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Spielbericht: Not so quiet (ToC)


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Ich möchte hier gerne meinen ersten Spielbericht mit einem nicht-CoC-Abenteuer beginnen. Ich hoffe, das geht in Ordnung so...

 

ToC wird den meisten ja mittlerweile ein Begriff sein. Die one-shot-Abenteuer sind oft relativ hart an der Grenze des Machbaren für die Spieler. äNot so quietô ist da das mE harmloseste, hier haben die Spieler auch Chancen, zu überleben, was im vorliegenden Fall auch beiden Spielern gelang.

 

Aus Kampagnengründen wurde das Abenteuer aus dem 1. WK in den deutsch-französischen Krieg verlegt, was keinerlei Probleme mit sich brachte. Wie gesagt waren nur 2 Spieler am Start, ein Arzt aus Gro?britannien der in das Rotkreuzkrankenhaus berufen wurde, in dem das Abenteuer spielt und ein Offizier aus einer Pariser Offiziersschule, der gegen Ende des d-f-Kriegs als eine Art Volkssturm eingesetzt wird. Er kommt in der Gegend von Orleans zu seinem ersten Einsatz und erlebt dort gleich die Schrecken eines semi-modernen Kriegs mit, denn er muss mit seiner Kavallerie gegen eine Stellung der Deutschen anreiten, die sich mittels der ersten Vorläufer moderner Maschinengewehre auf einem Hügel verschanzt hat. Klar, dass das schief geht. Das rK kommt und sammelt die Verletzten und Toten auf und schafft diese ins Hospital, wobei der Konvoi unter schweren Arri-Beschuss gerät. Bis hierhin habe ich mich bemüht, eine Antikriegsfilm-mä?ige Stimmung aufzubauen, in denen die Charaktere aus der schnurrbartzwirbelnden Zeit der 1870er in eine Art Vorhölle des 1. WK katapultiert werden. Der Kulturschock hat gut gesessen und die Stimmung war eher betreten.

Für das Krankenhaus hatte ich mir ein wunderbares französisches Schloss rausgesucht, das tatsächlich als Lazarett 1870 genutzt wurde. Bei Interesse: http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Chambord

Bei Erreichen des Lazaretts war der Soldat ordentlich unter Sedativen und hatte eine höllische Vision, die das Schloss als eine Art Ghostland darstellte. Auch die Raben kamen hier ins Spiel und begutachteten die neue Beute. Das war jetzt das erste übernatürliche Element, das dann gut in die Stimmung passte.

 

Das Krankenhaus mit seinen verschiedensten Protagonisten lie? sich gut und flüssig darstellen und die Schrecknisse eines solchen Feldlazaretts konnten ebenfalls gut transportiert werden. Die verschiedenen Optionen und Handlungsabläufe, die das Abenteuer vorgibt, lassen den Spielern genug Raum, sich ein wenig umzutun, bis sie dann das äschreckliche Geheimnisô des Lazaretts lüften, was dann aber nicht allzu schwer ist. Gut kam u.a. die freundliche Krankenschwester und ihr kleines Geheimnis an. Auch die Apotheke mit der versteckten äAngstô-Potion konnte ich gut unterbringen, als einer der Charaktere nachts durch die Räumlichkeiten schlich und tatsächlich davon probierte û um gleich eine weitere Weltuntergangsvision reingedrückt zu kriegen. Ich gebe zu, dass ich vielleicht versucht habe, die Spieler in dieser Phase zu viel Detektivarbeit machen zu lassen, was dazu führte, dass einer der Spieler zwischenzeitlich einschlief...aber es war auch schon sehr spät. Zum Finale kam er dann wieder zu sich. Das war stimmungsvoll und lie? sich ebenfalls gut spielen, auch wenn die Spieler sich zu früh ins Geschehen einmischten und nicht den bestmöglich Zeitpunkt abwarteten.

 

Insgesamt hat das dünne Abenteuer eine gute, stimmungsvolle Sitzung ergeben, die trotz Kleinstbesetzung sicher 7 Std. Spielzeit eingenommen hat û man kann den detektivischen Mittelteil aber auch straffen, theoretisch wären auch 3-4 Std. vorstellbar. Die durch ToC angelegten Core Clues habe ich regeltechnisch nicht umgesetzt, sie waren aber für die Orientierung als Meister gut geeignet.

 

Den äEndboss,ô der ja den Tod darstellt, fand ich persönlich etwas cheesy. Da hätte ich es mir etwas weniger dick aufgetragen gewünscht. Aber nun ja. Ich habe ihn hauptsächlich durch die Vögel dargestellt, was einen schönen Effekt hatte sowie am Ende als schwarze Säule von negativer Energie (oder so ähnlich), was die ganze Sache ausreichend abstrakt lie?.

 

Ich würde behaupten, das Abenteuer ist auch für Einsteiger geeignet.

 

So, das war jetzt mein erster Spielbericht, Fragen oder korrigierende Anmerkungen herzlich willkommen.

 

 

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Ich bin da eher von der Storyteller-Fraktion. D.h., ich kümmer mich nen ziemlichen Schei? um die Regeln :D

 

Also: ich habe es NICHT nach ToC-Regeln gespielt. Ganz praktisch habe ich es so gemacht: Ich habe statt dessen einfach die wichtigsten NPCs genommen, mir die Werte angesehen und dann die konvertierten Werte danebengeschrieben, aber nur da, wo ich dachte, dass das nötig wäre. Dabei habe ich keine Konversionstabelle benutzt, sondern habe das pi mal Daumen gemacht. Da die NPCs ja sowieso immer ein Eigenleben entwickeln, können die Stats ja auch ein bi?chen abweichen (nicht zu sehr, natürlich) und man hat so selbst auch die Möglichkeit, etwas nachzukorrigieren, so war dann eine Krankenschwester bei mir charismatischer als vorgesehen etc. Bei den unwichtigen NPCs habe ich überhaupt nix konvertiert, sondern mir im Spiel die Werte angesehen, wenn sie drankamen und das dann im Kopf konvertiert u. danebengeschrieben. Die Konversionsarbeit hielt sich also in engen Grenzen. Nur bei den Kampfwerten habe ich mir vorher einige Notizen gemacht, aber das muss man ja sowieso.

 

Ich hatte nicht das Gefühl, dass durch die Nichtanwendung der Originalregeln das Abenteuer irgendwie beeinträchtigt wurde. Klar: Es gab dann keine core Clues etc - aber "who gives a fuck", wie man so sagt. Die Spieler jedenfalls nicht, die wissen ja nix davon. Für den Meister allerdings war der ToC-mä?ige Aufbau des Abenteuers, wie ich schon sagte, aber sehr angenehm in der Vorbereitung.

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