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Everything posted by Joran
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Also Ove und Wentworth kommen zur Pension, bevor wir zum Büro gehen können. Das ist okay. Wir sind auch schon nach dem lunch, also doch schon am (frühen) Nachmittag. Passt also.
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"Ich weiß, dass ihr beide es verstehen würdet. Aber ... um ehrlich zu sein ... der Tag, an dem ich noch einen anderen Weg hätte einschlagen können, liegt schon eine Weile zurück." Ich stehe auf und trete einen Schritt von Matilde zurück. "Wir kriegen das schon hin. Du wirst sehen." Auf dem Flur höre ich Schritte. "Das wird Clive mit Luni sein. Ich lasse Dich jetzt alleine, damit Du Dich ankleiden kannst. ... Schließ besser hinter mir ab." Ich gehe herüber zum Stuhl, nehme das Buch vom Fenstersims und stecke die Waffe in die Tasche. Ich werfe einen Blick aus dem Fenster. Draußen scheint alles unverändert. "Ich bin nebenan. Gib mir Bescheid, wenn Du zum Büro gehen willst." Während ich die Zimmertür öffne, werfe ich noch einen Blick zurück zu Matilde und nicke ihr aufmunternd zu.
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Ich hocke weiter vor dem Bett und blicke zu Matilde auf. "Das kann ich verstehen! Aber ... nach dem was Clive über Träume gesagt hat ... hätte ich Angst ein Mittel zu einzunehmen, dass mich am Erwachen hindert.", überlege ich. "Ist das dumm?" Ich wünschte, ich dürfte ihre Hände nehmen. Nach kurzem Zögern risikiere ich es: "ICH könnte über Deinen Schlaf wachen. Ich könnte Dich wecken, wenn Du träumst ... bis ... bis die Dinge anders werden. Es wäre ohnehin sicherer, wenn wir zusammen bleiben."
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Die Karte werde ich mir noch genauer ansehen müssen, sobald Clive sie hat. Ist die neu oder vielleicht schon zwei Jahrzehnte alt? Und steht R. Casement als Gast oder als einladendes Mitglied auf der Karte vermerkt? Handelt es sich um eine authentische Unterschrift (Clive kennt die Unterschrift gut und könnte das auch anhand von Briefen in seinem Koffer abgleichen)? Du kannst Dich schon mal auf eine Reihe Fragen vorbereiten, Läuterer!
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Ove hat nach meiner Erinnerung die beiden Affenhände, den Tsantsa-Schrumpfkopf und den Koffer mit der antiken Pistole samt Silberkugeln. Offenbar will er sie dem Auftraggebern nicht zukommen lassen und offenbar auch Hartmut nicht mehr zeigen. Vielleicht kann er sich nicht trennen oder er bekommt Zweifel. Jedenfalls scheint ein Umdenken bei Ove einzusetzen. Schöne Szene. Vor allem deswegen: "Und augenblicklich ist er mit Matilde zusammen und macht ihr den Hof, dieser Schweinehund."
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Ich glaub's Dir ja!
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Kann Google irren?
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Ist 'intimos animos' ein gebräuchlicher Begriff? Ich habe es mit meinen Lateinkenntnissen versucht, weil das Spanisch zu sein scheint, aber da kam nichts sinnvolles heraus. Amicus (der Freund) wäre irgendwie sinnvoll gewesen als ironische Bemerkung. Aber das ist es ja nicht. Und 'hostium' (der Feind) wäre inhaltlich passend gewesen, hat als Wort aber nichts mit 'animos' zu tun. Darum habe ich also Google gefragt und der sagt mir doch: intimos animos = intime Ermutigung. Hallo? Clive ist Hartmuts "intime Ermutigung"? ... Das bringt mich jetzt vollends aus dem Konzept! Ich scheine Hartmut wirklich ganz falsch eingeschätzt zu haben. Andererseits: diese Eitelkeit, dieser Drang zur Selbstdarstellung und die Gleichgültigkeit gegenüber Matildes Wünschen. Und dann dieser Wunsch, Clive möge sich eine neue Frisur zulegen ...
