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Everything posted by Loki
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Ja, hat Herzl aber auch schon vorhergesehen. https://de.wikisource.org/wiki/Der_Judenstaat Deswegen wollte er als Grundlage der Staatsgründung die offizielle Zusicherung der Herrscher über das zukünftige Territorium des Judenstaates. Das Problem, die Briten hatten trotz Zusicherungen genau das gemacht, was Herzl beschreibt. Nämlich auf Drängen der arabischen Bevölkerung wurde die jüdische Zuwanderung eingeschränkt und das resultierte in einem Aufstand gegen die Briten (inklusive terroristischer Anschläge). Zugegeben, dass die Zusicherungen nicht so robust waren, wussten auch die Zionisten.
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Ich will einen SOX-Rap in diesem Stil! Link zu Youtube
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Seine Behauptung ist, dass Israels Pläne über eine Vertreibung hinausgehen und auf einen Genozid abzielen. Was ich zitiert habe, geht ab 15m41s weiter. Da führt er aus, dass seines Erachtens die palästinensische Bevölkerung nach und nach das Opfer von Kriegshandlungen werden wird. Er erwähnt auch die israelische Kontrolle über den palästinensischen Zugang zu Wasser, die als Waffe eingesetzt werden kann. Natürlich würde ersteres nicht ausreichen, um die Mehrzahl der Palästinenser umzubringen, und letzteres eher in Richtung Vertreibung gehen. Insofern bleibt er ein wirkliches Mittel für die "Ausrottung" der Palästinenser schuldig. Möglicherweise eine der wenigen Stellen, siehe den nächsten Punkt. Lächerlich ist es nicht unbedingt, denn es wird ein Bezug auf das (vermutlich fiktive) Großreich der Juden aus der Bibel sein. (Siehe Wikipedia: Davidisch-salomonisches Großreich.) Und das meine ich mit bewusster Provokation. Wenn ich mich an die Situation damals richtig erinnere, war Jebsen erstmal wegen einer moderaten Israelkritik ins Visier geraten und das ist dann eskaliert bis zu seiner Entlassung. Danach hat er diesen Text geschrieben. Mit dem Vergleich hat er bewusst eine Grenze überschritten. Mit der Inszenierung der US-amerikanischen Israel-Lobby und rechter, jüdischer Großspender - die existieren und einflussreich sind - entsprechend antisemitischer Motive hat er bewusst eine Grenze überschritten. Bei all dem vermute ich aber das meiste in dem Text ist recherchiert und abgesichert, um Kritiker widerlegen zu können. Fehler, umstrittene Sachverhalte, problematische Quellen dafür müsste man alles genau durchgehen, aber da kann man ja mal in verlinkten Blogartikel schauen, da wird einiges angesprochen. Insgesamt glaube ich, der Text ist ein nicht ganz repräsentativer Höhe- bzw. Tiefpunkt und man müsste sich seine Auseinandersetzung mit Israel seit dem nochmal ansehen, wenn man Ken Jebsen eine Chance geben wollte. Der Anlass für den Text war übrigens Was gesagt werden muss von Günter Grass.
