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Hallo,

 

für meine neue Runde möchte ich unseren Spieltisch dekorieren und zwar so nah dran an 1920 wie möglich. Dazu passt, dass wir pro Spielabend oft an der selben Stelle sind, zb. in einem Hotel, im Zug, etc.

Wir spielen im Wohnzimmer, an einem geräumigen Tisch aus dunklem Holz, ich hätte auch noch zwei Wände, wo ich Bilder aufhängen könnte. Auf elektrisches Licht verzichte ich eigentlich immer, was die Spieler so noch nicht kennen, wovon ich mir also am meisten verspreche. :]

 

Bisher habe ich eine gro?e Tafel mit Abfahrtszeiten, optisch aus "Horror im Orientexpress" entlehnt, was ich mit ihnen ganz viel später auch spielen möchte. Fürs erste mu? ich aber auf das ganze "Zug-thema" verzichten, da ich nicht vorgreifen möchte. Also bleiben Kerzen (ich habe hellgelbe und hellgrüne, mit schnörkeligen Blumenmuster) und eine vergilbte Tischdecke aus Spitze. Entgegen der sonstigen Art der Spieler, werde ich Knabbereien in Schalen tun, damit die Verpackungen nicht knistern und Getränke gibt es nicht aus PET Flaschen sondern Gläsern / Tassen, die eingefärbt und verziert sind.

 

Fällt euch noch was ein? Irgendein "Must have" im London der 1920ger? Irgendwas, was gar nicht geht? Gibt es irgendwelche Schlagwörter, über die man im Netz und / oder im Antiquitätenladen nachfragen könnte? Vielleicht etwas, dass in euren Runden besonders gut oder schlecht angekommen ist?

 

Danke und lieben Gru?,

die Luzie

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"schnörkelig...Blumenmuster?" Hmm, Hmmm.

Also wenn das Setting in der gehobenen Schicht Londons spielt, bist du im edwardianischen Zeitalter (als Schlagwort).

Bei reichen Konservativen kommt da durchaus noch viktorianisches Silber auf den Tisch (mit Centerpiece), aber das dürfte selbst beim besten Willen kaum realisierbar sein.

Dagegen ist bei den reichen Neuaufsteigern reinstes Art Deco angesagt, wobei das noch eher realisierbar wäre, aber auch nicht unbedingt einfach ist.

Im Gegensatz zu der zeitgenössischen Ausstattung ist zumindest die damalige "Partyverpflegung" ohne gro?artigen Aufwand an Suche und Kosten machbar. Chips und Cola kam da natürlich nicht auf den Tisch... Edwardianische Snacks solltes du aber in den weiten des Internets irgendwo finden.

(z.B, hat man effektvolle Süsspeisen mit echten Blütenblättern, die Schichtweise in einem transparenten Dessert eingelegt wurden, serviert.)

 

P.S. Um Verwirrung auszuschliessen: Die Regierungszeit von Edwar endet zwar 1910, aber wird fälschlicherweise (auch von mir hier) oft für die Zeit unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg verwendet, wo bereits George V an der Macht war. "Georgianisch" sagt man hier natürlich nicht.

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Erst mal die Frage: Warum ist die Tischdecke vergilbt oder warum muss sie vergilbt sein? In den 20ern sollten die doch so sauber, wie nur möglich sein.

 

Dann würde ich mich um gehäkelte Spitzendeckchen bemühem, Bilder von Leuten in Militäruniformen aufhängen. Den Sound eines Grammophons laufen lassen.

Au?erdem würde ein gro?er alter Kerzenleuchter gut passen.

Toll ist eine alte Flasche Whiskey mit einem Tee zu füllen, dessen Farbe ganz gut passt (Roibusch, Earl Grey,) und das ganze dann als Whiskey zu "genie?en".

 

Und anstatt Chips würde ich Gebäck reichen. Beim Aldi gibt es ja 12 Mini Berliner für günstig Geld.

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Ich würde da lieber ein paar Rezeptbücher ansehen und den Backofen anwerfen, die englische Küche hat da eine sehr reichhaltige Auswahl an netten und wohlschmeckenden Küchlein parat, die dekorativ sind und auch zeitlich angemessen.

Die erwähnte Süssspeisen mit effektvollen Blütenblättern wurde, soweit ich wei? nicht mit Gelatine, sondern mit pflanzlichen Verdickungsmittel gebunden, also vermutlich Agar-Agar oder dem anderen Zeug, dessen Name mir gerade nicht einfällt.

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Wir sollten aber mal nicht vergessen, dass es sich um eine "einfache" Rolenspielrunde handelt und nicht um einen Con...

 

Aber die Tips sind echt gut, du bringst mich grade dazu meine Vorurteile, bezüglich der Englischen Küche zu hinterfragen! Ich dachte immer, die kochen nur warme Bohnen aus Dosen...

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Die englische Küche ist weitaus besser, als ihr Ruf, gerade durch ihre bereits sehr frühen Bindungen zu den Kolonien. Zu den englischen Rezepten gehören übrigens Klassiker wie Chop Suey, Mulligatawny (allerfeinst), Mandelhuhn, Apple Pie & Custard und vieles mehr.

