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Festa contra Suhrkamp


Peterchen
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Das ist aber an sich auch völlig korrekt so.

Ich hab's in Schreibtisch-Reichweite, ich schreibe ja gerade über den Text, daher war das leicht zu finden.

 

Im Original steht dort:

"à and I could scarcely sleep in my small room at the 'Y' as the night wore away." (In: The Best of H.P. Lovecraft, S. 270.)

 

Im Suhrkamp-Text macht Rudolf Hermstein daraus:

"à ich konnte in meinem kleinen Zimmer im 'Y.M.C.A.' kaum schlafen und wünschte sehnlich den Tagesanbruch herbei." (S. 24).

 

Bei Festa wiederum wird in Andreas Diesels und Frank Festas Bearbeitung daraus:

"à und während sich die Nacht in meinem kleinen CVJM-Zimmer hinzog, konnte ich kaum schlafen." (S. 194).

 

 

Nun ist der Christliche Verein Junger Männer nicht nur einfach eine Entsprechung der Young Men's Christian Association, sondern sogar schlicht deren deutsche "Zweigstelle", wenn du so willst.

 

 

Auch hat das nichts mit Modernisierung zu tun. Der erste YMCA wurde 1844 in London, der quasi erste CVJM, noch aber ohne den Namen, nur vier Jahre darauf in Elberfeld gegründet, und der erste Verband, der auch das CVJM-Kürzel trug, ist 1883 entstanden.

 

Wenn überhaupt, dann kann man natürlich darüber streiten, ob es vielleicht einen verfälschenden Eindruck weckt, wenn hier das Kürzel des explizit deutschsprachigen Raumes verwendet wird; andererseits finde ich, hält sich das alleine die Waage mit den primären Assoziationen, die YMCA halt gerade im hiesigen Sprachraum hat und die zwar schauerlich, aber nicht stimmungsvoll sind ;)

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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@ Peterchen:

Ja, das meinte ich.

Ich hab da keine Zahlen zu, aber ich vermute das kennen mehr Deutsche, als es solche gibt, die wissen, was sich an sich dahinter verbirgt à

 

 

@ Stormcloud:

Sie ist auf jeden Fall interessant, ja.

So richtig perfekt sind sie beide nicht, in dem Sinne, dass mich keine so packt wie Lovecraft es im Original tut, aber die Festa-Ausgabe auf den ?bersetzungshusten weiter oben in Thread zu reduzieren wäre wirklich unpassend.

 

Ich arbeite jedenfalls mit beiden ?bersetzungen à

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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  • 4 months later...

Die FESTA Gesamtausgaben enthalten nicht alle Geschichten, einige fehlen immer noch...die Fragmente Azathoth, Der Spross, Das Buch, Das uralte Volk etc. & die Prosagedichte Erinnerung, Ex Oblivione etc. sind nicht mit bei.

 

Man kann sich halt alle Ausgaben besorgen + das Buch Azathoth von H. P. Lovecraft aber man zahlt bei weitem mehr.

 

Am besten legt man sich diese Monster Ausgabe zu, H.P. Lovecraft The Complete Fiction Edition (drauf achten die 2011 Edition, 2008 beinhaltet Fehler) zu besorgen. mit viel Bonusmaterial, aber nur in englischer Sprache erhältlich.

Kostet bei weitem weniger als die FESTA Gesamtausgabe und enthält alle Geschichten inkl. der verworfenen Fassung zu Der Schatten über Innsmouth und mehr.

 

http://www.abload.de/img/index3edxd.jpg

 

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  • 5 months later...

Die FESTA Gesamtausgaben enthalten nicht alle Geschichten, einige fehlen immer noch...die Fragmente Azathoth, Der Spross, Das Buch, Das uralte Volk etc. & die Prosagedichte Erinnerung, Ex Oblivione etc. sind nicht mit bei.

 

Man kann sich halt alle Ausgaben besorgen + das Buch Azathoth von H. P. Lovecraft aber man zahlt bei weitem mehr.

