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Spieler verüben Mord?!


Saruthi
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Hallo....

mein erster Beitrag und gleich ein neues Thema:

Da eine Suche nichts ergeben hat, stelle ich hier mal die

folgende Frage

 

Meine Spieler wollen einen Mord begehen (nicht einen

Kultisten der sie attakiert hat killen sondern jemand

relativ unschuldiges)! Was soll ich tun? Soll ich sie

lassen ? Soll ich eine Probe von ihnen verlangen (bsp

Vampires: Menschlichkeitsprobe)?

 

Letztes Mal hatten wir diese Situation und ich wollte mir

etas überlegen, hatte aber bisher noch keinen

zündenden Einfall.

 

 

Saruthi

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Meiner Meinung nach kannst du keine pauschale Antwort geben.

Dafür müsste man ein paar Infos haben.

 

Ist es ein unwichtiger NPC? Lasse sie ihn töten und konfrontiere sie mit der Polizei. Was aber ein hohes ma? an Improvisation in der laufenden Kampagne benötigt.

 

Wollen sie ihn töten weil sie glauben das er schuld ist? Gewähre ihnen einen Ideen Wurf oder lass sie entlastende Material finden.

 

Oder der Versuch scheitert immer wieder. Zufällige Streife. Er ist verreist bzw gerade nicht da. Oder selber Bestandteil polizeilicher Ermittlung und daher in deren Fokus...

 

Was sind den die Rahmenbedingungen?

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Also, grundsätzlich würde ich sie einfach mal machen lassen, selebr gut zuhören wenn sie planen, und dann alle Konsequenzen, die sich ergeben klar ausspielen.

ich hatte schon häufiger Charaktere, die plötzlich auf der Flucht vor der Polizei oder den "Kumpeln" des Ermordeten waren... und zumeistkommen sie gar nicht über das reine Planungsstadium hinaus... Irgendwer bekommt immer Bedenken (und sei es auch nur von der "Ich glaub wir kommen dann nicht mehr raus"-Variante).

 

Au?erdem würde ich einmal "out-time" fragen, inwiefern das Ermorden eines Unbeteiligten denn zu dem Charakter passt. Wie er es vor sich selber rechtfertigt, etc... Wenn mir das ein Spieler klar beantworten kann: Bitte. Bühne frei. Lass ihn machen. Aber mach ihnen auch klar, dass jede Handlung Konsequenzen hat - und die musst du anschlie?end auch durchziehen - Polizei, Kopfgeldjäger, Zeitungshetze, Freunde und verwandte die einen an die Obrigkeit verraten, etc...

 

Man kann auch sehr viel daraus machen: Einem meine SCs hat die Polizei mal Straffreiheit angeboten, wenn er als Kronzeuge gegen die anderen SCs aussagt. Das kam wirklich gut. :evil:

 

Du musst dir nur für dich selber als SL klar darüber werden, wo deine eigenen Grenzen liegen.

Ich z.B. habe kein Problem mit so einer Situation, ich würde nur den Sielern (fairerweise) die Konsequenzen aufzeigen, die ihre SCs ja eigentlich eh kennen sollten.

 

Aber evtl ist dir selber so eine Situation unangenehm. Dann würde ich das den Spielern aber immer sagen (und evtl in Zukunft davon absehen bestimmte "Berufe" zuzulassen - Inquisitoren, Gangster, etc...)

 

Edit:

Von dem "ewig scheiternden Vorhaben" rate ich dir stark ab. Das frustriert die Spieler zumeist nur, weil es ein ultimatives railroading ist, dass ihnen das Gefühl gibt, egal was sie machen, es funktioniert eh nicht (wie in einem Computerspiel in dem man nicht links abbiegen kann, weil man ja halt nach rechts gehen soll...) X(

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Tja, also, wie gesagt. Ich hätte zwei, dreimal nachgefragt "Seid ihr sicher? Seid ihr euch absolut sicher?" Gekoppelt mit einem fiesen Grinsen deinerseits sollte der Plan damit gegessen sein. Und wenn sie dann trotzdem die Dame umlegen wollen... dann würde ich sie machen lassen.

