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Geheimhaltung


Eliot Ness
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Cthulhu funktioniert m.E. nur unter der Prämisse, da? die Charaktere gegenüber dem Rest der Welt einen bestimmten Wissensvorsprung haben, nämlich Einblick in den Mythos. Nun ist es aber doch so, da? die Aktivitäten der Kultisten den Regeln der Gesellschaft teilweise erheblich zuwiderlaufen.

 

Beispiel 1: beim Verschwinden von Menschen (Ritualmorde etc.) mü?te doch eigentlich die Polizei aktiv werden, bzw. es wäre doch vermutlich ein nachvollziehbares Verhalten der Charaktere (ganz normale Menschen), wenn sie zu den offiziell zuständigen Stellen laufen, sobald sie etwas heraus gefunden haben.

Beispiel 2: wenn sich im Verlauf des Szenarios die Notwendigkeit ergibt, ein Gebäude niederzubrennen mü?te doch auch die Feuerwehr in der Lage sein, jenen seltsamen unterirdischen Gang zu entdecken...

Kurz: welche Strategien habt ihr denn in euren Runden dafür entwickelt, da? das Wissen um den Cthulhu-Mythos auch geheim bleibt? :)

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Zunächst liefert Lovecraft persönlich ja die eine oder andere Idee. Zum Beispiel kommt es gelegentlich vor, da? Türen zu Geheimgängen einfach nicht mehr aufzufinden sind, obwohl die Protagonisten (scheinbar) genau wissen, wo sie danach suchen müssen.

 

Zweitens kann auch die Realität als dankbare Vorlage dienen. Gerade bei Morden oder beim Verschwinden von Personen wird auch im richtigen Leben nur ein schockierend kleiner Anteil aufgeklärt. Und auch Brandstiftung wird häufig nicht aufgeklärt oder garnicht als solche erkannt. Insofern ist es eigentlich garnicht so unrealistisch, wenn auch die Taten von SCs oder NSCs unentdeckt bleiben. Natürlich mu? der Plot entsprechend gestaltet werden, da? das auch plausibel wirkt bzw. die Spieler müssen sich hinreichend geschickt anstellen; das ist gewisserma?en eine Qualitätsfrage.

 

Und was den Gang zu den Behörden angeht, ist es doch eigentlich sogar naheliegend, da? einfach niemand den Protagonisten glaubt. Wenn man diesen Effekt nutzt und die Handlung vielleicht so geschickt steuert, da? auch die Hauptfiguren in gewissem Rahmen Dreck am Stecken haben, oder wenn man einfach durch das oben erwähnte rätselhafte Verschwinden von Beweisen ihre Glaubwürdigkeit untergräbt, dann kann man sie recht wirksam vom Polizeipräsidium fernhalten.

 

Das wäre so die Basisausstattung für den Werkzeugkasten des Autors. Gute neue Ideen kommen natürlich immer gut an. Aber mehr als solche Ideen kann man wohl von au?en nicht beisteuern. Damit den Plot wirklich auszugestalten, da? die Handlung tatsächlich in überzeugender Weise in diese Richtung läuft, macht viel der Kunst und der handwerklichen Arbeit des Abenteuerschreibens aus. Patentrezepte gibt es dafür nicht; man mu? immer wieder im Einzelfall eine Menge Aufmerksamkeit und Arbeit in diesen Aspekt investieren.

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Original von Eliot Ness

Kurz: welche Strategien habt ihr denn in euren Runden dafür entwickelt, da? das Wissen um den Cthulhu-Mythos auch geheim bleibt? :)

 

Naja, in der Regel wissen die Spieler ja, wenn wir zu den öffentlichen Stellen gehen und sagen, dass es Gro?e Alte gibt, dann werden wir wohl für verrückt angesehen.

 

Wie bei Lovecraft: Oft erkennt der Protagonist, dass die Mythos-Wahrheit für die Menschheit am besten zu verschweigen ist. Und die Spieler sehen dies in der Regel auch ein.

 

 

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Hi Leute.

 

Die Sache ist doch die, da? die Behörden eben nicht die richtigen Schlüsse aus den Vorfällen ziehen bzw. ziehen wollen/können. Da es nichts Unerklärliches geben darf, wird die nächstliegende Erklärung genommen. Der Hauseinsturz durch au?erirdische Mächte wird schnell zur profanen Gasexplosion. Die verschwundenen Kinder sind einfach von zu Hause fortgelaufen oder der Trunkenbold der Stadt ist Schuld und wird vor den Kadi gezerrt. So läuft es bei uns in der Regel ab. Nicht selten kamen auch die SC selbst in Erklärungsnöte, wenn sie der Polizei Rede und Antwort stehen mu?ten. Da lügt man lieber als eine Einweisung in die Klapse zu riskieren ("Jaja, ist klar. Ein geflügeltes Wesen von den Sternen hat ihr Auto angegriffen. Kommen Sie doch mal kurz hierrüber. Es tut nicht weh.....")