 

Am besten legt man sich diese Monster Ausgabe zu, H.P. Lovecraft The Complete Fiction Edition (drauf achten die 2011 Edition, 2008 beinhaltet Fehler) zu besorgen. mit viel Bonusmaterial, aber nur in englischer Sprache erhältlich.

Kostet bei weitem weniger als die FESTA Gesamtausgabe und enthält alle Geschichten inkl. der verworfenen Fassung zu Der Schatten über Innsmouth und mehr.

 

Mittlerweile hat sich auch der Begriff für "Gesammelte Werke" für eine Art Best-of-Auswahl etabliert, dass sieht man zumindest ziemlich oft in letzter Zeit. Der ein oder andere Verlag gibt ja reihenweise solche Bände heraus, wie von Poe oder Conan Doyle, die natürlich nicht mal Ansatzweise einer Gesamtausgabe gleich kommen.

Ich habe zwar einige Suhrkamps, bin aber in der Hauptsache bei HPL Festa-Leser. Die Ausgaben gefallen mir besser und ich finde die Übersetzung insgesamt gefälliger. Wenn ich hier jetzt lese, dass bei Suhrkamp evtl. sogar dazu gedichtet wurde (war mir bisher unbekannt), dann sehe ich mich da in meiner Einschätzung bestätigt. Wobei man natürlich auf Suhrkamp zurück greifen muss bei der ein oder anderen Story, die bei Festa nicht dabei ist (die verworfene Innsmouth-Fassung ist bei Festa übrigens auch mit drin). Die Edition Phantasia stellt als Gesamtausgabe natürlich dennoch das Nonplusultra dar, die konnte ich mir bisher aber leider nicht leisten.

Aber es ist sicherlich auch richtig, wenn gesagt wird, dass das Lesen im Original Sinn macht. Ich lese persönlich auch lieber auf Deutsch, aber man muss natürlich aufs Original zurück greifen, um bestimmte Nuancen zu entdecken oder eben wirklich alles zu lesen, was von Lovecraft so vorhanden ist (ich glaube seine Briefe gibt es z.B. gar nicht auf Deutsch).

 

Beim Thema Übersetzung finde ich den Vergleich Suhrkamp-Festa mit Carroux-Krege vom Herrn der Ringe überhaupt nicht zutreffend, muss ich sagen. Beim letzteren bin ich selbst auch ein strikter Apologet der Carroux-Fassung sowie ich auch generell gegen "Sprachmodernisierung" bin, wie es jetzt ja auch gerne bei vermeintlich politisch unkorrekten Comics und Kinderbüchern gerne gemacht wird. Über solche Sachen hat sich schon unser Johann Wolfgang gerne mal aufgeregt und es ist auch einfach ein Unsinn, der nur mäßige Daseinsberechtigung genießt.

Auf die Festa-Übersetzung im Vergleich zu Suhrkamp trifft das aber m.E. nicht zu, denn es wurde nicht modernisiert in der Hinsicht, dass heutiger Dialekt eingebaut wurde oder ähnliches (wie z.B. "Chef" beim Krege-Hdr), Möglicherweise wurde der Sprachfluss abgeändert/ angepasst, aber als sonderlich "poetisch" habe ich auch die Suhrkamps schon nicht empfunden. Sind Geschichten von HPL überhaupt immer poetisch? Ist sicherlich eine Interpretationsfrage, die letztlich nur die Originallektüre klären kann.

Ich habe schon öfters eher ablehnendes zum Festa-Verlag und seiner HPL-Ausgabe gehört, und da ich das ziemlich anders sehe, habe ich diesen alten Beitrag noch kommentiert. Die Ausgabe hat meiner Meinung nach absolut ihre Daseinsberechtigung und ist mit viel Hingabe aufgearbeitet und gestaltet, sodass sich auch der Buchpreis rechtfertigt. Als gehobener Einstieg in den Lovecraft-Kosmos sicherlich optimal. Und die dazu produzierten Hörbücher kann ich eigentlich auch durchgängig nur empfehlen, da sind einige sehr schöne und atmosphärische Lesungen dabei.

