Jump to content

Grobschätzung Spieldauer pro Seite


Guest Studer
 Share

Recommended Posts

Guest Studer

Vor jeder neuen Cthulhu-Sitzung habe ich immer die Qual der Wahl: Welches Abenteuer nehme ich denn jetzt. Inhaltlich sind da viele gut. In eine lose Kampagne bekomme ich die auch alle mehr oder weniger leicht eingebaut. Dabei habe ich mich dabei erwischt, dass ich mittlerweile immer solche Abenteuer nehme, die aufgrund der Seitenzahl (ohne die Anhänge mit NSCs, Handouts etc.) für die eingeplante Zeit hinkommen könnten. - Natürlich hängt das alles von vielen Faktoren ab, wie lange man pro Seite spielt. Ich bilde mir auch ein, Abenteuer beschleunigen oder verlangsamen zu können. Mir geht es aber um das angenehme "Normaltempo".

 

Was sind hier eure Formeln?

 

Ich sage mal: Pro Seite im Durchschnitt 15 Minuten Spieldauer. (D.h. bei 20 Seiten könnte ich ca. 5 Stunden spielen.)

Edited by Studer
Link to comment
Share on other sites

Das ist ja mal eine interessante Betrachtungsweise. :)

Vermutlich klappt die auch nur bei deutschen Cthulhu-Abenteuern der letzten zehn Jahre, wo Story und Aufbau des Abenteuers so linear gehalten ist, dass man sie Seite für Seite abspuelen muss wie einen Film.

Ich könnte da für meine Spiele gar keinen Erfahrungswert draus ableiten, da wir relativ offen Spielen und das Abenteuer häufig ganz anders verläuft, als vom Autor vorgesehen. oft interessieren die Spieler dann gewisse Details oder Lösungswege, die aus kleinsten Szenen im Originaltext ganze Nebenquests machen. Bestes Beispiel hierfür war die Nocturnum-Kampagne. Zwar sowieso schon stark verändert, kam es z.B. in der Klinik, wo die Spieler nach Plan in den Zellen eingesperrt werden sollten, zu ganz anderen Lösungen der Charaktere dieses Problems, so dass die Session deutlich länger dauerte, als die geringe Seitenzahl im Abenteuerband hätte vermuten lassen.

Link to comment
Share on other sites

Ich finde das schwer, nur anhand der Seitenzahl.

Generell denke ich haben sich die Abenteuer immer hervorgetan, bei denen auf den ersten zwei Seiten die Grundidee und eine Plotübersicht vom Autoren gut dargestellt werden konnte.

Früher hatte man häufig ja so Gelaber-Abenteuer, bei denen sehr sehr viel Text für eigentlich kurze Szenen benutzt wird, die selbst dem Spielleiter aber bis zum Ende nicht verraten haben, um was es ging. Das sind meiner Meinung nach die typischsten Beispiele für ein recht schlechtes Seiten/Spieldauer-Verhältnis.

Link to comment
Share on other sites

Ich habe schon so häufig vor Abenteuern gesessen, bei denen ich mir dachte, dass sie nur halb so viele Seiten einnähmen, wenn ich sie aufgeschrieben hätte (und in der Tat habe ich ein Abenteuer, das 12 Stunden beansprucht hat, auf 20 Seiten niedergeschrieben). Hinzu kommt, dass es auch stark vom Abenteuer selbst abhängt, ganz zu schweigen von Gruppe und Spielleiter.

 

Du könntest Dich aber mal dafür stark machen, dass alle neuen Publikationen Erfahrungsangaben in Stunden (und nicht in Abenden) enthalten.

Link to comment
Share on other sites

Bei mir kommt es regelmäßig vor, dass wir wesentlich länger spielen als angedacht bzw. die Seitenanzahl es hätten erahnen lassen. Das kommt einfach daher, dass Spieler sich manchmal auf kleine Dinge einlassen und dadurch des Öfteren auf andere Ideen und Verhaltensmuster kommen, die man selbst (evtl. in der Kürze) gar nicht sehen konnte.

Daher orientiere ich mich nicht mehr an der Seitenzahl, sondern nach Inhalt und Möglichkeiten für die Spieler. Wenn der Plot offen ist und viele Möglichkeiten zum Abarbeiten lassen, plane ich auf jeden Fall mehr Zeit ein als eh schon. Wenn ich merke, der Text beinhaltet sehr viel Gelaber und wenig Informationen, streiche ich den in Gedanken weg und habe irgendwann auf einem Blatt Papier das Szenario vor mir. Dann kann ich entscheiden, wie viel Zeit ich in etwa benötigen werde.

Link to comment
Share on other sites

Wenn es ums Zeitmanagement geht, also es wichtig ist, welche Handlung du in einer vorgegebenen Zeitspanne behandeln musst, dann geht es meiner Meinung nach nicht ohne persönliche Erfahrung mit deiner Gruppe.

Häufig habe ich den Fall, dass ich eine Session mit ca. 8 Stunden zur Verfügung habe und die nächste erst in einem Jahr stattfindet. Da will man die Zeit natürlich nicht mit belanglosem Kram verplempern und die Spieler wollen etwas erleben.

