Stadtgeister sind in meiner Vorstellung sowas wie die personifizierte Seele der Stadt. Manchmal sind sie Ikonisch, manchmal völlig unauffällig und manchmal halt Berühmtheiten. Der Geist von New Orleans wird vermutlich auf Musik und gutes Essen stehen. Aber vielleicht fällt er keinem auf, weil er schon so lange der alte Kerl in der Ecke ist, der eigentlich immer da ist, dass ihn zwar jeder kennt, aber keiner wirklich ERkennt. In Chicago könnte es sogar dieser Schabengeist im Trenchcoat gewesen sein In Berlin wird er vermutlich ein Altanarcho sein, der erstaunlich viel über deutsche Geschichte weiß und glaubt, dass man dem B an der Spree unrecht tat, als die Regierung nach Hannover umzog. (Und wenn er fies ist, wird er behaupten, dass die nicht mal einen Stadtgeist haben in Hannover) In Dresden könnte er sehr geschichtsbewusst sein (ein Stadtführer vielleicht) mit einem Hang zu aristokratischen Auftreten und Liebe zu den feinen Künsten. Der Stadtgeist Wiens ist wohl der gleichzeitig Charmanteste und enspannteste Geist den man sich vorstellen kann. Er brauch nicht mit Geschichte zu protzen er IST Geschichte (und wenn er sich vor Türken nicht zeigt, dann ist das kein Rassismus) Am spannendsten wäre sicherlich der Stadtgeist des RRP. Zwischen Karneval und Kumpel. Irgendwie ein kleines bisschen Bürgerlich spießig aber auch Offen und Ehrlich wie es nur die "Arbeiterklasse" ist. Fußball ist ein Thema und ein Auto muss beachtet werden. Trier muss dann ein wirklich alter Geist sein, der so verworren spricht, dass man ihn kaum noch versteht. Und JEDER von euch da draußen, weiß sofort, wo meine Klischees völlig falsch liegen und wie der Geist der Städte wirklich aussieht. Und wahrscheinlich haben wir alle recht, denn er zeigt sich jedem so wie er will, denn jede Stadt zeigt sich den Betrachtern so wie der Betrachter es sieht...