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Stabilitäts-Wurf: Augen zu und durch?


Dingo
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hallo, forum!

 

vielleicht kennt ja der ein oder andere spielleiter dieses problem auch:

 

ein stabilitätswurf wird ja verlangt, wenn ein char etwas furchtbares erlebt oder erblickt. mythoskreaturen zum beispiel, oder grausame morde. normalerweise sagt man sich, wenn ich die augen schlie?e, sehe ich das schreckliche nicht, daher ängstigt es mich auch nicht. das klappt zum beispiel ganz gut, wenn man als kind in die geisterbahn musste.

 

jetzt versuchen allerdings hin und wieder spieler, damit einem stabi-wurf zu entgehen.

in einem abenteuer fing z.b. eine der kontaktpersonen spontan an in flammen aufzugehen und unter qualvollen schreien zu verbrennen. eine spielerin sagte: "mein char macht die augen zu!" und da er nix sah, bekam er vom leiter keinen stabi-verlust.

beim zweiten beispiel war ich selber leiter. ein grö?eres mythoswesen ging in einer unterirdischen höhle auf die gruppe los.

einer der spieler sagte: "ich wei? zwar nich, warum die jetzt rennen, aber ich tue das besser auch!"

ich erwiderte: "ihr rennt also alle auf den gang zu, hinter euch donnern gro?e schritte immer wieder auf die erde, lautes gebrüll ertönt direkt hinter euch, ihr spürt warmen, stinkenden atem, der euch von hinten entgegenströmt!"

sagte der spieler:"schön, aber ich dreh mich nich um. wenn ich nich sehe was das ist, muss ich keinen stabiwurf machen!"

das hat mich als leiter damals kalt erwischt. ich habs daher durchgehen lassen. klingt ja auch erstmal vernünftig, schlie?lich hei?t es überall, der ANBLICK der mythoskreaturen kostet die stabilitätspunkte.

 

aber richtig gefallen tut mir das nicht. sollte so etwas wieder vorkommen, hab ich vor, die regeln etwas zu modifizieren. z.b. mana-würfe, ob der char wirklich die augen geschlossen halten kann. dazu ist eine bedrohung nicht nur durch augen wahrzunehmen. schritte im dunkeln, verbunden mit röcheln würde ich ja eigentlich auch stabi kosten lassen. heute würde ich auch sagen: "wenn du keinen stabiwurf machen willst, also keine angst hast, wovor läufst du dann weg? wer sich bedroht fühlt, muss auch stabiwürfe machen."

 

nur wie mach ich das am besten, dass das nicht nach meister-wilkür aussieht. ich möchte nun nicht dass die spieler glauben, sie hätten nen töllen trick gefunden, ihren char geistig gesund zu halten und ich würde nun gegen die regeln versto?en um ihnen das zu vermiesen. zumal ich das halt vernünftig fände, wenn manche schrecklichen erlebnisse stabi kosten, auch wenn man nicht direkt hinsieht.

 

gabs das bei euch schonmal? habt ihr vielleicht schon praktikable hausregeln dazu?

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Ich stimmt dir zu: Wer vor etwas wegläuft der hat auch in gewisserweise vor etwas Angst. ;)

 

Weil wenn der Char stehen bleibt und meint er hätte keine Angst, dann kann Er sich ja auch "Todesmutig" der Kreatur entgegen stellen. :D

 

Um vor etwas Angst zu haben muss man etwas nicht sehen. Allein der Geruch oder Geräusche reichen schon manchmal aus um jemanden in Angst zu versetzten bzw. in den Wahnsinn zu treiben. Frag mal Leute die unter Verfolgungswahn leiden. ;) Bei denen reicht meist nur ein Geräusch. Das ist ein gutes Beispiel.

 

Mach sowas wie eine "Neugier-probe" um zusehen, ob sich der Char vor lauter Neugier nicht doch umdreht und die Augen öffnet, weil er sehen will was das "DA" wirklich ist.

