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Del Toro macht vielleicht doch Mountains of Madness


Marcus Johanus
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Aber ja, das zuvor gesagte ich wahr: Geldgeber waren da, Universal hatten ja ein Budget von 150 Millionen Dollar auf dem Schirm, aber wie schon gesagt nicht, wenn der Film Rated R ist.

 

Jetzt muss man dazu wissen, dass gerade das letzte Jahrzehnt eine lange, lange Reihe von kommerziell nicht erfolgreichen R-Filmen auf die Leinwand gebracht hat. Letztes und ebenfalls Nerd-bezogenes Beispiel wäre etwa "Watchmen", bei dem das Studio sich wenig eingemischt, bei dem Snyder volle Freiheit hatte, was die Ausgestaltung betraf.

"Watchmen" hat 130 Millionen gekostet und weltweit 185 Millionen eingespielt. "Ist doch 'n Plusà" mag man denken, ja, aber viele Studios finanzieren mit ihren Blockbustern halt auch kleine, kommerziell nicht so aussichtsreiche Projekte quer, refinanzieren andere Verpflichtungen etc. pp.

Wenn nun etwas, von dem das Studio gehofft hat, ein "Dark Knight" zu sein (Einspielergebnis 1 Milliarde (!) Dollare bei einem Budget von 185 Millionen), gerade mal eben so kostendeckend ist, dann schmerzt die das sehr.

 

Hier schlägt nun leider eine sehr unschöne Form von Monokausalität zu. Dass Watchmen vielleicht einfach kein Stoff für die Massen war oder dass das Marketing auch einfach versagt haben mag (wenn ich mich recht erinnere, waren da Grammatikfehler auf einigen deutschen Promo-Aufstellern), verblasst dann radikal hinter der Aussage "Ja, der war Rated R, dass hat uns die gro?e demographische Gruppe der Schüler gekostet."

 

Ergo ist derzeit keine Lobby für R-rated-Mountains zu finde und ergo wurde man sich da nicht einig. Wobei ich ganz ehrlich del Toros Standpunkt gut finde. Ich muss den Film nicht ab 18 haben, aber ich will, dass der Regisseur seinen Film drehen kann.

 

Ein bisschen Hoffnung hab ich ja, dass Finchers Neuverfilmung von "The Girl with the Dragon Tattoo"/"Verblendung" da ein bisschen was richtet. Der scheint ziemlich hart zu werden, bewirbt sich aktiv als "knallharte Rated R"-Verfilmung, war relativ günstig (100 Millionen) und bei Fincher hab ich die Hoffnung, dass der die Säle dennoch vollkriegt.

Vielleicht schafft das dann auch mal wieder einen besseren Nährboden für die Zukunft. Etwa für Leute wie del Toro.

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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Das Hauptproblem dürfte wohl sein das das R-rated Filme, Spiele, wasauchimmer, ... in den USA behandelt werden wie Solche, die auf dem Index stehen (sprich: keine öffentliche Werbung, steht nicht offen im Geschäft, wird nur auf Nachfrage 'unter der Ladentheke' verkauft). Und ohne Werbung in den öffentlichen Medien siehts gerade bei Filmen halt sehr schlecht aus.

Aber ich kann durchaus verstehen, dass Del Toro keine BdW ab 13 drehen will - würde ich mir ehrlich gesagt auch nicht ansehen.

btw: mit dem Bioshock Film ist übrigens das gleiche passiert.

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Del Toro wendet sich dann wohl an das falsche Studio.

Die denken anscheinend nicht weiter.

Lovecraft ist in den USA um einiges berühmter als hier zu lande, Berge des Wahnsinns ist eine seiner berühmtesten Stories und man kann sich mit den Bergen des Wahnsinns beschäftigen und sie mögen auch wenn man Lovecraft oder den Mythos nicht kennt.

Dieser Film würde sicherlich mehr Geld reinspülen, als dafür ausgegeben wurde und ich rede nicht "nur" von 40% mehr. Gut, ganz so ein krasses Ausma? wie "Dark Knight" wird das auch nicht annehmen, aber das ist ja auch eher eine Seltenheit.

Das eine so gro?e Bandbreite an Publikum wegfiele, wenn das ein Film ab 18 würde, ist natürlich schlecht, aber ich verstehe auch gar nicht, warum er erst ab 18 sein sollte?!

Es gibt genügend Filme, die schon ab 16 sind und trotzdem genug Blut, Horror und anderen Mist beinhalten...

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Im amerikanischen Bewertungssystem gibt es aber kein 'ab 16' da gibts nur PG13 und R-Rated (=keine Jugendfreigabe). Und für letzteres wird dort eben grundsätzlich keine Werbung geschaltet, wodurch der Film am Gro?teil des potentiellen Publikums einfach unbemerkt vorbeigehen dürfte.

Und mit so einem Gro?projekt muss er sich eben auch an Studios wenden, die das entsprechende Kleingeld haben ;)

Au?erdem ist die Differenz zwischen Produktionskosten und Einspielergebnis ja auch kein Reingewinn für die Studios. Da geht das weltweite Marketing und die Provision der Verleiher ab. Und die Kinos die das letztendlich zeigen wollen ja auch noch was verdienen. Ein Film kann also mehr einspielen als er gekostet hat und trotzdem in den Miesen sein.

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Selbst PG-13 ist in Amerika ja erst nachträglich entstanden, als der zweite Indiana Jones-Film anstand und weder so richtig PG war noch R sein sollte.

 

Und wie schon richtig gesagt: Die amerikanischen Studios, die solche Budgets stemmen können, sind jetzt auch nicht gerade wie Sand am Meer vorhanden.

Wenn man bedenkt, dass sowohl der Hobbit als auch der nächste Bond über lange, lange Zeit brach lagen, weil das rechtehaltende Studio nicht mehr zahlungsfähig war û und das sind ja nun beides krasse Marken, wo gute Ergebnisse fast garantiert sind û dann kann man vielleicht auch erahnen, dass die anderen Studios auch zunehmend aufpassen, nicht mal wieder irre Beträge in Nischenfilme zu versenken.

 

Das amerikanische Studiosystem ist recht verworren, aber durchaus berechenbar. Und es gibt ja mittlerweile viele oftmals harte Vorwürfe dagegen (verwässern alles, dumme Kost für die Massen, nur noch Remakes/Reboots), aber man muss auch einfach sehen das nirgends und für nichts im Unterhaltungsbereich derartige Beträge geschwungen werden wie dort.

?bertrieben gesagt kaufen die für das Budget eines deutschen Filmes bei Titeln wie Avatar den Sprudel für die Crew am Set.

 

Bei den Summen sucht man sich mal nicht einfach eben einen Geldgeber.

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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