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Spielverderber-Alarm bei "Tod an Bord"!


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Hi Leute,

 

vor einiger Zeit ist bei uns das Abenteuer "Tod an Bord" latent zum Langweiler geraten, weil Setting und Plot sehr stark an den Film "Ghostship" (2002) angelehnt sind. Leider hatten zwei Spieler den Film schon gesehen und verfügten so über einiges Vorwissen. Die Spannung für beide war dahin und für uns anderen irgendwie auch, selbst wenn beide versuchten mit dem Wissen etwas hinter dem Berg zu halten. Naja, doof wars in jedem Fall, wenn man einen neben sich sitzen hat, der wei? worums geht. Beiden hätten an dem Abend lieber was anderes gemacht, meinten sie.

 

Deshalb mein bescheidener Hinweis an die Spielleiter: Schaut Euch den Film zur Vorbereitung an und fragt Eure Spieler, ob sie ihn kennen. Warnt sie vor.

 

Zweitens möcht ich die Autoren in Zukunft auffordern es im Vorwort zu vermerken, wenn man so abkupfert! Bitte nicht falsch verstehen - Peer Kröger und Uwe Matthes - gegen Abkupfern ist nichts zu sagen. Letztlich pinnen wir doch alle von irgendwem ab. Aber vermerken sollte man es, wenn man sich so stark an eine Vorlage hält. Zum einen schmückt man sich nicht mit fremden Federn, zum anderen wissen die Spieler, worauf sie sich einlassen.

Am Tisch fanden wir die Story eigentlich ziemlich gut, nur als dann rauskam, da? die letztlich aus der Feder eines Hollywoodschreibers stammt und dann für Cthulhu umgearbietet wurde, hm...

 

Gru?Fox

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ähnliches problem hatten wir auch bei "tod an bord", obwohl die spieler dadurch eher auf die idee kamen, die *anderen* gäste seinen möglicherweise geister und haben erst gar nicht in betracht gezogen, dass sie selber *auch* involviert sind.

 

das mädchen weckte halt die meisten assoziationen, da war bereits jeder von einem geistermädchen überzeugt. verräterisch fand ich auch die schiffsnamen. gerade *pandora* ist sehr offensichtlich, wenn dann auch noch ein kästchen mit an bord gebracht wird.

 

aber da ich mir nicht die mühe machen wollte, die handouts zu ändern, hab ich das beinehalten. sollte man aber besser ändern.

ansonsten war das abenteuer recht spannend und auch das ende doch überraschend und schockierend.

 

blo? das mi?trauen untereinander lie? sich in meiner gruppe nicht schüren. die halten zu sehr zusammen! :-)

 

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Na gut, und das Verschieben und Aufeinandertreffen der Zeitebenen war schnell klar. Spätestens durch die neumodische Kleidung der Jetztzeitbesucher und den teilweisen Gammelszustand des Schiffes. Der eben auch im Film sehr stark eingesetzt wird.

 

Und Pandora, KIsten... Das ist ja nochnichtmal mal der Wink mit dem Zaunpfahl :) Eher Brückenpfeiler.

 

Gru?Fox

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Spätestens durch die neumodische Kleidung der Jetztzeitbesucher und den teilweisen Gammelszustand des Schiffes.

 

sti9mmt, das hatte ich ganz vergessen. wenn die neuzeitlichen besucher in ihren neumodischer ausrüstung auftauchen, ist alles verraten.

 

ich hab das so gemacht, dass die kleidung den spielern so beschrieben wird, wie 20er charaktere sie deuten könnten. also beispielsweise *seltsame uniformen einer nationalität, die ihr nicht identifizieren könnt, aber schon mit militärischem einschlag*, oder so ähnlich.

 

sonst ist der braten schnell gerochen. den gammelzustand hab ich nur zweimal kurz auftauchen lassen, das war gruselig, aber nicht zu verräterisch.

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Ich habe das Abenteuer schon viele Male geleitet, auf Conventions oder im privaten Kreis. Nachgefragt, ob jemand den Film Ghost Ship kennt, habe ich nie, und auch wenn sich teilweise Leute nach der Spielrunde daran erinnert fühlten wegen der gleichen Thematik, hat das dem Spielspa? in keiner der Runden zu irgendeinem Zeitpunkt geschadet.
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Hallo Frank,

 

wie die Leute mit dem Verdacht die Vorlage eines Abenteuers zu kennen umgehen hängt stark von den Geflogenheiten der Gruppe und auch von der Einstellung zum Charakter ab.