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Cainnech Ich blicke eine kleine Weile aus dem Fenster auf die Straße. Noch immer wanken die Menschen wie lebende Tote mit seitlich ausgestreckten Armen über die spiegelglatten Flächen. Anwohner streuen Asche, aber der schwache Regen wäscht sie langsam wieder fort oder bedeckt sie mit neuen Eisschichten. Ein leises Brummen dringt durch die kalte Scheibe. Ich identifizieren das Geräusch als einen Sternmotor, vielleicht von Wright Aeronautical. Seine Schwingungen übertragen sich in meiner Vorstellung auf meinen Brustkorb. Ich spähe hinauf durch die Scheibe, an der sich Tropfen von Kondenswasser gebildet haben. Aber die Häuser beiderseits der Straße geben nur einen schmalen Streifen Himmel preis. Irgendwo da oben überwindet gerade jemand die Schwerkraft. Das Geräusch wird leiser. Ich betrachte die Fassaden auf der anderen Straßenseite. Eine Gardine schwingt wieder zurück. Dahinter der schattenhafte Umriss eines hochgewachsenen Mannes mit Hut. Ob er auch einen Blick auf die Straße geworfen hat und darüber nachdenkt, doch besser zuhause zu bleiben? Auf dem Unterarm, in den Ellbogen, scheint er elegant seinen Stock gelegt zu haben. Das lange gerade Ende zeichnet sich sich deutlich gegen den hellen Hintergrund ab. Ich horche ins Haus. Jetzt ist alles so ruhig, dass ich Matildes leisen Atem hören kann. Matilde liegt auf der Seite, ihren Körper mir zugewandt. Die Bettdecke folgt leicht geschwungen ihrem schlanken Körper. Im Schlaf sind ihre Gesichtszüge entspannt. Eine Haarsträhne ist auf die Stirn gefallen und bildet einen harten Kontrast zu dieser ungewöhnlich hellen Haut. Ich bin versucht, ihr die Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Eine ihrer Hände liegt auf der Decke. Ich betrachte wieder fasziniert diese Hand. Ich stelle mir vor, wozu sie fähig ist. Ich male mir aus, welche wundersamen Melodien eine so ... feingliedrige Hand einem Instrument entlocken könnte. "Ob Matilde als Kind ein Instrument gelernt hat? Gehört so etwas nicht zu der Erziehung einer Contessa? Was könnte es sein, Matilde? Nichts schlichtes, kein Instrument für Menschen wie mich. Was spielt eine junge Dame aus adeligem Haus in Italien? Violine? Oder ein Tasteninstrument vielleicht? Ich muss sie einmal fragen. Wie es wohl wird, in Irland? Ich stelle mir vor, wie Matilde auf der Bank in der Sonne sitzt und eines der Bücher aus der großen Bibliothek liest, während ich mich um den Garten kümmere. Clive und die Familie seines Onkels haben im Laufe vieler Jahrzehnte unzählige Bücher gehortet. Dort wird sie wieder Zeit zum lesen haben. Aber wird sie es noch genießen können wie früher? Ohne ihr Kind? Wie schwer muss dieser Entschluss für sie gewesen sein? Wie hoffnungslos muss eine Mutter sein, damit sie freiwillig ihr Kind aufgibt?" Wieder habe ich dieses Gefühl der Unzulänglichkeit. Wie damals, als ich verbissen versuchte, Vater zu ersetzen. Ich denke an die Jahre, als mein Vater im Krieg war und meine Mutter mit uns Kindern zuhause gegen den Hunger kämpfte. "Vielleicht wüsste Mutter was man zu Matilde sagen könnte? Aber bei ihr war es anders. Sie hat sich in den dunklen Jahren an die Hoffnung geklammert, dass Vater zurückkehrt und dann alles besser würde. Wie oft hat sie uns Kinder damit getröstet: 'Bald kommt Euer Vater wieder!' Aber welche Hoffnung bleibt Matilde? Hofft sie, dass Hartmut irgendwann mit Alexander zurückkehrt? Ich glaube nicht. Sie will offenbar alle Verbindungen zu Hartmut abbrechen. Sie will keine Rückkehr in ihr bisheriges Leben. ... Wie könnte sie das auch wollen, nach alldem was geschehen ist. Nein, ich glaube, es ist am besten, garnicht mit Matilde über ihr Kind und über die Vergangenheit zu reden, wenn sie es nicht anspricht. Und über solche Dinge wird sie vermutlich mit Clive reden. Ich täte das auch. Das einzige, was ich tun kann, ist, Matilde auf andere Gedanken zu bringen. Ihr beim Verdrängen helfen. ... Dafür brauche ich nicht die Lebenserfahrung von Mutter oder von Clive und dafür braucht es auch nicht vieler Worte." Ich sehe, wie Matildes Augen unter den Lidern zucken. Ihre Lippen scheinen sich leicht zu bewegen, als würden sie lautlose Worte formen. Sie träumt. Ich blicke auf meine Uhr. Die Stunde ist noch nicht vorüber, erst wenig mehr als eine halbe Stunde. "Soll ich sie wecken? Was mag sie wohl träumen?" Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein guter Traum ist, nach all dem, was ich heute gehört habe. Auf Matildes Stirn bliden sich Schweißperlen. Matildes Körper spannt sich an. Ihre Hand zuckt mehrmals. "Matilde?", frage ich vorsichtig. Aber sie reagiert nicht. "MATILDE?", frage ich noch einmal lauter, aber sie scheint in diesem Traum gefangen. Clive hat über Träume gesprochen ... Träume die mir Angst machten. Ich stehe auf und gehe zum Bett herüber. Vor Matilde gehe ich in die Hocke und zögere. Dann fasse ich sanft ihre Schulter. Ich will sie nicht erschrecken. "Matilde! Wach auf! Du träumst!", sage ich ruhig, aber bestimmt und streiche leicht über ihre Schulter. Durch den dünnen Seidenstoff fühle ich auf der Schulter ... leichte Unebenheiten. "Die Narben?", erinnere ich mich an das Gespräch von heute Mittag. Und in diesem Moment weiß ich, dass sich mein Leben hier in London verändert hat. So wie sich Clive verändert hat.
