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-TIE-

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Posts posted by -TIE-

  1. Die Bettlaken umschmeicheln meinen Körper, sie riechen frisch gewaschen, duften nach Blumen und ein wenig nach Faith. Oder ist es Faith die nach Blumen riecht? Mein Körper wird leicht, ich habe das Gefühl als wenn ich schweben würde, das Bett verschwindet unter mit, die Laken hängen an mir herunter und zeichnen die weißen, reinen Konturen meines Körpers in die Dunkelheit des Zimmers.

     

    Dann beginne ich zu fallen, das Bett saugt mich auf, Schmetterlinge im Bauch, die Laken wallen auf und als ich die Augen wieder öffne liege ich auf einer Wiese. Gräser und Blumen wachsen wild, fast kniehoch. Ich liege auf dem Rücken und habe einen Grashalm im Mund und blinzele gegen die riesige Sonne an, die in einem Azurblauen Himmel ohne Wolken steht. Eine wohlige Wärme umfängt mich, das Bettlaken versickert in mir, zurück bleibt ein weißes Spitzenkleid, luftig, ein Kontrast zu meinem schwarzen Haaren und genau richtig bei der Sommerglut.

     

    Über dem Horizont flimmert der Mirage und Boden und Himmel werden eins. Ich fühl mich wie in einer Schneekugel nur, dass es hier keinen Schnee gibt.

     

    Unter mir eine Decke, ein Picknick, mein Hase ist auch da, aber er ist heil, kein Geschöpf aus dem Alptraum von Kindern. Keine Nähte zieren seinen Körper und die Knopfaugen sind einer großen schwarzen und weißen Perle gewichen. Ein Teeservice und Muffins, Apfel-Muffins, stehen ordentlich angerichtet auf der Decke.

     

    „Hallo Alice“ Ich kichere es ist immer Lustig sich mit meinem Haasen zu unterhalten, dabei spricht er gar nicht, ich weiß doch das Kuscheltiere nicht sprechen können. Aber ich höre seine Stimme in meinem Kopf, als würde er durch mich sprechen. Der Tee verströmt einen würzig, süßen Duft. „Möchtest du eine Tasse Tee?“

     

    „Aber sicher Mr.Wiggles, sie wissen doch wie ich ihn mag!“ „Mit Tee und Zucker Ms. Alice“

     

    Ich weiß nicht ob ich mir selbst eine Tasse eingegossen habe, oder ob es wirklich mein Kuscheltier war, aber ich halte eine dampfende Tasse Tee in der Hand an der ich genüsslich nippe.

     

    „Ich habe jemanden kennen gelernt Mr. Wiggles“ sage ich. „Sicher doch, ich habe sie ja gesehen, ich habe gesehen wie sie in deinem Tagebuch gelesen hat“

     

    „Mr. Wiggles!“ Rufe ich empört aus „Sie ist eine Lady, so etwas würde sie niemals machen! Sie ist nicht wie du und ich!“

     

    „Wie du und ich!“ Wiederholt der Hase melancholisch. „Niemand ist wie du und ich, Menschen verstehen keine Hasen und Hasen verstehen keine Menschen, aber wir zwei unterhalten uns hier!“

     

    „Du sprichst ja gar nicht, du kannst gar nicht sprechen!“

     

    Am Horizont blitzt ein Licht auf, eine Reflexion an der Wand meines kleinen gläsernen Gefängnisses. Ich weiß, der Drache kommt, noch ist Zeit aber bald schon wird er hier sein.

     

    „Und ob ich sprechen kann Alice und ich kann sehen, ich sehe Dinge die du nicht siehst, die du nicht sehen willst, Nacht für Nacht mit meine Knopfaugen. Die sind nicht nett gewesen zu dir die Männer!“

     

    „Mr. Wiggles! Dies ist kein Ort um über so etwas zu reden. Ich will das nicht!“

     

    „Du willst es nie Alice…nie willst du darüber reden…“ Seine Stimme verblasst. Der Tee ist kalt. Leise „…du weist nicht was ich jeden Abend sehen muss…“ Die Reflexion am Horizont hat sich zu einem Steppenbrand ausgebreitet. Meine Kugel steht in Flammen, Meterhoch lodert sie, ein Orkan aus Feuer der den ganzen Horizont bedeckt. Ich kann das Feuer riechen, den scharfen Geruch brennenden Grases, der Wind treibt die Hitze vor sich her und mir ihr kommen die Ascheflocken. Heiß, heißer noch als die riesige Sonne am Himmel die hinter Rauchschwaden verschwindet brennt das Feuer vor mir. Das Spitzenkleid verkohlt auf meiner Haut, mein Haar fängt Feuer. Es ist heiß.