 

Was Antiquitäten betrifft: Für eine einfache Runde sind wirklich passende Sachen kaum bezahlbar, aber wenn man die Investition als dauerhaft für die eigene Einrichtung sind, mitunter sehr lohneswert. Eigentlich darf ich, da ich keinerlei Platz mehr habe und finanziell absolut garnichts mehr ausgegen kann, selbst wenn ich wollte, garnicht in Ebay nachsehen. Aber wenn ich sehe, was in der Rubrik 1920er alleine heute drinsteht, könnte ich heulen, dass ich nichts mehr kaufen kann:

Gut, den Verkäufer, der eine "ArtDeco-Vase aus den 1950ern" anbietet, sollte man für die Formulierung ohrfeigen, aber...

 

-Eine original-Karbid-Fahrradlampe, ging eben weg,

 

-Ein kompletter Schreibtisch steht nochbei 45 Euro und geht schon in 40 Minuten weg. Nicht das tollste Exemplar, aber wenn man vergleicht, was der aktuelle Dreck im billigsten Baumark kostet...

 

-Eine Bauhaus-WMF-Kaffekanne für 5,50 Euro? Sofort zuschlagen!

- gleich zwei elektrische Kaffeemaschinen, beide um 25 Euro!

- Der Art Deco-Cocktailshaker mit Sofortkauf als 100 Euro ist schon eine grö?ere Investition, derzeit 65 Euro, aber ein schönes Stück, das so schnell nicht wiederkommt...

 

Wer über ein bisschen Geld verfügen würde, könnte sich recht schnell und vergleichsweise günstig die passende Barausstattung zusammensuchen.

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Original von Henker

Was mir noch spontan einfällt wäre ein kleines Silbertablett, nicht vile grö?er, als eine Untertasse, da mal ein bisschen Puderzucker drauf. Koksen war damals ja "in".

 

Macht bestimmt eien guten Eindruck, wenn man das dann reicht... :D

 

Warum nicht....? (Siehe obigen Post)

 

Aber mal im Ernst: Das Koks stand etwa so oft auf dem Tisch wie man in den Siebzigern im biederen Haushalt ein Joint nach dem kalten Büffet herumreichte. Selbst die Whisky-Flasche hatte in einem anständigen Haushalt nichts auf dem Tisch zu suchen. Die wurde höchstens an einem separaten Platz gereicht oder steckte in sehr konservativen, gehobenen Kreisen sogar noch im Tantalus (Schlüssel beim Butler).

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Alkohol stand doch eh unter Prohibition oder nicht? Die gabs, meines Wissens, auch in England. Korrigiert mich, wenn ich mich irre.

 

Ansonsten schon viele gute Ideen, vor allem was Geschirr angeht, da werd ich mal sehen, ob ich was finde. Zu Essen bestellen wir sonst eigentlich immer, das dürfte schwer werden, die Leute von was anderem zu überzeugen, vor allem, wenn es englisches Essen ist. Egal, wie gut es wirklich ist, das wei? ich aus eigener Erfahrung. ;)

 

 

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Original von Luzie

Alkohol stand doch eh unter Prohibition oder nicht? Die gabs, meines Wissens, auch in England. Korrigiert mich, wenn ich mich irre.

 

Ansonsten schon viele gute Ideen, vor allem was Geschirr angeht, da werd ich mal sehen, ob ich was finde. Zu Essen bestellen wir sonst eigentlich immer, das dürfte schwer werden, die Leute von was anderem zu überzeugen, vor allem, wenn es englisches Essen ist. Egal, wie gut es wirklich ist, das wei? ich aus eigener Erfahrung. ;)

 

 

 

Es gab zwar regional gewisse Einschränkungen, aber in England war der Alkoholkonsum während der Prohibitionsära legal. Geistiger Ursprung der Prohibition ist übrigens Deutschland, auch wenn sie sich dort nicht wie in den USA durchsetzte. Sehr gute Infos dazu bei Dieter Kerbs Handbuch der deutschen Reformbewegungen.

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Original von Masterdeath

was ich auch stilisch fänd wäre ein Absinthset, auf nem Beistelltischchen wenn man nichts trinken will.

 

Das habe ich sowieso ;) Trinke hin und wieder gerne und mit Leidenschaft ein oder zwei Gläser, nur normalerweise nicht beim Rollenspiel und wohl nicht beim leiten - aber zum angucken ne gute Idee.

 

Mhhh, dann wäre wohl ein Flachmann mit Whisky ne Möglichkeit, dazu zwei Teller mit Naschereien und schöne Gläser. Dazu einige Bilder an den Wänden und eine richtige Tischdecke... *vorstell* Joa! *nick*

 

Wie schaut es mit Lampen / Kerzen aus, welches Design bevorzugte man und kann man zb. auch Lampen kaufen, die man dann einfach in die Steckdose stöpseln könnte? Das wäre sehr praktisch, auch wenn ich Kerzen stimmungsvoller finde.

 

Danke für die Tipps bisher.

Luzie

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Das man auf Handys und Digitaluhren verzichten sollte, ist (denke ich) obligatorisch. Falls vorhanden sollten evtl. Hi-Fi Gerätschaften oder der Flachbild-Fernseher "abgetarnt" werden.

 

Ich habe von meinen Eltern eine (mittel-)gro?e Standuhr "geerbt". Das Uhrwerk ist zwar kaputt, aber ich habe sie mal dazu benutzt in einem Abenteuer die In-Time Uhrzeit damit anzuzeigen und wenn man die Zeiger auf die volle Stunde dreht macht sie immer noch ein sehr stylisches "DONG, DONG, DONG". Das kam ziemlich gut an. Ist jetzt vielleicht kein Tipp den jeder sofort umsetzen kann, aber wenn man an son Teil irgendwie rankommt, kann ich das empfehlen.

 

 

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