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Nocturnum - Königin des Zwilichts und Stille (SPOILER)


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Ehrlich gesagt sind so Sachen wie das mit der Karte wohl auch so Dinger, die einem erst dann auffallen, wenn man das Abenteeur wirklich vorbereitet. Ich meine, wer achtet schon beim Durchlesen darauf, ob die Spieler den Geheimgang schon beim Erblicken des Handouts erkennen?

 

Denke sowas fällt gar nicht mal in den Bereich "Lektorat", sondern eher in sowas wie Spieldesign. Im Prinzip ist so ein Kampagnenbuch ja nichts anderes als ein Spiel, das man gestaltet. Halt ohne Figuren und Brett. Vielleicht muss man da mal so eine Art Checkliste erstellen und das Lektorat dann aus den Augen des Spieldesigners machen. Rechtschreibfehler sind zwar unschön aber im Endeffekt nicht so bedeutend wie so ein Handout-Fehler. Das wäre das Gleiche, als würde man bei Monopoly die "Du kommst aus dem Gefängnis Frei"-Karte vergisst in die Packung zu tun oder so. :D

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Original von Tom

Und ich glaub die SR4 Version von Fan Pro hatte wohl die höchste Fehlerdichte die es jemals gab.

 

SR4 war TÍDLICH...alleine schon, dass man den Index vergessen hat oder alle Beispielcharaktere mindestens einen Fehler hatten :D also da sind wir hier noch weit davon entfernt. Was jedoch die vorliegenden Fehler nicht schönreden soll, mir persönlich wäre das mit dem eingezeichneten Geheimgang wohl auch erst in letzter Sekunde aufgefallen. Insofern finde ich es super, dass hier noch Support von Verlagsseite kommt.

 

 

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Original von Synapscape

Denke sowas fällt gar nicht mal in den Bereich "Lektorat", sondern eher in sowas wie Spieldesign. Im Prinzip ist so ein Kampagnenbuch ja nichts anderes als ein Spiel, das man gestaltet. Halt ohne Figuren und Brett. Vielleicht muss man da mal so eine Art Checkliste erstellen und das Lektorat dann aus den Augen des Spieldesigners machen. Rechtschreibfehler sind zwar unschön aber im Endeffekt nicht so bedeutend wie so ein Handout-Fehler. Das wäre das Gleiche, als würde man bei Monopoly die "Du kommst aus dem Gefängnis Frei"-Karte vergisst in die Packung zu tun oder so. :D

Da macht es sich dann wahrscheinlich auch bemerkbar, ob man einen

Rollenspieler als Zeichner hat (, dem so etwas klar ist), oder einen professionellen Zeichner, der wiederum nix mit "Das ist ein Spieler-Handout" anfangen kann...

 

Aber die karten an sich sind schon toll gemacht, ich mag gerade diese Möblierung, das macht echt was her.

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Bevor das ein Kartenzeichner und Support-Thread wird mal wieder Back to Topic:

 

Wir haben gestern das besagte Abenteuer begonnen. Die Gruppe Delta Green Agenten wurde mit einem Auftrag nach Nagasaki in Japan geschickt. Vor Ort bekamen Sie ein Briefing, dass die Beschaffung eines offenbar echten Mythos-Buches beinhaltete.

 

Die Spur führte über einen Junkie (Anleihe aus Königin des zwilichts) zu Ken Hito (der in meinem Fall der Gro?vater von Kay Hito ist). Der Junkie hatte keine Ahnung vom Wert des Buches, das sich aber tatsächlich als Livre d'Ivon herausstellte, dass offenbar im Jahr 1945 per U-Boot von Deutschland nach Japan ging an einen Dr. Shirō Ishii. (Den kann man auch googlen, um einen Hinweis über die Hintergründe zu bekommen).

 

Da meine Spieler hier doch mitlesen spare ich mir noch die Details.

 

Jedenfalls kam die Írtlichkeit "Nagasaki" ganz gut an, weil Japan eben mal ein exotischerer Schauplatz ist als die USA. Vor allem, dass man hier keine Waffen tragen kann und auch in Sachen Mobilfunk eingeschränkter ist sowie die eine oder andere sprachliche Barriere zu überwinden hat, macht das Gefühl der Isolation in der Gro?stadt doch ganz gut deutlich.

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Original von Synapscape

4.) Zu viele Remote-Locations, die frei erfunden wurden. Ein japanisches Kloster in Kalifornien?

