sich wahrscheinlich unendlich viele kleine und große Hinweise in seinem Gesamtwerk finden...
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  26. Wenn Anarchisten eine Hauptstadt regieren sieht das so aus: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Mehr-Punk-weniger-Hoelle-/story/25977893#clicked0.8735872630495578 (und funktioniert).
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