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Papiere & Dokumente - 1920 (~500kB Bilder)


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Die meisten CdVs und ein paar weitere Fotos hab ich mir mal in einem Pack bei ebay ersteigert. Noch ein paar Fotos hab ich mir im Laufe der Jahre hier in einem Antiquariat gekauft. Der Rest sind Erbfotos. Allerdings weiss ich von den allermeisten Leute nicht wer sie sind. Die Banknoten sind auch Erbstuecke. Momentan bastle ich gerade an Ausweisen und Reisepaessen der 20er. Briefmarken von etwa 1870-1930 wird's dann auch noch geben.
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Hier mal ein Ausweis-Preview:

 

http://www.mbsks.franken.de/coc/ausweis-1.png

 

Wenn man noch das gute, alte Altpapier hat kann das da drauf drucken. Ansonsten muss man noch etwas gelbliches hinterlegen. Was noch fehlt sind der Stempel und vielleicht noch eine Ausfuellanleitung.

 

Was ich bei Bedarf auch noch anbieten kann sind WKI-Postkarten.

 

Mahlzeit

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Hm, ich sehe gerade, dass das Papier ein Wasserzeichen hat. Ich kann nicht alles lesen, aber ich wuerde darauf tippen, dass das der Papierhersteller oder der Papiername ist. Ich weiss nicht, wie das Papier vor 80 Jahren aussah, aber momentan ist es ziemlich gelblich, aehnlichem dem Telegramm von mir.

 

Also einfach auf ein einfaches, irgendwie gelblich-graues Papier drucken und nach Belieben falten. (Mein Exemplar ist einmal waagerecht und einmal senkrecht gefaltet.) Frueher gab es ja dieses schoene graue Altpapier. Das waere bestimmt nicht schlecht.

 

Das Foto ist aufgeklebt und an zwei Kanten abgestempelt. Der Stempel ist ebenso auf dem Kreis. Auf dem Stempel steht "* DER POLIZEIPR?SIDENT * [ORT]" am Rand und in der Mitte ist der Reichsadler.

 

Mein Exemplar ist nicht normal ausgefuellt, deshalb teilweise geraten:

 

- Die Personalausweis Nr. 3- bis 5-stellig.

- Die Datumsangaben in der Form DD. Monat YYYY, z.B. 15. März 1925. Ist ja ueberall viel Platz dafuer.

- Gestalt: Hab ich bisher nur "mittel" gesehen. Keine Ahnung wie sie sich fuer fettleibige und magersuechtige aeussern.

- Gesichtsform: Kenne ich "oval" und "länglich", wobei "oval" eindeutig fuehrt. Ich mein ein Gesicht ist halt nun mal oval und das laengliche Gesicht, das ich kenne ist mindestens so oval wie das ovale im gleichen Dokument.

- Haar: grau, meliert, blond, ...

- Alter: Mir scheint, dass so ein Feld damals beim Designer beliebt, beim Ausfueller aber unbeliebt war. Wenn es noch ein Feld fuer Geburtsdatum gibt kann man das auch einfach durchstreichen. Wenn es nur ein Alter-Feld gibt kann man das Geburtsdatum reinschreiben.

- Staatsangehörigkeit: Bei dem Dokument zwingendermassen "Preu?en" aber ansonsten auch Sachsen, Bayern, ...

- Wie das mit dem Wohnsitz und Aufenthaltsort zu verstehen ist weiss ich nicht. Ich wuerde aber im Zweifelsfall den Aufenthaltsort leer lassen.

- Die restlichen Felder sollten selbsterklaerend sein oder ich kann auch nicht mehr viel dazu sagen.

 

Mahlzeit

 

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Der Adler auf dem Stempel sieht nach eingehender Betrachtung doch eher nach einem preu?ischen Adler aus. (Andere Krone) Weiss jemand wie der in den 20ern aussah? Womoeglich auf einem Stempel? Gerade so im Brustbereich des Adlers gab es einige Varianten.

 

Ich denke ich werde den ganzen Ausweis in ein OpenOffice-Dokument packen. Da kann man dann einfach das Dokument in Deutscher Kurrentschrift ausfuellen und auch ein Foto reinsetzen.