 

Erklär den Spielern, das sie das was Sie gesehen, gehört, gefühlt bzw. gerochen haben erstmal verarbeiten und verstehen müssen. Klar natürlich ist es normal das man vor einem widerwertigen Geruch zwar davon rennt aber nicht gleich einen ander Klatsche krieg. (Au?er es sind Drogen etc.) Aber meist reicht doch schon ein Geräuch aus um einem einen kalten Schauer über die Schultern laufen zu lassen. Da hilft dann auch kein Augen zu machen. Höchstens Finger in die Ohren stecken, aber das noch nicht mal wirklich. :rolleyes:

 

Ein Mensch glaub nur an das was er beweisen kann. Wenn ihm eine Kreatur über den Weg läuft die Er aus Märchen, Mythen oder Legenden kennt muss Er das erstmal verarbeiten und da reicht es dann mal eben nicht die Augen zu zu machen.

 

Ich hoffe mein Kauderwelsch hilft etwas. :D

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Also, macht ein Char die Augen zu während ein anderer schreiend verbrennt => definitiv Stabi-Wurf notwendig, mind. wegen der Schreie allein, zusätzlich weil er sich bewusst wird dass es sein Kumpel ist der da schreit und verbrennt (er hat ja zumindest gesehen dass er Feuer fängt und daraufhin die Augen geschlossen). Ich würde sogar noch höheren Stabi-Verlust ansetzen, weil dem Char bewusst wird, dass er rein gar nichts tut um dem Kumpel zu helfen :D

 

Gar nicht hingucken: Hm... immer ein bisschen situationsabhängig. Aber weglaufende Chars sind doch perfekte Leckerbissen für etwas, das gro? ist und mit seinen langen Beinen auch weite Schritte machen kann ;)

Eine Kombination aus "Augen zu und wegrennen" ist natürlich perfekt und kann von dir als Spielleiter nach Belieben für die schlimmsten Dinge ausgenutzt werden ;)

Ansonsten lass sie zunächst mal eine Stabi-Probe machen, als die von Jack angesprochene "Neugier"-Probe". GELINGT dieser Wurf, hat der Charakter noch soviel Verstand beisammen dass er sich denkt "Verdammt, gruselige Monster gibt es nicht" und guckt dennoch => regulärer Stabi-Wurf ist fällig. MISSLINGT er, hat der Charakter tatsächlich schon so viele schlimme Erfahrungen mit Monstern etc. gemacht, dass eher die Hölle zufriert bevor er sich umguckt ;) => kein Stabi-Wurf.

 

Ich denke das ist eine sehr plausible und den Spielern auch vermittelbare Lösung. Man muss natürlich Spieler- und Charakterwissen trennen. Bei einem brandneuen Charakter ohne jede Monster-Vorbelastung kann ein erfahrener Spieler natürlich sagen "Er guckt nicht hin" - aber der Charakter selbst ist vielleicht wesentlich neugieriger, wenn eben diese Stabi-Probe gelingt ;)

 

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In unserer Gruppe haben wir das durch eine Willensprobe ähnlich der angesprochenen Neugierprobe gelöst.

Spielen nicht gerade Geräusche, Gerüche etc. eine gro?e Rolle, wird gegen MA mal x (je nachdem) gewürfelt. Gelingt die Probe, kann sich der Char erfolgreich einreden, nicht hinzusehen. Ansonsten toppt das Ereignis seinen Willen und er sieht hin, was zur Stabiprobe führt.

Wir haben uns das damit erklärt, da? ein bedrohliches, lebensgefährliches Ereignis unbewu?t dazu zwingt, hinzusehen, um ihm zu entkommen.

 

Gru?Fox

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Ihr solltet mal darüber nachdenken, da? dem Spieler das offenbar sehr wichtig ist, keine Stabilität zu verlieren. Denkt mal darüber nach, warum, und ob Ihr dem wirklich den Stabiverlust aufzwingen wollt.

