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Joran

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  1. Die Expedition wurde gemeinsam mit einer Universität in Utrecht durchgeführt. Höllsangs zweiter Vorname Cees ist auch typisch niederländisch. Sollte uns das etwas sagen? Oder ist es nettes pseudohistorisches Ambiente (niederländische Kolonien in Süd-Ost-Asien)? Bei mir klingelt jedenfalls noch nichts.
  2. Nicht ganz ernst gemeint, oder? Falls doch: Gut Ding will Weile haben. Dr. Dwight M. Warner, Julien, ... Gavigan ist allenfalls ein weiterer Name auf einer Liste. Außerdem wissen wir noch nicht sicher, ob er Cainnech überhaupt etwas angetan hat und wenn ja, was. Möglicherweise hat Penhew Cainnech ja auch aus den Händen der Polizei befreit? Äußerst merkwürdig wäre dann schon, warum Clive und Matilde dann nicht sofort informiert hat, was jeder normale Mensch täte. Aber Penhew ist kein 'normaler' Mensch. Clive würde nicht irgendjemanden auf eine beiläufige Bemerkung eines Dritten (zumal eines londoner Polizisten) hin umbringen. Vielleicht wollte sich die Polizei nur herausreden? Vielleicht ist Cainnech ist in Wahrheit doch noch auf der Wache? Oder er ist auf dem Transport verstorben und das soll vertuscht werden? Eigentlich haben wir nur eine merkwürdig anmutenden Behauptung irgend eines Sergeants. Das reicht Clive sicher nicht, um jemanden umzubringen. Aber selbst wenn Gavigan Cainnech etwas angetan hat: Was sollten die SCs dann tun? Gavigan mitten in London erschießen, wo schon das kurze Halten einer Waffe für den Besitzer (offizielle Version gegenüber der Polizei) Cainnech ins Gefängnis bringen sollte und zu Polizeigewalt geführt hat? Etwa die Polizei rufen? Sie wissen nicht einmal, wo Gavigan ist. (Die Stiftung ist geschlossen. Ob Gavigan auch in dem Gebäude der Stiftung wohnt, wissen wir nicht. Wenn er nicht im Auftrag von Penhew gehandelt hat, sondern auf eigene Initiative, wird er Cainnech bestimmt nicht in die Stiftung gebracht haben und sich dort vermutlich auch selbst nicht aufhalten.) Und dann sind die SCs selbst auch noch seit Tagen permanent den Angriffen unserer anonymen Feinde hilflos ausgesetzt; das Ultimatum ist auch abgelaufen, ohne dass sie die Bedingungen erfüllt haben oder hätten auch nur erfüllen können. Damit steigt die Bedrohung eher noch. Wenn dann noch jemand auf die Idee kommen sollte, dass wir im Besitz der Hand sind ... Nein, ich sehe nicht, welche Handlungsoptionen unsere SCs hätten. Wenn etwas Clive noch in London halten könnte, dann wäre das allenfalls eine konkrete und realistische Aussicht, Cainnech noch lebend retten zu können. Die Rache an Gavigan wäre demgegenüber für ihn ein deutlich nachrangiges Ziel. So etwas plant man - wenn überhaupt - in Ruhe und sorgfältig (Clive hat darin Erfahrung). Wenn Clive schon nicht für Cainnech bleibt, dann erst recht nicht für eine Rache an Gavigan. Vielleicht reicht es ja schon aus, dass die Strattons und/oder Clive das Feld räumen und London verlassen, damit - wer immer Cainnech hat - ihn laufen lässt. Als Druckmittel ist er wertlos, sobald unsere SCs weg sind. Und es ist dann auch offensichtlich, dass man Cainnech nicht benutzen kann, um Matilde und Clive in eine Falle zu locken. Cainnech verfügt auch über kein wertvolles Wissen und das dürfte recht schnell offensichtlich sein. Es kann sein, dass sie Cainnech noch umbringen, nachdem wir schon weg sind, nur um Clive und Matilde weh zu tun. Das wäre nicht sehr souverän, aber denkbar. Gut, dann können wir es nicht ändern. Clive dürfte die Risiken für Cainnech höher einschätzen, wenn Matilde und er in London bleiben, als wenn sie gehen. Und wenn Cainnech schon im jetzigen Zeitpunkt tot ist, kann man daran nichts mehr ändern ... Gavigang hin oder her.
