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Aufgesetzter Schuss und brennende Mumie


Guest Studer
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Guest Studer

Wir hatten am Wochenende im Eifer des Gefechts folgende - unabhängig von einander zu beurteilende - Regeldiskussionen (ohne lange im Regelbuch blättern zu können):

 

1. Mitten im "Kernschussreichweiten"-Kampfgetümmel, behauptet ein Charakter, er habe den Bösewicht X ja eben noch festgehalten, deshalb vollführe er jetzt einen aufgesetzten Schuss - und dieser müsse ja a. automatisch gelingen, und b. den Tod des Bösewichts herbeiführen, ohne noch Schaden auswürfeln zu müssen. - Ist dieser Fall geregelt bzw. trifft diese Auffassung auf allgemeine Zustimmung?

 

2. Eine Mumie wird mit Feuer angegriffen und getroffen. Der Meister entscheidet, dass diese ab jetzt brennt. Frage: Wie hoch ist der Schaden für die Mumie pro Runde und kann diese weiterkämpfen? (Ich habe 2W6 Schaden pro Runde für angemessen gehalten und entschieden, dass die Mumie weiterkämpfen kann, wenn ihr pro Runde ein Wurf auf MAN x5 geteilt durch zwei gelingt, um so etwas wie eine Schockwirkung auch für die Mumie darzustellen.)

 

Natürlich kann man immer sagen, das muss der Meister entscheiden - allerdings muss das ja auch eine nachvollziehbare Entscheidung sein, sonst hei?t es von Spielerseite: "Ich hasse Rollenspiele, immer diese unrealistischen Regeln . . ."

 

Danke für weiterführende Hinweise zu diesen Regelfragen.

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Ohne auf den Mumien-Zwischenfall einzugehen:

 

Im Fall (1) sehe ich absolut keine Veranlassung den Schuss automatisch treffen und tödlichen Schaden verursachen zu lassen.

 

Zur Begründung:

Der Situationsbeschreibung entnehme ich, dass der SC den NSC in der letzten Runde festgehalten haben will, während er gleichzeitig eine Faustfeuerwaffe hielt. Daraus folgt, dass der SC den NSC nur mit einer einzigen Hand festgehalten hat. Ich gehe davon aus, dass der Bösewicht sich gewehrt hat und versucht hat, aus dem Griff zu Entkommen. Leider ist aber nicht klar, ob der NSC dazu beide Hände freihatte oder nicht (wo und wie will der SC den NSC in der letzten Runde festgehalten haben?). Aber selbst, wenn der NSC nur einen freien Arm hatte: Ich möchte den Spieler sehen, der eine andere Person mit einer Hand so festhält, dass er einfach mal so seine Pistole aufsetzen kann - und das auch noch an einer Stelle, an der er mit einem Schuss den sofortigen Tod herbeiführen kann.

 

Natürlich geht aus Deiner Beschreibung nicht einwandfrei hervor, wie die Situation abgelaufen ist. Aber ich würde dem NSC auf jeden Fall einen "Ausweichen" oder einen "Ringen"-Wurf zur Verteidigung zugestehen, um das Aufsetzen der Waffe abzuwehren und eben die Möglichkeit zu erfassen, dass der Angreifer die Pistole möglicherweise nur auf den Oberschenkel aufsetzen kann. Der Schaden wird dann wie üblich ausgewürfelt, oder nach Ma?gabe des SL festgesetzt.

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Aufgesetzter Schuss

Ich stimme Fragmentis hier zu.

Ein aufgesetzter Schu? hat meiner Meinung nach allerdings eine wesentlich grö?ere Chance, zu treffen. Wenn sich das entsprechende Opfer wehrt, dann ist doch auch die Möglichkeit gegeben, dass die Pistole abrutscht, oder eben nur eine Fleischwunde hinterlässt, oderoder.

Ich würde das allerdings nicht unbedingt mit einem "Ausweichen"-Wurf festlegen, da es dabei ja nicht um gezieltes Ausweichen geht (eine Fertigkeit, mit deren Umsetzung ich ohnehin nicht allu zufrieden bin), sondern um ungesteuerte Konvulsionen und Bewegungen.

Daher würde ich für den Schie?enden die Trefferwahrscheinlichkeit anheben - je nachdem, wo der Schuss aufgesetzt ist. Setzt er die Pistole an den Kopf, würde ich ihm eine Trefferwahrscheinlichkeit von 80% zugestehen, am Körper eine Trefferwahrscheinlichkeit von 90%. An Gliedma?en noch weniger.

Und das Ganze unabhängig von der Fertigkeit des Spielers. Hat er 85% auf Pistole, hat er trotzdem nur ne 80%ige Wahrscheinlichkeit, den Kopf bei sowas zu treffen.

...warum?