 

Gerade bei privaten Runden ist ein Hinweis auf die Vorlage nützlich. Denn so können sich die Spieler die die Vorlage kennen vorher mit dem Spielleiter absprechen.

 

Zudem soll es auch Cthulhu Runden geben bei denen die Spieler etwas mehr an ihren Charakteren hängen als das meistens und gerade bei Cons der Fall ist.

Da ist man auch als noch so guter Rollenspieler versucht diesen Wissensvorsprung auszunutzen.

 

Gru? Jochen

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Au?er der Thematik "Ozeanriese mit Spuk" hat das Abenteuer aber mit dem Film in Sachen Handlung nicht wirklich etwas gemein. Es tauchen zwar ähnliche Versatzstücke wie das Mädchen auf, aber das hat im Film im Vergleich zum Abenteuer eine ganz andere Rolle.

Daher meine ich, dass irgendwelche vorherigen Hinweise nicht nötig sind. Und in den bestimmt 10-15 Runden, die ich geleitet habe, hat es nie geschadet, vorher nichts zu sagen.

 

Nach meiner Erinnerung kannte übrigens der Ur-Autor des Abenteuers, Uwe Matthes, den Film gar nicht und war überrascht, als ich ihn auf diesen hinwies.

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Ich als einer der Autoren kann nur für meinen Teil sagen, dass ich Ghost Ship zwar irgendwann mal gesehen hatte, aber meine Schreibarbeit von dem Film in keiner Weise (höchstens unterbewusst) beeinflusst ist. Ich kann mich kaum noch an den Film erinnern, aber die ?hnlichkeit hört ja eigentlich bei dem Setting und dem Vorkommen von Geistern auf, wenn ich das noch richtig wei? - und das ist ja nun auch wirklich nicht allzu überraschend, oder?.

 

Schlimmer ist das mit ?hnlichkeiten zu dem Film The Others, der ja den gleichen Twist am Ende beinhaltet - und ich für meinen Teil kannte den Film tatsächlich NICHT, bevor ich das Abenteuer schrieb. Ich habe ihn mir erst danach angeschaut, als ich auf die ?hnlichkeit angesprochen wurde. Hier sollte man das vielleicht wirklich vorher auf geschickte Weise von den Spielern in Erfahrung bringen, ob sie den Film kennen.

 

Noch ein Wort zum Thema kleines Mädchen: das ist ja nun nicht erst seit der Flut der J-Horror-Filme ein beliebtes und durchgängiges Motiv in Geister-/Horrorfilmen Ich wollte es - das war zumindest meine Intention - in erfrischender und neuer Weise in dem Abenteuer verwenden und gerade auch die Kenner solcher Filme damit überraschen.

 

Gerade in einem bereits so häufig in Film, Buch, Rollenspiel verwendeten Thema wie der Geistergeschichte ist halt dem Ma? an möglicher Innovation immer eine Grenze gesetzt. Und so gibt es natürlich immer auch ?hnlichkeiten, sei es nun zu Ghost Ship, The Others oder The Shining, Resident Evil oder *bitte beliebigen Namen eines Filmes/Buches aus dem Genre einfügen*. Das schmälert in meinen Augen den Spielspa? aber nicht, solange es sich eben nicht um einen 1:1 Umsetzung eines bekannten Stoffes handelt.

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Richtig...

 

Ich hatte das Glück dass meine Gruppe bis zum "Showdown" im Dunkeln getappt ist, und der ?berraschungseffekt umso grö?er war am Ende.

 

Ich kannte den Film "Ghostship" zwar, aber meine Mitspieler scheinbar nicht..;-)

Und wenn doch, dann zog während des Szenarios keiner Parallelen zum Film...

 

Ich finde nach wie vor ein klasse "one-shooter" :]

 

 

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Klar ist das ein amüsanter one-shouter. Hab nichts anderes behauptet. Auch wenn wir nicht soviel Spa? hatten, schade.

In erster Line geht es mir darum, kurz auf eine solche Vorlage im Vorwort oder so hinzuweisen. Mehr nicht! Nun gut, nun wu?ten die Autoren scheinbar nichts. Aber für eine Zweitauflage wärs mal ein Vorschlag. Steffen Schütte hat mal in der CW auf seine Fernsehserienvorlage hingewiesen. Gut so.

