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Pasive Spieler = schlechte Spieler???


Guest Gast
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Ich leite schon seit einigen Monaten eine Cthulhu-Runde - und dies mit unterschiedlichen Spielern - und dies auch noch sporadisch.

 

Dabei bin ich stets gescheitert - bestimmte Spieler zum Rollenspiel zu motivieren - bzw. sind sie einfach zu passiv - versetzen sich nicht in ihre Rolle - und warten darauf dass sich das Abenteuer von alleine löst.

 

Nun, bevor es tipps wie "dann lass sie nicht mehr mitspielen", "brich doch das abenteur ab", "lass sie mal scheitern" hagelt, möchte ich noch hinzufügen dass dies wahrscheinlich zu demotivation führen würde.

 

Vielleicht liegt es an mir, da ich in dieser Lage einfach inkonsequent bin, vielelicht aber, wollen sie sich gar nicht erst in eine rolle versetzen ...

 

Bitte schreibt welche Erfahrungen ihr mit solchen Mitspielern gesammelt habt, und wie ihr dieses Problem eventuell behoben habt.

 

Danke im voraus

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Hi! Also für mich stellt sich die Frage worin du inkonsequent bist. . . Ich denke, dass würde bei der 'Analyse' helfen.

 

Wenn die Spieler zu passiv sind könntest du versuchen, Abenteuer zu finden, die mehr zu ihnen passen. Ich habe auch einen Spieler, der zwar immer mitdenkt aber eben passiv spielt. Als ich jedoch ein Abenteuer, welches in der Zukunft angelegt war, leitete, blühte er regelrecht auf...

 

Erzähl deinen Spielern doch einmal ein wenig über die Zeit der 1920er oder bringe sie zur Aktivität indem sie gewisse Szenen wirklich schauspielern müssen. Wenn zum Beispiel eine Busfahrt relevant ist (also die Gespräche, oder der Bus verunfallt) dann stell doch einfach die Sessel in einer Reihe auf und spiel den Fahrer... Dann sollten sie schon aufwachen...

 

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Guest Fleischlego

Ein Traumthema für mich, ich versuche mich kurz zu halten, darüber könnte ich nämlich tausende von Büchern schreiben (die Chatter wissen, was ich meine :D ). Ich vermute mal, dass du von einem ähnlichen Schlag wie ich bist und es einfach nicht fertig bringst, die Spieler rauszuschmei?en, aus Gründen wie z.B. so und so zu wenig Spieler oder auch "der arme Kerl bessert sich sicher noch".

 

Ich will mal etwas weniger allgemein am Anfang schreiben, sondern auf Cthulhu bezogen. Du wagst es ja wirklich, mit solchen Spielern Cthulhu zu spielen - Respekt und alle Achtung davor. :)

Im vornherein sage ich gleich: Ich habe deswegen aufgegeben momentan Cthulhu zu leiten. Bei vielen Cthulhu-Abenteuern muss man den investigativen Part, falls vorhanden, garnicht spielen, manchmal hat man von Anfang an die Adresse des Showdowns (s. "Am Rande der Finsternis"). In so einem Fall ist das Interesse der Spieler gefragt, das Abenteuer baut auf die Mitarbeit deiner Mitspieler auf und falls diese nicht vorhanden ist, hast du ein gro?es Problem. Natürlich kannst du auf Einbahnstra?en-Abenteuer zurückgreifen, aber irgendwann gehen dir da auch die Quellen aus und du tust deinen Spielern keinen Gefallen damit, dass du ihnen solche Abenteuer vorsetzt, so agieren sie nie freiwillig.

Ein anderer Fall wäre noch "Tempus fugit" aus der Deutschlandbox. Viele schwärmen von diesem Abenteuer - eigentlich sollten sie von ihrer Gruppe schwärmen. ;) Wenn du nicht alle fünf Minuten das wichtigste betonst, wird das Abenteuer ein permanentes Labyrinth ohne Ausweg. Es gibt wohl keine Pauschallösung aus so einer Situation, das sollte dir klar sein, allerdings kannst du versuchen die Spieler zu zwingen - entweder sie finden Gefallen daran oder nicht.