  3. Kriegen wir vorher noch einen Stand hin, dass wir nicht 8 Tage hängen? Was plant Ove? Kommen Ove und Kristine mit nach Irland? Bleiben Sie in London? Oder kehren sie nach Schweden zurück? Was wird mit der Hand? Was haben wir sonst noch zu erledigen?
  4. Interessant: Edward Gavigan war überhaupt nicht mit auf der Expedition, sondern nur Edith Gavigan (seine Frau oder Schwester?)
  5. Mal so, mal so, würde ich sagen. Nur da Grübeln sollte Spaß machen oder einen irgendwie voran bringen.
  6. Ich warte mal, bis Nyre Zeit hat. Dann kann Matilde ans Telefon gehen. Entweder es ist Ove ... oder nicht ...
  7. Ich muss gestehen, dass ich ihn noch nicht gesehen habe. Ich weiß, das ist eine Bildungslücke. Das ist so etwas, was zwar auf meiner to-do-Liste steht, aber immer wieder nach unten rutscht. Hast Du ihn gesehen? Was hälst Du davon? Ich habe aus unerfindlichen Gründen das Vorurteil, es könnte mir mit dem Film wie beim Lesen von Kafka gehen. Ich gehe aufgeschlossen an die Sache heran ... und am Ende stelle ich fest, dass mir das nötige Quäntchen Intellekt doch einfach fehlt. Zuviel Kunst für mein schwaches Gemüt. Dabei ist es nur ein Kurzfilm ... Ja, ich merke schon, er rückt auf der Liste wieder nach oben.
  8. Ach, Gedächtnisschwund ist langweilig. Das kann man im ersten Abenteuer mit neuen Spielern bringen. Danach eher nicht mehr. Da fällt Dir sicher noch etwas besseres ein! Ich seh Dich bildlich vor mir, wie Du vor Deinem 'Tablett' sitzt und deine Phantasie spielen lässt, was aus Cainnechs Fleisch geworden sein könnte. Allerdings muss ich einräumen, dass wir mit Paul die Variante "verschwunden und niemand weiß, wo er geblieben ist" auch schon hatten.
  9. Clive Eine Weile sagt niemand etwas. Es scheint, als seien wir im Moment die einzigen Personen in diesem Gebäude, so dass auch die leisen Hintergrundgeräusche des geschäftigen Treibens an Werktagen fehlen. In der sich ausbreitenden Stille erscheinen selbst der Atem von Luni und das Ticken der Pendeluhr an der Wand laut. Nachdem die Anspannung von mir abgefallen ist, kann ich mich endlich der Ruhe hingeben. Ich schließe die Augen und versuche an nichts zu denken. Da lässt mich das Schrillen des Telefons zusammenzucken. Sein Klang ist aggressiv und fordernd. Und er scheint als Kontrast zu der Stille zuvor schrecklich laut. Ich blicke Matilde besorgt und fragend an. "Ist das der Anruf von Gavigan, mit dem er uns seine Forderungen übermittelt? Ist das der Anruf, der alles wieder zunichte macht?" Ich überlege, ob ich Matilde davon abhalten soll, den Hörer abzunehmen. "Meinst Du, es ist Walter?", frage ich hoffnungsvoll. "Matilde muss mit Walter reden, damit wir abreisen können ..."
  10. Als viele kleine Stückchen in der Gelantine vermutlich ... Yummie, yummie, irische Sülze! Wenn die ihn schächten, bevor er wieder zu Bewusstsein gelangt, brauchen wir keine Schilderung der Sicht von Cainnech und er hat auch keine Angst.
  11. Clive Meine Hand streicht über Matildes Rücken. Es ist als fiele eine enorme Last von meinen Schultern, die sich in den letzten Tagen dort aufgebaut hat. "Danke", sage ich leise. Meine Stimme klingt matt und noch immer etwas heiser, aber die Erleichterung, die in diesem Wort mitschwingt, ist unverkennbar. Schon kreisen meine Gedanken um die Reise ... um mein Landhaus inmitten der Natur. "Jetzt muss ich Euch nur noch sicher nach hause bringen!" Ich frage mich, ob ich mein Heim jemals wieder verlassen werde, wenn mir das gelingt. "Was hätte mir die Welt noch mehr zu bieten?"