 

Andererseits belegt die Story um Innsmouth, da? die Behörden im Einzelfall doch entsprechend handeln können und mal eben eine Tiefe-Wesen-Kolonie torpedieren. Auch in dem Abenteuer "Bleicher Mond" wei? die Regierung ja teilweise Bescheid. Es geht also auch anders.

 

Soweit

 

Gru?Fox

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Also ich denke das wesentlich mehr Personen jedes Jahr verschwinden und nicht mehr auftauchen als man allgemein denkt. Ich rede hier nur von Angezeigten fällen da kommen dann noch Personen dazu die gar nicht registriert sind.

 

Au?erdem kann man annehmen das Kultisten versuchen selbst unentdeckt zu bleiben und deshalb gezielt nach Opfern suchen die aufgrund ihrer sozialen Situation bzw. ihrem illegalen Status nicht so schnell vermisst werden. Zum Beispiel Obdachlose und Drogenabhängige auf der Stra?e, illegale Einwanderer und Prostituierte die sich nicht an die Behörden wenden können etc. und darunter fallen leider schon relativ viele Personen allein in unserem sozial entwickelten Zentraleuropa.

Wenn man da an die ehemaligen Oststaaten denkt oder an die Länder der dritten Welt bzw. Länder in denen diktatorische Regime oder Krieg herrschen steigen die Zahlen natürlich extrem an.

 

Wäre interessant wenn jemand dazu Zahlen aus Europa dazu hätte, ich hab nur auf die schnelle bei wiki was aus den USA gefunden:

 

By the end of 2005, there were 109,531 active missing person records according to the US Department of Justice. Children under the age of 18 account for 58,081 (53.03%) of the records and 11,868 (10.84%) were for young adults between the ages of 18 and 20

 

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Die Sache mit der verschwundenen Geheimtür (und ähnlich gelagerten Methoden) hat leider immer sowas von Spielleiter-Willkür an sich (was nicht passieren darf, passiert auch nicht). In den Lovecraft-Erzählungen mag das ein probates Mittel sein, nur geht es dort - anders als beim Spiel - ohnehin um den Sieg des Grauens am Ende der Erzählung; im Rollenspiel wollen die Spieler doch zumindest Teilerfolge bzw. Etappensiege erreichen, sonst verlieren sie ja den Spa? an der Sache, und da der Weg dorthin irgendwas mit Taktik und Planbarkeit zu tun haben mu? ist es vermutlich schwierig, wenn ständig alles passieren kann; soll hei?en: ich würde auch schon mal zu diesem Mittel greifen, aber auf Dauer mu? man dabei aufpassen, da? die Spieler sich nicht gegängelt fühlen.

Anstelle eines unmotivierten Verschwindens sehe ich Alternativen wie ?berschwemmung, Erdrutsch, Einsturz, Feuersbrunst oder Explosion, um die Beweise zu vernichten, aber vermutlich kann das mit der Zeit auch monoton werden... ;)

 

Der Verweis auf niedrige Aufklärungsraten ist zwar richtig, geht aber etwas an meiner Fragestellung vorbei, da es mir nicht um die Wahrscheinlichkeit ging, mit der eine Behörde selbständig cthulhoiden Umtrieben auf die Schliche kommen kann; die Charaktere der Spieler können definitiv Vorgänge aufklären, sonst würde das Spiel nicht funktionieren, und da sehe ich eine kritische Phase sozusagen in der Mitte dieses Aufklärungsvorganges:

Aufgrund eines blo?en Anfangsverdachts werden die Charaktere sicher nicht zur Polizei laufen, weil sie sich erstmal vergewissern wollen, ob sie sich mit dem, was sie beobachtet zu haben glauben, nicht lächerlich machen; wenn sie andererseits erstmal Mythos-Wissen besitzen werden sie wahrscheinlich auch nicht mehr zur Polizei laufen, weil sie wissen, da? sie sich damit (Gro?e Alte etc.) tatsächlich lächerlich machen würden; problematisch scheint mir aber das Stadium dazwischen zu sein, nämlich wenn man mittlerweile sicher ist, da? im Keller des Anwesens X jemand gefangen gehalten wird, ohne noch die cthulhoiden Hintergründe zu kennen - ehe man sich in einer Befreiungsaktion auf eine Schie?erei mit den mutma?lichen 'Mafiosi' einlä?t wäre der Gang zu den Behörden doch eine durchaus plausible Sache.

