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[Nightmare in Norway] Undersokelse; dag fem - Nebenplot Ermittlungen


Der Läuterer
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Die Tür zum Salon ist verschlossen. Gefreiter Rydberg steht links neben der Tür und hält Wache. Er hat seinen Karabiner an seiner Seite und er schaut recht mürrisch und übermüdet aus der Wäsche. Er scheint in seiner Uniform geschlafen zu haben.

 

Am Eingang zum Nassbereich kniet der Leutnant am Boden und untersucht diesen mit einer Lupe. Die Toilettentür wurde ausgehängt und lehnt an der Wand daneben.

 

Aus dem Gang dahinter ist das Klappern und Gemurmel des Küchenbereichs zu vernehmen.

Edited by Der Läuterer
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Ich ziehe wie ein Magier meine Marke aus der Jackentasche und setze ein selbstsicheres Lächeln auf, dass ich vor dem Spiegel geübt habe. "Wunderschönen guten Tag." Ich hebe die Hand und gehe an ihm vorbei.

 

"Lieutnant." Er wendet sich um. "Die Welt ist doch wirklich klein,oder nicht?" Ich stoße ein höfliches kleines Lachen aus. "Ich habe von den Vorkommnissen gehört und habe mir gedacht, dass Sie vielleicht etwas Hilfe gebrauchen könnten. Wie sie wissen, war ich in den letzten Stunden der Verblichenen bei ihr. Also" Ich klatsche in die Hände. "was haben Sie bis jetzt an Spuren? Obwohl ich offiziell im Urlaub bin, sehen vier scharfe Augen mehr als zwei!"

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"Herr Fairwell! Guten Morgen." Jönsson ist freundlich. "Wie nett von Ihnen, dass Sie fragen. Aber nein, Sie brauchen uns nicht zu helfen. Kommissar Venstram hat alles im Griff." [...]

"Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag."

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"Wissen Sie was, Lieutnant, Sie haben vielleicht recht. Ich bin nach Norwegen gereist, um etwas Ruhe abzubekommen und nicht um den Mr Holmes zu mimen." Ich lache heiter. "Sollte Sie Fragen haben, bitte, haben Sie keine Scheu mich zu fragen." Ich wende mich um, dann tue ich so, als hätte ich etwas vergessen. "Achja, und wenn mir noch etwas einfallen sollte, wo kann ich dann den Herrn Kommissar sprechen?"

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"Kommissar Venstram ist im Salon." [...]

"Aber da können Sie gerade nicht hinein. Der Kommissar sammelt noch Hinweise und verhört zuerst die Angestellten und später dann die Gäste." [...]

"Aber es wird sicherlich schwierig werden. Vielleicht hat ja jemand die Vorstellung nicht gesehen, oder es hat jemand die Vorstellung währenddessen verlassen. Wir suchen noch nach Zeugen. Solche Personen wären natürlich sehr nützlich. Vielleicht aber auch verdächtig." [...]

Wir sind noch nicht sicher, ob es wirklich ein Selbstmord war." [...]

"Guten Tag, Herr Fairwell."

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"Da bin ich", entgegne ich. "selber nicht ganz sicher." Ich drehe mich um und verlasse den Toilettenraum. Etwas enttäuscht bin ich, ja, aber es war auch zu erwarten gewesen. Diese Angelegenheit braucht Fingerspitzengefühl. Aber ich muss auch energisch sein.

 

Und einen Kognac könntest du auch vertragen, siehst ganz blass aus, Rick.

Ich ignoriere Hasan, als sei er ein quengeliges Kind, und mache mich auf die Suche nach einem Teil des Personals. Ich suche nach Freya, frage ihre Kollegen, die selber aussehen, als könnten sie einen Kognac vertragen, so bleich wie sie sind. Sie setzen mich darüber in Kenntnis, dass sie einem der Neuankömmlingen eine Kleinigkeit aufs Zimmer bringen wollte und genau da passe ich sie ab. Ich warte an der Treppe und lächle, als sie verhalten und bieder und mit einem leeren Tablett flach vor ihrer Schürze auf mich zugeht. Nur sie und ich sind auf diese Gang und das ist gut.

 

"Sie müssen Miss Brundtland sein. Genau Sie habe ich gesucht." Ich wehre mit einer Hand ab. "Nein, ich möchte nichts bestellen, machen Sie sich nicht die Mühe, ich bin hier bestens besorgt. Ich habe ganz andere Belange ... vertrauliche Belange, über die ich mit Ihnen gerne sprechen würden. Es dauert bestimt nicht lange und ich habe Ihre Kollegen darauf aufmerksam gemacht, dass ich Sie kurz entführen will, und die waren einverstanden. Sie würden mir damit wirklich eine große Hilfe sein!" Ich grinse charmant. "Sehen Sie es als Zusatzpause, wenn Sie mögen. Mein Name ist Paul Anderson, Miss, und ich bin Privatdetektiv." Mit der typischen Gelassenheit lasse ich meine im Licht des Ganges aufblitzende Marke hervorschnellen und ende dann ernst. "Aber ich hoffe auf Ihre Verschwiegenheit, Miss. Ich bin nämlich Undercover hier sozusagen." Dann lächle ich wieder amüsiert, als sei diese Tatsache eine eigentlich recht belustigende Vorstellung.