  12. Ist okay. Kann ich absolut verstehen. Dann eben Frikassee vor dem Erwachen aus der Bewusstlosigkeit. Fleisch soll auch besser schmecken, wenn das Schlachtvieh vorher keine Angst hatte.
  13. Eigentlich keine Frage: - Tauschen? - NÖ! Dann hätten wir ja völlig versagt. - Nutzen? - NICHT ERNSTHAFT! Wozu auch? Mehr, als die Hand zu schütteln, fällt mir nicht ein. - Vernichten? - GERNE, ABER WIE? Auflösen in Magensäure hätte in diesem Falle Stil ... Alle mal den Finger in den Hals!
  14. @Läuterer Kommt das Bild aus so einem uralt B-Movie Horror-Film? Eine Art Ameisen-Variante von 'Die Vögel', hatte ich damals den Eindruck. Ich komme im Moment nicht mehr auf den Filmtitel (was mich fuchst). Ist ewig her, dass ich den im Fernsehen gesehen habe, vermutlich so um 1980 oder kurz danach. Die Ameisen habe in dem Schinken meiner Erinnerung nach gezielt Kurzschlüsse erzeugt, indem sie Ketten gebildet haben etc. Jedenfalls kommt mir das Bild seeehr bekannt vor! Edit: Mir dämmert, der Film, an den ich denke, könnte den Titel Phase IV getragen haben (1974). Aber ganz sicher bin ich mir nicht.
  15. Ja, das geht mir auch durch den Kopf und ich frage mich, ob es an an den Spielern oder am SL liegt oder an beiden. NiN schien ja zumindest Teilerfolge aufgewiesen zu haben (jedenfalls wenn man Matildes Abschussliste als Maßstab nimmt). Aber in den letzten drei Abenteuern waren die Spieler in der Regel Opfer oder jedenfalls erfolglos. Vielleicht war es ja das eigentliche Ziel des Abenteuers, die Hand zu bekommen und/oder zu vernichten? Dann waren wir möglicherweise nur zu schnell für das Abenteuer, haben uns das Finale etc. durch einen ungeplanten frühen Zugriff gespart und empfinden das jetzt nicht als Erfolg? Wenn die Maske das Ziel war, sind wir völlig am Abenteuer vorbei gelaufen. Wenn die Angriffe auf unsere Gruppe der eigentliche Hauptplot waren, sind wir zimlich kläglich gescheitert. Ich versuche, solche Überlegungen auszublenden und mich an Einzelszenen zu freuen, also insbesondere das (Charakter)Spiel ansich bei meinen persönlichen Prioritäten in den Vordergrund zu stellen. Wenn man garnicht mehr das Ziel verfolgt, etwas zu "lösen", zu "verstehen" oder zu "gewinnen", kann man auch nicht enttäuscht sein. Im Moment gelingt mir das ganz gut. Aber ich bin im Herzen nun einmal Detektiv (oder 'Investigator', um mit der Zeit zu gehen) und mitunter darum auch mal unglücklich. Und ein Grundproblem bei Cthulhu ist nach meinem Gefühl eigentlich immer gewesen, dass man es schon als Erfolg verbuchen muss, gesund und am Leben zu bleiben. Diese Erkenntnis ist allerdings ähnlich motivierend wie der beliebte Arbeitgeber-Spruch: "Kein Tadel ist schon Lob genug!" Deswegen habe ich die Regeln hinsichtlich Stabilitätsproben etc. früher als SL eher lasch angewandt, denn sonst wären mir meine Fantasy-Spieler nach der ersten CoC-Sitzung stiften gegangen. Als SL ist es immer ein Drahtseilakt, einerseits bei den SCs Charaktertiefe zu ermöglichen (wofür eine längere Spieldauer der SCs äußerst förderlich ist) und andererseits ein Horror-Gefühl zu vermitteln (was einer längeren Spieldauer der SCs oft abträglich ist). Ich will jetzt nicht sagen, mit CoC verbindet mich eine Haß-Liebe, aber ganz falsch wäre die Aussage auch nicht. PS: Matilde kann ja auch ihren Kurs beibehalten und sich Clives Wunsch nicht fügen. Dann geht es eben weiter: Z.B. Einstieg in die Stiftung über's Dach. Das dann aber wohl erst, wenn es dunkel ist, oder? Vielleicht kann Cainnech ja auch selbst noch in Aktion treten, wenn klar ist, dass Matilde und Clive ihn nicht mehr zu befreien versuchen, Cainnechs Sicht also keinen 'Spoiler' mehr darstellt.