In so einer Situation versuche ich dann, mich klar auf die wichtigsten Motive des Abenteuers zu konzentrieren und dann je nachdem, wie es läuft, die Zeit zwischen den Schlüsselszenen bis zum Höhepunkt mit dem Füllmaterial auszukleiden, dass im Abenteuer geboten wird. Da muss ich oft dann sehr flexibel sein und ganze Szenen weglassen, Hinweise früher platzieren oder Hindernisse rausnehmen, die nicht wirklich wichtig sind.

Bei Cthulhu ist das aber im Vorfeld nicht wirklich abzuschätzen, wenn man seine Gruppe nicht kennt.

Bei D&D 4e sind Abenteuer von vornherein ziemlich strukturiert aufgebaut und in sogenannte Encounter eingeteilt. Man weiß, dass jedes Encounter etwa 2 Stunden dauert bai 5 Spielern am Tisch. Da kann man relativ genau sagen, wie viel man an einem Abend schafft. Ein Encounter wird jeweils auf zwei Seiten (bzw. wurde) dargestellt. Also pro Seite eine Stunde.

Link to comment
Share on other sites

Ich finde das schwer, nur anhand der Seitenzahl.

Generell denke ich haben sich die Abenteuer immer hervorgetan, bei denen auf den ersten zwei Seiten die Grundidee und eine Plotübersicht vom Autoren gut dargestellt werden konnte.

Früher hatte man häufig ja so Gelaber-Abenteuer, bei denen sehr sehr viel Text für eigentlich kurze Szenen benutzt wird, die selbst dem Spielleiter aber bis zum Ende nicht verraten haben, um was es ging. Das sind meiner Meinung nach die typischsten Beispiele für ein recht schlechtes Seiten/Spieldauer-Verhältnis.

Genau das hätte ich auch geantwortet.

 

Ich finde es auch furchtbar, ein reines Recherche-Abenteuer vor mir zu haben, in dem der simpelste Plot oder die simpelsten Infos seitenweise gestreckt werden.

Da bevorzuge ich doch eher eine Größe von 20 bis höchstens 30 Seiten, was für mich in der Regel der grobe Richtwert ist, dass das Abenteuer an dem Abend schaffbar ist.

 

Andererseits ist es auch sehr plot- und themenabhängig und die Seitenanzahl kann mMn auch wirklich nur grob als Richtwert hinhalten.

Link to comment
Share on other sites

Gut ist das übrigens tatsächlich bei den von Heiko Gill redaktionell betreuten Abenteuern.

Nach einer ähnlich gelagerten Diskussion hier im Forum hatte er mal gefragt, welche der von ihm betreuten Abenteuer das denn schlecht machen würden. Daraufhin hatte ich das mal nachgeschaut und er legt wohl wirklich großen Wert darauf, dass nicht zu viel Gelabert wird und die Struktur stimmt.

Link to comment
Share on other sites

Ich stimme auch zu, dass man die Länge eines Abenteuers nicht anhand der Seitenzahl abschätzen kann, vor allem da man nie vorausahnen kann, auf was für Ideen Spieler so kommen.

Als Beispiel, für "Tempus Fugit haben wir insgesamt so ca. 11-12h gebraucht. Von der Seitenzahl her, hätte es gaaaanz anders aussehen müssen.

Link to comment
Share on other sites

Also der Zusammenhang von Seitenzahl zur Spieldauer ist (wie schon öfter gesagt) nicht wirklich ermittelbar,

die Spieldauer hängt wesentlich von ganz anderen Faktoren ab, wie z. B. SL-Fähigkeiten, Interessen der Spielergruppe, Improvisationstalent, Störungen usw. usf.

 

Natürlich wäre das interesant mal wirklich formalisieren zu wollen,

aber ich denke, dass der gute alte Menschenverstand (inkl. einer brauchbaren Kurzbeschreibung des Abenteuers) wesentlich hilfreicher und effektiver ist als eine Formel

 

x Seiten Abenteuer von Autor y = z Stunden Spielspaß

Link to comment
Share on other sites

Ich finde die Herangehensweise auch problematisch und glaube nicht, dass beim Abgleich hier ein aussagekräftiger Durchschnittswert herauskommen wird. Ich persönlich hab schon an einem Spielabend (ca. 6-8Stunden) 20 Seiten durchgebracht, an anderen nicht mal umgeblättert. Habe an vermeintlich kurzen Abenteuern 5+ Spielabende geleitet und seitentechnisch ungleich dickere Bände in der gleichen Zeit geschafft.

 

Die Frage ist mMn einfach zu vielschichtig, weil von so vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt, wie schnell man voran kommt ...

Edited by MazeBall
Link to comment
Share on other sites

Ich habe auch immer wieder festgestellt,d ass die Länge in Seiten nichts zu tun hat mit der Länge in Minuten.

 

Wenn ich ein neues Abenteuer aussuche für Cons, lese ich mir das einmal durch und überlege mir dann, wie lange ich selber für das Abenteuer brauchen würde, wenn ich es alleine als Spieler spielen würde. Die Zeit verdoppele ich dann - und lande meist ziemlich genau bei der Zeit, die die meisten Runden auf Cons bei mir dafür benötigen. :ph34r:  Das Verdoppeln korrigiert für Interaktion zwischen den Charakteren, Diskussionen über das Problem etc.

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...