Weil es weder plan- noch steuerbar ist. In dieser Nähe zum Gegner kann man auch die Reaktionen nicht mehr vorausberechnen, und jede Bewegung des Gegners überträgt sich auf den Pistolero, und führt zu einer muskulären Gegenreaktion...

 

Wenn getroffen wurde, kann man natürlich auch Schaden machen. Diesen würde ich aber von der Körperstelle abhängig machen. Beim Torso würde ich normal drauf würfeln lassen. Beim Kopf würde ich Maxima annehmen. Etc.

 

Die einzige Ausnahme, wo ich zulassen würde, dass ein solcher Treffer automatisch Erfolg hat, und den maximalen gewünschten Schaden (wahrscheinlich Tod) zur Folge hat, ist bei einer Exekution. Bei der sich das Opfer nicht bewegt.

...und da kann man so richtig schön mit Stabi-Verlust reinlangen...

:)

 

Im Brand der Mumie

Dabei kommt es für mich drauf an, was die Mumie für eine ist. Ist sie eher ein Untoter mit wenig Intelligenz, also ein bandagierter Zombie? Weiterkämpfen lassen ohne Rücksicht auf irgendwelche Einschränkungen. Brandschaden würde ich zwecks des "Vertrocknungsgrades" dann sogar noch ein bisschen erhöhen

 

Eher sowas wie Imhotep, also mit so richtig was im Hirn? Warum hat sie dann die Bandagen an? In dem Fall würde ich sie vollkommen irritiert versuchen lassen, das Feuer auszumachen. ?blicher Brandschaden, etc.

 

Alles dazwischen muss halt irgendwie eingepasst werden.

...vielleicht hilfts ja...

;)

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Beim aufgesetzten Schuss muss in jedem Fall ein Trefferwurf erfolgen, denn es kann ja zu einer Fehlfunktion der Waffe kommen, so dass gar kein Schuss ausgelöst wird (auch wenn die Chance nur klein ist). Alles andere als eine Fehlfunktion würde ich dann aber auch als Treffer werten.

Der Trefferwurf ist zudem wichtig, um zu ermitteln, ob ein kritischer Treffer mit doppeltem Schaden vorliegt.

Ich würde überdies auch einen Schadenswurf verlangen. Anders sicher nur, wenn das Opfer still hält und man eine eindeutig sofort tödliche Stelle anvisiert.

 

2W6 Brandschaden pro Runde klingt realistisch. Da eine Mumie keinen Schmerz verspürt, wäre die einzige Beeinträchtigung der Handlungsfähigkeit der Brand selbst. Ich würde der Einfachheit halber aber davon ausgehen, dass die Mumie normal aktionsfähig ist, solange sie noch "lebt".

 

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Frank, würdest Du aber in diesem Fall (beim Schuss) einen Standard-Wurf machen? Ich meine, wenn ein Spieler z.B. nur die Grundchance hat?

 

Meines Erachtens nach ist die Chance zu treffen bei einem solchen Schuss deutlich höher als bei einem normalen Schuss.

Warum ich aber keinen Bonus vergeben würde, sondern eher eine "Kernschuss"-Wahrscheinlichkeit per se, ist, da es für einen erfahrenen Schützen auch nicht leichter ist, die Figur vor sich still zu halten, und dann den Schuss zu platzieren...

...genauer gesagt, jemand mit 25% kann eine 20%-Erhöhung durchaus ab, bei jemandem mit 75% ist eine solche Erhöhung mEn einfach totaler Unsinn. Da wir aber ja nicht zwei Leute unterschiedlich bemessen wollen...

...bin ich für festgelegte Wahrscheinlichkeit, und eher für einen Malus, wenn man eine Waffe eben nicht gut handlen kann...

;)

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Ich gehe in meiner obigen Darstellung ganz stupide davon aus, dass es wirklich gelingt, den Schuss aufzusetzen.

 

Wenn man in der Situation eher ein Gerangel hat, in dem man blo? (möglicherweise erfolglos) versucht, den Schuss aufzusetzen, dann würde ich wohl ganz normal die Kernschussweitenregel, d.h. doppelte Trefferchance mit einem Maximum von 95%, anwenden (96-00 sind ja bei Schusswaffen immer ein Fehlschlag).

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Oh!

Siehst Du, die Kernschuss-Regel hatte ich nicht im Kopf.

Allerdings ist das mit dem Gelingen eben so ne Sache...

...aber wenns dafür ohnehin schon ne Regel gibt...

:D

 

Dann sollte man daraus vielleicht zwei Würfe machen:

Erster Wurf auf Raufen, ob's gelingt, die Waffe überhaupt aufzusetzen.

Gelingt der, dann "was Frank sagt".

Gelingt er nicht, dann Glückswurf, ob die Waffe überhaupt was trifft (da es nicht vom Schusswaffen-Skill abhängt, würde ich da auch keinen Wurf drauf machen). Allerdings inclusive der Fehlfunktions-Regeln und der Doppelter Schaden-Regel (einfach in den Glückswurf mit einbauen).

