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Joran

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Posts posted by Joran

  1. "Die Kleine wird aus dieser Höhe kaum das Beet übersprungen haben. Und selbst dann hätte Sie vermutlich Spuren im Schmutz auf dem Weg hinterlassen. ... Also sollte sie noch hier sein!"

     

    Ich schließe und verriegele das Fenster.

     

    Dann unterziehe ich die Küche einer sorgsamen Durchsuchung, öffne die Schränke, schaue unter die Tische und suche nach allen möglichen Verstecken in oder weiteren Auswegen aus der Küche.

     

    Aus einer Schublade entnehme ich bei dieser Gelegenheit ein großes Küchenmesser und eine feste aufgewickelte Schnur. Das Messer stecke ich seitlich in meinen Gürtel, so dass ich es mir nicht versehentlich selbst in den Körper rammen kann. Die Schnur verstaue ich in der Hosentasche.

  2. Ich schließe hinter mir sorgsam die Tür. Dann gehe ich zum Fenster. Auf dem Fensterbrett und dem Boden, draußen vor dem Fenster, suche ich nach Fußabdrücken oder sonstigen Hinweisen darauf, ob das Mädchen tatsächlich die Küche verlassen hat.

     

    "Wenn ich hier nichts finde, durchsuche ich erst einmal die Küche. Vielleicht hat sich die kleine Kröte hier irgendwo verkrochen und das Fenster nur als Ablenkung geöffnet!", plane ich. "Das geht weit über ein einfaches Kinderspiel hinaus. Das Mädchen WILL offensichtlich, dass ich sie verfolge. Ich habe ihr keinen Anlasse für dieses Versteckspiel gegeben. Sie kann nicht davon ausgehen, dass ein Erwachsener sich hierauf einlassen würde und zum Narren halten lässt. Vor allem nicht, nachdem alle anderen verschwunden sind.

     

    Die Tarnung als Leiche ist kein normales Verhalten für ein Kind. Ebenso gibt es hier keinen Grund mehr, zu lachen.

     

    Sie muss mehr wissen ... etwas, das ihr die Gewissheit gibt, dass ich ihr früher oder später folgen muss. Sie muss einen Plan verfolgen. ... Ich muss vorsichtig sein. Vielleicht will sie mich in eine Falle locken. ... vielleicht hat sie Anderson und die Contessa bereits in eine Falle gelockt ...

     

    Das Verhalten entspricht nicht dem eines Kindes ... sie scheint mehr zu wissen als ein Kind ... ich frage mich, ob der Geist, der in diesem Körper wohnt, tatsächlich der eines Kindes ist.

     

    Aber würde das einen Unterschied machen, wenn ich sie töten sollte? Hätte ich je Gewissheit, welcher Geist in diesem Körper steckte? Kann ich diesen Geist überhaupt mit dem Körper vernichten? Alle anderen würden nur das tote Kind sehen ..."

    • Like 1
  3. "Wenn die Kleine hinter all dem steckt, dann hatte sie sich vielleicht auf dem Waschtisch unter dem Laken vor mir versteckt", denke ich. Ich werde mir immer sicherer, dass es sich bei dem Kind nicht ... oder jedenfalls nicht mehr ... um ein gewöhnliches Mädchen handelt. "Irgendwie hängt alles mit ihr zusammen. Und wir werden aus diesem Alptraum nicht entkommen, wenn wir nicht herausfinden, welche Rolle sie spielt."

     

    Das laute Schlagen der Tür reißt mich aus meinen Gedanken.

     

    Ich renne zu der Tür und versuche sie aufzureißen.

  4. Nein, das soll es nicht. Ein Streitgespräch war auch nicht meine Absicht, denn es wäre ziemlich sinnlos, ohne die Hintergründe zu kennen. Ich hatte Dich schon richtig verstanden und wollte Dich nicht angreifen. Täte mir leid, wenn das falsch angekommen wäre.

     

    Wie Du glaube auch ich nicht, dass für einen Autor nennenswertes Kapital aus so einer Veröffentlichung zu schlagen ist. Das wird darum auch dem Autor im vorliegenden Fall bewusst sein, der ja schon früher einmal seine Abenteuer zur Veröffentlichung bereitgestellt hat. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass es vorliegend um Differenzen hinsichtlich des Entgeltes ging.

