Jump to content

Serienkillerjagd - Aus Schocker mach? Horror. Aber wie?!


Piet
 Share

Recommended Posts

Hallo.

 

Ich schreibe gerade ein Abenteuer, das sich um die Identifizierung und Fassung eines Serienkillers dreht, und habe noch einige Schwierigkeiten dabei.

 

Ein weiser Alt-SL, dem ich von meinem Plan ein Killer-Abenteuer zu leiten, berichtet habe, hat mich auf folgenden Sachverhalt hingewiesen: Es wird vermutlich ein Schocker werden, aber kein wirkliches Horror-Abenteuer.

Horror erreiche man in Cthulhu hauptsächlich in dem man das "Böse" langsam *in* den SCs selbst aufbaut, so dass diese sich immer mehr von der normalen Welt entfremden, geisteskranke Paranoiker werden die harmlose Esoterikladenbesucher verfolgen, weil die ja mal zu Kultisten werden könnten (Extrembeispiel; halte ich aber dennoch für passend). Im Bestfall werden die SCs irgendwann das was sie ursprünglich bekämpften. Die "normale" Welt (zu der auch sie anfangs gehörten) ist für sie längst untergangen, auch wenn sie die Apokalypse verhindert haben...

 

Schocker-Abenteuer hingegen würden den Horror von *au?en* auf die SCs einwirken lassen. Der Killer ist böse und durchaus gruselig, aber richtiger Horror entstünde wohl nicht, da die SCs selbst relativ sane blieben und genau wüssten, dass der Mörder eben der "Böse" ist (Schwarzwei?malerei), und dass sie -die SCs- vollkommen richtig handeln ihn zu jagen, sie sind die "Guten".

 

Ich halte die Anmerkungen dieses SLs für ziemlich zutreffend, und frage mich jetzt, wie ich erreichen kann, dass der Mörder weniger leicht als wirklich "böse" eingestuft werden kann (das leichtere Problem).

Und wie ich den Horror in diesem "Böses-kommt-von-au?en-Abenteuer" *in* meine SCs projezieren kann, so dass sie selbst nicht mehr so genau wissen, ob ihr Handeln richtig ist.

Das schönste Ergebnis wäre, wenn die SCs nach Verhaftung und Hinrichtung des Killers ein schlechtes Gewissen hätten, und sich nicht nur einfach darüber freuen können.

 

Noch anzumerken wäre, dass der Killer NICHTS mit dem Mythos zu tun hat!

Ich habe hier im Forum ein Thema gelesen, dass "Mythosfreie Abenteuer" hie? und das fand ich ziemlich interessant.

?ber allem sollte aber dennoch eine paranoiagetränkte Dunstwolke des vermeintlichen Mythos liegen.

Wie erreiche ich das?

 

Vielen Dank für eure Hilfe - meine Spieler und ich danken euch das!

 

Gru?,

Piet

Link to comment
Share on other sites

Guest Agent_Hiram

Ich denke mal, das man die Idee auch so umsetzen kann, wie Du es am NAfang vor hattest.

 

Schlie?lich kann es auch Stabi kosten, Leichen zu sehen. Au?erdem, wer sagt den SC das nciht doch der Mythos dahintersteckt? Das herauszufinden wird sicher auch interessant.

 

Dann wird es eben mehr ein detektivisches Abenteuer, als ein cthuloides. Macht doch nichts. Vielleicht kannst Du ja ein paar NSC als Leichen einbauen, die Verbindungen zu einem Kult haben, dann die SC drüber stolpern lassen oder der Kult denkt die SC wären di eMörder oder wasauchimmer .....

 

Agent Hiram

Link to comment
Share on other sites

Original von Agent_Hiram

Schlie?lich kann es auch Stabi kosten, Leichen zu sehen.

...wobei es ganz an dir liegt, wie weit du bei entsprechenden Beschreibungen ins Detail gehen magst...

 

Original von Agent_Hiram

Au?erdem, wer sagt den SC das nciht doch der Mythos dahintersteckt? Das herauszufinden wird sicher auch interessant.

Ganz bestimmt; neulich hatten wir doch auch nen Thread über mythosfreie Abenteuer... und ich denke, deine Geschichte kommt sehr schön in diese Richtung. Ungeklärte Todesfälle... düstere Geheimnisse... aber dann doch kein Mythos! Hahahiha :D

 

Phil Maloney (hatte auch schon beim Lesen von amnesty-Berichten das ?quivalent einer STA-Probe)

Link to comment
Share on other sites

Nur lässt sich ein Serienmörder natürlich immer in rationale Kategorien einteilen, und am Ende wird's dann immer erklärbar und dadurch "normal/harmlos". Cthuloider Horror ist das aber eben nicht, oder sollte es zumindest nicht sein.