 

Ebenso verhält es sich m.E. mit der Einsicht der Charaktere, da? das Verschweigen des Mythos das Beste für die Menschheit ist - sie kommt vermutlich erst später.

 

Wenn man Spieler hat, die eher dramaturgisch als taktisch denken, werden sie in diesem Punkt zwar tendenziell kooperativ sein - aber auch sie können sich wohl nicht ganz davon losmachen, wie ein normaler Mensch in der Situation reagieren würde. Daher halte ich die Organisation der Geheimhaltung des Mythos in der Spielwelt durch den Spielleiter schon für eine recht schwierige Aufgabe und bin für weitere Tips dankbar. :)

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aus meinen Spielerfahrungen und -runden:

Original von Eliot Ness

Beispiel 1: beim Verschwinden von Menschen (Ritualmorde etc.) mü?te doch eigentlich die Polizei aktiv werden, bzw. es wäre doch vermutlich ein nachvollziehbares Verhalten der Charaktere (ganz normale Menschen), wenn sie zu den offiziell zuständigen Stellen laufen, sobald sie etwas heraus gefunden haben.

 

Die Spieler werden wohl kaum zur Polizei laufen und erzählen, WARUM die Kultisten die (Ritual-)morde begangen haben?! Fakt ist für die Polizei, dass Morde begangen wurde, aber das Motiv ist nicht unbedingt klar und wenn doch, hei?t das ja noch nicht, dass die Polizei es für möglich hält, dass durch diese Morde ein Gro?er Alter beschwört werden könnte?!

Also bliebe hier der Mythos für die Íffentlichkeit geheim, selbst wenn einige näher mit der Tat beschäftigte Ermittler persönlich daran glauben. Und selbst ein Journalist, der diese Story bringen wollte, würde sie eher in den WEIRD TALES denn in der New York Times veröffentlichen!!

 

Original von Eliot Ness

Beispiel 2: wenn sich im Verlauf des Szenarios die Notwendigkeit ergibt, ein Gebäude niederzubrennen mü?te doch auch die Feuerwehr in der Lage sein, jenen seltsamen unterirdischen Gang zu entdecken...

Naja, vielleicht zerstören ja auch die Spieler den Zugang, damit das, was da unten ist auch dort bleibt?! Oder die Feuerwehr findet den Gang und einige Menschen verschwinden, somit wären die Spieler nochmal gefordert?!

Andererseits, was sollte die Feuerwehr dort finden?

?berreste kultistischer Handlungen?? Alte Bücher???

Klar könnte das untersucht werden, aber zu welchen Ergebnisse kämen die Ermittler????

Die eigtl. Mythosgefahr ist doch wohl hoffentlich beseitigt und damit der letzliche Beweis, dass gefundene Informationen und Spekulationen der Wahrheit entsprechen und nicht nur spinnerte Phantasie ist!!

 

 

Original von Eliot Ness

Kurz: welche Strategien habt ihr denn in euren Runden dafür entwickelt, da? das Wissen um den Cthulhu-Mythos auch geheim bleibt? :)

Dem Gro?teil der "normalen Bevölkerung" sind solche Ideen einfach zu abstrakt und es fehlen Beweise für die Existenz.

Psychologischer Hintergrund dabei ist, dass der Mensch meistens versucht an seinem vorhandenen Weltbild festzuhalten und dieses nur äu?erst selten von Grund auf ändert. Und das Wissen um den Mythos verändert das allgemeine Weltbild schon sehr stark, daher die Stabilitätswürfe!!

Letzlich verschweigen die Charaktere den Mythos aber nicht aus Angst vor Stabilitätsverlusten für den Rest der Bevölkerung, sondern aus der Befürchtung heraus, selbst in der Anstalt zu landen.

 

In meinen Spielrunden habe ich an einigen Stellen Mitwisser in die Abenteuer eingebaut, welche die Spieler unterstützen und die um den Mythos wissen, so dass die Spieler und deren Gegenspieler nicht die einigen sind, die in der Spielwelt um die Wahrheit des Mythos wissen, aber die wenigsten davon werden eine Aufklärungskampagne starten oder gar Leute finden die ihnen glauben.

 

Ein gutes Beispiel zu diesem Thema wären dann auch die X-Files (aber wer glaubt schon an UFOs?!))