     

    Aber das wissen wir eben nicht. Wenn wir schon keine Aussagen über die Höhe von Auflagen erhalten, werden wir erst recht hierzu nie eine Information erhalten, denke ich. Und das wohl auch zurecht.

     

    In der Sache sind wir uns daher völlig einig, Studer.

  5. Es muss nicht immer um eine Frage des Geldes gehen.

     

    • Manchmal identifiziert sich ein Urheber nicht mehr mit seinem Werk (es ist ihm etwa inzwischen 'peinlich' oder entspricht nicht mehr seinen Qualitätsansprüchen) und will die Verbreitung daher so sehr einschränken, wie es ihm noch möglich ist.
    • Es kann auch nach Vergabe von Print-Lizenzen zwischen einem Urheber und einem Verlag zu unüberbrückbaren Differenzen aus ganz anderen Gründen kommen.
    • Der Urheber kann sich - was hier unwahrscheinlich ist - zwischenzeitlich gegenüber einem neuen Verlag verpflichtet haben, für einen bestimmten Zeitraum keine neuen Lizenzen zu seinen Werken mehr an andere Verlage zu erteilen.
    • Es ist auch möglich, dass man den Autor schlicht nicht mehr ausfindig machen kann, um neue Bedingungen auszuhandeln. (Ich meine, das war eines der Argumente, mit dem die vollständige Neufassung des Ägyptenbandes anstelle einer Neuauflage des Inhaltes der alten Box begründet wurde.)
    • Schließlich kann ein Urheber im Laufe der Zeit versterben, ohne dass dem Verlag die Erben als Verhandlungspartner bekannt sind.

     

    Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Die tatsächlichen Hindernisse können so vielfältiger Natur sein, dass die pauschale Bewertung als 'albern' in Unkenntnis der hier konkret vorliegenden Gründe, die den Verlag und/oder den Urheber geleitet haben, vorschnell ist ... um nicht zu sagen, es sei albern, dies ohne genauere Informationen als 'albern' zu bezeichnen.

    • Like 2
  6. Apropos Leichenschau ... der Mediziner schaut noch, ob er das Mädchen findet und ob das zu einer Leiche führt ... sei es das verfluchte Kind oder er selbst.

     

    Aber vielleicht läuft Savage ja auch eine ganz andere 'Leiche' über den Weg?

     

    Savage hat die beiden Leichen zwar nicht gesehen, weil diese verdeckt waren. Er müsste aber zumindest deren Größe recht genau abschätzen können, weil er das, was unter den Tüchern lag, als zwei menschliche Körper identifizieren konnte. Ich gehe davon aus, es handelte sich um zwei Erwachsene, oder? Dann könnte Savage ausschließen, dass sich das Mädchen unter einer der Decken versteckt hat?!?

  7. purpletenktacle hat nicht nur Recht, er war auch schneller als ich...

     

    Die Differenzierung zwischen pdf und Print ist nicht ungewöhnlich. Selbst unser Gesetzgeber differenziert hinsichtlich der Höhe des Umsatzsteuersatzes zwischen pdf-Dateien und Büchern. Viele Fachverlage haben daher Bundles (eBook + Printausgabe) aus diesem Grund in den letzten Monaten aus ihrem Angebot genommen.

     

    Man kennt die Probleme mit den Rechten auch aus der vor ein paar Jahren eine Weile geführten Diskussion, ob die Filmrechte für den Vertrieb von VHS-Kassetten in alten Verträgen auch die Veröffentlichung als DVD oder Bluray umfasst.

     

    Auch bei den Mittelerde-Rollenspielen wurde zwischen den Rechten für Computer-Spielen und den Rechten für Print-Spiele unterschieden. Pdf-Dateien wurden als elektronische Produkte eingestuft und waren von den "Print"-Lizenzen nicht gedeckt. Cubicle 7 musste, wenn ich das nicht falsch in Erinnerung habe, zumindest für eine Weile selbst kostenlos bereit gestellte Abenteuer per pdf zum Rollenspiel 'Der Eine Ring' wieder aus dem Netz nehmen, weil die Lizenz solche Dateien nicht abdeckte. So hat man es mir jedenfalls einmal berichtet.

     

    Der Urheber hat Rechte an seinem Werk, die zu beachten und zu respektieren sind. Sind die Vertriebsrechte nur eingeschränkt erworben worden, kann ein Verlag sich nicht einfach darüber hinwegsetzen. Das ist nicht albern, sondern eine schlicht Frage der Verhandlung mit den Autoren. Wird man sich nicht einig, aus welchen Gründen auch immer, muss man das akzeptieren.