 

Feierabend jetzt, nachher vielleicht mehr dazu.

 

Gru? Kostja

Link to comment
Share on other sites

Guest Black Aleph

ò Die Todesumstände müssen nicht immer erklärbar sein

ò Du könntest die Spieler in der Welt des SK entführen (Motto: äEr will uns was mitteilenô)

ò Du könntest nahestehende der Spieler draufgehen lassen, und z.B. den Spielern Körperteile zusenden

ò evtl. eine Traumphase in der Welt des Killers, indem die Spieler versuchen durch verschiedene Fakten auf eine Lösung zu kommen. z.B. kansnt du Ihnen durch ein Zeichen den entscheidnenden Hinweis zukommen lassen.

Link to comment
Share on other sites

Guest Agent_Hiram
...wobei es ganz an dir liegt, wie weit du bei entsprechenden Beschreibungen ins Detail gehen magst...

 

Brauch ich nicht.

 

Beispiel:

 

SL: Ihr seht eine zerstückelte Leiche.

SC Arzt: Alles klar, ich gucke mir das mal genauer an

SC Schlachter: Ich helfe dem Arzt

SC Bibliothekar: Ich gehe kotzen

 

Damit wäre doch wohl klar, wenn man rollengerecht spielt, das Leute, die daran gewöhnt sind viel Blut zu sehen, eher so etwas verarbeiten als andere, oder?

 

Schlie?lich geht es nicht nur primär darum die Spieler mit irgendwas eine schlaflose Nacht zu bereiten, sondern den Spieler in die Lage zu versetzen seinen Char rollengerecht zu spielen.

 

Das ist jedenfalls meine Meinung.

 

Agent Hiram

Link to comment
Share on other sites

Was ich mir gut vorstellen könnte ist, dass der Killer ist eine Person ist, welche den Charakteren im laufe des Abenteuers sympatisch wird.

 

Sie sollten ihn/sie am Anfang überhaupt nicht im Verdacht haben.

 

Präsentiere ihnen offensichtlich Verdächtige der Sorte"Der muss es einfach sein", welche sich dann im laufe der Ermittlungen als eindeutig unschuldig herrausstellen.

 

Dann sollten erste Verdachtsmomente auftauchen, die auf den wahren Täter weisen. Wenn du es richtig gemacht hast, werden die Charaktere diesen Hinweisen nicht glauben/trauen und die ihnen lieb gewordene Person eventuell sogar in Schutz nehmen.

 

Das wird sie am Ende, wenn es eindeutig ist, wer der Täter ist umso mehr schockieren, wenn sie damit dem Täter eventuell sogar dabei passiv unterstützt haben weitere Taten zu begehen.

 

Somit haben sie zwar einen Bösen, aber dieses scheint nicht greifbar zu sein und ihnen immer wieder ein schnippchen zu schlagen.

 

(Ein gutes Beispiel, welches in etwa in die von mir gemeinte Richtung geht, ist der Film "Die purpurnen Flüsse" - der Erste Film)

Link to comment
Share on other sites

Original von Agent_Hiram
...wobei es ganz an dir liegt, wie weit du bei entsprechenden Beschreibungen ins Detail gehen magst...

 

Brauch ich nicht.

 

Beispiel:

 

SL: Ihr seht eine zerstückelte Leiche.

SC Arzt: Alles klar, ich gucke mir das mal genauer an

SC Schlachter: Ich helfe dem Arzt

SC Bibliothekar: Ich gehe kotzen

 

Damit wäre doch wohl klar, wenn man rollengerecht spielt, das Leute, die daran gewöhnt sind viel Blut zu sehen, eher so etwas verarbeiten als andere, oder?

 

Schlie?lich geht es nicht nur primär darum die Spieler mit irgendwas eine schlaflose Nacht zu bereiten, sondern den Spieler in die Lage zu versetzen seinen Char rollengerecht zu spielen.

 

Das ist jedenfalls meine Meinung.

 

Agent Hiram

 

 

Ich würde schon auf genaue Beschreibungen des gesehenen zurückgreifen, nur sieht es eben für den Schlachter wesentlich gewöhnlicher und sachlicher aus, als für den Bibliothekar.

In dem Fall würde ich es nur für Diesen ekelhaft Beschreiben, während der Arzt und der Schlachter sich schon ans Tagewerk machen können.... wobei ich garnicht wissen möchte was dabei dann rauskommt.