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Unsere einzige (?) heimische Shadowrun-Influencerin hat auch eine Meinung zu den neuen Regeln: Link zu Youtube
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Fortsetzung zu Ken Jebsen: Also es geht um diese Einschätzung mit Zitat von Jebsen im Tagesspiegel: Wo kommt das her? Aus einem Text von Jebsen wohl von 2012. Es gibt da eine nützliche Auseinandersetzung dazu: https://www.freitag.de/autoren/dame-von-welt/kenfm-rassistischer-zionismus und die verweist wiederum auf den eingesprochenen Text als Video, wobei der nicht von KenFM selbst gehostet wird: Link zu Youtube Dank dem Blog kann man das Zitat im Tagesspiegel um Minute 15:00 verorten. Vielleicht zunächst zum Video insgesamt. Was Jebsen hier macht ist eine Vollanalogie Nationalsozialismus mit einem Konzept von Zionismus herzustellen, den es in der Form vermutlich nicht gibt und der einfach einen gewissen Machtkomplex über die Zeit beschreibt. Das ist unangebracht und eine bewusste Provokation, wobei ich nicht ausschließen möchte, dass Jebsen selbst es als angebracht empfindet. Vom kurzen Reinhören würde ich aber sagen, die meisten Fakten, die er nennt stimmen vermutlich. Es ist mehr die Auswahl, Präsentation und der verschwörerische Grundton, der problematisch ist. Sein Zionisten/Israel-Lobby-Begriff, der "jüdische Roots" mithineinmischt, ich denke, ohne klarzustellen, dass die Gruppe größer ist, führt dann sehr schnell zum Bild der die Welt kontrollierenden Juden. Ich vermute, wenn man genau hinschaut kann man das auflösen, aber Jebsen scheint mir jetzt nicht darum bemüht zu sein, das klar zu machen. Es gibt dann einige andere Felder vorallem die Frage inwiefern der Holocaust als Propagandamittel eingesetzt wird und da ist man dann natürlich sofort in der Nähe eines Holocaustleugnungsvorwurf, tatsächlich geht es hier eher um Relativierung in einer Diskussion über die Instrumentalisierung. Interessantes Argument (im Video ab 33m), hatte ich noch nie gehört, wenn man den Holodomor in der Ukraine als geplanten Völkermord betrachtet, könnte je nach Zahl der Opfer, die man annimmt, diese die Zahl der Toten des Holocaust übersteigen. Und das, so das Argument, würde den Holocaust seiner Singularität berauben. Naja, die Zahl durch die NS-Kriegsführung und -besatzung getöteter Slawen ist glaube ich doppelt so hoch wie die Zahl jüdischer Opfer. Da wäre man dann auch beim Bezugspunkt für Jebsen, der Diskussion über eine "Holocaustindustrie", die die jüdische Opfergruppe über die anderen Opfer erhoben hat. Von den europäischen Slawen war nach dem Krieg freilich nicht nur ein Drittel übrig. Schließlich zum eigentlichen Zitat. Ich nehme mal ab 14m39s Keine Ahnung nach welchem Kriterium die lange Liste von Namen zustande kommt, alles Juden sind es, wenn ich micht nicht irre, nicht, aber einige. Ich glaube allerdings, dass sich Jebsen bei der Zuordnung von "Zionist" eines Kniffs bedient: Das Bekenntnis zu Israel ist im US-Establishment einer der ideologischen Grundpfeiler. Der Unterschied ist eigentlich nur, ob man auch die Zwei-Staaten-Lösung bejaht oder ob man der Ansicht ist Israel sollte die palästinensischen Gebiete übernehmen. Unter der Perspektive kann man viele neoconservatives als Zionisten bezeichnen hier "Zio-Cons". Und damit werden auch die USA von "Zionisten" gesteuert, denn ein Großteil des politischen Apparats gehört per Definition dazu. So würde ich das lesen. Was im Kontext klar wird, das "israelische Großreich" meint Israel und das Westjordanland. Die Wahl der Benennung als Großreich kann man kritisieren, aber in der im Tagesspiegel zitierten Form ist es möglicherweise irreführend, denn es klingt nach darüberhinausgehenden Ambitionen. Zum eigentlichen Sachverhalt: Faktisch wurde der Staat Israel durch Vertreibung in den eroberten Gebieten gesichert, das ist schon geschehen. Und seit der Besetzung von 1967 ist ohne Zweifel die Vorstellung vorhanden den Rest des ehemaligen Palästina auch zu annektieren. Man kann sich jetzt darüber streiten, wie ernst es die verschiedenen Regierungen damit meinten, die Gebiete irgendwann wieder den Palästinensern zu überlassen, aber es gab eine permante inner-israelische Politik dagegen. Dabei setzt man auf Ghettoisierung und illegale Besiedelung. Permanenter Krieg ist für die israelische Perspektive denke ich nicht der Punkt, sondern eine Sicherheitslage, die die Aufrechterhaltung des Besatzungsstatus rechtfertigt. Aber es geht ja um die USA: Gibt es die hier als "Zio-Cons" bezeichnete Gruppe von US-amerikanischen Unterstützern, die bei diesen Plänen die gesamte Zeit an Israels Seite standen? Kann ich mir vorstellen, weiß ich aber nicht, ähnlich wie inner-israelisch mit den Jahren wurden die entsprechenden Stimmen jedenfalls immer stärker. Dann kommt er freilich wieder mit der Vollanalogie und klebt dem ganzen "die Endlösung" auf. Bisher ist das Ziel der israelischen Politik im schlimmsten Fall eine Verdrängung der Palästinenser, ethnische Säuberung statt Genozid. Wahrscheinlicher ist eine stark von außen kontrollierte, lokal begrenzte Autonomie und hoffen, dass möglichst viele unter diesen Bedingungen ihre Heimat verlassen, sobald man das Westjordanland annektiert hat.