 

Die Leiche wird irgendwann gefudnen werden, und dann sind nicht nur die Bullen hinter ihnen her, sondern (evtl noch viel schlimmer) die Hintermänner des geheimen Lagers. Au?erdem würde ich ihnen allen in den nächsten Tagen ordentlich Alpträume verpassen (passend zu ihren Rollen bei dem Mord). Dann werden sie ja sehen, wie weit sie übernächtigt und mit geschundenen Nerven kommen, wenn ein paar mächtige Typen hinter ihnen her sind. :evil:

 

Meine Spieler können machen, was sie möchten - müssen dann aber auch die Konsequenzen tragen.

 

Mein Tipp also: ?berleg dir, was die Konsequenzen des Mordes sind (für die SCs und andere NSCs) und setz die dann konsequent um. Da darf es dann auch keine Rücksichtnahme deienrseits geben (immerhin haben die SCs ja auch keine bewiesen).

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Hm, da stellt sich ja schon etwas die Frage, wer in diesem Szenario dann die Bösewichter sind.

Prinzipiell ist das halt ein klassischer Fall, der in unterschiedlicher Form immer wieder vorkommt. Ich kann mich dem Vorschreiber nur anschlie?en: ?berlege dir, ob die Charaktere tatsächlich einen kaltblütigen Mord durchziehen würden. Wenn nein, dann weise die entsprechenden Spieler out-of-game darauf hin, dass ein solches Verhalten kaum zu ihrer Rolle passt. Wenn tatsächlich alle Charaktere so abgebrüht sind, dann konfrontiere sie einfach mit den Konsequenzen. Generell versuche ich die Todesrate bei Charakteren relativ gering zu halten. Es gibt aber eine gro?e Ausnahme: Dummheit wird bestraft. Wenn ein Spieler denkt, dass sein Charakter den Sprung von einem 12m hohen Haus überlebt, er nicht darauf reagiert, dass ich ihm sage, dass der Charakter da gewisse Zweifel hegt, dann gibt es eben das Ergebnis. Bei deiner Situation würde ich das ebenso machen.

Mich würde aber noch ein wenig der Hintergrund interessieren... Warum kommen die Spieler auf diese Idee und was ist das für eine Sekretärin in diesem Geheimlager. Sind die Spieler Cthulhu erfahren oder kommen sie eher aus den SR, DSA und D&D-Ecken.

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Lass Sie machen!

 

Sollte auf jeden Fall Stabilität kosten, da sie anscheinend wissen, dass die Sekretärin unschuldig ist. Ohne Stabilitätswurf direkt w6-w8.

 

Desweiteren ich würde ein Polizei-Ermittlungsteam den Mord ermitteln lassen und es wäre mir auch einen Zeitungsartikel über den Mord als Handout wert. Vielleicht steht im Zeitungsartikel ja etwas über Spuren oder Augenzeugen, die die Polizei gefunden hat. In den weiteren Ermittlungen würde ich die Polizei an logischen Orten(Verwandten, Arbeitstelle des Opfers) auftauchen lassen, und vielleicht auch bei den Charakteren, wenn eine logische Verbindung gezogen werden kann.

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Bei Delta Green (im Addendum des Eyes Only-Sammelbandes) gibt es Regeln für Stabilitätsabzüge für einen Mord, graduiert nach der "Unschuld" des Opfers.

Die würde ich dafür heranziehen.

 

Irgendwelche "fiese Grinserei" und "dreifaches Nachfragen" des Spielleiters halte ich für unangebracht. Aus so etwas lassen sich ideale Plot-Elemente schneidern, die in den Bereich persönlicher Horror führen und ich würde sie nicht verbieten und irgendwie ausmanövrieren.