 

:D

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Eine der einfachsten und meiner Ansicht nach schönsten Möglichkeiten, für Geheimhaltung zu sorgen: Erschaffe eine konspirative Gruppe, deren Ziel genau diese Geheimhaltung ist. Auf diese Weise hast du nicht nur eine Erklärung für das Verschwinden von Beweisen oder Hinweisen, sondern auch noch einen tollen Gegner im Hintergrund, der als roter Faden deiner Kampagne dienen kann.
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Die Idee mit dem cthulhoiden 'Geheimdienst' gefällt mir ziemlich gut :) und auch die 'Weird Tales'-Sache ist (zumindest einmal) sehr witzig. :)

Vermutlich wird man mit einem Arsenal ganz unterschiedlicher Methoden arbeiten müssen, damit man für genug Abwechslung sorgen kann; vielleicht könnte man seine Spieler auch auf Geheimhaltung 'eichen', d.h. sobald ihre Charaktere die ersten Punkte in Cthulhu-Mythos erhalten haben, wird ihnen die Notwendigkeit der Geheimhaltung sofort klar...?

 

Aber nochmal zum 'Polizei'-Problem: die Charaktere müssen ja gar nicht erzählen, warum die Taten ihrer Ansicht nach begangen werden (sie müssen es noch nicht mal selbst verstanden haben oder selbst daran glauben) - viele Umtriebe von Kultisten sind ja auch ohne Kenntnis der wahren Hintergründe strafbar (z.B. Entführung). Und wenn dann ein Ritualmord noch genau einem Schema folgt, welches in einem am Tatort aufgefundenen Mythosbuch beschrieben ist, wird man nicht umhin kommen, die Aktivitäten einer mindestens durchgeknallten Gruppe von Verbrechern als existent akzeptieren zu müssen.

?hnlich ist es mit Artefakten, die nicht so einfach einem Diebstahl oder einer Bücherverbrennung unterzogen werden können: wenn jener uralte Brunnenschacht zu einem Tunnelsystem der Ghule führt, ist das doch von NSCs ebenso nachprüfbar wie von SCs - insofern mu? der Spielleiter doch über gewisse Methoden zur Erzeugung von Geheimhaltung verfügen? Da? ihr als erfahrene Cthulhu-Spielleiter über solche Methoden verfügt glaube ich gerne - da? dies aber ganz leicht sei und sozusagen von selbst passiert glaube ich hingegen nicht. ;)

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Original von Eliot Ness

?hnlich ist es mit Artefakten, die nicht so einfach einem Diebstahl oder einer Bücherverbrennung unterzogen werden können

 

Bei Artefakten oder sonstigen "handfesten" Spuren des Mythos bin ich immer recht sparsam, da sorge ich schon dafür, dass möglich nichts "zurückbleibt".

 

Die setze ich möglichst sparsam ein, insbesondere solche, die man wirklich nicht mehr der Íffentlichkeit erklären kann.

 

Ansonsten:

Magische Amulette sind halt dann seltsam aussehende Schmuckstücke (die "Magie" darin wirkt ohnehin meist nur wenn z.B. die Sterne richtig stehen), Tunnels zu Ghulhöhlen können einstürzen, Strahlenpistolen der Mi-Go werden von offiziellen Stellen als "Basteleien eines Spinners" von den offiziellen Stellen abgetan.

Und sollten die Behörden sich doch einmal wirklich für so seltsame Fundstücke näher interessieren und festgestellt werden, dass sie z.B. aus einem Metall bestehen, das auf der Erde nicht vorkommt oder so, diese Artefakte würden dann in den USA zumindest ganz schnell der Íffentlichkeit entzogen, die landen dann in dieser gro?en Lagerhalle mit den vielen Kisten, gleich links neben der Bundeslade :)

 

 

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Da? ihr als erfahrene Cthulhu-Spielleiter über solche Methoden verfügt glaube ich gerne - da? dies aber ganz leicht sei und sozusagen von selbst passiert glaube ich hingegen nicht.
Hm, das kommt IMHO auf diverse Faktoren an, wie z.B. die Spieler selbst, oder wie du als SL den Mythos darstellst, usw.

Ich habe in meinen bisherigen Runden beobachten können, wie schnell die SC einen Hang zur Paranoia aufbauen, ohne einen grö?eren Verlust an geistiger Stabilität erlitten zu haben. Nach ein, zwei Szenarios war es für neu hinzugekommene SC merklich schwieriger in die Runde "hinein" zu kommen. Und mit fortlaufender Spieldauer wurde es gar (fast) unmöglich. Dieser Hang zur Paranoia hatte natürlich auch Auswirkungen auf den Umgang mit offiziellen Stellen und ging teilweise so weit, da? man diese gar nicht mehr informierte. Zum einen, weil man befürchtete, da? man nur auf Unglauben stö?t und für wahnsinnig erklärt werden würde, zum anderen, weil man sich nie sicher sein konnte, auf welcher Seite die betreffende Ansprechperson oder der Mann dahinter steht. :]