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Toller Traum, Nyre. Wirklich genial. Nur gut, dass Cainnech den nicht mitbekommen hat ... oder hat Matilde im Schlaf gesprochen? Bin noch hin- und hergerissen.
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Das ist lustig. So ist es mir in der Tat auch einen kurzen Augenblick gegangen! Aber ich dachte, das läge nur an meiner Müdigkeit.
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Und ich weiß, dass Du, Läuterer, nie das machst, was ich ankündige. Das macht es irgendwie berechenbar. Gell?
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Kommt bestimmt noch. Gell?
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Casement war schon 14 Jahre tot und verscharrt. Dann hätte da nur ein Skelett gelegen. Eine Botschaft für Clive? Aber warum dann mit unsichtbarer Tinte? Clive hätte es dann doch gerade sehen sollen? Und es konnte auch niemand damit rechnen, dass Matilde die Brieftasche an sich nimmt. Hmmm ... aber war nicht mehr in der Brieftasche? Und da waren doch noch mehr Gegenstände. Baxter muss herausfinden, ob die Polizei den Toten identifiziert hat! PS: Eigentlich sollte Hartmut dankbar sein, dass Clive sich um Matilde kümmert. Sonst hätte sie jetzt vielleicht schon eine Kugel im Kopf! Und Clive hat auch keinen Einfluss auf die Trennung gehabt. Die geballten Fäuste erhärtet meine Mistkerl-Theorie nur ...
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Musst Du auch nicht sofort. Es vergeht ja kaum Zeit IT. Und bis es im Hauptplot weitergeht, haben wir ja noch etwas Zeit. Das sind ein paar Augenblick des Glücks für Clive und Cainnech. Und Du kannst Dir schon überlegen, was davon in Scherben gehen wird...
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"Jederzeit ... leider habe ich keine eigene Maschine. Aber wenn man jemanden findet, der die gleiche Krankheit hat ... oder ein paar Tricks kennt, kann man sich auch mal eine leihen. Gestern hatte ich Glück. Jemand hat mir erlaubt, seine Arrow Sport A2 auszuprobieren. Das ist ein Sportflugzeug. Fliegt bis zu 170 km/h. Es gibt natürlich schnellere Jagdflugzeuge, aber das war schon ganz ordentlich. Hier in London gibt es reiche Männer, die sich so einen Luxus leisten können. In Irland ist das schon schwieriger ... und bei Clive auf dem Land ... Gestern, das war mein erster Flug seit ... genau 183 Tagen. Mann, ich saß wirklich auf dem Trockenen! Die Maschine, die Du auf dem Foto gesehen hast, war mein erstes Flugzeug. Damit habe ich gelernt. Das Foto haben wir nach meinem ersten Alleinflug gemacht. Ich war so stolz. Und so verliebt ... sie war eine langsame alte Lady, aber zuverlässig. Ich kannte sie in- und auswendig. Weißt Du, eine Passagiermaschine ist schön, aber wenn Du im Freien sitzt ... und den Wind spürst ... wenn der Motor direkt vor Dir hämmert ... das ist etwas ganz anderes. Und wenn Du dann durch die Wolken stößt ... Ich werde es Dir zeigen, dann wirst Du mich verstehen. Ich kenne keine Worte die das beschreiben könnten. Musik ist das einzige, was es beschreiben kann. Aber ob man es versteht, wenn man es nicht selbst erlebt hat?" Als ich wieder zu Matilde blicke, hat sie die Augen geschlossen. Sie scheint eingeschlafen zu sein. Mir ist es recht. Ich lege das Buch auf das Fenstersims und lehne mich zurück. Ich ziehe meine Waffe aus der Hosentasche und lege sie leise auf den Einband. "Schlaf gut, Matilde!", flüstere ich.