 

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Guest Herostrat

Ich versuche in meinen Runden, die Freiheit der Spieler so unbeschnitten wie möglich zu lassen. Wenn sie etwas nicht sehen wollen, nicht lesen wollen, irgendwo nicht hingehen wollen, warum sollte ich sie zwingen? Natürlich ist so etwas wie eine Grundneugierde der Charaktere notwendig, um das Entfalten eines Abenteuers möglich zu machen, - darauf achte ich dann eben bei der Erschaffung der Charaktere und der Motivation für ein bestimmtes Abenteuer.

Ich halte es für legitim und notwendig, wenn die Spieler versuchen, das Abenteuer erfolgreich zu lösen und (!) ihre Charakteren so wenig Schaden körperlicher und psychischer Art wie möglich erleiden zu lassen. Die Folge davon ist, dass das obige Problem meiner Meinung nach kaum relevant ist, denn sie werden versuchen, im richtigen Moment die Augen zu schlie?en oder wegzurennen etc., um die Charaktere vor Schaden zu bewahren, jedoch auch, im richtigen Moment die notwendige Aufmerksamkeit aufzubringen, um Fortschritte im Abenteuer zu machen, und sei es auf Kosten von Stabilität. Warum sollte ich eine solche Strategie der Spieler vereiteln wollen? Es wäre von den Spielern nachgerade unvernünftig, die Kosten nicht gering zu halten und im Rahmen des Möglichen auf die Charaktere zu verteilen (indem nicht jeder z.B. alle Bücher liest, alle Leichen untersucht etc.)

 

Grü?e

Herostrat

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Gerade beim Beispiel mit dem Verbrennen gibt es nun wirklich allen Grund, auch bei geschlossenen Augen einen Stabiwurf zu verlangen: der Geruch von verbranntem Fleisch, schreckliche Schreie, das Wissen, was vorgeht, die eigene völlige Untätigkeit ...

 

Man kann das ganze ja einfach aus der Sicht des entsprechenden Charakters betrachten: Wenn er die Augen zumacht, dann deshalb, wei? er bereits vermutet, dort etwas entsetzliches, übernatürliches zu erblicken. Wenn er seine Vermutung dann in Form von Geräuschen, Gerüchen und Ergebnissen (wie z.B. Toten Gefährten) bestätigt kriegt, dann sollte der effekt für seine geistige Stabilität ähnlich ausfallen wie wenn er die Kreatur wirklich gesehen hätte. Ausnahmen sollte man vielleicht bei den wirklich unbegreiflich schrecklichen Kreaturen, wie z.B. Cthulhu selbst machen: Da kann es dann ja auch durchaus angemessen sein, wenn der Charakter sich tatsächlich so hilflos wei?, das er nur noch die Augen schlie?en und alles wegdrängen kann. Dann könnte der Stabi-verlust schon mal etwas geringer ausfallen.

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Guest Black Aleph

Das Stabi-System von Cthulhu ist eh überholt, aber ist eben unter Lizenz von Chaosium. Und dann ist es wieder ne Auslegungssache.

 

Bei der Szene in dem Gang hätte ich auch ohne "Blickkontakt" nen Stabi-Wurf machen lassen - sie wissen ja, dass das Viech da ist.

 

Problem an Cthulhu-Abenteuern (jedenfalls vielen!) ist das wirklich immer und IMMER WIEDER Stabi verlorengeht. Ich regel das in meiner Hausrunde so, dass die Spieler abhärten. Der Doktor oder Polizeibeamte hat ohnehin da nen Bonus bei Toten und muss keinen Wurf machen.

 

Und dann das Thema mit dem "Dazugewinnen": auch nervig irgendwann; vor allem in ner Kampagne wenn der Stabi-Meter hoch und runterschie?t und sich nicht stillhalten kann!