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"Was kann ich für Sie tun, Herr Anderson?" antwortet die junge Frau. " Ich bin Ihnen gerne behilflich."
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Ich nehme Sie zur Seite und lauf ein wenig mit ihr den Gang entlang. "Also hören Sie mir zu, ich werde Ihnen eine Frage nach der anderen Stellen. Bereit? Frage Nummer 1. Sie sind über das Ableben von Miss Petuchowa im Klaren, nehme ich an?" Sie nickt. "So weit so gut. Zur nächsten Frage und die Schwierigkeit wird höher. Können Sie mir genau - und ich meine wirklich, dass Sie mich mit jedem Detail nerven können - die Szene schildern, die Sie beim Auffinden der Verblichenen vorfanden? Denken Sie nach! Es ist sehr wichtig."

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"Also, das war so." Freya kommt in Fahrt. "Hören Sie, das war sehr interessant. Ich war kurz vor den Schreien noch in der Küche. Ich wollte ein Tablett mit Häppchen abholen. Da waren Käsehäppchen. Belegte Brothäppchen mit Schinken und Rentierfleisch. Fleischbällchen und Obststückchen. Alles sollte bereits angerichtet und servierfertig sein." [...]

"Aber das war es nicht. Was sagen Sie denn dazu? Ist das zu fassen? Das kann man doch wirklich nicht glauben. Was ist denn das für eine Arbeitsweise?" [...]

"Harald war allein in der Küche. Ja, das können Sie wirklich glauben. Das ist die reine Wahrheit. Unfassbar, nicht?" [...]

"Und jetzt frage ich Sie, Herr Anderson, wo waren denn die Anderen? Sollten sie nicht auch arbeiten? Ja, das sollten sie! Aber haben sie es auch getan? Nein, natürlich nicht. Hauptsache die Freya arbeitet sich bucklig. Nicht?" Sie tippt Rick mit dem Zeigefinger mehrmals auf die Brust. "Aber nicht mit mir, Herr Anderson, nicht mit mir. Ich habe mich natürlich darüber beklagt. Harald, ach Harald, der sagte ich soll arbeiten und nicht schwätzen. Er sagte, ich solle mich trollen. Ist das denn zu fassen? Ich bin die Einzige, die arbeitet und dann so etwas. Das ist doch wohl kaum zu fassen, Herr Anderson, oder? Das ist frech, nicht? Sagen Sie doch selbst, aber ich denke, Sie sind da ganz meiner Meinung, da muss ich gar nicht weiter nachfragen. Also bin ich natürlich zu Herrn Lindstrom gegangen, der im Büro war und die Tapeten der Wände seines Büros abtastete. Ich habe ihm dann natürlich davon erzählt, dass ich immer alles machen muss, während die anderen faulenzen oder rauchen. Nur diesmal waren sie natürlich alle im Ballsaal und haben den Film gesehen. Sie wissen schon, den, mit dem Vampir. Und wissen Sie was? Wissen Sie was Herr Lindstrom dazu gesagt hat? Nichts! Nichts hat er dazu gesagt. Ist das zu fassen? Ist das denn wirklich zu fassen? Nun sagen Sie doch mal selbst, Herr Anderson, aber ich sehe an Ihrem fassungslosen Ausdruck, dass Sie davon ebenso erschüttert sind wie ich. Also er hat weder etwas gesagt oder getan. Er stand nur so da. Mit dem Rücken zu mir. Er hat sich nicht einmal umgedreht. So, als würde ihn das alles gar nichts angehen. Er war völlig abwesend. Und gerade als ich noch einmal ansetzen wollte und noch einmal von vorne anfangen wollte, da hörte ich durch die geschlossene Bürotür die Schreie von Frau Petuchowa. Ich war völlig erstarrt. Herr Lindstrom hat auch nicht reagiert. Er war in Gedanken. Nach diesem Schock kam ich dann wieder zu mir und bin aus dem Büro hinaus gegangen. Vor der Toilette stand dann Astrid und hat geschrien. Dann kamen die Anderen dazu. Zuerst nur wenige, dann aber immer mehr. Auch der Kommissar kam hinzu und hat alle anderen dann schliesslich auf ihre Zimmer geschickt." [...]

"Ja, das war es auch schon, Herr Anderson. Wollen Sie es sich vielleicht notieren? Ich wiederhole es gerne noch einmal für Sie, wenn Sie sich die Einzelheiten nicht alle merken konnten." [...]

