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[König!Reich!Unten!] Kapitel 5: Auf den Spuren des Rudels– Dreiländereck Vogtland, 09. Mai 1924, Plauen, 03:47 Uhr


grannus
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"Finden Sie es nicht seltsam, dass Sie nun, nach dem folgenschweren Unglück in dieser Nacht, die einzigen Überlebenden des Waggons Nr. 4 sind? Sie und der verstorbene Dr. Senft waren aus Platzgründen in diesem Hotel untergebracht worden, während die restlichen Fahrgäste des besagten Waggons im anderen Hotel in der obersten Etage genächtigt haben. Und nun ist diese Etage explodiert und alle Menschen dort tot. Was sagen Sie dazu?"

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"Dit is ja nun nüscht Ihr Ernst, oder??? Ob ick dit seltsam finde??? SELTSAM???"

Steht auf und baut sich in voller Grösse auf...

"Wolln se uns veräppeln??? Wir sind  aus Platzgründen hier untergebracht worden? Na super...und alle anderen Gäste sind tot....

....ja ....nun mal Butter bei die Fische - WAS jenau wollen sie damit sagen...???

 

Wir haben den Wahnsinn jenau so mitjemacht, wie alle anderen....ick - NEEE...wir werden uns so einen Blödsinn nüscht weiter anhören....also entweder, sie kommen mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück - oder die Unterhaltung ist hier zuende.... ODER, Sie können ja mal versuchen Rudolf und mich zu verhaften.....wenn Ihr Kinn das verträgt...."

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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"Setzen Sie sich auf der Stelle und führen Sie sich nicht wie ein Verrückter auf." Die Stimme des Polizisten klingt ruhig....doch mit einer unterschwelligen Note der Drohung. "Wenn ich Sie verhaften wollte, hätte ich das bereits selbst durchgeführt. Ich wollte lediglich auf den Umstand hinweisen, dass diese ganzen Ereignisse allem Anschein nach etwas mit Ihnen persönlich zu tun haben."

Der Kommissar bringt aus seiner Manteltasche ein kleines, in schwarzes Leder gebundene, Notizbüchlein heraus. Mittels eines Lesezeichens schlägt er eine bestimmte Seite auf und betrachtet sie kurz.

"Herr Tierzek,Sie und Herr Bock arbeiten für einen Baron von Görnhard aus Berlin, ist das richtig?"

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"Na denn mal los, Kollege...dit klingt schon viel vanümpftijger....ick bin jespannt...Se müssen vastehn - ick hab noch nüscht jegessen, nur sehr wenig jeschlafen und bin seit dem alle diese Ereignisse passiert sind.....sagen wa mal so - "leicht reizbar"......"

 

Eduard setzt sich wieder an den Tisch und schmiert stoisch sein Brot..und ergänzt murmeld:

 

"....und dit ick mir wie een Varrückter uffführe, is ja wohl mal ne beleidigende Unterstellung - ham see die Pressemeute jesehen? Bedrängt wurden wa, nachdem wa hier schon dit Feuer jelöscht haben, den vadammten Zuch uffjehalten - zig Leute ham wa jegettet...Frechheit..."

 

 

Wieder lauter:

"Ick glob, ick übalass Ihnen ma dit reden Scheffe, wa?"

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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"Bis jetzt ist es mir noch gar nicht aufgefallen, das der vierte Wagon in dem anderen Hotel untergebracht war und nur wir aus platz-gründen nicht. Ich habe mir darum auch keine Gedanken gemacht, ich war einfach nur froh am leben zu sein. Daher haben wir auch schön am Abend gefeiert. Dann brach der Brand aus und dann die Explosion, oder bin ich von der Explosion aufgewacht und dann war da der Brand? Nein ich glaube ich habe zuerst etwas gerochen, bin aufgewacht und dann kam die Explosion."

Seufze "Ich befürchte ich habe auch nur Fragen. Mal angenommen, man hat gezielt versucht den gesamten Wagon Nummer 4 zu töten - warum? Das waren alles unterschiedliche Leute, vom Arzt über Vertreter bis zum Wissenschaftler. Was haben diese Leute gemeinsam, bis auf das sie in diesem Wagon saßen?"

Atme durch, nehme nun auch einen Zigarette aus dem Etui und biete den Kommissar eine an.

"Entschuldige Eduard, aber ich kann mit einer Zigarette besser meine Gedanken sammeln."

Zünde mir die Zigarette an, nehme einen langen Zug und blase den Rauch bewusst von Eduard und dem Kommissar weg.