  16. Ich warte trotzdem mal ab, ob Nyre Zeit hat. Clive wird nicht einfach an das Telefon der Detektei gehen, zumal Matilde neben ihm sitzt. Vielleicht will Nyre auch noch Matilde antworten lassen, bevor das Telefon klingelt.
  17. Wie ist die zeitliche Koordination zwischen der Ove-Handlung und der Matilde/Clive-Handlung? Sind wir zeitgleich?
  18. Oh, mir fallen mir sicher auch noch ein paar Möglichkeiten ein, den Kontakt herzustellen: Wenn wir London ohne Cainnech verlassen, muss er nicht zwingend tot sein. Vielleicht taucht er auf Umwegen in einem Armenasyl / einer öffentlichen Heilanstalt wieder auf, für das/die der Psyhiater (freiberuflich / ehrenamtlich) in einigen Fällen tätig ist? (Gegen einen eigenen Cainnech-Thread hätte ich auch nichts einzuwenden, wenn Du Spaß daran hast, Läuterer.) Clive könnte auch durch einen Aufsatz auf den Psychologen in einer medizinischen Zeitschrift aufmerksam werden, wenn ein Bezug des Themas zu unseren Erfahrungen besteht. Das Angebot an Ove und Kristine, mit nach Irland zu kommen, steht. Ich glaube kaum, dass die beiden nach dieser Erfahrung in London bleiben wollen, oder? Will Ove weiter für diese Detektei arbeiten? Ove und Kristine könnten weiterhin als Geiseln / Druckmittel in Betracht kommen. Es würde mich auch nicht wundern, wenn man sie nochmals angreift, nur um Matilde ein Signal zu senden und weil es denen so viel Spaß macht. Das kommt für mich jetzt völlig überraschend!
  19. Clive Ich beobachte das Haus der Penhew Stiftung eine Weile. Ich bin erneut froh, mich Penhews Wunsch, in den Spiegel zu schauen, widersetzt zu haben. Sehr gut erinnere ich mich an die Worte von Lord Penhew, mit denen er Matilde einlud, ihm doch seine Unterlagen zu stehlen. Falls Lord Penhew Initiator der Angriffe auf uns gewesen sein sollte, falls er Cainnech in seine Gewalt gebracht hat, erhielte diese scheinbar beiläufige Bemerkung einen ganz anderen Unterton. Der oberflächliche Eindruck von Sorglosigkeit würde bitterem Sarkasmus weichen. Aber wir sind keine Einbrecher, keine Fassadenkletterer, keine Menschen, die sich nachts in Museumshallen abseilen. Erneut gehen mir Bilder des Besuchs im 'Coronet' in Cardiff mit Cainnech durch den Kopf und dann auch von unserem Weg durch die Ausstellung nebenan bei Nacht. Ich weigere mich zu glauben, dass der Besuch des Films 'Blackmail' irgendein Vorbote des Schicksals und nicht lediglich eine zufällige Parallele war. Der menschliche Verstand versucht nur zu gerne Zusammenhänge zwischen Ereignissen herzustellen, auch wenn es in Wahrheit keine Verbindung gibt. Lord Penhew wird das Stiftungsgebäude gesichert haben. Schon wegen der wertvollen Kunstschätze, die er dort gesammelt hat. Aber auch wegen der anderen Relikte ... Und seit unserer Warnung vor den Erpressern wird die Aufmerksamkeit sicher nicht nachgelassen haben. Sergeant Burns ist sicher nicht sein einziger Wächter. "Wir wissen noch nicht einmal, ob Cainnech im Gebäude der Penhew Stiftung festgehalten wird. Genausogut könnte er ..." Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken als ich an Matildes Beschreibung der Fleischerei denke, die sie in Dalgliesh Gedanken gesehen hat. Ich dränge den Gedanken und die Konsequenzen, die er mit sich bringt, rasch beiseite. "Was hatte Matilde sonst noch gesehen? Hat sie etwas von Polizisten erzählt?", frage ich mich. "Die Polizei hinzuzuziehen macht jedenfalls keinen Sinn ... das haben wir schon versucht. Es war ja gerade die Polizei, die Cainnech an Gavigan übergeben hat." Ich denke einen Augenblick über unserer Situation nach. Dann fasse ich einen Entschluss: "Sie muss es einsehen! Es muss sein, wenn wir nicht alle sterben wollen." Ich kehre ins Treppenhaus zurück und versetze die Klappleiter und die Dachbodenluke wieder in ihren ursprünglichen Zustand. Dann gehe ich herab zum Büro. Matilde kümmert sich noch um Luni. Ich gehe neben ihr in die Hocke und nehme ihre Hand. Es fällt mir schwer, meine Gedanken vor Matilde auszusprechen. Ich weiß, dass sie sie missbilligen wird, selbst wenn sie sich fügen sollte: "Matilde, Lord Penhew geht auch nicht ans Telefon. Niemand geht dort ans Telefon ... Entweder Gavigan hat ihn ausgeschaltet oder Penhew ist selbst verantwortlich für die Angriffe auf uns. Wir haben tatsächlich keine Ahnung, wo Cainnech festgehalten wird. Es wäre nicht klug von Gavigan, ihn gerade in der Penhew Stiftung unterzubringen. Wir wissen nicht einmal, ob Cainnech noch lebt ... Gavigan hat sehr enge Kontakte zu Polizisten, sonst hätten die ihm Cainnech nicht ausgehändigt. Wir dürfen annehmen, dass noch mehr Polizisten der gleichen Gruppe angehörten wie Dalgliesh. ... Es liegt auf der Hand, dass auch Gavigan zu ihnen gehört. Er hat für Höllsang gearbeitet, der sich wiederum auf Anthropophagie spezialisiert hatte. ... Du weißt, was DIE mit Menschen machen. ... Du hast es mit eigenen Augen gesehen ..." Ich halte kurz inne und seufze, bevor ich weiterspreche: "Wir können nichts für Cainnech tun. Wir haben es versucht. Aber alles, was wir jetzt noch unternehmen würden, käme einem Amoklauf gleich. Wir würden ins offene Messer rennen. Und wofür? Um einen Blick auf Cainnechs ausgeweideten und zerlegten Körper zu werfen? Soll das das Bild sein, das wir von Cainnech künftig in Erinnerung behalten? Matilde ... BITTE ... Man muss einsehen, wenn man eine Schlacht verloren hat! Dann muss man seine Kräfte schonen, so schwer es einem auch fällt. Nur so kann man sich neu formieren ... nur so kann es weiter gehen! Nur so kann man weiterleben ... und vielleicht irgendwann einmal Vergeltung üben. Jetzt müssen wir loslassen. Sonst werden wir ALLE sterben: Dein Kind mit Dir, Ove, Luni, Kristine, vielleicht sogar Walter Kilmister. Willst Du das riskieren? Mir wird Cainnech sehr fehlen und sein Schicksal wird eine weitere Last sein, die mich für den Rest meines Lebens verfolgt. Es wird schrecklich für mich sein, seiner Mutter die Nachricht zu überbringen. Aber ich will der Reihe der Toten nicht auch noch Dich und Dein Kind hinzufügen. Das würde ich nicht ertragen. Kannst Du das verstehen?" Ich blicke Matilde in die Augen. Und ich spüre, wie sich meine mit Tränen füllen. Ich bin zu erschöpft, um mich dagegen zur Wehr zu setzen. Ich empfinde vor Matilde auch keine Scham. Tränen sind das einzige, was wir Cainnech noch geben können.