 

 

 

@Piet: Ich stimme Jessil voll und ganz zu, möchte aber noch ergänzen, das der Killer nicht immer nur das unglaubliche Böse von aussen darstellen muss. Die meisten Killer haben einfach eine labile Psyche durch Neurosen oder Triebe und Vorgeschichten jeglicher Art. Hier könnte man auch gut eine Grauzone herstellen, was den Killer zumindest in einigen Belangen nachvollziehbar machen würde.

 

Eventuell kann man sogar Situationen provozieren, in denen sich die Charaktere genauso verhalten hätten, oder diese Situationen zumindest (in Hinblick auf die Vorgeschichte des Killers) nachvollziehen können.

Spiel mit den Emotionen der SC. Lass sie in dem Killer eine geschädigte aber durchaus nachvollziehbare Person sehen... bis der Killer am Ende aus heiterem Himmel heraus so wahnsinnig und pervers erscheint, das sie selbst nicht mehr wissen, was sie glauben sollen.

 

In Filmen hat sich auch die immer wieder beliebte multiple Persönlichkeit bewährt. Das wäre auch etwas, was man einbauen könnte.

 

Gru?,

John

Link to comment
Share on other sites

Original von John Dee

Ich würde schon auf genaue Beschreibungen des gesehenen zurückgreifen, nur sieht es eben für den Schlachter wesentlich gewöhnlicher und sachlicher aus, als für den Bibliothekar.

In dem Fall würde ich es nur für Diesen ekelhaft Beschreiben, während der Arzt und der Schlachter sich schon ans Tagewerk machen können.... wobei ich garnicht wissen möchte was dabei dann rauskommt.

...wobei die Ekelhaftigkeit dieser Beschreibung letztlich eben doch vom Spielleiter (und dessen RL-gS) abhängt.

 

Original von John Dee

Spiel mit den Emotionen der SC. Lass sie in dem Killer eine geschädigte aber durchaus nachvollziehbare Person sehen... bis der Killer am Ende aus heiterem Himmel heraus so wahnsinnig und pervers erscheint, das sie selbst nicht mehr wissen, was sie glauben sollen.

...mit anderen Worte, treibe den Punkt, wo weder Spieler noch Charaktere seine Handlungen noch nachvollziehen können, so weit hinaus wie eben noch möglich. (Das kann viel weiter sein, als man gemeinhin glaubt.) Dann, wenn dieses Band überdehnt ist und rei?t, dann kommt das schmerzhafte Zurückschnappen, die Erkenntnis: "Moment mal... wie habe ich das nur jemals 'völlig in Ordnung' finden können?!"

 

Phil Maloney (kann das unbeschreiblich Ekelhafte auch nicht beschreiben, liebt aber die "Aha!"-Erlebnisse beim Spielen)

Link to comment
Share on other sites

ò Die Todesumstände müssen nicht immer erklärbar sein
.. ich denke eher, sie sollten erklärbar sein, aber nur abstrus erklärbar.

Dann nämlich bleibt die Frage zum Hintergrund offen; sind die Morde zu simpel, wir das ?bernatürliche zu schnell ausgeschlossen, sind sie zu obskur, wird die realweltliche Ebene zu schnell ausgeklammert...

 

ò Du könntest nahestehende der Spieler draufgehen lassen, und z.B. den Spielern Körperteile zusenden
Da rate ich tendentiell von ab - so etwas versetzt vielleicht die Charaktere in Angst und Grauen, nicht aber die Spieler.

So trauert 'James Smith' wütend um seine Frau, während Olaf, sein Spieler, weiter Cola schlurft ... ist es nicht, oder?

 

bis der Killer am Ende aus heiterem Himmel heraus so wahnsinnig und pervers erscheint, das sie selbst nicht mehr wissen, was sie glauben sollen.
Würde ich dann auch wiederum von abraten.

Das, was die morbide "Faszination" an der Thematik der Serienmörder ausmacht, ist es, dass sie eben nicht vollkommen wahllos töten.

Es geht selten um so einfach banale Dinge wie Geld oder Liebe, oft stecken interessante psychologische Muster hinter den Taten und diesen "Code zu knacken", darin sehe ich eigentlich das spielerische Potential bei einem Serienkiller.

Nehme Se7en ('Sieben') als Beispiel. Hier liegt der Reiz nicht darin, dass der Mörder hirnlos durchgeknall ist, sondern vielmehr in dem krankhaften und dennoch unbestreitbaren Gro?konzept seiner Taten.