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Hm, ja mit Antisemitismus-Vorwürfen hat das mal alles angefangen. Hatte ich nicht erwähnt, weil sie aus einer anti-israelischen Richtung kommen, hätte nicht gedacht, dass es darüber hinausgeht. Insofern interessant, ich schau mir mal an, was das für ein Vorwurf ist, würde das aber im "Politische Diskussionen sind hier nicht OT"-Thread fortsetzen. Jebsen kommt aber aus einer linken Ecke.
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Ken Jebsen gilt als problematisch. Ich verfolge ihn nicht wirklich, aber die Einschätzung ist, denke ich, linker Anti-US-Imperialismus mit Verschwörungszuneigung, Parteinahme für Gegner des Westens und Deutungen als Querfront-Figur.
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pnpnews.de: Das Herz im Takt des Uhrwerk-Verlags
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Auch bekannt als Zwerge.
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Volles Risiko ist aber nicht "Riskiere Alles". Es heißt nur man trägt das gesamte Risiko, keine Aussage darüber wie hoch das Risko ist. Man könnte durchaus sagen ein Shadowrunner trägt meistens das volle Risiko, weil es eine seiner wichtigsten Eigenschaften ist "deniable" zu sein. Doppelte Verneinung. Warte. Es passt in dein Bild, dass es Pink-Mohawk Runner auch ums Geld gehen kann. Ja, sehe ich genauso.
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Sehe ich im Prinzip genauso. Und dann frage ich mich ist ein spontaner Abbruch eines Runs, weil alles misslingt (also im Prinzip, weil die Kosten zu hoch werden) oder meinethalben auch mal, weil man die Lust verliert, nicht auch sehr kompatibel mit pink mohawk? Vielleicht sogar mehr als bei einem hoch-professionalisierten Anspruch, wo man selbst bei einem schlecht laufenden Run, auch die eigene Reputation im Auge behalten muss. Insofern "Risk It All", außer vielleicht auf das Shadowrunnner-Dasein bezogen, finde ich kein so passendes Motto. Das ist mehr so ein Aspekt für den Höhepunkt eines Plots, wenn die Charaktere alles riskieren müssen.
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Im Prinzip schon. Auf diese Betrachtung sind wir gekommen, weil ich die These in den Raum gestellt habe, dass ein Motto "Risk It All" allgemein auf Shadowrun angewendet nicht sinnvoll ist, da sich nicht jeder Run lohnt bzw. ab einem bestimmten Punkt nicht mehr lohnt. Dann war die Frage, ob immer alles zu riskieren aber einem pink mohawk-Spielstil entspricht unter anderem weil Geld dort egal ist. Und war das ganze Team so drauf oder nur die eine Figur?
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Wollte das nochmal aufgreifen: Hat jemand von euch "Full Pink Mohawk" tatsächlich mal so gespielt, dass man Runs zum Spaß macht und einem die Bezahlung egal war? (Also aus Sicht der Spielercharaktere nicht der Spieler.)
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Ein Thread hauptsächlich für Hinweise zum aktuellen Earthdawn. Warum hat ein Fantasy-Rollenspiel wie Earthdawn auch nur entfernt etwas mit Shadowrun zu tun? Siehe Meta:Shadowrun-Earthdawn-Crossover.