  20. Hui, hört sich kostspielig an... Ich drücke Euch beide Daumen!
  21. Geschlossene Bebauung oder eine schmale Gasse zwischen den Häusern?
  22. Clive Die Bekundung von Lunis bedingungslose Zuneigung zu Matilde ist eine angenehme Abwechslung von den Geschehnissen dieser Tage. Es ist erstaunlich, wie gut sich Luni bereits erholt zu haben scheint. Wir sorgen dafür, dass der Wolf sich so wenig bewegt wie möglich, damit die Wunden nicht wieder aufreißen. Dann setzt sich Matilde neben Luni an seinem Lager auf den Boden und bittet mich, bei Lord Penhew anzurufen. Ich nicke kurz. Zuerst trete ich an ein Fenster und versuche mir einen Überblick zu verschaffen: Gibt es Balkone? Liegt das Büro oberhalb der Wohnung von Lord Penhew oder darunter? Gibt es eine Möglichkeite von diesem Gebäude zur Penhew-Stiftung zu gelangen ... oder später von dort zurück hierhin, falls wir flüchten müssen? Ich nehme mir vor, nach dem Telefonat durch das Treppenhaus bis in den obersten Stock zu gehen, dort nach einem Zugang zum Dach zu suchen und ihn ggf. zu entriegeln. In Gedanken plane ich bereits verschiedene Möglichkeiten, um in die Penhew Stiftung zu gelangen oder auch später aus ihr zu fliehen. Und doch rät mir mein Gefühl weiterhin, nicht länger zu zögern, sondern London zu verlassen. "Warum hat Gavigan keine Forderungen gestellt? Warum hat er uns gegenüber verheimlicht, dass er Cainnech in seiner Gewalt hat? ... Cainnech gefangen zu nehmen, macht nur Sinn, wenn man Matilde und mich unter Druck setzen will. Warum bleibt der Druck aus? Weil man davon ausgeht, wir verstehen die Botschaft auch ohne Worte? Das wäre eine Fehleinschätzung, denn wir wissen noch immer nicht, was welche Fraktion genau von uns will ... Oder geht es gar nicht darum, uns zu unterdrücken, sondern darum, uns für irgendetwas zu bestrafen ... uns Schmerz zuzufügen? Warum hat Gavigan der Polizei seine wahre Identität offengelegt? Er hätte auch eine falsche Identität benutzen können. Weil er mit den Anthropophagen im Bunde steht und neben Dalgliesh weitere von ihnen zur Polizei gehören? Das könnte immerhin erklären, warum die Polizisten Cainnech überhaupt an Gavigan ausgehändigt haben. ... Aber musste sich Gavigan gegenüber den Polizisten erst ausweisen ... ihnen seinen Namen nennen? Dieser Sergeant ... Edmund. Er schien den Namen Gavigan von Cainnechs Übergabe zu kennen, aber sonst nicht viel damit anfangen zu können. Ebenso dieser andere Sergeant ... Serge ... auch er schien nicht auf den Namen Gavigan anzusprechen. Hat Edmund den Namen Gavigan aufgeschnappt, als sein Vorgesetzter Gavigan so angesprochen hat, weil der Gavigan schon kannte? Oder musste Gavigan erst seinen Namen nennen? War er keinem der Polizisten von Angesicht bekannt? Edmund beschrieb den Wagen der Penhew Stiftung. Die ganze Übergabe schien ihm merkwürdig vorgekommen zu sein. Darum war er aufmerksam. Er hätte den Wagen der Penhew Stiftung vermutlich nicht erwähnt, wenn das für ihn selbstverständlich gewesen wäre oder er etwas hätte verdecken wollen. Wer immer bei Cainnechs Transport der ranghöchste Polizist war, muss das Treffen mit Gavigan arrangiert haben, Berichte in der Polizeiwache frisiert, unterschlagen oder sonstwie verhindert haben. Vermutlich gehören noch mehr Polizisten dazu. Aber dieser Edmond vermutlich nicht." Nachdem ich mir ein Überblick über den Bereich hinter den beiden Häusern und die baulichen Verhältnisse gemacht habe, gehe ich zum Telefon. Ich bitte die Vermittlung, mich mit Lord Penhew im Hause der Penhew Stiftung, Tottenham Court Road 35, zu verbinden.
  23. Davon war ich auch ausgegangen, nur durch das Wort 'Knurren' etwas verunsichert. Weil vor allem Matilde Lunis Verhalten einschätzen kann, habe ich sicherheitshalber nachgefragt.
  24. Sonst ist niemand im Büro? Kilmister ist unterwegs? Müssen wir das Knurren von Luni als konkrete Bedrohungssituation deuten oder welchen Eindruck macht das auf uns?
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