 

Wenn sie einige Cthulhu-Abenteuer hinter sich haben, sollten sie ein Gefühl für das Setting entwickelt haben und ungefähr wissen, was sie erwartet. Wichtig: Schmei? diese Möglichkeit des Wissens von ihrer Seite aus in die Tonne. Cthulhu soll vom Unwissen leben, aber doch hat man immer wieder ein Mythoswesen, auf das der Spieler vorbereitet ist. Raube ihnen diese Vorahnungen, lass einfach mal etwas ganz anderes passieren. Das verlangt dann oft etwas ?bung in Improvisation, aber könnte helfen :)

Wichtig ist eben, dass du ihre Aufmerksamkeit weckst. Ich hatte auch einen Spieler, der eigentlich die ganze Zeit nur rumsa? und sich meine Erzählung angehört hat. Weck' ihn auf, lass ihn kochen, sag ihm, was er sieht - etwas, was sonst keiner sieht. Wenn er mal einen Pauschalspruch wie "Ich geh ihnen hinterher" bringt, lass ihn hinter den anderen Charakteren durch den Boden krachen. Dann ist er auf sich allein gestellt und muss agieren. Wenn er dann schonmal unten liegt, lass da unten das wichtige Tagebuch liegen, das sie eigentlich hätten oben finden sollen. Dann hat dieser Spieler die Fäden in der Hand. Dabei darfst du ihm nicht die Möglichkeit geben, Aufgaben auf andere abzuwälzen. Wenn er das Buch hat, muss er es erstmal alleine durchlesen, um wieder aus dem geheimen Kellerraum raus zu finden. Bevor er raus kommt, könnte er vielleicht noch ein Skelett finden, dass ihn STA verlieren lässt. Wenn er den Wurf schafft, lass ihn auf "Verborgenes erkennen" würfeln (mit Bonus), dann findet er Abnormales am Skelett, sei es ein Schwanzfortsatz oder einen Knochenauswuchs am Kopf, der aussieht wie Stacheln. In Panik lässt er das Tagebuch fallen, rennt nach oben und muss den anderen Charakteren erklären, was in dem Buch stand.

 

Das Beispiel war jetzt natürlich sehr an den Haaren herbei gezogen, aber ich denke, du verstehst, was ich sagen will.

Ein Problem bei Cthulhu ist eben, dass der Spieler manchmal etwas in ein Korsett gezwängt ist, aus dem man nicht so leicht raus kommt. Das hat des öfteren einen dienlichen Zweck, aber für solche Spieler ist das eine Barriere. Bei Cthulhu hast du meist eine genaue Vorgeschichte und festgelegte ?ngste usw. Der Raum für Charakterentwicklung ist kleiner.

 

Das ist vielleicht etwas unpassend, aber: Versuch' doch mal, etwas anderes mit den Spielern zu machen. In anderen Spielen ist der Charakter vorher oft nicht wirklich festgelegt und reift erst beim Spielen in seinen Zügen aus. Probier zwischendrin immer wieder mal Cthulhu und schau, ob die ?Passiven etwas mehr selbst in Aktion treten.?

 

Ich selbst hatte auch solche Spieler, hab diese Methoden aber nicht lange durchgezogen, auch wenn sie vielversprechend waren. Man glaubt garnicht, auf welche guten Ideen diese Leute kommen, wenn sie mal den Mund aufmachen. Allerdings bin ich, ehrlich gesagt, inzwischen auf diese nicht mehr angewiesen, da ich einige nette Andere gefunden habe, mit denen ich momentan eine Gruppe bilde.

Vielleicht konnte ich dir etwas helfen, jedenfalls hoffe ich das doch sehr.

 

Viel Glück weiterhin mit deiner Gruppe,

Lego.

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Bestimmte Spieler zum Rollenspiel zu animieren....

Hm. Vielleicht will dieser Spieler passiv bleiben, oder besser gesagt, er gehört eher zum Typ, der eben sich die Sachen lieber anhört, der sich nicht in den Vordergrund drängen will, der vielleicht eine kleine Aer von Schüchternheit hat, der nicht gerne aus sich heraus geht,a uch nicht in den Rollen eines Rollenspiels.

Solche Leute gibt es, und auch ich hatte ab und zu solche Typen von Spielern.

 

Es war mir egal. Weil ja andere aus der gruppe aktiv waren, und die haben sich dann eben engagiert. Es ist ja auch im leben so: nicht alle sind aktiv, viele sind passive Mitläufer. ich seh da nicht so was schlechtes dran.