 

Mahlzeit

 

Nachtrag: Der Adler scheint wohl kein Freistaatspreu?enadler sondern noch ein Koenigspreu?enadler zu sein. Der Freistaatspreu?enadler hat naemlich keine Krone und ich hab ihn auch nirgends so plattgefahren abgebildet gesehen.

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Also so langsam muss ich wirklich die Empfehlung aussprechen Ausweisdokumente der 20er mit einer Sauklaue auszufuellen. (Naja gut, ich kenne auch einen der mit betont schoener Handschrift ausgefuellt ist.) Und was ich bald nicht mehr lesen kann ist "Gestalt: mittel" und "Gesichtsform: oval".

 

Aber interessant sind die Ausweispapiere und das Chaos bei diesen schon.

 

- Der Berliner Ausweis hat einen recycleten Stempel des Kgl. Polizei-Praesidenten bei dem das "Kgl." getilgt wurde.

- Beim Dortmunder Ausweis der fuer 1 Jahr gueltig ist hat man vergessen das Ausstellungsjahr einzutragen.

- Der Reisepass des "Freistaat[es] Bayern" (d.h. nicht vor 1918 gedruckt!) enthaelt keinen fuer ein Foto vorgesehen Platz weshalb es dann einfach hinten draufgeklebt wurde. Der Pass ist im Jahr 1920 noch mit dem Siegel des "Koenigl. Bayer. Bezirksamt[es]" gestempelt. Er wurde fuer jemanden ausgestellt, "welcher in Begleitung ... nach ... reist". (Sagte ich schon Sauklaue?)

- Allein der Reisepass aus Zittau ist sorgfaeltig mit schoener Handschrift und aktuellen Insignien ausgefuellt worden.

- Die Dokumente haben nur wenige Gemeinsamtkeiten. Die auffaelligste davon ist, dass fast alles anders aussieht.

 

Ich schreib das alles auch schoen fuer euch zusammen.

 

Hm, witzig waere mal ein Stempel, der auf den ersten Blick normal aussieht aber einen auf den zweiten Blick verunsichert ob er das auch ist oder sich ein Cthulhu-Monster reingemogelt hat.

 

Mahlzeit

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Wo gibt's denn eine nackte Frau im Kamelpelz?

 

Noch ein paar Erkenntnisse:

 

Es scheint im Deutschen Reich ein einheitliche Reisepassdesign gegeben zu haben. Das am Anfang der 20er verwendete Design muss noch von vor dem Grossen Krieg stammen und ist mal als Papier fuer eine Reise gedacht gewesen. (Ein einziger immer vorhandener Eintrag "welcher in Begleitung ... nach ... reist.", kein Platz fuer ein Passfoto, 16 Seiten.) Fuer die habsburgerlose Zeit nach 1918 wurde das Design maximal marginal angepasst. Die Verwendung war aber schon aehnliche unserem heutigen Reisepass.

 

Die zweite Pass-Generation wurde wohl irgendwann 1922-1923 eingefuehrt und war mindestens bis Ende der 20er in Verwendung. Sie hatte natuerlich immer noch keine maschinenlesbare Zone, aber das duerfte der erste deutsche Reisepass mit modernem Verwendungszweck sein. Damit hat sich das Design dann faktischen Verwendungszweck angepasst.

 

Was aber noch genauso wie beim alten Pass geblieben ist und wir uns heut zu Tage garnicht mehr vorstellen koennen ist, dass man sowohl ein Visum (auch fuer Oesterreich und wenn es nur zur Durchreise ist!) als auch eine Ausreiseerlaubnis brauchte! Sowohl bei der Ausreiseerlaubnis als auch beim Visum war der Grund fuer die Reise angegeben, z.B. "Business with XXX Ltd.". Das moegliche Abreisedatum war durch beides recht knapp gebunden. So hat man ab Ausreisebewilligung etwa zwei Wochen Zeit gehabt sich das Einreisevisum zu besorgen und die Reise anzutreten. Beide Formalitaeten haben natuerlich auch noch Geld gekostet.

 

Mahlzeit

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