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Aus SC-Sicht ist das zwar abgemachte Sache, aber es ist noch offen, wann die drei tatsächlich abreisen können. Das wird sich noch eine Weile hinziehen, vermute ich. Ich werde mich jedenfalls darum bemühen, das plausibel begründet hinauszuzögern. Und Du wirst mir sicher dabei helfen! Clive will z.B. Penhew warnen etc. Das gibt die Möglichkeit weitere Verzögerungen einzubauen. Man bekommt auch nicht gleich Morgen eine Schiffspassage und Clive überlegt, ob es nicht besser ist, die Eisenbahn zu vermeiden. usw. usw. usw.
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Cainnech Ich habe ein Buch unter den Arm geklemmt, aber ich glaube nicht wirklich, dass ich lange darin lesen werde. Dabei ist es diesmal kurzweilige Literatur: 'Moby Dick' von Herman Melville. Sonst wählt Clive andere Bücher für mich aus. Aber dieses Buch fand auch seine Billigung. Als ich Matildes Zimmer betrete, liegt sie bereits im Bett. Droht ihr hier wirklich eine Gefahr? Nach dem, was ich heute erfahren habe, kann ich nicht ernsthaft daran zweifeln. Nach kurzem Zögern drehe ich vorsorglich den Schlüssel herum, der von innen im Schloss steckt. "Nur zur Sicherheit ...", stammele ich, als Matilde die Augen öffnet und zu mir herübersieht. "Clive sagt, Du möchtest ein wenig schlafen. Du siehst müde aus ..." "Verdammt, Du bist ein echter Charmeur!" "Wenn ich noch etwas für Dich tun kann, ein Glas Wasser oder zu einer bestimmten Zeit wecken ... dann sag es mir nur." Ich könnte mich in die Sitzecke begeben. Stattdessen wähle ich den Stuhl der Frisierkommode und stelle ihn mit der Rückenlehen vor ein Fenster, als wollte ich gutes Licht zum lesen haben. Tatsächlich steht der Stuhl so, dass ich Matildes Gesicht sehen kann.
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Ja, richtig! Ich meinte mit 'jetzt' auch IT, den 08.01.1930.
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Natürlich werden die Antriebe spezieller. Betrifft aber nicht jeden einzelnen Charakter, sondern die Kluft bildet sich eher zwischen den SC-Gruppen. Cainnech und Matildes Interessen scheinen gerade eher aufeinander zu zu driften. Und bei Clive und Matilde sehe ich auch überhaupt kein auseinanderdriften. Was im oder außerhalb des Abenteuers liegt, entscheidest letztendlich Du als SL. Bei Matilde/Clive/Cainnech gibt es jede Menge Fäden, die Du aufgreifen könntest, freihaus geliefert. Ich meine, als SL solltest Du eigentlich Halleluja rufen! Du kannst auch jederzeit eingreifen und uns Regieanweisungen geben, ggf. auch, um uns auf die andere Gruppe zuzulenken. Notfalls im OFF. Aber auch IT, denn Du musst ja nicht nur durch NSCs agieren, sondern Du hättest beispielsweise beschreiben können, was Clive auf Matildes Rücken findet. Du hättest schon Möglichkeiten lenkend einzugreifen. Penhew könnte z.B. eine neue Einladung aussprechen. Clive erwähnte, meine ich mich zu erinnern, dass er über die Expeditionen Penhews früher gelesen hat; das hättest Du aufgreifen können. Es ist nicht so, dass ich nicht im Abenteuer agieren wollte. Ich bemühe mich wirklich ständig, Brücken zu bauen. Jetzt will Clive Penhew ggf. warnen. Aber ich agiere - so ist jedenfalls mein Eindruck - im luftleeren Raum. Das ist nicht wirklich dankbar, auch wenn es mir im Moment Spaß macht. Sag mir, was ich konkret anders machen soll und strenge mich an. Wir sollten das Abenteuer jetzt nicht kaputtreden. Mein Vorschlag: Nyre und ich machen erst einmal mit dem wenigen, was wir haben, weiter wie bisher, bis sich eine Lösung anbietet oder Du sagst, dass wir die Posts einstellen sollen. Jetzt müssen die Gruppenteile eigentlich aufeinandertreffen. Sehen wir erst einmal, was sich daraus ergibt.