 

Ich wei? gar nicht was du hast. In der Imformation für den Spielleiter steht, dass es sich dabei um ein buddhistisches Kloster handelt und es gibt in Kalifornien tatsächlich ein buddhistisches Kloster.

 

Dabei handelt es sich um das Abhayagiri Buddhist Monastery, welches in Redwood Valley liegt. Es wurde zwar erst um 1980 gegründet, aber Fakt ist, das dort ein Kloster existiert.

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Ich habe übrigens jetzt statt diesem buddhistischen Kloster ein Indianerpueblo genommen und die Bewohner auf indianisch gemacht. Und das Dorf davor ist eine ehemalige 1968er-Hippiekolonie mit noch etlichen Althippies. Das passt mir besser zu San Francisco ("Be sure to wear some Flowers in your hair...") :)
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Hier nun mal der Spielbericht der ersten zwei Sessions.

 

Vorab:

Wie schon geschrieben. die Abenteuer Königin des Zwilichts und Stille habe ich zusammengelegt und nach Nagasaki, Japan verfrachtet.

 

Ken Hito ist nicht der Vater von Kay, sondern der Gro?vater. Er ist ein Hibakusha, ein Atombombenopfer, dem ein Fingernagel durch eine Verletzung unkontrolliert wuchert. Seine Frau ist vor langer Zeit an Krebs gestorben. Kay ist ein uneheliches Kind, da in Japan die Hibakusha als "erbkrank" gelten und sich niemand wirklich mit ihnen einlassen - sprich: sie heiraten will. Ihre Mutter Naomi starb auch wie im Original an Krebs.

 

Ken Hito ist selber totkrank und liegt in den letzten Zügen. Er hat Krebs und ist dement. Er ist nicht wirklich Ken Hito, sondern Leutnant Yasuji Naito, ehemaliges Mitglied der Einheit 731, den aber starke Zweifel bezüglich seiner Tätigkeit dort quälten. Er nutzte das Chaos der Atombombenexplosion am 9. August 1945, um zu desertieren und die Identität des schwerst verbrannten Ken Hito anzunehmen. Seitdem hat er sein Leben dem Kampf gegen die Einheit 731 und besonders deren Abteilung 9 verschrieben. Abteilung 9 wurde von einem Oberst Kage geleitet.

 

Kage ist in meinem Mod kein Mönch, sondern der Leiter der Abteilung 9 der Einheit 731, die sich mit okkulten Forschungen befasst. (Das jap. Gegenstück zur Karotechia) (laut Wikipedia hatte die nur 8 Abteilungen, aber das liegt nur daran, dass Abteilung 9 so mega-geheim ist *g*) Er hat auch kein Kloster, sondern sein Hauptquartier seit dem zweiten Welktrieg auf der Insel Hashima, eine ehemalige Bergbauinsel mit unterseeischen Stollen, die seit den 1970ern verlassen ist. (Die Location ist geil, schaut euch mal Bilder im Netz an, vor allem gibt es auch einen ominösen "Isolation Ward", wie geschaffen für Experimente, hehe). Auf Hashima hat er auch das Observatorium errichten lassen.

 

Kay Hito hat einen Freund, der zu Feenstaub-Junkie geworden ist. Die Sucht verstärkt sich nach dem Verschwinden seiner Geliebten und schlie?lich plündert er die Wohnung ihres Gro?vaters, um Geld für den Stoff zu beschaffen.

 

Feenstaub verbreitet sich zunehmend in Nagasaki, das am Rande einer Studentenrevolte steht (das Motiv habe ich aus dem Abenteuer Königin des Zwilichts 1:1 übernommen). Szenisch inspiriert sind diese Elemente durch die Riots aus Mangas wie Akira oder Jin Roh.

 

Gary Augustine ist kein eigenständiger Srk'Ryth, sondern eine weitere Inkarnation des gleichen, der auch in Stille vorkommt. Natürlich ist er in meinem Abenteuer auch ein Japaner.

 

Das Drogenlabor befindet sich am Bunkyo-machi, in der Stadt. Die Feensklaven befeuern die Revolte und fördern die bürgerkriegsähnlichen Zustände. Feenstaub nutzt der Shk'Ryth dafür, seinen Einfluss auf die Stadt auszudehnen, da Hashima recht weit vom Festland entfernt liegt und seine ursprüngliche Macht natürlich daran gebunden ist.