     

    Der Boden gibt nach ich beginne wieder zu fallen, wie die Ascheflocken fängt das Kleid an sich aufzulösen. Unter mir der ewige Mahlstrom des Limbus, wieder Nackt stürze ich in die Wolken.

     

    Hände fangen mich auf, ihre Hände? Sie streichen durch mein Haar, liebkosen meinen Körper, finde jeden Winkel umschmeicheln ihn wie die Bettlaken. Ich drücke den Rücken durch gebe mich den streichelnden Händen hin bis ich aus der Dunkelheit zurück in die Laken falle. Der kleine Tod hat mich verlassen, ein letztes Zucken dann kommt der Schlaf.

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  2. Ist ja nicht schlimm...ich wollte nur wissen auf wen wir warten.

     

    Aber ich fürchte dann gehts in der Nacht noch weiter...aber für mich ist heute schluss...evt. werde ich Faith´s Post in meinen Halluzinationen verarbeiten.  Nein, ganz sicher werde ich das, fraglich ist nur ob das morgen Abend sein wird.

  3. Ich drehe mich zu Faith und richte mich auf. Ist es mir geglückt, wird sie ihre Liebe finden, sie sieht so friedlich aus. Ich ziehe noch mal an der Pfeife und fächer ihr ein wenig Rauch zu. Nicht zu viel, mach langsam sie jagd zum ersten mal den Drachen.

     

    Ich betrachte ihr Gesicht in der Dunkelheit, die ebenmäßigen Züge, die vollen Lippen, wenn ihre Augen nicht so traurig sind ist sie eine wirkliche Schönheit. Ich muss an das Essen zurückdenken, schon dort habe ich sie bewundert ein kleiner Stern unter all den Gästen, sie hatte sich immer unter Kontrolle. Sie war die erste, die mutigste, die Kerle haben nur gestritten wer, wann geht oder Angreift.

     

    Vorsichtig wische ich ihr mit den Fingerspitzen eine Strähne aus dem Gesicht, friedlich, im Kerzenschein.

     

    Mir fällt ein altes Schlaflied ein das eines der Mädchen damals für mich gesungen hat. Sie wollte ja sowieso auf dem Sofa schlafen.

     

    -a-bye, don't you cry
    Go to sleep you little baby
    When you wake, you shall have cake
    And all the pretty little horses
    Blacks and bays, dapple and greys
    All the pretty little horses

    Hmm, and mama loves, daddy loves
    Oh they love their little baby
    When you wake, you shall have cake
    And all the pretty little horses
    Blacks and bays, dapple and greys
    All the pretty little horses
    Blacks and bays, dapple and greys
    Coach and six white horses

    Way down yonder, down in the meadow
    Lies a poor little child
    The bees and the flies are pickin' out its eyes
    The poor little child crying for its mother
    Oh, crying for its mother

    Hush-a-bye, don't you cry
    Go to sleep you little baby
    When you wake, you shall have cake
    And all the pretty little horses
    Blacks and bays, dapple and greys
    Coach and six white horses
    Blacks and bays, dapple and greys
    All the pretty little horses
    Blacks and bays, dapple and greys

     

    Leise singe ich das Lied neben ihrem Ohr, ich kann ihre Haut, ihr Parfüm, ihre Haare riechen. Mir läuft wieder ein Schauer über den Rücken, aber ein angenehmer. Ich bin dein Bodyguard und nichts kann dir passieren, so lange ich über dich wache. Sanft streiche ich ihr über die Wange. "Schlaf schön und suche deine Liebe in den Träumen"

     

    Dann mache ich mich auf in das extra für mich gemachte Bett zu gehen, meine Kleidungsstücke landen eins nach dem anderen auf dem Fußboden, bis ich Nackt unter die Laken schlüpfe.

     

    Wunderland du kannst kommen.

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