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Ich habe schon öfters eher ablehnendes zum Festa-Verlag und seiner HPL-Ausgabe gehört, und da ich das ziemlich anders sehe, habe ich diesen alten Beitrag noch kommentiert. Die Ausgabe hat meiner Meinung nach absolut ihre Daseinsberechtigung und ist mit viel Hingabe aufgearbeitet und gestaltet, sodass sich auch der Buchpreis rechtfertigt. Als gehobener Einstieg in den Lovecraft-Kosmos sicherlich optimal. Und die dazu produzierten Hörbücher kann ich eigentlich auch durchgängig nur empfehlen, da sind einige sehr schöne und atmosphärische Lesungen dabei.

 

Geht mir genauso. Habe einige Suhrkamp-Ausgaben, mittlerweile bin ich aber voll bei den Festa-Ausgaben. Die Hörbücher finde ich auch wirklich sehr gut. Bei den fehlenden Werken überlege ich derzeit ebenfalls mir Originale zu holen um auch ein paar Geschichten vergleichen zu können.

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Ich habe gerade nach längerer Zeit mal wieder auf der Seite von Festa gestöbert, und dabei bei den Artikelbeschreibungen zu den HPL-Ausgaben folgendes gefunden:

 

Alle Storys sind neu übersetzt. Warum das?

F. Festa: »Die Suhrkamp-Übersetzungen sind wirklich etwas veraltet, zum Teil fehlerhaft. H. C. Artmann hat sogar hinzugedichtet! Dagegen haben manche Übersetzer dann Sätze weggelassen, die ihnen obskur vorkamen. Aber das ist doch gerade das Kennzeichnende an Lovecraft, wie er Atmosphäre schafft! Jetzt könnte man sagen, dass Lovecraft ja auch altmodisch schrieb. Okay, aber muss man denn wirklich »er war erstaunt ob seiner Zuversicht« übersetzen, hört sich denn »er war über seine Zuversicht erstaunt« nicht besser und lesbarer an? Das ist keine Verfälschung des Originals. Oder die Maßeinheiten, meine Güte, in den alten Übersetzungen sind die Berge des Wahnsinns 20000 Fuß hoch, eine Kiste 10 Zoll lang … Da entstehen beim Leser doch keine klaren Bilder. Auch die Edition Phantasia hat leider bei ihrer Neuausgabe 2001 kaum etwas an den Suhrkamp-Übersetzungen geändert, obwohl es nötig gewesen wäre. So fehlt zum Beispiel auch dort bei ›Das merkwürdig hochgelegene Haus im Nebel‹ ein ganzer Absatz …«

Eine klare Sortierung der Texte ist nicht zu erkennen.

F. Festa: »Nein, das Konzept ist, dass es kein Konzept gibt. Das schleichende Chaos eben! Nein, im Ernst: Hätte man die Storys chronologisch oder nach Themen geordnet, wäre die Auswahl etwas steril geworden, erst die frühen schwächeren Arbeiten, dann seine Fantasy-Phase, dann die großartigen Novellen. So ist das Werk mal durchgemischt und liest sich lebendiger – hoffe ich zumindest.«

 

 

 

Diese zwei Interview-Fragen stehen jeweils bei den einzelnen Bänden in der Beschreibung, ich hatte sie aber bisher nicht gelesen. Entweder habe ich sie beim letzten Kauf übersehen oder sie wurden in der Zwischenzeit hinzugefügt. Die beiden Aussagen von Herrn Festa passen ja ziemlich gut in das Diskussionsthema dieses Beitrags und greifen bei der Suhrkamp-Ausgabe Kritik auf, die hier auch schon geäußert wurde. Da sich die Informationen dazu nun verdichten, dürfte wohl etwas an an Vorwürfen dran sein. Interessant ist, dass hier auch die Edition Phantasia ein wenig Kritik einstecken muss. Wenn die Aussage dazu von Herrn Festa korrekt ist, dann hat seine Ausgabe der Konkurrenz doch im Kleinen etwas voraus. Und wenn ich jetzt auf der Verlagsseite lese, dass die beiden Bände "Chroniken des Cthulhu-Mythos" mit einem Vorwort von Marco Frenchkowski versehen sind (der auch an der Edition Phantasia mitgearbeitet hat), so bewegt sich die Festa-Ausgabe in meinen Augen immer mehr von den "recht ordentlichen gesammelten Werken" zur ernstzunehmenden, eigenständigen Ausgabe.