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Den Shop "leerzukaufen" hat natürlich einen Nachteil: Die massierten Einkäufe jetzt bedeuten vermutlich weniger Einkäufe in den nächsten Monaten. Insofern hoffe ich mal auf den Werbeeffekt der Krise und dass vielleicht auch Leute das erste Mal ein Buch von Uhrwerk kaufen und dann Kunden bleiben.
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Willst du damit sagen zwischen diesen beiden Zielsetzungen besteht ein Widerspruch? Da sehe ich schon mehr potentiellen Widerspruch im zweiten Teil mit Selbstlosigkeit und politischen Zielen abhängig davon welche Art von Punk einem vorschwebt. Ich sehe allerdings auch nicht so wirklich, dass "Risk It All" ein guter, allgemeiner Wahlspruch für Punksein oder Selbstlosigkeit oder politisches Engagement wäre. Am ehesten Sinn ergeben, würde es, wenn man damit sagen will, die Entscheidung Shadowrunner zu sein bedeutet, dass man alles riskiert. Dann würde "Risk It All" meinen, werde ein Shadowrunner. Ansonsten: Warte nicht ab, kauf impulsiv die neue Edition?
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Frankfurter Schule habe ich nie nachgelesen. Geht es da nicht um Businessanzüge und nicht-letale Methoden? Runs sind dafür da, Geld zu machen, nicht sich für Mr. Johnson heroisch ein Bein auszureißen. Es ist auch nichts punkig daran, das Planziel überzuerfüllen.
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Ist "Risk It All" nach "Everything Has A Price" das neue Motto? http://www.shadowruntabletop.com/wp-content/uploads/2019/05/SR6-CGL-Mainpage-Slider.jpg Für Runs als primär geschäftliche Unternehmung ist das eigentlich kein guter Rat.
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Einer von vielen Gedanken, der in dem zitierten Satz steckt, ja. Nicht der volle Gedanke, den der Satz zum Ausdruck bringt. Oder mit anderen Worten ich weiß nicht, worauf du hinaus willst, denn was ich überlegt habe, ist ja nicht, ob sie einer akuten Abhängigkeit von ihrer öffentlichen Präsenz unterliegen - das war nur eine Prämisse - sondern inwiefern dieser Umstand sich in einem spezifischen Askept ihrer Außenkommunikation niederschlägt?
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Auf diesen spezifischen Gedanken, der sich aus dieser Diskussion ergeben hat? Würde mich wundern.
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Im Kontext einer "Rettung durch Spenden" ist es durchaus relevant, weil es das Vertrauen beeinflussen kann. Freilich sollte man davon ausgehen, dass als die Pressemeldung geschrieben wurde, das Ausmaß an unterstützender Anteilnahme nicht antizipiert wurde. Insofern ist vielleicht nicht zu erwarten, dass man sofort damit herausrückt. Andererseits selbst an der Stelle, aber mehr noch, wenn man jetzt auch Spekulationen über die Gründe sieht, ist für ein Unternehmen mit einer akuten Abhängigkeit von seiner öffentlichen Präsenz die Überlegung vielleicht doch eine andere. Es ist ja auch entlastend, wenn man eine Erklärung liefern kann, insofern kann man durchaus abwegen Interna, natürlich nicht bis ins letzte Detail, preiszugeben, insbesondere wenn sie unverfänglich sind. Und das war meine ursprüngliche Frage könnten Gründe dagegen sprechen, die nicht darauf hinauslaufen, dass es schlecht aussieht. Dass man es aus Prinzip nicht macht, mal außen vor.
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Benutzt Pro Indie den Namen Vagrant Workshop gar nicht mehr? Bei DriveThru sind sie noch darunter zu finden.
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Auf den Schreck: Ist die Sechste Edition schon da?
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Der Sprawl gibt es im Uhrwerk Shop. Gibt es auch bei DriveThruRPG, aber ich bin nicht sicher, ob das Geld dort nur an Vagrant Workshop geht, falls das ausschlaggebend ist.