 

Aufhänger für meine Delta Green-Zelle ist das Auftauchen von Fotos eines Mythosbuches, das der Junkie-Freund von Kay auf Ebay verscheuern will, weil er Geld für Drogen braucht. Das Buch stammt aus Karotechia-Beständen, kam Mitte 45 per U-Boot nach Japan zur Einheit 731 und wurde von Ken Hito gestohlen, um seinem Kampf gegen Kage zu nutzen. So kommen sie auf die Spur der Machenschaften, mitten in einem Hexenkessel.

 

Schönes Detail: in Japan sind die Waffengesetze streng, daher können sie nicht alles niederschie?en oder in die Luft jagen. *g*

 

Agent Fowler ist in meinem Fall ein Duo von Yakuza-Handlangern, die in höherem Auftrag unterwegs sind.

 

Recherchen:

 

?ber den völlig zugedröhnten Freund von Kay kamen die Charaktere schnell dahinter, dass er das Mythosbuch von Ken Hito hat. Der Feenjunkie brachte sie in dessen Wohnung, wo man Indizien dafür fand, dass der hier im Bett sterbend liegende alte Mann wohl der eigentliche Besitzer war. Man hielt ihn für einen Kultist und brachte ihn dezent mit einer falschen Infusion um!!!

Leider hatten die Charaktere da den wichtigsten Part ihrer Mission vergessen: herauszufinden, wozu er das Buch benötigte und ob es noch mehr Bücher oder Kopien gäbe.

Nur wie befragt man einen Toten??? Mit Hilfe von Agent Nancy. :D Wer Delta Green kennt, wei? um diese Dame und die Charaktere waren verblüfft, was alles möglich ist.

Im Appartmen von Hito wurden sie dann von Feensklaven angegriffen, die in Kages Auftrag ebenfalls dem Buch auf der Spur waren. Sie ergriffen die Flucht.

Gleichzeitig wurden sie von Kays Traumvisionen heimgesucht wie in Stille beschrieben. Kay ruft damit auf bizarre Art um Hilfe.

Recherchen über Feenstaub ergaben auch einen Zusammenhang mit merkwürdigen Traumvisionen, weshalb hier vermutet wurde, es habe etwas mit den selbst erlebten Halluzinationen zu tun.

Ermittlungen in diese Richtung führten die Charaktere dann in das Drogenlabor mit den ganzen dahinvegetierenden Feensklaven. Ich habe nur die Falle in den Treppenstufen ausgelassen.

Den Dealer haben sie erschossen, sind dann aber vor den aufgestachelten Feensklaven in letzter Sekunde geflohen. Parallel dazu gab es massive Riots an der Uni, die ihnen dann als Deckung dienten.

Mittlerweile hatte Agent Nancy ein Gedächtnisprotokoll von Ken Hito erstellt und die Charaktere erfuhren seine wahre Identität und von einer Insel (die auch in Kays Bildern und Visionen öfter vor kam).

 

Klar ist nun, dass Ken Hito nicht Ken Hito ist, dass er etwas mit der Einheit 731 zu tun hat, die auf einer Insel wohl heute noch ihr Unwesen treibt und das ein japanisches Mädchen auf bizarre Art um Hilfe bittet.

 

Schön ist, dass ein Spieler Hashima Island kennt und so selber auf diese Location kam. Nächste Session geht es also weiter.

 

Achja, die "Agent Fowlers", die ich in Gestalt von Yakuza auftreten lie?, überraschten die Charaktere und versuchten ihnen, das Mythos-Buch abzujagen. Seitdem fühlen sie sich von der Yakuza bedroht. Ein geheimes Meeting mit Agent Nancy fand daher in einem Onsen statt, in dem traditionell "Tätowierte", also Yakuza nicht erlaubt sind. *g* So ein Schild spricht eine deutliche Sprache:

 

http://www.tattooblog.com/wp-content/uploads/2008/11/yakuza_sign_near_sento.jpg

 

Der japanische Lokalkolorit hat das Abenteuer bisher jedenfalls stark bereichert.

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  • 3 weeks later...
  • 3 weeks later...

Letzten Sonntag haben wir die Kampagne fortgesetzt und sind immer noch in dem Königin des Zwilichts / Stille-Plot. So wie es aussieht, werden wir auch noch eien vierte Session benötigen.

 

Nachdem in den beiden vorherigen Sessions von den Charakteren ermittelt wurde, dass eine offenbar cthuloide Macht von Hashima Island aus (Kage) merkwürdige Machenschaften pflegt (die Droge Feenstaub z.B.) und Leute entführt (Kai Hito), wollte man sich diese Runde mal die Insel genauer ansehen.