Denn ich habe natürlich diese Leute gefragt, wieso sie sich nicht mehr einbunden ins Spiel, und wenn die Antwort ist "Das passt schon so" und man auch sieht, dass sie auf ihre Art und Weise still aber interessiert der Geschichte folgen, dann würde ich es so lassen.

Ist besser als introvertierte Spieler mit Gewalt zum extrovertierten Spiel zwingen.

 

Liegen andere Gründe vor, dann hat mein Vorredner schon gute Tipps gegeben. Diese passiven Spieler ansprechen, direkt, mal sich zu ihnen direkt gegenüber hinsetzen, Konversation mit ihnen machen, Hinweise zuspielen usw. usw. usw,

 

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Hej - und danke für die raschen Tipps!

 

@ Fleischlego: Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, ich hoffe dass sie sich bessern - doch das haben sie bis jetzt nicht getan.

 

Natürlich habe ich dafür verständnis, dass sich nicht jeder der spieler sich um die "führerrolle" prügelt, also sich lieber im hintergrund hält.

 

Doch dies muss hoffentlich nicht zwingend zum DSA-Schemata fürhen, wo ich nur runterlesen muss; denn gerade das schätze ich ja an Cth; Personen-Orte-Ereignisse sind vorgegeben, ob und wie die Spieler sie treffen/erleben/erfahren ist ja nicht auf einen bestimmten Verlauf beschränkt.

 

Danke nochmal für eure Ratschläge - ich werde sie beherzigen und mich wieder melden - wenn es demnächst hei?en wird:

 

Passive Spieler >>> Aktive Spieler

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Passive Spieler setzen wir immer direkt rechts und links neben den Meister, also, die Spieler, die auch noch net soviel Erfahrung haben. So fällt es dem Meister auch einfacher, die Passiven durch Schockeffekte (plötzliches Gespräch unterbrechen durch anschreien zB. das mache ich ganz gerne ^^) ins Geschehen zu "katapultieren". Das Adrenalin sorgt eigentlich immer für eine rege Teilnahme. Sollte das Abenteuer aber net ganz so spannungsgeladen sein (was bei mir eigentlich recht selten vorkommt, da ich selbst aus dem langweiligsten nen riesen Ding mache (muha, netter Ausdruck btw :D)), was ja auch mal vorkommen kann, dann würde ich eine kurze Meditationsrunde für die Gruppe einführen, in der die Spieler ihre Charaktere kurz vorstellen und beschreiben, falls diese sich schon kennen, oder einfach kurz in sich gehen mit ruhiger, aber düsterer Musik (nicht zwangsweise) und sich ihrer Charaktere und deren Eigenschaften und Wesenzüge vor AUgen führen. Das sollte eigentlich reichen, um auch Passive Spieler mit in die Welt von Cthulhu zu ziehen.

 

Seas John McGee, der primär für Schocker und Adrenalinschübe plädiert. ;)

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Danke - werde ich berücksichtigen ^^

 

Ich hätte da eine weitere Frage:

 

Reden beich euch die spieler von ihrem char in der ersten oder in der dritten person???

 

Und welche von den beiden ist die besere - bzw. verhilft oder hindert die Spieler sich besser in ihre Rolle hineinzuversetzen???

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Guest Fleischlego

Bei Cthulhu würde ich die erste Person vorschlagen. Das greift mehr auf den Spieler zurück, den du ja eigentlich Schocken willst :D

 

Aber man kann auch dritte Person nehmen, ist mir eigentlich egal, was die Spieler machen. Meine benutzen ausschlie?lich die erste Person.

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Schlie?e mich an... meine ebenfalls erste Person. Darauf bestehe ich auch, das ist schöner, meiner Meinung nach.

 

Dieses "Mein Charakter macht dies und jenes und sagt dies und das" ist finde ich zu distanziert, da kommt kein Rollenspiel durch.

 

 

 

Und was die Sache mit den passiven Spielern angeht: Wenn meine Spieler zu teilnahmslos werden, stelle ich sie immer in Situationen, in denen sie Handeln M?SSEN um zu überleben. Nicht unbedingt auswegslos, sondern einfach nur gefährliche Situationen.

Die Spieler müssen sich denken "Hey, wenn ich jetzt nix tu bin ich tot..."