"Aber jetzt müssen Sie mich entschuldigen, Herr Anderson. Ich muss arbeiten. Hören Sie? ICH muss arbeiten. Die anderen machen mal wieder nichts. Das ist doch nicht zu fassen, oder? Nun sagen Sie doch mal selbst, Herr Anderson. Ist so etwas zu fassen? Dass ich hier immer ALLES machen muss?"

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"Wissen Sie was, Miss Brundtland? Sie haben absolut recht. Es ist eine SAUEREI - entschuldigen Sie die Wortwahl, aber es ist wirklich so -, dass eine tüchtige Mitarbeiterin wie Sie so ausgebeutet wird, ich würde fast schon sagen, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht. Ich werde mich sehr kurz fassen, um Ihre Lage nicht noch zu verschlimmern - im Gegenteil, um Sie noch zu verbessern! -, beantworten Sie mir noch diese letzte Frage, Miss Brundtland: Wo kann ich Ihren Chef ungestört sprechen? Und mit ungestört eine ich unter vier Augen. Ich werde mich für Sie einsetzen und bezeugen, wie tüchtig Sie sind, ohne jemals zu murren oder zu klagen. Denn wissen Sie, so eine Art der Ausbeutung macht mich krank."

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"Herr Lindstrom? Der Chef? Er sollte jetzt wohl in seinem Büro sein, denke ich. Er ist zu dieser Zeit des Tages immer in seinem Büro. Das ist so eine Angewohnheit von ihm. Eine Art morgendliches Ritual. Man kann die Uhr nach ihm stellen, könnte man sagen. Dann sitzt er an seinem Schreibtisch und trinkt seinen Kaffee. Schwarz müssen Sie wissen. Er trinkt ihn immer schwarz. Aber er ist ein mürrischer, alter Eisbär. Er wird Ihnen nicht viel erzählen können. Nicht so wie ich. Der Mann wird Ihnen kaum weiter helfen können. Er redet nicht viel. Wissen Sie, Herr Anderson, er gehört zu der Art von Menschen, die nur dann etwas sagen, wenn es wirklich wichtig ist. Er ist mehr so der Beobachter müssen Sie wissen, Herr Anderson. Er macht den Mund nur sehr selten auf. Und auch nur dann wenn es für IHN wichtig ist. Kennen Sie auch solche Leute, Herr Anderson? Aber natürlich kennen Sie solche Leute, was frage ich. Sie sind ja ein weit gereister Mann. Ein Mann von Welt. Sie kennen die Menschen sicherlich und können sie sofort durchschauen. Das habe ich auch gemerkt. Sofort habe ich das gemerkt. Ich bin ja auch mehr der Beobachter und Zuhörer. Deshalb hat uns der liebe Gott ja auch zwei Ohren gegeben. Und nur einen Mund. Damit wir doppelt so gut zuhören können und nur halb so viel reden. Das hat mir meine Mutter immer gesagt. Immer und immer wieder hat sie mir das gesagt und ich habe es immer beherzigt."
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"Ich verstehe.", meine ich mit einem Lächeln auf den Lippen. "Vielen herzlichen Dank, Miss Brundtland, Sie haben mir mehr geholfen, als Sie es für möglich halten werden. Ich komme auf Sie zu, wenn es weitere Fragen gibt." Damit wende ich mich um und beginne meine Suche nach Torben. Ich habe nämlich einen Plan.

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Schließlich sehe ich, wie Matilde bei Torben steht. Ich schnippse eben und er entschuldigt sich bei ihr und kommt mit einem gutmütigen und etwas zerstreuten Lächeln zu mir. Matilde schaut kurz zu mir herüber und geht dann ihres Weges.

"Mr Fairwell?", frag Torben.

"Torben, dürfte ich Sie um einen größeren Gefallen biitten? Es gibt niemanden, der im Hotel arbeitet, dem ich mehr vertrauen würde." Kurze Pause. "Es ist von sehr großer Wichtigkeit."

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"Herr Fairwell. Ich bin ganz der Ihre." Torben ist sehr aufmerksam. Eine leichte Neugier schwingt in seiner Stimme mit. "Was kann ich für Sie tun. Sagen Sie es und es wird geschehen."
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"Hören Sie, ich muss unbedingt einige wichtige Dinge mit Ihrem Chef besprechen. Wie ich hörte, befindet er sich zu dieser Zeit zumeist in seinem Büro und trinkt schwarzen Kaffee. Er scheint verschwiegen, aber ich habe dringende Angelegenheiten. Fällt Ihnen irgendetwas Gutes ein, was ich dem Herrn aus der Küche oder dem Salon kann bringen lassen, sodass ihm ein Gespräch mit mir besser bekommt? Die Rechnung ginge natürlich ganz auf meinen Namen."

Oder eher den von Cleary, aber das verschweige ich. Stattdessen lächle ich schwach.

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