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Das Problem sehe ich auch. Wir beiden sind viel schneller als vereinbart, die anderen viel langsamer als abgesprochen. Wird sich das ändern, wenn das Abenteuer besser in Gang kommt? Oder ist eine höhere Taktzahl definitiv nicht umsetzbar? Auf jeden Fall müssen wir uns irgendwie arrangieren. Ich habe es recht einfach, weil ich die meiste Zeit des Tages am PC sitze und das hier neben der Arbeit laufen lassen kann. Das ist aber eben eine Sondersituation, weil ich mir meine Arbeit selbst einteile. Hier sind Ideen gefragt, wie wir auf einen Nenner kommen. Vielleicht können wir künftig von Fall zu Fall Aufgaben verteilen und uns immer wieder im Büro verabreden. Nach dem Motto A und B gehen zu NSC F, derweil gehen C, D und E zur Auktion, ... Die Zusammensetzung wechselt je nach Interesse und persönlicher Verfügbarkeit. ... Das wäre dann zumindest keine ganz unduchlässige Trennung in zwei Gruppen. Ideal ist das nicht. Aber etwas besseres fällt mir im Moment auch nicht ein. Ich wollte den Briefwechsel noch fortsetzen. Das bindet auch ein wenig Zeit und ist ein Nebenplot aus der Zeit VOR diesem Abenteuer, stört hier also überhaupt nicht. Der nächste Brief war eigentlich schon fast fertig, jedenfalls was den Irland-Teil betraf. Nur der Herm-Teil war noch unsicher, weil ich eigentlich ein Dreier-Gespräch hierzu eröffnen wollte. Aber das geht ja technisch hier im Forum nicht ... außer über einen offenen Thread. Eigentlich ärgerlich, weil Matilde in den nächsten Briefen schon ein wenig mehr über Cainnech erfahren hätte. Solche Nebenplots beschäftigen, aber verhindern natürlich nicht, IT den Faden zu verlieren. Vielleicht sollte man das aber im 'Mir wichtig-OFF'-Thread mal grundlegend besprechen?
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Du hättest nicht 'alles' erklären müssen, meine ich. Ein paar spannende Hintergrundinformationen wären schon ausreichend gewesen. Ich glaube/hoffe, dass wir garnicht auf einem so schlechten Weg sind. Hartmuts Abgang gibt mir viel Freiraum und Potential auf der SC-Ebene. Ich gestehe, dass mir das gut gefällt. Ich bin quasi der lachende Dritte (tut mir Leid Nyre). Hartmut kassiert für sein/Dein Schweigen die Prügel, die er verdient. Vielleicht ist er auch tatsächlich so ein Mistkerl, wie Clive es für möglich hält. Matildes Charakter-Hintergrund wird durch den Weggang von Hartmut aus meiner Sicht nicht ärmer. Es besteht zwar jetzt wenig Hoffnung, den Orga-Hintergrund noch aufzuklären, aber Hartmut und Alexander bleiben als Geheimnis im Hintergrund und man befürchtet eher Hartmuts Rückkehr. Diese Veränderung können für Matilde auch neues Potential bieten, wenn sie den Freiraum erhält, ihr Leben neu auszurichten. Wenn Nyre das nicht gefallen würde, wäre es sinnlos. Aber Nyre sagt ja ganz deutlich, dass sie hierauf neugierig ist. Hätten wir die SCs nach Herm einfach beiseite gelegt, wäre das aus meiner Sicht sehr unbefriedigend gewesen. Ich glaube, wir hätten dann andere Probleme, nicht keine Probleme. Die SCs standen - jedenfalls solange ich mitlese - absolut im Focus der Abenteuer. Du bist viel zu sehr auf die individuelle Psyche der SCs eingegangen, als dass diese einfach austauschbar wären. Und diese Entwicklung ist (nicht nur aber) auch eine Folge von Godmodding, weil sich die Spieler dann naturgemäß intensiver mit sich selbst beschäftigen, wage ich zu behaupten. Du kannst das eine nicht ohne das andere haben. Wenn Du möchtest, dass das Abenteuer im Mittelpunkt steht und nicht die SCs, musst Du das als SL entsprechend pressieren, glaube ich. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass Du das willst. Es gibt inzwischen so viele spannende Ansatzpunkte bei den SCs, an die man anknüpfen könnte. Allerdings würde das individuell zugeschnittene, selbst geschriebene Abenteuer erfordern, was für Dich eine Menge Arbeit bedeuten kann. Ich wollte in den letzten Posts z.B. eigentlich schon einfließen lassen, dass Clive überlegt, vielleicht irgendwann noch einmal nach Herm zurückzukehren. Der Realtitätsbruch, den wir jedenfalls inzwischen in dieses Abenteuer als Erklärungsversucht hineininterpretieren, ist sehr spannend. Die Bedeutung der Träume ausbaufähig und für Clive ein wichtiger Punkt. Die Ursache hierfür, den Zusammenhang dieser Phänomene mit der Insel Herm, doch irgendwann noch einmal zu ergründen, fände ich sehr spannend. Hartmuts Weggang bedeutet nicht, dass uns 'La Main Droit' in Ruhe lässt. Clive hat seine eigenen Verfolger. Und falls Clive etwas zustößt, baue ich Cainnech schon jetzt als Ersatz auf (... oder umgekehrt). Auch auf der Interaktions-Ebene gibt es viele Dinge, die mich neugierig machen: Was wird aus der Beziehung zwischen Ove und Kristine? Wer ist Baxter wirklich (ein Sonderling, ein übler Psychopath oder ein kranker Wissenschaftler, der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht)? Was hat er mit der Afrikanerin angestellt, wenn er sie gestellt haben sollte? Was wird aus Cainnech und Matilde? Was wird aus Matildes ungeborenen Kind? Kann Hartmut Matilde tatsächlich ziehen lassen oder taucht er in ein paar Monaten / Jahren wieder auf (um dann von Matilde erschossen zu werden )? Ein Wechsel der SCs würde viele Einbußen mit sich bringen und eine Menge Arbeit erfordern, bis man wieder eine entsprechende Tiefe erreicht hätte. Meine Erfahrung im PnP sagt mir, dass es besser ist, Stockungen zu überwinden, als einfach etwas ganz neues anzufangen. Das ist jedenfalls meine Meinung. Mir ist klar, dass das Geschmackssache ist. Ich hänge an den SCs, sowohl als Spieler als auch als SL (selbst dann wenn man sie quälen, misshandeln oder töten muss). Ich mag unverändert das investigative, charakterlastige Spiel. Gib mir ein paar interessante Spuren, die auch zu einem Ziel führen, und ich bin schon ganz zufrieden. Mir macht es jedenfalls im Moment Freude, auch wenn wir noch immer nicht richtig im Abenteuer angekommen sind. Ich finde das auch überhaupt nicht schlimm. Aber ich vermute, an diesem Tag IT treffen sich die Gruppenteile endlich. Wenn wir uns jetzt nicht mit den vielen Ansatzpunkten verzetteln, sondern eine gemeinsame Motivation für bestimmte Ziele finden, wird das schon. Ich hoffe, damit stehe ich nicht alleine.
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"Mein Ruf wäre nicht geschädigt? Kind!" Ich muss lachen und nehme ihre Hand. "Als wäre ich auf meinen Ruf bedacht! Nur würde mir niemand glauben, dass ich Dein Herz hätte gewinnen können. Wenn Du meine Frau werden willst ... nur zu, Mrs. Matilde Savage! Wir würden ein lustiges Paar abgeben: In den Augen der Läute wäre ich vermutlich der anarchistische Lustgreis und Du wärest auf mein Erbe aus." Ich schüttle traurig den Kopf. "Vielleicht wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre und wir uns früher begegnet wären. Dann wäre unser beider Leben möglicherweise anders verlaufen. ... Oder wir hätten uns nicht einmal gemocht ... Wer weiß das schon. Aber Cainnech wird Dir helfen. Sonst kenne ich ihn schlecht. Er ist ein Mensch, der Verantwortung übernehmen will. Gib ihm ein wenig das Gefühl, gebraucht zu werden. Ich weiß, dass Du auch ganz gut auf Dich selber aufpassen kannst. Du bist erfahrener als er, kannst bestimmt besser mit Waffen umgehen, verfügst über eine gute Erziehung und sogar arkane Kräfte ... und er steht erst am Anfang. Aber er strengt sich wirklich an! Denk einfach ein wenig an das Kind und gib ihm eine Chance sich zu beweisen. Du musst entscheiden, wann Du ihm von der