    • Like 5
  8. Bei anderen Verlagen würde ich aus dem Hinweis 'Angekündigt' ja auf einen Nachdruck der Ausgabe schließen. Bei Pegasus haben die Begriffe aber mitunter eine vom allgemeinen Gebrauch etwas abweichende Bedeutung, wie zum Beispiel der Zusatz 'limitiert', der hier im Forum einmal definiert wurde.

     

    Ich würde die Hoffnung aber noch nicht fahren lassen, new_vision. Mein Händler hat für mich auch schon vor Monaten den Sammelband und das Expeditionspack vorbestellt. Er hat heute bei Pegasus die Auskunft erhalten, Ende der Woche gingen die Artikel auf die Reise.

     

    Ich denke also, alles wird noch gut für diejenigen, die bereits vor Wochen oder Monaten vorbestellt haben, wie wir.

     

    (Wenn der Stress mit dem Versand der Crowdfunding-Pakete und der Belieferung der Händler abgeschlossen ist, werden dann sicher auch die Mängelexemplare ihrem Weg in den Mülleimer nehmen ...)

  9. Nun, ich war davon ausgegangen, es sei einfach, bei der geöffneten Tür zu hören, ob die Schritte sich nach links oder rechts entfernten.

     

    Wenn Savage keine Chance hat, es zu hören, handhaben wir es der Einfachheit halber so, dass Savage jedenfalls meint, die Richtung zu kennen und in diese Richtung geht. Du kannst dann entscheiden, ob dies richtig oder falsch ist oder Du wirfst eine Münze.

     

    Meinen Wahrnehmungswurf hatte ich wie gesagt nicht geschafft. Die Contessa hat Savage nicht gehört; er kann daher hierauf nicht reagieren.

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  10. Wer ist am Zug? Alle außer ich, oder? :)

     

    Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht: Wird die Contessa ganz alleine lebenden Toten in die Arme laufen? Hören wir nichts über Anderson, weil die Schlüssel den Schrank mit der Spirituosensammlung von Dr. Livingstone öffneten? Wird Savage ein Kind meucheln?

     

    Bin heute abend länger unterwegs. Melde mich daher vielleicht heute Nacht noch einmal, sonst morgen.

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  11. Sehr schön! Na, dann hoffe ich mal, dass mein Händler, der bereits vor Monaten vorbestellt hat, auch kurzfristig beliefert wird.

     

    Ich finde, solche Anfragen, ob die Käufer bei der RPC oder diejenigen, die im Pegasus-Shop vorbestellt haben, Vorrang haben, sind kennzeichnend für die Verunsicherung auf der Kundenseite und sollten sehr zu denken geben... Wie lange kann man eine solche Situation der Käuferschaft zumuten? Ich gehe ja davon aus, dass ALLE Kunden auf der RPC und mit Vorbestellungen bedient werden können. Aber alleine, dass diese Sorge besteht, finde ich schon ziemlich traurig, wenn man darüber nachdenkt.

     

    (Im übrigen bleibt mir nur daran zu erinnern, dass ich mich weiterhin als Mülleimer zur Verfügung stelle, weil der andere Thread ja geschlossen ist. Ich gehe mal davon aus, dass nur diejenigen berücksichtigt werden, die diese tolle Idee bereits in dem geschlossenen Thread untergebracht haben... :) )

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  12. "Was war das?" Eindeutig habe ich leichtfüßige Schritte über den Flur huschen hören. "Das ist nicht die Finsternis, die ich erwarte. Kann das die Contessa gewesen sein? Nein, kaum... Das hörte sich mehr nach einem Kind an. Ist es, weil ich gerade an das Mädchen gedacht habe? Haben meine Gedanken Einfluss auf das, was hier geschieht?" Nicht zum ersten mal beschleicht mich der Eindruck, meine Gedanken könnten die Ursache für alle Geschehnisse des heutigen Tages sein.

     

    "Also doch nur ein Traum?", frage ich mich. "Aber nein, ich habe mir die vielen Gründe, die gegen einen Traum sprechen nun schon mehrmals vor Augen geführt. Andererseits, was in einem Traum überzeugend erscheint, ist es bei näherer Betrachtung nach dem Erwachen oft nicht mehr.