 

 

Meine Art das zu regeln.

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Unbedingt die erste Person verwenden.

Leute die gerne die dritte brauchen, sind gut zu schocken, wenn sie plötzlich durch die erste Person ins Geschehen gerissen werden.

 

Exkurs für den Spielleiter: Morphische Felder: Starre die Spieler eindringlich an. Fühle auch die Furcht, denke an die Folgen eines Versagens so stark du nur kannst. Spiele ein Zittern der Stimme. Das Zittern kommt wie von selbst, wenn man sich selbst erschreckt und gruselt.

Die intensiven "projizierten" Gefühle sollten nach der Theorie der morphischen Felder dann auch auf die Spieler übergreifen.

 

Anm: Matura-Arbeit über Morphische Felder geschrieben. Will ich niemandem zumuten.

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Wiederum kann ich Nersul nur beipflichten. Ich fand Rollenspiel in der dritten Person schon seltsam als ich dies in meinem ersten DSA-Regelwerk und der Zu-Vermeiden-Rubrik fand...

 

Der Spieler muss ja geschockt werden nicht der Charakter - dieser hat nichts davon.^^

 

Ich spiele soweit ich weiss (korrigieren wenn nicht, Jiri) immer in der ersten Person und fordere das auch von meinen Spielern. Hab aber noch niemanden gesehen dem die 3. Person lieber war...

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Merci pour les conseils.

 

 

Ich habe dies gefragt, da die "Paradeszene" im SpielleiterHB eben in der 3en Person stattfindet - deshalb dachte ich dass diese Spielmöglichkeit eben optimal für Cthulhu wäre.

 

Talmud Kaluli

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okok.. ich mache es kurz und schmerzlos...

rausschmeissen... der passive spieler mag vielleicht spass

haben.. aber er ist wohl eher der kino-typ...

soll er doch dahin gehen...

also wir haben das 3 jahre lang mit wechslenden SL

und ansträngung versucht.. aber passiv ist und war

einfach passiv.. egal was kam.. man sein, dass es einfach am falschen spieler oder an uns lag.. aber nix hat geholfen..

...

also einfach rauswerfen und wenn ihm was an Rpg liegt wird

er wiederkommen.. und wenn ihr ihm vor dem rauswurf sogar den grund verraten habt (ihr verwegenen kerle, ihr)..

dann wird er sich evtl ändern... oder nicht wiederkommen...

RPG ist kein unterhaltungsprogramm für zuschauer sondern

etwas zum mitmachen und einbringen..

jeder der sich einbringt und was macht wird auch seinen spass haben und ein guter SL wird auf alle eingehen..

aber nix ist schlimmer als SL als ein alleinunterhalter zu sein..

so. .das wars.. auf bald...

 

@nersul: und du, hellseher?...

aber leider muss ich dich enttäuschen...

aber was mich interessieren würde: wie kamst du auf die idee?

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Richtig. Ich pflichte bei. Nach einer Spielsession soll jeder mit dem Gefühl nach Hause gehen, er habe etwas geleistet und erlebt.

 

Anm: Silent, du bist Schweizer.

 

@Silent: du schreibst Anstr_ä_ngung, ein Mundartfehler

(ich ziehe mich wieder in die Klugscheisserecke zurück)

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Guest Talmud Kaluli

Okeh - THX

 

Das hei?t isch soll hart durchgreifen!? - bin gespannt wie der Rest der Truppe reagiert ^^ - werde dennoch eine letzte chance gewähren - natürlich vorher warnen.

 

Andere Frage:

 

Bei der vorherigen Gruppe hatte ich das Problem dass die Spieler so intensiv ihre Charktere verkörpert haben (damals DSA), sodass sie 90 % der Zeit damit verbracht haben, sinnlose Pseudodiskussionen zu führen.

 

Bei der akutellen Gruppe reden sie überhaupt nicht miteinander - was tun?

 

PS: auch wenn es so wirkt, ich fisch hier nicht nach Mitleid! ^^

 

PPS: ich wei?, ich hab es nicht mit den optimalen Spielern zu tun, ich will jedoch diese zu Spielern erziehen >>> seeeeeeeeehr philosophisch - "Ist man als Rollenspieler geboren, oder wird man dies erst mit der zeit?" ^^

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