"Was ist eigentlich mit dem Bahnpersonal? Wenn ihre These stimmt sind die doch auch gefährdet! Ich habe hier in der Pension keinen gesehen, oder waren die auch drüben untergebracht? Mein Gott die armen Menschen. Müssen wir Angst um unser Leben haben, oder sind das nur Zufälle?"

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"Derzeit stehen wir mit unseren Ermittlungen noch am Anfang. Bis uns eine genaue Auflistung aller Todesopfer vorliegt und wir alle Zeugenaussagen aufgenommen haben, können wir nur spekulieren. Was können Sie mir über die Passanten des vierten Waggons berichten? Ist Ihnen auf der Fahrt etwas aufgefallen? Kam es zu Zwischenfällen? Und um Ihre Frage zu beantworten: das Zugpersonal ist in den Bahnhofsquartieren untergebracht worden. Die Reichsbahn kümmert sich selbst um ihre Angestellten."

 

Mit einer freundlichen Geste schiebt der Kommissar den Aschenbecher näher zu Rudolf.

 

"Bei solch einer Kette von Ereignissen kann man nicht mehr von Zufällen ausgehen. Jemand wollte diese Menschen tot sehen. Morgen werden wir zuerst die Ursache für die Explosion klären und den Donabgau-Express näher untersuchen. Wir werden schon herausfinden, wie es zu diesen Katastrophen kommen konnte. In der Zwischenzeit möchte ich die Bitte an Sie tragen: Verlassen Sie nicht die Stadt, immerhin sind Sie unsere einzigen Zeugen. Nun, da alles tot sind."

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Nicke aufgrund der Geste mit dem Aschenbecher dem Kommissar zu.

"Danke ... nein an einen Zufall glaube ich auch nicht mehr. Aber einen Reim kann ich mir auch nicht darauf machen."

Gucke dem Kommissar lang in die Augen ...

Zu mir selber "Wer bist Du? Bist Du ein echter Bluthund oder nur ein Beamter? Kann ich Dir trauen?"

[Was für einen Eindruck macht er auch mich, ich achte auf seine Stimme, seine Gesten, kann ich seine Gefühle sehen? Hat er welche?]

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Der Kommissar macht einen ruhigen, fast emotionslosen Eindruck. Seine Augen bewegen sich nur sachte zwischen den beiden vor ihm sitzenden Männern hin und her, seine Hände liegen bewegungslos auf der Tischplatte. Kein Fingertrommeln, kein Wippen mit den Füßen. Er hat weder die Tasse Kaffee angerührt, noch eine Zigarette geraucht. Nichts, was auf eine Persönlichkeit hinweisen würde.

 

"Sie sind sich sicher, dass Sie mir keine Auskunft darüber geben können, wo sich ihre Reisebegleitung derzeit befindet? Sie könnten sich bereits in diesem Augenblick in Lebensgefahr befinden. Sie würden nicht nur uns damit helfen, sondern auch sich selbst und Ihren Freunden. Ich kann auch die ganze Stadt nach ihnen absuchen lassen."

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Einhakend:

"Da sind wa sicher, Herr Hoppmann...wir wissen nüscht, wo die Herrschaften sisch bafinden...aber wenn se jenuch Männer haben nach eener Explosion und eenem Hotelbrand um die janze Stadt nach dree Jestalten abzusuchen - denn sach ick "Hut ab" die Plauner Polizei muss ja Hundertschaften beschäftigen, wa Herr Wachtmeister?"

 

Dabei schaut er ihm (wohlwissend seinen Namen und Dienstgrad falsch ausgesprochen zu haben) tief in die Augen und sucht nach aufsteigender Wut...

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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Ein kühler Blickt trifft Eduard, doch dann wendet er diesen ab um sich dem "Cheffe" zuzuwenden. Gerade wollte er was zu Rudolf sagen, da unterbricht ihn dieser. Bei der Anspielung auf einen Vorfall, hebt sich die rechte Augenbraue und die Augen glitzern vor Interesse.

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Der Fall ist mir natürlich bekannt. In meiner Einführung bezüglich der Katastrophen war dieses Ereignis impliziert. Für wie einfältig halten Sie die Plauner Polizei, meine Herren? Zugegeben, die Ermittlungen befinden sich noch in den sprichwörtlichen Kinderschuhen, aber glauben Sie mir: wenn es einen Schuldigen gibt, werde ich ihn dingfest machen.
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