 

Aus der Droge Feenstaub hatte man im Labor übrigens die Bestandteile des Shk'Ryth isoliert. Die Probe verhielt sich recht merkwürdig und so beschlossen die Spieler, diese als eine Art "Kompass" zu nutzen, da man annahm, die Teile im Probenfläschen würden heim zur Mama wollen. Das man dadurch die Kreatur natürlich über die eigene Ankunft warnte, wurde nicht bedacht.

 

Als Touristen getarnt begab man sich also auf die Insel (die hier in meiner Kampagne ja als Ersatz für das Kloster dient) und prompt setzte der Shk'Ryth seine Macht der Wettermanipulation ein. Bis auf einen Charakter waren alle auf der Insel gefangen und wurden beinnahe Opfer der Schergen von Kage. Gut, dass zwei der Charaktere Söldner sind. Einer davon wurde leider von Kage durch den Zauber Verschrumpeln ins Jenseits befördert.

 

Man konnte sich mit Mühe und Not zurückziehen und suchte im immer chaotischer werdenden Nagasaki (das Bürgerkriegsmotiv aus Königin des Zwilichts nutze ich hier stark) neue Verbündete. Die örtliche Yakuza bot sich da an, da denen die Feenstaub-Umtriebe ein Dorn im Auge sind.

 

Aus Agent Fowler habe ich übrigens ein Yakuza-Duo mit dubiosem Hintergrund gemacht, das an dieser Stelle den Charaktere als Verbündete präsentiert wurden. Da die Charaktere in einer Delta Green Kampagne durchaus offensiver handeln, als dies bei Nocturnum vorgesehen ist, bietet sich diese Fowler-Variante sehr gut an.

 

Nun planen sie eine richtige taktische Operation auf der Insel, in der sie den Shk'Ryth in seine Schranken weisen (mittels eines Rituals) und gleichzeitig die entführte Kai retten wollen. Das wird mit Sicherheit eine eher taktische und kampflastige Session das nächste Mal, aber genau das bringt Abwechslung in den Ermittleralltag.

 

Einen ersten Hinweis auf SH-01 habe ich übrigens mit einem der Gemälde von Kai gemacht, das in einem Spuk auftauchte. Im Netz habe ich da ein tolles Bild gefunden, das sehr gut dazu passt:

 

http://www.raster.art.pl/galeria/artysci/matecki/XL_matecki_comet.jpg

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  • 3 weeks later...

So, wir haben das Doppelabenteuer "Die Königin des Zwilichts (KdZ)" und "Stille" in der oben beschriebenen Form nun zuende gespielt und ich kann ein kurzes Feedback dazu geben, welche Elemente aus den Abenteuern gut ankamen.

 

Das Motiv der Unruhen und des bürgerkriegsähnlichen Zustandes aus dem Abenteuer KdZ funktionierten fantastisch, um eine plausible Erklärung dafür zu haben, warum die Behörden sich der Sache nicht selbst ausreichend annehmen konnten.Au?erdem war es ein prima Mittel, um die Bedrohung auf eine umfassende Art langsam immer greifbarer zu machen.

 

Die Spukeffekte von Kai Hito habe ich genutzt, die Charaktere auf ihre Spur zu bringen und mit ihnen zu kommunizieren. Das funktionierte auch sehr gut, noch bevor man sie in Natura vor sich sah, baute sich so eine bizarre, an japanische Gruselfilme Ó la Ring erinnernde Bindung zu dem Mädchen auf. Dabei habe ich es so eingerichtet, dass die aggressiven Elemente (diese fiese Pseudo-Krankheit, die angriffslustigen Ratten) am Anfang kamen, um Aufmerksamkeit zu bekommen und immer symbolischer wurden, je mehr sich die Charaktere mit ihrem Schicksal befassten. So wurde trotz allen Gruselns irgendwie klar, dass es sich um einen Hilfeschrei handelt und keine Bedrohung.

 

Agent Fowler führte ich in Form eines Yakuza-Duos sehr früh in die Geschichte ein (wie oben beschrieben) und dadurch kam er/sie nicht ganz so deus ex machina ins Spiel, wie das Original-Abenteuer es vorsieht. Im Kampf gegen den Shk'Ryth am Ende waren die beiden wichtige und trotz allem geheimnisvolle Verbündete. Ein gutes Story-Element!

 

Insgesamt haben wir für das Doppelabenteuer 4 Sitzungen benötigt. Der Zusammenhang mit der Droge Feenstaub wurde dabei von den Spielern nicht komplett aufgelöst, primäres Ziel war die Bekämpfung des Shk'Ryth ansich.

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