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-TIE-

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Posts posted by -TIE-

  1. Endlich, der Pullover sitzt. Ist auch wärmer als das verdammte Kleid, aber nicht so schön. Muss ich mich halt auf Gesten und Worte verlassen und nicht auf meinen Körper. "Wir können gleich los, ich brauch nur noch eine Kleinigkeit." Jetzt klingt Alice Stimme wieder etwas fröhlicher, ob es daran liegt das sie das Zimmer bald wieder verlassen wird kann Faith nicht sagen.

     

    "Ich zeige dir ein Geheimnis" Immer noch hinter der Wand packe ich eine kleine Reisetasche, mehr eine Handtasche. Pfeifchen und ein bischen China Green, der Abend soll doch nett werden und die bösen Träume fernhalten. Ein zweiläufiger Derringer .38 special, 6 Schuss...ob die noch zu gebrauchen sind, keine Ahnung. Ich kann mit dem Ding eh nicht umgehen, aber vielleicht sie?

  2. Bei den Lauten der Spieluhr blicke ich zum Tisch herüber. Ein tonloses "Ja..." ist die einzige Reaktion darauf. "...schöne Träume!"

     

    "Ich glaube ich habe etwas gefunden, ich ziehe mich kurz um."

     

    Mit nackter Haut scheine ich keine Probleme zu haben, das durchnässte Abendkleid landet auf einem Stuhl in der nähe des Kanonenofens, erst dann nehme ich mir die gefundenen Kleider aus dem Koffer und verschwinde hinter der spanischen Wand. Ohne das Kleid sieht sie noch mehr aus wie ein Mädchen, weniger wie eine Frau. Weiße Haut, Schwarze Haare und viel zu dünn.

     

    Faith bleibt für ein paar Augenblicke fast alleine zurück in dem Zimmer. Alice ist nur noch ein Schatten hinter der Wand während die Spieluhr spielt.

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  3. Macht doch nichts, wir kriegen auch so die Kurve, für das nächste brauchst du bestimmt keine Probe oder Hintergrundwissen, das ist euch Frauen angeboren :)

     

    WAS soll Alice anziehen??? Ich habe keinen Plan von der Frauenmode der 1920...was wirkt gerade noch ein wenig verrucht ist aber praktisch...???

  4. Es sticht mir im Herzen das sie recht haben könnte. "Du musst ja nicht gehen, mach dir einen ruhigen Abend hier, arbeite an der Bar wenn du willst?" Mehr kann ich nicht für sie tun, eine Verlorene im Pool der Verlorenen, eine von vielen, Gesichter kommen und gehen, Schwachsinnige Namen kommen und gehen. Candy, Suger, Sweetheart aber die Männer stehen drauf wenn die kleinen heißen wie ihr Lieblingskonfekt, Namen sind eben doch nur Schall und Rauch. Ich schiebe die Kleine an, ein Klaps auf den Hintern und ein "Geh spielen..." dann bin ich durch mit ihr.

     

    "Ich brauch etwas zum Anziehen, so kann ich unmöglich deine Beschützerin sein!" Ist meine simple Antwort auf Faiths Frage, für mich klingt das Logisch.

     

    Weiter zum eigentlichen Ziel, eine Tür neben der Treppe. Ein Schild mit der Aufschrift "Privat" sagt alles, bis hier her und nicht weiter.

     

    Ich trete wie selbstverständlich ein und nehme Faith mit. Die Geräusche aus dem Twilight bleiben zurück, es geht einen kurzen Gang entlang der von einer einzigen Petroleumlampe in der Mitte erhellt wird. Dicke Teppiche, alte Teppiche liegen auf dem Boden, sie Zeigen Motive von Seefahrern, Walfängern und dämpfen die Schritte. Am Ende des Ganges schließe ich eine weitere Tür auf, mein Reich, das Herz des Zwielichts und eigentlich nicht mehr als eine schäbige Absteige.

     

    Zwei blinde Fenster gehen zum Fluss raus. Regen prasselt dagegen, alte vorhänge verdecken nur einen Teil der Fenster. Ein Schminktisch, ein Kleiderschrank, ein Kanonenofen in dem Noch die Glut glimmt, zwei zerschlissene Ledersessel, ein niedriger Tisch und eine Waschecke hinter einer spanischen Wand sind die einzigen Einrichtungsgegenstände. Als Schlafgelegenheit dient ein altes Doppelbett mit Metallgestände. Das Bett und die Matratze darauf haben schon bessere Zeiten gesehen, die Farbe platzt vom Gestänge ab und die Matratze sieht durchgelegen aus. Immerhin die Laken darauf sind sauber, wenn auch oft geflickt. Ein paar Kissen und ein einzelnes Kuscheltier, ein einohriger Haase der aussieht wie Frankensteins Monster runden das Bild ab. Der Haase scheint aus den Einzelteilen vieler Kuscheltiere zusammengesetzt worden zu sein, er hat ein schwarzes und ein perlmuttfarbenes Auge. Irgendwie wird Faith das Gefühl nicht los das der Haase sie immer ansieht, egal wo sie sich im Zimmer aufhält, aber das muss an den komischen Knopfaugen liegen.

     

    Auch hier ist der Boden mit Teppichen ausgelegt, viele Schichten um die Kälte abzuhalten. Ein einzelnes Gemälde hängt über den Bett. Es nimmt fast die ganze Breite der Wand ein. Es ist ein Ölgemälde in einem schweren, vergoldeten Rahmen das eine finstere Leinwand zeigt. Zuerst erkennt man nur Schwärze auf dem Bild und das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels. Erst wenn man es länger betrachtet erkennt man die feinen Nuancen und Details. Dann stellt man fest, dass man einen uralten Wald betrachtet durch dessen dichtes Blätterdach kaum ein Licht fällt. Baumstämme gehen fließen ineinander über und auch das Geäst welches den oberen Rand des Gemäldes bedeckt scheint ineinander zu verschwimmen. Das Licht ist das Ende eines Hohlweges der durch den Wald führt, dort am Horizont scheint ein Ausweg aus dem Wald zu sein. Das letzte was dem Betrachter gewahr wird sind unzählige kleine rote Augenpaare die direkt aus dem Unterholz in das Zimmer zu starren scheinen.

     

    Im Rahmen ist ein Vers eingeritzt.

     

    Wir sind klein doch sind wir viele

    Wir sind viele wir sind klein

    Wir haben Zähe scharf und Spitz

    Wir haben Augen, Ohren, Schwänze

    Wir können dir die Zähne zeigen

    Jeder bekommt das was er verdient

    Wenn wir aus der Finsternis nach oben steigen

     

    Der Schminktisch ist mit Utensilien überfüllt, Makeup, Kerzen die auf dem Holz zerlaufen sind. Was heraussticht ist ein kleines in Leder gebundenes Buch, ein Füllfederhalter und ein kleines Tintenfässchen daneben deuten darauf hin, das hier regelmäßig geschrieben wird. Vielleicht das Kassenbuch des Twilight?

     

    Routiniert und mit viel Übung kicke ich meine Schuhe in eine Ecke des Raumes und laufe Barfuss weiter. "Da wären wir, willst du dich kurz setzen?" Ich blicke zu Faith rüber. "Ich muss ein paar Sachen packen bevor wir zu dir gehen!"

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