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[Nightmare in Norway] Norge framreise; dag en; Nebenplot Professor


Der Läuterer

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Ich gehe voran. Zurück zu dem Abteil. Der Zugbegleiter ist aus dem Gang verschwunden. Ich hoffe er kümmert sich um Halversen. Ich hoffe wir finden in dem Abteil Antworten. Antworten auf die vielen Fragen die sich wie Schürhaken in meinen Verstand gebrannt haben. Antworten die bezeugen können, dass wir nicht verrückt sind.

 

Ich bleibe kurz vor der Tür stehen und sehe mich noch einmal um. Alles ruhig. Ich stelle mich mit der nicht angeschossenen Schulter zur Tür und meine "Zu gleich auf drei." zu meiner Begleiterin.

 

Die Tür gibt erstaunlich leicht nach. So einfach hätte ich mir das nicht vorgestellt. Im Abteil flackert das Licht leicht. Das Fenster ist einen Spalt offen und es ist eisig hier.

 

Ich reibe mir etwas die Schulter und schaue mich um. Das Abteil wirkt fast so, als wäre es nicht bewohnt gewesen. Das Bett wirkt unberührt. Auf dem Tisch liegen einige Schachteln Munition. Einzelne Patronen rollen durch die Vibration des fahrenden Zuges leicht hin und her.

 

Zwei Koffer liegen im Gepäcknetz. Ich hebe den ersten hinunter und öffne ihn. Kleidung. Nichts sonderlich intressantes. Der zweite Koffer ist weit kleiner. Er beinhaltet ein Sortiment an Chemikalien. Säuberlich in beschrifteten Phiolen und Fläschchen in entsprechenden Halterungen untergebracht. Hmm der wird wohl kaum, seine eigenen Medikamente damit herstellen. Ich lasse den Koffer wieder zu schnappen und stelle ihn neben die Tür. Den werde ich erst einmal mitnehmen und später genauer unter die Lupe nehmen.

 

Ansonsten ist es eher enttäuschend. Keine Papiere. Keine Bücher. Keine Hinweise darauf, wer dieser Mann war, woher er kam und vorallem was er überhaupt wollte.

 

"Seltsam... Keine Unterlagen. Papiere oder sonst irgendetwas. Entweder hat der alle seine Papiere bei sich getragen... Der muss doch irgendwelche Papiere gehabt haben. Niemand verreist ohne Papiere bei sich zu haben..." murmele ich vor mich hin.

 

Ich schüttele den Kopf und beginne den Nachttisch und den Tisch näher zu durchsuchen. Irgendetwas muss hier doch sein. Ich schaue unter den Patronen auf dem Tisch. Nichts. Ich durchsuche den Koffer mit der Kleidung. Nichts. Der Mann ist wie ein Geist. Keine Papiere. Keine Identität. Wer weiß, ob er wirklich Nodgren hieß... oder ob er überhaupt Arzt war.

 

"Seltsam..." murmele ich erneut.

 

"Die Munition sollten Sie vielleicht an sich nehmen. Ich denke damit können Sie mehr anfangen." Ich deute zu dem Koffer neben der Tür. "Die Chemikalien werd ich mitnehmen und später genauer untersuchen."

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- Ich schaue mich herum, mit eisigem Blick-

 

"Ja, die Papiere, die hat er bestimmt bei sich gehabt." sage ich mit Kühler Stimme.

-Dann drehe ich mich zu ihm um-

 

"Ich darf nicht mitnehmen. Nicht von was sie noch brauchen könnten. Alles was mir gehört, könnte die Polizei beschlagnehmen. Sehen Sie, es ist so. Nordgren habe ich getötet. Und an der Verwundung von seinem Begleiter, Herr Schmidt- ja, Hans und Norgdren waren zusammen unterwegs- bin ich auch schuldig, auch wenn versehntlich. Aber das wird mir auch nicht besonders helfen. Oder wollen Sie sagen was WIR gesehen haben?"

 

-Meine Stimme wird erbittert-

 

"Wer sollte das glauben? Also, hören sie mir gut zu, Werner"

 

-ich drücke ihm leicht am Arm-

 

"Hans, er war Teil einer Organitation..die Unnatürliches untersucht und möglicherweiser bekämpft hat. Mehr weiss ich auch nicht, er war nicht meinen Mann..ich kannte ihn wenig"

 

-Ich blicke nach unten, total angeschlagen-

 

"verdammt wenig kannte ich ihn..." murmele ich noch. "Aber Norgren war sein Mentor, oder...Stiefvater, keine Ahnung. Hans, er..wollte mich warnen"

 

-Ich packe ihn fest an der Schulter, und starre ihn dabei verdammt erst in den Augen an-

 

"Wo wir hinfahren, wird was unnatürliches, was grauenvolles passieren, ich..ich weiss nicht genau was...aber bitte glauben sie Mir!"

 

-Dann lasse ich ihn los-

 

"Wenn wir da ankommen, suchen sie Herr Fairwell, den jungen Engländer. Er hat noch etwas von mir...Ich werde festgenommen, und meine Sachen untersucht, IHR nicht."

 

-Dann schaue ich mich konspirativ um-

 

"Und jetzt gehe ich wieder, je weniger sie mit mir was zu tun haben, desto besser"

 

-ich gehe schnell raus, drehe ich mich bei der Tür noch zu ihm um-

 

"Danke Werner, für alles. Für alles was Sie für Hans getan haben. Mehr konnten sie nicht. ICH habe ihn umgebracht, Ihnen trifft keine Schuld. Also nehmen sie alles mit." ich deute an den Koffer. Dann gehe ich zu meinem Abteil.

 

 

 

-Das letze was ich mache, ist Stürmers Reisepass aus dem Zug zu schmeissen-

 

<Stürmer ist tot. ICH bin Stürmer. Un tot bin ich auch schon. Er war nur Hans. Soll in Frieden ruhen>

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Ich drehe mich wieder zum Tisch um.

 

"Contessa.... wissen Sie...Die Sikhs im Punjab, in Nord-Indien, beschrieben vor 500 Jahren, in ihrer metaphorisch, poetisch-religiösen Schrift, dem Buch Guru Granth Sahib, die Vereinigung, dem Satsang, einer Seele mit einem göttlichen Gefäss, wobei diese nicht die eigene Identität aufgeben müsse. Auf das Nam folgt das Mukti. Auf die Weisheit, die Erlösung..."

 

Ich fange an die lose Munition wieder in die Schachteln zu verpacken.

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Der Zug wir langsamer. Sein Rattern wird ruhiger.

Dann ist ein langer, durchdringender Pfeifton zu vernehmen. Kurze Zeit später gefolgt von drei kurzen Pfeiftönen, gefolgt von drei langen Pfeiftönen, gefolgt von drei kurzen Pfeiftönen.

 

Der Zug wird abgebremst. Die Metallreifen quietschen und die Lok fährt sehr langsam ins tief verschneite Lom ein. Die Uhr zeigt 0738 am Morgen.

Es ist noch stockfinstere Nacht. Nur einige Lichter ausserhalb des Zuges bezeugen, dass der Zug wieder in einem, von Menschen bewohnten Landstrich, angekommen ist.

 

Es geht weiter mit...

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Ankomst Lom; dag to - sondag 20.12.1925

[ Ankunft in Lom; Tag zwei - Sonntag ]

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