 

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Die Frage die ich da vor allem stelle ist "was sind das für Charaktere" - wenn die zB aus einem entsprechenden Milieu kommen, wo eben "wenig Fragen" gestelt werden (Kriminelle bspw..) - dann kann so etwas sicher "passieren", aber wenn nicht... dann würde ich mir zB mal die Frage stellen ob solche Spieler überhaupt für CoC (oder überhaupt für RPGs) geeignet sind...

 

so "pauschal" kann ich nur sagen, wenn es "möglich" ist, sollte man Charakteren nix "verbieten", aber dann ebenso konsequent die Folgen irgendwelcher Aktionen durchspielen.

 

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Mich würde auch sehr interessieren was für Rollen deine Spieler angenommen haben (oder überhaupt mehr Infos zum Abenteuer, klingt spannend und ich bin tierisch neugierig :D ) dass sie derart kaltblütig eine Sekretärin um die Ecke bringen wollen. Eine unschuldige Frau ermorden....hallo??? Auch wenn deine Spieler Kriminelle spielen halte ich die Vorgehensweise für arg übertrieben. Gerade bei Cthulhu sollte man schon auf gutes Rollenspiel achten. Das solltest du deinen Mitspieleren vielleicht auch nochmal mitteilen.

Wie wärs denn mit fesseln und knebeln stattdessen?

Aber ich würde sie da auch nicht einschränken, wenn sie die Trulla umnieten müssen, bitte. Zur Not wirklich die Polizei oder schlimmeres auf den Hals hetzen. Da das natürlich ein Verbrechen ist müssen die Charaktere allerdings damit rechnen bei einer Konfrontation mit der Polizei (je nachdem wie sie sich verhalten) oder anderen Typen (die vielleicht Rache nehmen wollen?) erschossen zu werden. So seh ich das und würde das auch so durchziehen.

 

WENN denn einer der Charaktere (oder mehrere) tatsächlich erklären kann warum er/sie/es diese Motivation zu morden hat, könnte er/sie das ja ohne Mitwissen der anderen tun, dann sind die wenigstens ausm Schneider. Säht natürlich auch Zwitracht, aber mir gefällt sowas :))

 

Hat auch einer meiner Spieler gemacht, als er ohne wissen der anderen einfach im Keller von Mr Corbitt Feuer gelegt und alle Beweise vernichtet hat :D

(aber hey, dafür liegt er jetzt sabbelnd im Krankenhaus)

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@Ophiuchus:

 

Wen man mal bedenkt, das "Kriminelle" keine eingetragene Berufsgruppe sind, sondern man durch z.B. einen Mord zum Kriminellen wird, ist es doch völlig egal, aus welchem Millieu der Charakter kommt.

 

Gemordet wird in Familien, von Handelsvertretern bis hin zur Krankenpflegerin. Das an irgend einem Milieu festmachen lässt sich wohl kaum.

 

Gerade so ein niederes Motiv wie die Verdeckung einer Straftat machen meines Wissens nach den tatbestand Mord sogar aus.

 

Von daher ist jeder Charakter gleich "gut zum Mörder geeignet".

 

Was das damit zu tun hat, ob die Spieler für CoC geeignet sind, verstehe ich nicht. Steht irgendwo in den Regeln, dass man als Spieler seinen Charakter keine Verbrechen verüben lassen darf?

 

@Cthoby:

 

Oh geil, die "Gutes Rollenspiel TM"-Keule ist auch am Start. Jetzt wird es spannend.

 

Was hat das denn mit gutem Rollenspiel zu tun? Welche Art von Charakter muss man denn spielen, um einen Mord (im Spiel!) begehen zu dürfen, um immer noch ein "guter Rollenspieler TM" zu sein?

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Original von Synapscape

 

@Cthoby:

 

Oh geil, die "Gutes Rollenspiel TM"-Keule ist auch am Start. Jetzt wird es spannend.

 

Was hat das denn mit gutem Rollenspiel zu tun? Welche Art von Charakter muss man denn spielen, um einen Mord (im Spiel!) begehen zu dürfen, um immer noch ein "guter Rollenspieler TM" zu sein?