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Danke, Dekkard, für die Zitate!

 

Die hatte ich vor ein paar Jahren auch schonmal gelesen und muss leider (so sehr ich die Festa Werke auch schätze) sagen, dass Festas Vorgehensweise der Verteilung der Geschichten mir persönlich zu undurchdacht ist. Ich hätte mir thematisch orientierte Bände gwünscht, statt eines (leider auch noch teilweise unvollständigen) Kuddelmuddels und auch die Titelgebung der einzelnen Bände lässt zu wünschen übrig (vgl. enthaltene Kurzgeschichten mit den Titeln der Bände), ganz im Gegensatz zu der an Perfektion grenzenden Reihe über C. A. Smith aus dem Hause Festa.

Auch die Verknüpfung des wunderbaren Zusatzmaterials zum tatsächlichen Inhalt fände ich nett.

 

Nichtsdestotrotz ist mMn Festa immer noch vom Preis-Leistungsverhältnis den anderen beiden Verlagen überlegen.

 

FG Blackdiablo

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muss leider (so sehr ich die Festa Werke auch schätze) sagen, dass Festas Vorgehensweise der Verteilung der Geschichten mir persönlich zu undurchdacht ist. Ich hätte mir thematisch orientierte Bände gwünscht, statt eines (leider auch noch teilweise unvollständigen) Kuddelmuddels und auch die Titelgebung der einzelnen Bände lässt zu wünschen übrig (vgl. enthaltene Kurzgeschichten mit den Titeln der Bände), ganz im Gegensatz zu der an Perfektion grenzenden Reihe über C. A. Smith aus dem Hause Festa.

Auch die Verknüpfung des wunderbaren Zusatzmaterials zum tatsächlichen Inhalt fände ich nett.

 

Das sehe ich bei der Verteilung ziemlich ähnlich, da hätte ich mir auch mehr Übersicht gewünscht. In der Art, dass ich mir als Leser zuerst die Bände mit den für mich interessantesten Geschichten heraus suchen kann. Ich finde bspw. die Traumwelten-Geschichten von Lovecraft nicht so überragend ("Celephais" etc.) und hätte diese mit mehr Auswahlmöglichkeit wohl zuletzt gelesen, wohingegen sie so immer wieder mal in den Bänden auftauchen und dann überspringt man sie natürlich nicht. Sicherlich kein so eklatanter Makel, aber doch erwähnenswert.

 

Smith interessiert mich auch sehr, von ihm habe ich bisher nichts gelesen. Was mich persönlich noch sehr freuen würde, wäre eine Festa-Ausgabe von August Derleth.

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"Die Masken des Chtulhu" sind doch schonmal einiges vom lieben Derleth. ;) Andererseits würde ich mir allgemein wünschen, von jedem der Mythos-Autoren spezielle Bände veröffentlicht zu wissen. Aber Festa scheint ja so etwas in der Art auch anzustreben mit immer mehr R. E. Howard Geschichten und dem ebenfalls höchst gelungenen Band "Das Grauen aus den Bergen" von F. B. Long.

 

Auch kontraproduktiv ist beispielsweise noch an der Aufteilung die Hauptstory Lovecrafts in den 2.Band der Reihe zu packen oder die Randolph-Carter Geschichten getrennt zu veröffentlichen, dass man die Verknüpfungen nur schwerlich realisieren kann ... Sowas ist einfach schade und für mich auch kaum nachvollziehbar.

 

Zu Smith kann ich dir wirklich nur raten. Die Bände sind top ausgestattet. Von Einführungen zu den einzelnen Zyklen (Mars-Zyklus, Averoigne-Zyklus etc.) bis hin zu richtig nennenswerten Fun Facts zu den einzelnen Geschichten.Teilweise sind sogar Bilder enthalten. :D Sieht auch ganz danach aus, als würden wirklich alle Kurzgeschichten von ihm abgedruckt werden. Da hat sich für mich das jahrelange Warten auf jedenfall gelohnt.

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