 

Und so gering sind die ?bereinstimmungen nun auch nicht:

 

1. Luxeriöser Ozeandampfer nimmt von einem anderen Schiff auf See Kisten an Bord, die ein Teil des Bösen sind! Danach geht das Drama los.

 

2. Einer an Bord fährt ruhelos als Bösewicht über die Weltmeere.

 

3. Ein Mädchen entgeht als einzige dem Spuk und hilft den Chars.

 

4. Zeitebenen zwischen damals und jetzt überlagern sich. Wrackzustand etc. Das Abenteuer spielt nicht damals sondern 2004. Was die Chars anfangs ja nicht wissen.

 

5. Ein Forschungsschiff aus der Jetztzeit findet das Spukschiff und man geht an Bord.

 

6. Die Geschichte wirderholt sich ständig. Im Film dann nur auf einem anderen Schiff.

 

Geht etwas über blo?es Setting-Doppel hinaus, finde ich. Unseren Kollegen hat das jedenfalls gereicht, um die Story relativ schnell zu enträtseln. Insebsondere als die Jetztzeittypen auftauchten, war klar: Wir sind die Geister!

Ich kann da nur sagen, wie es bei uns gewesen ist. Aber es war so.

 

Gru?Fox

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Original von Henry Fox

Na gut, und das Verschieben und Aufeinandertreffen der Zeitebenen war schnell klar. Spätestens durch die neumodische Kleidung der Jetztzeitbesucher und den teilweisen Gammelszustand des Schiffes.

Gru?Fox

 

 

SPOILER ----

 

 

 

Das mit der Kleidung der Jetztzeitbesucher hatte ich auch etwas argwöhnisch beäugt und daher ein wenig improvisiert.

Mein Gedanke war: die Charaktere aus 1920 können ja keine Ahnung haben, wie neuzeitliche Kleider/Ausrüstungen aussehen. Ich habe daher die neuzeitliche Forschungscrew in Schutzanzügen immer nur Erscheinen lassen (sie hatte das Schiff erst mal unter Quarantäne gestellt und ist nur in Seuchenanzügen rüber), und diese Forscher der Neuzeit wie "fremdartige menschenähnliche Wesen mit weiss schimmernden Rüstungen oder Tauchanzügen, deren Atem schnaubend geht" beschrieben. Ich habe zu diesem Zweck ein Bild eines 2004er-Feuerwehrmannes im Schutzanzug mit Weichzeichner verfremdet und verdunkelt und den Spielern dieses Foto kurz gezeigt. Das hat gereicht, um die ersten Male die SCs in Unklarheit zu lassen beim Auftauchen der neuzeitlichen Forschergruppe.

 

Bei uns kannte Ghost Ship zwar einer Spieler, der hat aber auch erst im Nachheinein erwähnt, das wäre fast so ähnlich (ich kenne den Film nicht), aber bewusst während des Spiels keinerlei Paralellen gesehen. ?hnlicher sind die Paralellen zu 6th Sense oder The Others... aber als die SCs gegen Ende dieses Prinzip durchschaut hatten (die Spieler sind die anderen), da war es für sie ein umwerfendes Suspense-Moment. Das haben alle genial gefunden, auch wenn dann jeder den 6th-Sense-Effekt jetzt begriffen hatte.

 

Einige ?hnlichkeiten mit "The Shining" sind ja auch gegeben. Das habe ich bewu?t eingesetzt, auf "meiner" Pandora war ein Kellner namens Jack Torrence, für den ich ein Bild von Jack Nicholson verwendet habe. Der sprach immer von "was du heute kannst besorgen..." usw. Vielleicht habe ich die Spieler dadurch von Parallelen zu Ghost Ship abgelenkt, sie dachten wohl eine Zeit lang, das Schiff sei eine schwimmende Version des Overlook Hotels aus "Shining".

 

 

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Ich muss Henry Fox hier voll zustimmen: Habe das Abenteuer gelesen und mein erster Gedanke war: "Ghost Ship".

 

Leider habe ich mit meiner gesamten Gruppe zusammen die DVD angesehen, daher wird das Abenteuer wohl eher nicht bei uns gespielt... Schade, denn die Story ist schon cthuloid.

 

Gru?,

McLafferty

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