Schwangerschaft erzählst. Rational wäre es sicher richtig, ihm frühzeitig zu sagen, dass Du ein Kind unter dem Herzen trägst. Aber mein Gefühl lässt mich schwanken. Vielleicht gibst Du ihm noch ein wenig Zeit? Nicht, weil er daran Anstoß nehmen könnte, versteh mich bitte nicht falsch." "Aber vielleicht muss er es auch nie erfahren, zum Wohle aller, falls ...", denke ich, aber ich spreche diese Überlegung lieber nicht aus. "Er muss jetzt eine Menge Dinge verdauen, die für ihn bisher ... fremd waren. Und Ihr kennt Euch erst wenige Stunden. Vielleicht solltest Du den rechten Moment abwarten. Seine Familie wird uns auch helfen, wenn ich mit ihnen Rede. Sie werden mir das niemals abschlagen. Habe ich Dir einmal von seiner Mutter geschrieben? Máirín. Ich habe ihr oft aus der Not geholfen. Sie ist ein guter Mensch. Cainnech hat viel von ihr. Cainnech war bei der irischen Luftwaffe. Er ist zwar kein Infanterist, aber er ist Soldat. Er schützt mich schon eine Weile und ist auch deswegen in Gefahr. Mir ist zwar nicht 'La Main Droit' auf den Fersen, aber die Bilanz meines bisherigen Lebens zeigt, dass gefährlich lebt, wer sich in meiner Nähe aufhält." Ich halte einen Moment inne, als erneut die Gesichter der Vergangenheit vor meinem inneren Auge vorüberziehen. "Wir alle haben unser Schicksal nicht in der Hand. Cainnech weiß, worauf er sich einlässt, wenn er bei uns bleibt. Wenn er diesen Weg gehen will, sollten wir ihn lassen. ... Ist das selbstsüchtig von mir? Ja, vermutlich ist es das. Ich möchte ihn nicht gehen lassen. Ich wünsche mir eine gemeinsame Zeit mit Dir und Cainnech. Ich wünsche mir ... meinen Weg nicht mehr alleine zu gehen. Wenn Du es willst, werde ich ihn fragen, ob er gehen möchte. Aber ich glaube, ich kenne seine Antwort schon." "Was ich Dir als erstes zeigen möchte, bedarf einer längeren Erklärung. Du solltest Dich jetzt erst einmal ausruhen ... und dann vielleicht noch mit Mr. Kilmister reden? Ich könnte mich in der Zeit nach Reisemöglichkeiten erkundigen", schlage ich vor. "Wäre es Dir recht, wenn Cainnech hier Wache hält, während Du schläfst? Das würde mich beruhigen. Die Pension ist nicht gerade ein Versteck ..."
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Clive "Ich will mir Deinen Rücken gerne ansehen, wenn Du es möchtest." Cainnech "Ich werde so lange nach nebenan gehen." Leise verlasse ich Matildes Zimmer. In meinem Zimmer beginne ich, langsam den Anzug auszuziehen und sorgsam aufzuhängen. "Alltagskleidung sollte ab jetzt ausreichen." "So viele ... merkwürdige Dinge habe ich heute gehört ... und gesehen. Die brennenden Blumen ... wäre dies eine Unterrichtsstunde, würde mir Clive vermutlich erklären, dies sei eine Metapher." Von nebenan höre ich gedämpft die Stimmen von Clive und Matilde. Nur ein leiser Klang, keine Worte. "Ich sollte jetzt vermutlich Angst haben: 'La Main Droit', Auftragsmörder, Wiederauferstehung von den Toten, rohes Fleisch, Vergewaltigung, schwarze Magie. Entweder die beiden nebenan sind völlig irre ... oder ich sollte jetzt sofort meine sieben Sachen packen und Reißaus nehmen. Aber ich weiß: Clive ist nicht irre. Und Matilde ist es auch nicht. Ich habe die brennenden Blumen gesehen. Tatsächlich habe ich Angst. Aber ich kann nicht gehen. Weil ich beide nicht im Stich lassen könnte: Clive, weil ich ihn schon so lange kenne und so viel schulde. Und Matilde, weil ... weil ... weil ich nicht aufhören kann mir vorzustellen, wie es wäre, jetzt an Clives Stelle zu sein und mit meinen Fingerkuppen über ihren Rücken zu streichen ... Ich sehe ihn vor mir. Ich meine ihre warme, zarte Haut zu spüren ... Verdammt, reiß Dich zusammen! Das ist lächerlich. Du kennst sie seit ... vielleicht zwei, drei Stunden? Die Frau ist verheiratet ... Und Du bist