 

Das dir das jetzt direkt weiter hilft kann ich natürlich nicht versprechen, aber so viel zu "leicht", und zu "von selbst". Ich habe da gar nicht viel dazu beitragen müssen! :)

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Original von Eliot Ness

?hnlich ist es mit Artefakten, die nicht so einfach einem Diebstahl oder einer Bücherverbrennung unterzogen werden können: wenn jener uralte Brunnenschacht zu einem Tunnelsystem der Ghule führt, ist das doch von NSCs ebenso nachprüfbar wie von SCs - insofern mu? der Spielleiter doch über gewisse Methoden zur Erzeugung von Geheimhaltung verfügen? Da? ihr als erfahrene Cthulhu-Spielleiter über solche Methoden verfügt glaube ich gerne - da? dies aber ganz leicht sei und sozusagen von selbst passiert glaube ich hingegen nicht. ;)

 

Hmm, nach dem ich das so lese, bin ich mir nicht mehr ganz sicher, deine Fragestellung verstanden zu haben?!

 

Ich denke, dass Mythosbücher nicht an jeder Stra?enecke runfliegen und selbst Ghultunnel nicht wie in einem Dungeon von Abermillionen von Ghulen, die es niederzumetzeln gilt bevölkert werden....

 

In meinen Gruppen handhabe ich das dann oft so, dass das Wissen um den Mythos den SC zu einer besonderen Einsicht verhilft, die ihnen ein Hinergrundwissen liefert, das die "Normalbevölkerung" nicht besitzt!

Es müssen nach einem Abenteuer nicht alle Hinweise auf den Mythos verschwinden, sich in Luft auflösen oder ähnliches, aber das eigtl. blasphemische, unglaubliche und somit cthulhoide Geschehen beruht vor allem auf dem, was die SC erlebt haben und oft gibt es davon wenig Aufzeichungen (z. B. Fotos von Mi-Go).

Der Rest hängt dann doch auch vom jeweiligen Abenteuer und Spielstil ab?!

Z. B. könnten die SC versuchen den Gesang der Kultisten auf Band aufzunehmen, um das als Beweis für den Mythos zu haben.

Was sollte der SC dagegen tun??

a) Aufnahme misslingt

B) Aufnahme wird im Nachhinein zerstört

c) Aufnahme ist für andere Hörer eine Fälschung

d) Aufnahme wir gestohlen, weil...

 

IMHO gibt es da verschiedene Ideen und Ansätze, die vom jeweiligen Abenteuer (s.o.) abhängen!!

 

 

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@Erich Zann: ja danke, die Regel, die ich Deinen Ausführungen entnommen zu haben glaube, hilft mir durchaus weiter: je grö?er die Beweiskraft des Artefaktes, desto brisanter ist es und umso seltener erfolgt sein Einsatz. :)

 

@PacklFalk: die Paranoia, die gleich die Behörden mit einbezieht ist der genialste Kniff überhaupt - ich werde bei passender Gelegenheit in der Sakristei des geheimen Cthulhu-Tempels eine Polizeimütze neben der Robe des Hohepriesters drapieren und alles ist geritzt. :D

 

@starwarschef: die Dinge müssen ja gar nicht säckeweise auftauchen, aber alles, was ein SC bemerken kann, kann prinzipiell doch auch ein NSC bemerken und um genau das zu verhindern mu? der SL - freilich je nach Situation und Gruppenstil - schon recht virtuos auf einer Klaviatur der Geheimhaltungsma?nahmen spielen...

Dein Hinweis auf den 'Erlebnis'-Charakter des Beweises (der damit zu einer ebenso persönlichen wie vergänglichen Angelegenheit wird) leuchtet mir allerdings ein. :)

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Wahrscheinlich willst Du mir da gerade den Rat geben, die Realität des Mythos, also die magische Verfa?theit der Spielwelt - trotz ihres historischen Anstrichs - nicht zu vergessen. Und das stimmt natürlich im Prinzip auch. ;)

 

Ein 'Deus ex Machina' ist bei Cthulhu zwar sogar im wörtlichen Sinne möglich, aber wer würde es schon wollen, da? am Ende eines jeden Szenarios der Gro?e Dagon sämtliche Beweise verschlingt...? Der metaphorische 'Deus ex Machina' hingegen könnte auf Dauer frustrierend für manche Spieler sein, da ihre Taten offenbar nichts bewirken können; vermutlich wird der SL da schon möglichst elegant vorgehen müssen. :)

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