     

    Ich rufe mir die Geschehnisses erneut in Erinnerung und versuche eine Lücke zu finden, einen Angriffspunkt für meinen Verstand, um die glatte Schale, in der sich die Wahrheit vor mir verbirgt, aufbrechen und das Rätsel lösen zu können.

     

    "Es begann mit dem Kind ... und nun scheint es mit dem Kind zu enden ...

     

    Dieses Kind war außer uns dreien die einzige Inselbewohnerin, die mit uns in diese 'andere Realität' gewechselt ist. Nur der Kutterkapitän war noch am Strand, aber der hat die Insel kaum betreten und war ein Außenstehender. Der 'Kapitän' war nicht im Sanatorium, er kann keinen Einfluss auf die Geschehnisse hier genommen haben. Er hat vielleicht sogar erst im Hafen angelegt, nachdem sich die Dinge hier verändert hatten. Ihn kann ich bei meinen Überlegungen außen vor lassen.

     

    Das Mädchen hat sich vom ersten Augenblick an merkwürdig verhalten. Sie hat auch nie unsere Hilfe oder unsere Nähe gesucht, obwohl ihre Familie ebenfalls verschwunden sein muss. Ein 'normales' Kind hätte Schutz bei den verbliebenen Erwachsenen gesucht, zumal es die Contessa kannte. Auch Anderson schien das Mädchen zu kennen. Und sie muss hier im Sanatorium geblieben sein, während wir im Hafen waren.

     

    Wer hat das Räucherwerk im ägyptischen Zimmer entzündet?" Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass die dortige Zeremonie noch vor dem Frühstück durchgeführt wurde und das Räucherwerk während des ganzen Vormittags weitergebrannt hat.

     

    "Wie kamen die Leichen in das Hinterzimmer des Behandlungsraums. Wer hat die Verstorbenen dort hingebracht, wenn alle Personen außer uns und dem Mädchen verschwunden waren? Kann das noch während des Frühstücks, vor der Veränderung geschehen sein, obwohl Dr. Cooper (wenn er denn gemeint war) doch gerade erst tot aufgefunden worden war?

     

    Weil wir all dies nicht waren, bleibt eigentlich nur noch dieses merkwürdige Kind..."

     

    Ein schrecklicher Gedanke erwacht in mir, so schrecklich, dass ich ihn kaum zu denken wage: "Ist das Kind der Urheber oder Werkzeug all dieser Schrecken? Würde dies alles enden, wenn nur dieses Kind nicht mehr am Leben wäre? ... Selbst wenn, wäre ich fähig, ein Kind zu töten? ... Und wozu? Nur um weitere zehn Jahre auf der Flucht vor meiner Vergangenheit zu sein?"

     

    Meine Finger verkrampfen sich um den Griff des Brieföffners. Die Akte der Contessa gleitet leise und ungeöffnet zurück auf den Rollstuhl. Langsam und lautlos, fast wie in Trance, gehe ich zur Tür ... und trete auf den Flur hinaus. Ich werde dem Ende ins Auge sehen, werde aufrecht stehen, werde eine Entscheidung erzwingen ... so oder so, es soll mir willkommen sein. Kurz denke ich an meine 'Lightning', aber die würde mir ohne Munition hier auch nicht weiterhelfen. "Merkwürdig, irgendwie hatte ich seit dem Kongo immer die Vorstellung, einmal mit dem Revolver meines Vaters in der Hand zu sterben. Du bist und bleibst ein Romantiker", lächle ich über mich selbst. Aber ich spüre, wie das Lächeln auf meinem Gesicht zu einer Grimasse verunglückt. Ich spüre, wie die Geschehnisse mich in eine Richtung treiben, die mich zu unverzeihlichen Handlungen zwingen könnten. Ich spüre den Griff des verborgenen Brieföffners in meiner Hand. Ich merke, wie mich meine Schritte ohne mein Zutun den Flur entlang leiten, dorthin, wo die leisen Kinderschritte verschwunden sind...

    • Like 3
  13. Es hat sich etwas festgefahren... Vielleicht solltest Du es doch noch einmal anstoßen, Läuterer.

     

    Savage wähnt sich als letzten verbliebenen Menschen auf der Insel. Für ihn besteht kein Grund zu agieren.

     

    Im Moment

    - können nur Du oder Blackdiablo die Situation in der Bibliothek weiterführen oder abschließen oder

    - Du antwortest auf die Aktion der Contessa (siehe überschneidenden Post von Nyre)

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