 

Ich regel das in der Hausrunde so, dass ich generell immer Stabi runterzieh, aber dann nicht unbedingt das was im Abenteuer oder Regelwerk angegeben ist. Stabigewinn gibt's nur in Ausnahmefällen... oder jemand unterzieht sich ner Therapie oder so... oder ist verliebt... *G*

 

 

Regel 1: Der Spielleiter hat immer recht.

Regel 2: Wenn dir als SL etwas nicht pa?t, ändere es!

 

 

 

 

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Guest Herostrat
Aleph: Das Stabi-System von Cthulhu ist eh überholt,

 

Warum denn eigentlich. Ich komme sehr gut damit zurecht, aber vielleicht ist mir auch was entgangen.

Zu den häufigen Proben: Meiner Erfahrung nach dauert es ziemlich lange, bis Charaktere da ernsthaft in Schwierigkeiten kommen, insbesondere dann, wenn man One-Shots spielt.

 

Grü?e

Herostrat

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Settembrinis Einwurf trifft den Nagel durchaus auf den Kopf...

 

- warum nur will der Spieler, dieses sonderbare Wesen, die Stabi seines Charakters erhalten? Tsktsktsk, völlig unnormal... :D

 

Im Ernst: ich (für mein Teil) gehe prinzipiell davon aus, dass der Spieler seine STA so lange wie möglich wahren will. Und wenn ich ihm den Verlust offen oder verdeckt (getarnt durch einen speziellen Vor-Stabi-Wurf ohne irgendwelche andere Funktion im Spielkontext, gleich ob das jetzt Neugier oder Willenskraft hei?t) aufzwinge, dann ist das... genau das, ganz recht, danke Oleg.

 

Viel befriedigender (behaupte ich jetzt einfach mal) ist so ein Stabilitätsverlust, wenn man sieht, dass man sich das ausschlie?lich selber zuzuschreiben hat - man hätte ja in der konkreten Situation auch was anderes tun können, mit dem man unbeklapst davon gekommen wäre... (frei nach Herostrat)

 

Und wenn dann so ein richtig harter Stabilitätsverteidiger doch mal in die Lage kommt und sich verzweifelte Notlösungsstrategien ausdenkt, wie in Dingos erstem Posting beschrieben... ohne zu würfeln sollten die keine Chance haben, zu funktionieren. ZB wird es ja auch rein logisch kaum möglich sein, die Augen zuzukneifen (wie im Thread-Titel angesprochen), bevor man sieht, was da passiert... und wer's doch probiert, sollte dumm genug sein, um sich nicht vorstellen zu können, was um ihn herum passiert - d.h. einen Wurf auf den höchsten Wert aus Medizin, Physik, Wissen vermasseln!

Es hat ja keiner gesagt, dass ein erfolgreicher Wurf immer auch ein gelungener sein muss...

Au?erdem ist der Typ im letzten Tatort auch umgebracht worden, obwohl ich noch rechtzeitig umschalten konnte... 8o

 

 

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Guest Black Aleph
Original von Herostrat
Aleph: Das Stabi-System von Cthulhu ist eh überholt,

 

Warum denn eigentlich. Ich komme sehr gut damit zurecht, aber vielleicht ist mir auch was entgangen.

Zu den häufigen Proben: Meiner Erfahrung nach dauert es ziemlich lange, bis Charaktere da ernsthaft in Schwierigkeiten kommen, insbesondere dann, wenn man One-Shots spielt.

 

Grü?e

Herostrat

 

Wenn du OneShots oder auf Cons damit spielst ist es auch vollkommen ok.

 

Bei der OrientExpress-Kampagne z.B. wird aber meines Erachtens schon etwas viel mit den Stabi-Punkten gespielt. Oder das Andersrumbeispiel: bei Gruppen mit Erfahrenene Charakteren "OH GOTT SCHON WIEDER SO EINE KREATUR! G?HN! STABIWURF!".

 

"Abhärtung" wird im Regelsystem soweit ich wei? nicht beachtet.

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