gerade genau der Dorftrottel, den sie in Dir sieht. ... Und doch umgibt Matilde etwas, dem man sich schwer entziehen kann. Ist es Clive auch so ergangen? Und diesem Paul, den Clive einmal erwähnt hat? Und Hartmut? Sind wir alle Opfer der selben Aura, die Matilde umgibt? Jetzt drehst Du aber vollends durch! Mit all dem Gerede über finstere Mächte und geheime Organisationen scheinen die beiden Dich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben. Matilde ist eine Frau ... eine schöne Frau, sicher, aber eine Frau. Wenn Du Dich in so kurzer Zeit um den Finger wickeln lässt, dann sagt es zunächt einmal etwas über Dich aus ... nicht über sie", schelte ich mich selbst. Ich lasse mich auf das Bett fallen. Durch die Wand höre ich dumpf die Stimmen von Clive und Matilde. Ich seufze resigniert. Dann schließe ich die Augen. Clive Als Matilde ihren Rücken entblößt, rücke ich meinen Stuhl hinter sie. Auf der Schulter befinden sich eine herzförmige Narbe und Bissspuren ... menschliche Bissspuren? Ich streiche mit einem Zeigefinger sanft über die Narben. "Wer war das Matilde?" Stockend beginnt Matilde, mir von Dr. Warner zu erzählen, von dem Mann, dessen Anschrift ich im Böcklin-Haus gelesen habe: Stuart Square 33 Glasgow - Schottland Schon auf Herm hat Matilde mir kurz angedeutet, was ihr dieser Mann, der ihr als Arzt hätte helfen sollen, angetan hat. 'Monatelang missbraucht', hallen ihre Worte in meinem Kopf wieder. Nun erzählt sie Details, Einzelheiten, die auszusprechen, Schmerzen bereitet. Ich brauche ihr Gesicht nicht zu sehen, um das zu wissen. Ich umarme Matilde, ziehe sie an mich und höre schweigend zu. Ich verspüre den Wunsch, diesen mir fremden Mann zu töten. Ich habe bereits getötet. Ich weiß, dass ich es kann. "Stuart Square 33 Glasgow - Schottland Eine Adresse, die ich nicht vergessen werde. Ebensowenig wie die zwei Münzen, ein Schilling und ein Sixpence, mit denen vor dem Zimmer, in dem Dr. Warner Matilde eingeschlossen hatte, die Ereignisse auf Herm für mich ihren Anfang nahmen. Ich erinnere mich auch an die Ampulle 'Isletin', die Dr. Warner aus der Tasche gefallen war und nun irgendwo am Grund der Hafenmole von Herm liegt. Sie werden mit diesem Medikament vielleicht noch einmal Bekanntschaft machen, Dr. Warner!" Nachdem Matilde ihren Bericht beendet hat, sitzen wir eine Weile beisammen. dann bittet sie mich, ihre Rücken nach weiteren Narben zu untersuchen. Aber da ist nichts zu sehen. In diesem Moment bricht die Sonne durch eine Lücke in den Regenwolken und scheint durch das Fenster auf Matildes Rücken. Und in diesem Augenblick sehe ich leichte Schimmer, kleinste Veränderungen in der obersten Hautschicht. "Solche silbrigen Verfärbung von feinsten Narben kennt jeder Arzt, der schon einmal unachtsam mit dem Skalpell umgegangen ist. Ein Zufall bloß? Eine Laune der Natur? Da ist keine Ordnung in den Strichen zu erkennen, nur eine grobe Anhäufung in ... Ringen, wie mir scheint. Ist auch dies die Folge einer Folter, ein Erlebnis, dass Matildes Geist verdrängt ... und in diesen Traum transportiert hat? Oder sehe ich nur, was ich sehen will?" Dann verschwindet die Sonne wieder hinter den Wolken und mit ihr der Schimmer auf Matildes Rücken. "Matilde, ich könnte hier etwas gefunden haben. Aber es ist so schwach, dass man es nur sieht, wenn die Sonne direkt darauf scheint. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich existiert ... ich bin mir unsicher. Es wirkte wie eine große Zahl feinster Linien, eher willkürlich angeordnet, aber jeweils gehäuft in konzentrischen Kreisen. ... Bist Du sicher, dass das nicht auch Warner gewesen sein könnte?"
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Leider werden wir wohl nie erfahren, was Hartmuts Erziehung aus Alexander macht ...