Wahllos mordende Leute - da bist du dann bald bei Jason Vorhees angelangt, und auch wenn ich Slasher-Fan bin, ist dies dann definitiv kein Fall für Cthulhu...

 

Gru?,

Thomas

Link to comment
Share on other sites

@Thomas: Ich meinte auch mehr den Stil von "Sieben". Das Verhalten des Killers in einer Konfrontation von Auge zu Auge sollte natürlich stets subtil und intelligent sein. Man könnte nur seine Taten anfänglich etwas herunterschrauben und sie in einer Tat ß la Sieben enden lassen. Das komplexe psychische Verhaltensmuster dahinter ist natürlich, wie du schon sagtest, das Ausschlaggebenste und spannenste daran.

Und mit Jason gebe ich dir ebenfalls recht! Obwohl... Wenn ich da an so manchen Uschebti denke

:rolleyes:

Link to comment
Share on other sites

@ Thomas Michalski: Geld ist sicherlich kein gängiges Motiv eines Serienkillers, aber die Liebe als banal und ebenso unwahrscheinlich darzustellen, ist IMHO falsch.

 

Liebe, besonders eine durch Wahnsinn verzehrte Liebe, kann ein wunderbares Motiv für einen Serienkiller sein.

An der Komplexität des zu knackenden Killer-"Codes" dürfte es auch nicht mangeln, wenn Liebe das Zentrum desselben bildet.

 

Eine schöne Szene wäre z.B., dass die Angebete am Ende des Abenteuers die SCs davon abhalten will, ihren Liebsten (den Killer) ans Messer der Justiz zu liefern, weil man ihn doch dann hinrichten würde. Sie verzeiht dem Mörder, "da er doch alles nur für sie getan hat". (Sehr plump... aber ihr wisst hoffentlich, worauf ich hinaus möchte.)

Besonders schwierig wird es für die SCs, wenn sie sowohl den Killer als auch dessen Freundin im bisherigen Abenteuerlauf für engste Vertraute in Sachen Killerjagd hielten.

Erzeuge da richtig Sympathie - z.B. dass die beiden Verliebten am Anfang des Abenteuers verkünden, bald heiraten zu wollen. Dass der Killer den SCs einen Junggessellenabend in Aussicht stellt. Sie müssen beste Kumpels sein, die sich möglichst schon lange kennen.

Nicht alle Serienkiller sind gesellschaftliche Au?enseiter oder schüchterne Eigenbrötler. Einige sind überaus charismatisch, gehen auf Menschen zu, haben Lebensgefährtinnen und Freunde. Es sind schlichtweg normale Menschen, die du ohne eine Sekunde zu überlegen zu später Stunde in deine Wohnung einlassen würdest, ohne zu wissen, dass dies dein letzter Abend sein wird...

 

So könnte ich mir vorstellen, dass die SCs am Ende in arge Nöte kommen, ob sie den Killer denn nun verraten oder nicht. Das gelingt aber nur, wenn du das Liebes-Motiv auch nachvollziehbar und mitfühlbar machst. Es muss schon mehr sein als: "Der Killer tötete für mich Nebenbuhlerinnen als Liebesbeweis". Sowas wäre nur peinlich und würde das Killerpärchen schnell als durchgeknallt abstempeln und sie massiv SC-Sympathie einbü?en lassen.

Du hast sicher schon eine Idee von der Motivation deines Killers, deshalb und weil mir gerade nichts mehr einfällt, solltest du am besten wissen, ob du die Liebe mit einbauen möchtest. Ich könnte mir das sehr interessant vorstellen.

 

Hoffe geholfen zu haben,

L.T. Baskenville (der sich von seinem derzeitigen, nicht ihm eigenen Drecks-PC nicht einloggen kann!)

Link to comment
Share on other sites

Original von Erich Zann

Der Clou wäre natürlich, dass einer der SCs der Serienkiller ist :)

An sowas ala "Der Sänger von Dhol" hatte ich auch schon gedacht.

 

oder aber man lässt die SC's denken sie wären der/die Täter Hierzu werden die SC's nachts/abends betäubt und der wirkliche Täter hinterlässt am Tatort Spuren die zu den SC's führen.

Es gibt da einen Film in dem die weibl. Hauptperson, eine Polizistin welche auch einen leichten Knacks in ihrer Psyche hat. Ihr Mentor der Polizei-chief wird glaub von Morgan Freeman gespielt, ich komm im momment nur nicht auf den Titel.

 

 

 

 

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...