Klappts, wird ganz normal der Schaden ausgewürfelt, Klappts nicht, Pech gehabt...

 

Was haltet ihr von der Variante?

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Wo wir schon bei Dingen sind, die eh in den Bücher stehen à ;)

Das Spielerhandbuch û es sei kurz bemerkt, dass ich mich auf die zweite Edition beziehen muss, da ich die dritte noch nicht habe û regelt auf S. 117 in dem Kasten "Schaden û Regelübersicht" generell auch das Themenfeld "Vebrennungen".

Demnach macht eine Lötlampe 1W6 Schaden und ein gro?es Lagerfeuer sowie ein Feuer in einem durchschnittlich gro?en Raum 1W6+2.

Dabei fangen Kleidung und Haare (vulgo Bandagen) im Falle der Lötlampe bei einem misslungenen Glückswurf Feuer, bei den anderen beiden Fällen automatisch, wobei auch da der Schaden je Runde jeweils zwischen 1W6 und 1W6+2 schwankt.

 

In dem Licht erscheinen 2W6 natürlich schon ziemlich immens, da das ja im Schnitt schon mehr ist, als die Lötlampe maximal anrichten könnte.

 

Jaaaaja, sagt ihr jetzt, ist aber noch 'ne Mumie, die brennen gut. Richtig. Steht auch im Buch.

Das Spielleiterhandbuch beschreibt auf S. 226 Mumien und schreibt dort, dass zumindest ägyptische Mumien sehr empfindlich gegenüber Feuer sind. So weit, so klar? Aber dort hei?t es weiter: "Feuer richtet zwar nur den normalen Schaden bei ihnen an, doch aufgrund es Asphalts, der in den Bandagen steckt, lassen sich die Flammen nur schwer wieder löschen."

 

 

Ach ja, das Cthulhu-Regelwerk à unfassbare Fundgrabe durchaus vorhandener, unbekannter Mechanismen ;)

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

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Erster Wurf auf Raufen, ob's gelingt, die Waffe überhaupt aufzusetzen.

 

War auch meine erste Idee, so ein Gerangel hat wenig mit Schusswaffenskills zu tun. Raufen ist wirklich die bessere Wahl.

 

Bei meinem Masterstil würde ich den Angriffswurf danach weglassen und nur den ersten (Raufen) durchführen. Ist der jenseits der Fehlgangschance versagt halt auch die Waffe, ist er kritisch gibt?s doppelten Schaden.

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Wasp, ich persönlich seh das auch eher unproblematisch. Da ich die Kämpfe gerne dramatisch-cineastisch durchspiele (so nenn ichs zumindest), improvisier ich gerne auch mal einfach so Regeln "on the fly"...

...und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Regeln des Buches auch nicht wirklich hundertprozentig beherrsche, trotz des Supporter-Schildes (naja, eher so 70%ig)...

...andererseits fand ich die Regeln ohnehin immer zweitrangig bei diesem RPG...

:coc:

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Kommt ja auch ein bisschen auf die Gruppe drauf an. Ich denke meine alte würde es wahrscheinlich einfacher mögen, als zu viele Würfe.

 

Wobei ich zumindest einen Spieler kenne, der für folgende Variante wäre:

 

Raufen

Schusswaffen

Ausweichen

usw.

 

Noch ein bisschen simulatorischer :)

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hehe kennen wir schon :)

 

Rockt nicht mehr, nachdem ein "Kratzer" auf der Stirn sich entzündet und ein unfreiwilliges Bad zu einer tödlich verlaufenden Lungenentzündung geführt hat.

 

Ein gro?es + für die Welt...aber man kann?s auch übertreiben.

 

 

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@ Ruud:

Mehr Schaden halte ich nicht sinnvoll à zumal das Regelwerk* dahingehend auch eindeutig ist.

 

Das mit dem Initiativeverlust würde ich auch lassen und es eher anders sehen: Wenn die Mumie versucht, das Feuer zu löschen (warum auch immer, aber tun wir mal so, als käme das dauernd vor) û laut Spielerhandbuch mit Erste Hilfe oder per Glückswurf û dann macht sie vermutlich auch genau das in ihrer Handlungsphase. Es ist ausgesprochen schwer, sich am Boden zu wälzen und zu hoffen damit die Flammen zu ersticken und zeitgleich noch Schläge mit dem Fackelträger auszutauschen.

Sie wird dadurch ja nicht langsam, sie hat nur im extemsten Sinne 'was Besseres zu tun' ;)

 

 

Viele Grü?e,

Thomas

 

* Disclaimer: Jeder wie er will und so, falls ihr exponentiell explodierende Schadenswürfe haben wollt, klar, ich find's nur aus meiner Sicht bei allgemeinen Forendebatten immer erst mal sinnvoll, am Regeltext zu bleiben.

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