 

Wollte doch gar nicht so sehr ausholen mit der Keule :D

Aber ich denke einfach dass ich z.B. einem braven Bibliothekar keinen kaltblütigen Mord zutrauen würde (darum hab ich ja auch gefragt was für Charaktere die Spieler besetzen, Mord hat ja auch ne recht gro?e Hemmschwelle...bei manchen....hoffe ich ;) ), und für mich ist es daher "eher" gutes Rollenspiel wenn man der Gesinnung des Charakters entsprechend handelt.

Natürlich kann jeder Charakter einen Mord begehen, will doch auch niemandem was vorschreiben. Aber ich kauf das nicht jedem Charakter ab dass er dazu auch fähig ist.

 

*Keule-einpack* :)

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Original von Cthoby

Aber ich kauf das nicht jedem Charakter ab dass er dazu auch fähig ist.

 

 

Das ist doch gerade das Spannende daran. Ich vermeide in meiner Gruppe moralische Vorgaben (eigentlich jegliche Art von Vorgaben) meinerseits, was die Ausgestaltung der Charaktere betrifft. Als Spielleiter ist es nicht meine Aufgabe, zensierendes Kindermädchen für die geistigen Ergüsse meiner Spieler zu sein, sondern die Ergebnisse dieser Ergüsse möglichst realistisch / horrorgerecht darzustellen.

 

Das mag zwar bei manchen Spielern zu allzu drastischen und damit albernen ?bertreibungen führen, wir fahren damit aber ganz gut.

 

@Synapscape: Obwohl ich diesbezüglich mit Dir grundsätzlich einer Meinung bin, hatte ich bei der Schilderung des Problems komischerweise auch als Erstes das Bild von jungen und relativ unerfahrenen Spielern im Kopf. Kann sein, dass ich da ungerechtfertigte Vorurteile habe...

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Soweit ich wei? zählt ein Mord während eines Einbruchs als "Schwerer Mord ersten Grades", fall das Szenario einen amerikanischen Hintergrund hat. Das hei?t, wenn sie geschnappt werden geht es ihnen RICHTIG an den Kragen (zum Vergleich: "Schwerer Mord ersten Grades" wäre auch Polizistenmord. Und da reagieren die Kollegen sehr allergisch...). Strafma? nach "Cthulhu NOW": 30-60 Jahre + evtl. Todesstrafe. [s. 126]

Nix von wegen Notwehr.

Es sei denn die Sekretärin hat Tentakel, da kann man vielleicht drüber reden (aber ohne Diskriminierungsbeauftragte).

 

Wenn die Spieler wollen - ich würd sie lassen.

 

Fingerabdrücke, Fu?spuren, vielleicht hat jemand das Fahrzeug der SC gesehen und meldet sie nach dem entsprechenden Zeitungartikel der Polizei, weil dem Zeugen das AUto da schon merkwürdig vorkam.

Und letztlich haben die SC dann Polizei UND möglicherweise die Bösewichte am Hals. Und keiner von beiden wird Rücksicht nehmen...

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In meiner Spielrunde kam das über die Jahre auch ab und zu vor, dass die Charaktere einen Zeugen beseitigen wollten, beseitigt haben oder gebilligt haben, dass das wer anderes macht.

 

Soweit es sich dabei um Geheimagenten im Krieg oder im Dunstkreis von james-Bond-Abenteuern drehte, war es auch i.d.R. problemlos realisierbar.

In anderen Fällen - also dem Cthulhu-Normalfall, folgten - soweit ich das noch zusammenbekomme - letztlich 2 Todesurteile gegen Spielercharaktere, die auch vollstreckt wurden, einmal oder zweimal Racheakte von Freunden des Opfers, die dann auch tödlich für die SCs endeten.

Aber an der Sache selbst habe ich sie nicht gehindert. Auf die möglichen konsequenzen habe ich allerdings ein wenig hingewiesen.

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